Interessant, besonders der schwerere Verlauf bei der zweiten Infektion:
Bisher sind weltweit nur wenige Dutzend solcher Re-Infektionen nachgewiesen worden. Es ist aufwändig, das nachzuweisen, weil bei beiden Infektionen eine Gensequenzierung des Virus gemacht werden muss und die beiden Genome unterschiedlich sein müssen, damit es eindeutig eine Reinfektion ist. Eben weil es aufwändig ist und schon vom Sample der ersten Infektion oft keine vollständige Sequenzierung vorliegt bzw. gemacht werden kann, muss man annehmen, dass es deutlich mehr solche Fälle gibt oder geben wird. Anfällig dafür sind jedenfalls Personen, deren Immunsystem keine oder nicht ausreichend wirksame Antikörper gebildet hat - mit "wirksamen" Mutationen des SARS-CoV-2 haben die Reinfektionen definitiv nichts zu tun, sondern nur mit Immunschwächen der Betroffenen. (Anders gesagt: Diese Personen hätten sich auch mit dem genau gleichen Virus nochmal angesteckt; nur wäre dann kein schlüssiger Nachweis einer Reinfektion möglich, und sie würden daher nicht in der Statistik für Re-Infizierte aufscheinen.)
Derzeit lässt sich noch nicht sicher sagen, ob Reinfektionen eher häufig auftreten (d.h. ob Größenordnung "einige Prozent" der Infizierten dafür anfällig sind) oder ob es doch nur sehr seltene Ausnahmefälle (Größenordnung "einer von Zehntausend oder Hunderttausend") sind. Jedenfalls aber lässt sich aus diesen Fällen schließen, dass
a) nicht jeder, der eine Covid-Infektion überstanden hat, immun ist
b) nicht mal ein milderer Verlauf bei der Reinfektion sichergestellt ist
c) auch alle, die eine Covid-Infektion überstanden haben, weiterhin alle Schutzmaßnahmen (Abstand, Vermeiden von Menschenansammlungen vor allem in Innenräumen, MNS tragen) einhalten sollen