Was glaubst was passiert wenn 10% oder vielleicht 20% jeder Gruppe positiv getestet werden....
COVID-19: News & Informationen
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Was glaubst was passiert wenn 10% oder vielleicht 20% jeder Gruppe positiv getestet werden....
Das ist unwahrscheinlich. Es wird wohl im Bereich 1% sein, wie man in Südtirol sieht.
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Ein Wiener Bio-Tech Konzern wo einer meiner Kolleginnen tätig war, hat (in internationaler Zusammenarbeit) ein Schnelltest entwickelt mit einer Genauigkeit von 97%. Dessen Labor kann über Nacht fast 40.000 Ergebnisse abgeben und der Test würde weniger als 4€ kosten.
Regierung: kein Interesse.Soviel zum Thema.
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Wohl kein umfassendes Contact-Tracing
Viele Details zu den von Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) initiierten Massentests vor Weihnachten sind noch unklar. Ein wesentlicher Faktor für Sinnhaftigkeit und Erfolg wäre ein umfassendes Contact-Tracing im Umfeld der dann positiv Getesteten. Das dürfte aber nicht kommen, es fehlen schlicht die Kapazitäten. Das müsse man den Menschen ehrlich sagen, so SPÖ-Landeshauptmann Peter Kaiser.
Keine Kontaktverfolgung und der zweite Test nach einem positiven soll ein weiterer ungenauer Antigentest sein?
Ich sehe da wieder mal eine österreichische Lösung.
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"schaung ma moi donn seng mas eh"
Nicht die beste Vorgehensweise, aber weiter als nasenlang scheint nicht drin zu sein... -
Eine sehr aktuelle, einigermaßen repräsentative Untersuchung (siehe https://orf.at/stories/3191333/ ) zeigt, dass wir Mitte November ca. 230.000 (im Konfidenzintervall 166.000-295.000) unerkannt PCR-Positive und damit akut (oder kürzlich) Covid-Infizierte in Österreich hatten. Zu diesem Zeit"punkt" waren offiziell ca. 75.000 aktiv Infizierte bekannt, und die Positivtestrate hatte einen unerfreulichen Rekordwert von ca. 23,5%.
Das bedeutet wenig überraschend: Wenn ein Land eine so schlechte Testabdeckung hat wie Österreich zu dem Zeitpunkt - über 20% Positivtestrate - dann ist die Aussagefähigkeit der offiziellen Neuinfektionen wirklich lachhaft gering, denn sie war gemäß dieser Studie ca. 2x bis 4x so hoch wie bekannt: Wenn es statt der offiziellen 75.000 Infizierten in Wirklichkeit wohl 166.000 (also gut doppelt so viele) bis 295.000 (also 4x so viele) waren, dann müssen logischerweise auch die Neuinfektionen in den Tagen davor 2-4x so hoch gewesen sein wie offiziell bekannt!
Allerdings heißt das dennoch, dass selbst im höchsten Fall (also bei 4x soviel Infizierten wie offiziell bekannt) in Österreich in Summe maximal ca. 900.000 Menschen bislang Covid-19-positiv waren, im "realistischen Fall" (also bei ca. 230.000 aktiv Infizierten Mitte November und damit ca. 3x so vielen Infizierten wie bisher bekannt) ca. 600.000; d.h. mindestens 90% der Bevölkerung, vermutlich eher noch etwas mehr, hatten es noch nicht und sind daher noch nicht immun. (Reality Check: Wir haben bislang ca. 2.500 Covid-Verstorbene; wenn man davon ausgeht, dass die Infektionen inzwischen quer durch alle Altersstufen gehen und Covid-19 eine IFR von ca. 0,6% bei einer mitteleuropäischen Alterspyramide hat, wären es ca. 420.000 Infizierte. Liegt in der korrekten Größenordnung.)
Von jeglicher Herdenimmunität sind wir weiterhin meilenweit entfernt.
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Die neuesten Covid-Zahlen aus Österreich bieten ein gemischtes Bild:
Einerseits ein klar positiver Trend: Die Neuinfektionszahlen nehmen ab, die Positivrate der Tests ebenso. Und die Zahl der Intensivpatienten hat sich (für mich eine große positive Überraschung) in den letzten Tagen bei ca. 700 stabilisiert, statt der Faustregel "25% der Spitalspatienten mit 7-10 Tagen Verzögerung" zu folgen.
Andererseits: Die Inzidenz sinkt ziemlich langsam (in den letzten 2 Wochen von 566 auf aktuell ca. 380 pro 100.000 EW/Woche), und wenn sie weiterhin so langsam sinkt, sind wir am 7. Dezember wohl noch nicht unten auf den "einigermaßen beherrschbaren maximal 50". Der Lockdown bis 6.12. wird möglicherweise nicht ausreichen, um zu einer Situation zu gelangen, wo Contact Tracing wieder nahezu lückenlos funktioniert. OK, vielleicht helfen da die Schnelltests noch mit.
