Riesiger Stromausfall in Südamerika

  • Interessant finde ich, dass das Stromnetz nun wieder intakt ist. Die Stromversorgung wurde recht schnell wieder hergestellt.
    Mir gibt das ein wenig zu denken, dass in Südamerika die Stromversorgung so schnell wieder hergestellt werden kann, die Prognosen für einen Blackout in Europa aber nicht so rosig sind.
    Sollte der Strom in Europa großflächig ausfallen, wie lange würde es wohl dauern die Versorgung bei uns wieder herzustellen?

    Never argue with an idiot, they drag you down to their level and beat you with experience.

  • In den Krisenstäben unseres Unternehmens (Regionalversorger) rechnet man mit 7 - 10 Tagen. Auf diese Zeitspanne wird unter anderem die Notstromversorgung unserer Umspannwerke ausgelegt, die derzeit gerade aufgebaut wird.

  • Die Wiederherstellungsdauer hängt vermutlich stark davon ab, was der Grund für den Ausfall war. Wenn systemrelevante Teile zerstört wurden (zB Sonnensturm/CME), wird es eher länger dauern als wenn „nur“ eine Lastspitze für Abschaltungen sorgte. Bei Hackerangriffen hängt es wohl davon ab, wie tief im System der Angriff erfolgte und ob entsprechend mit Isolationsmaßnahmen reagiert werden konnte. Kein Ausfall dieser Größe gleicht wohl einem anderen. Aber in der Tat, dafür, wie weiträumig dieser Ausfall in Südamerika gerade war, erscheint die Behebung des Problems überraschend schnell.

  • Ich denke das die immer wieder auftretenden Stromausfälle in der Gegend insofern "hilfreich" waren.
    Bei Systemen die so gut wie nie Stromlos sind und über Jahre hinweg durchgehen in Betrieb sind, ist meiner Meinung nach die Wahrscheinlichkeit das Netzteile, Kondensatoren, etc. nach einem Stromausfall defekt sind größer.

    Bei meiner Ex Firma hatten wir einen Stromausfall der das ganze Gebäude lahmgelegt hat, nachdem der Strom wieder verfügbar war, mussten ca. 13 Netzteile getauscht werden da die alten Server nicht mehr hochfahren konnten. Auch bei den Storage Systemen waren einige Festplatten danach defekt.

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  • Zitat von georgum im Beitrag #7
    nachdem der Strom wieder verfügbar war, mussten ca. 13 Netzteile getauscht werden da die alten Server nicht mehr hochfahren konnten. Auch bei den Storage Systemen waren einige Festplatten danach defekt.



    Das kann ich nur bestätigen.

    Bei einem Rechenzentrum kann die Versorgung mit Ersatzteilen (Server, Stotage usw.) schnell zu einem Problem werden.

  • Zitat von georgum im Beitrag #4

    Sollte der Strom in Europa großflächig ausfallen, wie lange würde es wohl dauern die Versorgung bei uns wieder herzustellen?



    Zitat von PreppiPeppi im Beitrag #5
    In den Krisenstäben unseres Unternehmens (Regionalversorger) rechnet man mit 7 - 10 Tagen. Auf diese Zeitspanne wird unter anderem die Notstromversorgung unserer Umspannwerke ausgelegt, die derzeit gerade aufgebaut wird.




    Die Stromnetze in Europa sind doch viel moderner als die in Südamerika. Und wir haben auch mehr Reservekapazitäten.

    Gerade das Stromnetz von Österreich sollte aufgrund des hohen Wasserkraftanteils als erstes wieder hochgefahren werden können. Die Wasserkraftwerke gehen wegen ihrer Kaltstartfähigkeit als erstes wieder an Netz, dachte ich. Und dann erst die anderen Kraftwerkstypen.

    COTG.

  • Zitat von consuli im Beitrag #9
    Die Stromnetze in Europa sind doch viel moderner als die in Südamerika. Und wir haben auch mehr Reservekapazitäten.


    Da bin ich mir nicht so sicher ob das auf das gesamte Europäische Verbundnetz zutrifft.


    Die dauer eines Blackouts hängt auch von der Ursache ab und wie schnell die behoben werden kann.

  • Ja, hast recht. Wenn irgendwas in der Steuerung der Stromnetze kaputt ist, dann kann das natürlich dauern.

    Aber wenn nur eine bestimmte Stromtrasse kaputt ist - sagen wir mal weil bei einem Unwetter ein Baum drauf gefallen ist - dann sollte man nach dem Kapizitätsdefizit, das möglicher Weise Kettenreaktionen ausgelöst hat, doch diejenigen Gebiete mit ausreichender Kapazität wieder innerhalb von 3 h ans Netz kriegen, oder nicht?

    COTG.

  • Die möglcihen Auslöser für ein größeres Black-Out sind nicht lokale Störungen an einer ider zwei Leitungen.
    Abgesehen von einem massiven Sonnensturm, der ja alle elektronik nachhaltig zerstört (beim letzten - sit schon lange her- hat es in den USA die ganze Telegrafenstruktur gegrillt, ist alles was das empfindlich Gleichgewicht von Erzeugung und Verbrauch zu sehr stört ein möglicher Auslöser.
    Und wenn ein größeres Teil eines Netztes davon betroffen ist, ist eine Kettenraktion möglich, die ALLES zum (sicherheitsbedingten - automatischen) Abschalten bringt.
    Ein Vertreter unseres Energieanbieters hat mal gesagt "Europa ist eine einzige Strombadewanne - was an einem Ende geschieht, hat Auswirkung in der ganzen Wanne".
    Unsere Ö-Wasserkraftwerke sind nicht automatisch Kaltstartfähig- die meisten benötigen externen Strom um z.B. die Ventile wieder zu öffnen usw.

    Zum Avatar wäre nur zu sagen - lang ist's her

  • Zitat von tanziopa im Beitrag #12
    Die möglcihen Auslöser für ein größeres Black-Out sind nicht lokale Störungen an einer ider zwei Leitungen.
    Abgesehen von einem massiven Sonnensturm, der ja alle elektronik nachhaltig zerstört (beim letzten - sit schon lange her- hat es in den USA die ganze Telegrafenstruktur gegrillt,


    Ja, die Sonnenstürme werden unterschätzt. Auch beimBig Northeast Blackout

    war ein Sonnensturm eine von mehreren Ursachen.

    Zitat von tanziopa im Beitrag #12

    Unsere Ö-Wasserkraftwerke sind nicht automatisch Kaltstartfähig- die meisten benötigen externen Strom um z.B. die Ventile wieder zu öffnen usw.


    Doch doch. Die sollten pro Turbine ein großes manuelles Drehventil haben, um bei einem Blackout die Turbin anzuwerfen.

    Womit startet Österreich denn sonst sein Stromnetz neu? Mit Windkraft? Atomkraft?

    COTG.

  • Zum Kaltstart (Schwarzstart) habe ich unterschiedliche Infos.
    Laut EVN gibt es in NÖ nur zwei derartige Kraftwerke (Ottenstein und Theiß) EVN und Schwarzstart
    Laut dem Experten Saurugg sind es offiziell in ganz Ö nur 2 Saurugg zum Schwarzstart
    Vermutlich sind die Zahlen von Saurugg ältere Zahlen - gerade in den letzten Jahren hat sich da ja viel getan.

    Aber Grundsätzlich ist es nicht mit dem händischen Aufdrehen einiger Ventile getan Es benötigt auch Strom für die Steuerung der Einzelkomponenten.

    PS.: warum der EVN Link (zumindest bei meiner Ansicht) nicht passt, kann ich nicht sagen - hab es mehrmals versucht.

    Zum Avatar wäre nur zu sagen - lang ist's her

  • Ist es nicht sehr dumm, dass man ein Kraftwerk, dass wegen Ausfall des Stromes abgeschalten hat, nur mit Strom wieder eingeschalten werden kann?

  • Gasturbinen müssen z.B. vorgeheizt werden damit diese laufen. Dafür braucht man Strom. Ich glaube das trifft auch auf die Turbinen in einem Wärmekraftwerk zu.

  • Ja aber das ist doch total dumm. Da beißt sich die Katze doch in den Schwanz. Einen Generator der mit Benzin oder was auch immer betrieben wird, aber Strom?
    Ok, die wichtigen Dinge sind nicht immer die best durchdachten.
    Aber das is wohl OT.

  • Wie du dem Kraftwerk Stromzuführst wird egal sein ob von Dieselgeneratoren oder eben einen Schwarzstartfähigen Kraftwerk ist egal.
    Ich weiß aber nicht wieviel Watt notwendig sind damit es läuft