Und auch übel: In den letzten 2 Wochen hat sich die Altersverteilung der Neuinfektionen in den Zahlen des Gesundheitsministeriums massiv von den Jüngeren (20-40jährigen) zu den Älteren hin verschoben (wohl auch, weil wir nicht mehr ausreichend Testkapazitäten haben, um breit zu testen) -- anscheinend ist wieder eine Reihe von Altersheimen betroffen (?). Jedenfalls haben wir in der Altersgruppe 84+ derzeit ca. 750 Neuinfektionen pro 100.000/Woche, verglichen mit österreichweit ca. 380! Was das für die Spitals- und Sterbezahlen der nächsten Wochen bedeutet, muss man nicht mehr erwähnen...
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Im Augenblick stehen ja noch die Massentests im Fokus, aber demnächst könnten es die Massenimpfungen sein. Wahrscheinlich sind das keine neuen Überlegungen, aber mir geht da folgendes durch den Kopf:
- Die Impfungen sind die Karotte, mit der die Politiker eine zunehmend Lockdown-müde Bevölkerung gerade noch bei der Stange halten können.
- Sie sind tatsächlich die einzige Hoffnung. Bis zum Erreichen der Herdenimmunität sind Wirtschaft und Gesellschaft massiv geschädigt.
- Aktuell liefern sich gewinnorientierte Unternehmen einen knallharten Wettkampf um den Impfstoff, mit dem auf Jahre hinaus weltweit Milliarden verdient werden könnten. Da ist die eine oder andere Abkürzung schon verlockend (ja, Konzerne machen so etwas, siehe Dieselskandal).
- Politiker machen Druck, bezahlen gerne jeden Preis und schaffen bei Bedarf wohlwollende gesetzliche Rahmenbedingungen hinsichtlich Zulassung und Haftung (Artikel dazu im Handelsblatt). Investoren und Lobbyisten unterstützen nach Kräften.
- Die Verkürzung der Erprobungsdauer dieser Impfstoffe schafft beträchtliche Risiken (Artikel dazu bei addendum.org).
- Sollten Impfschäden bekannt werden, wird sich kaum mehr jemand impfen lassen wollen. Also am besten alle - Gesundheitspersonal gerne zuerst - möglichst gleichzeitig impfen (und maximales Risiko in Kauf nehmen ).
- Das Ganze ist ein globales Experiment. Kaum vorstellbar, was passiert, wenn es in einem Jahr zu massiven Folgeschäden käme.
Wohl gemerkt, ich bin kein Impfgegner und halte mich auch mit Verschwörungstheorien zurück (derer mir dazu einige einfallen würden). Aber wir beschäftigen uns gerne mit Risiken - was alles schief gehen könnte, und wie wir uns vorbereiten könnten. Das hier ist ein solches Risiko.
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Irgendwie sind die 148 Toten heute wohl keine Schlagzeile wert.
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Irgendwie sind die 148 Toten heute wohl keine Schlagzeile wert.
1. sind alle schon ein wenig abgestumpft,
2. sind die nicht von heute sondern von den letzen Tagen:
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2. sind die nicht von heute sondern von den letzen Tagen
Stimmt, aber das wird ja schon länger so kommuniziert, dass die Zahlen des Einmeldezeitpunkts veröffentlicht und auf die Tage des tatsächlichen Todesfalls umgelegt werden.
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Ein Intensivmediziner aus Wien gibt ein paar Infos wie es so auf der Intensivstation aktuell aussieht und wie sie arbeiten. Lesenswert.
Zuletzt kamen verstärkt Fragen zu #COVID19 und ICU (Intensivstation). Ich versuche sie gesammelt hier zu beantworten, dafür etwas ausführlicher.
Dabei kann ich eigentlich nur über die ICU an meiner Abteilung bzw in schon deutlich geringerem Ausmaß über Wien sprechen.
Anm. 1: Das in der Folge Geschriebene betrifft #COVID19 in der jetzigen Situation und ist nicht unbedingt auf die Situation außerhalb der Pandemie oder auf Nicht-COVID-ICU umlegbar.
Anm. 2: Ich weiß bis jetzt nicht sicher, wen @agesnews im Dashboard als ICU-Pat zählt.
COV+ brauchen im Spital v.a. Atemunterstützung.
- O2 über Nasenbrille oder Maske: Dafür reicht eine Normalstation.
- High Flow nasaler Sauerstoff (HFNC) ="Airvo" (Firmenname)
- nicht-invasive Beatmung (NIV) über CPAP-Maske oder CPAP-Helm
- invasive Beatmung: intubiert.
Bis zu Beginn der 2.Welle zu Beginn geben wir HFNC auf der ICU. Die modernen Beatmungsgeräte sind sowieso mit HFNC ausgerüstet. Und wir mussten erst lernen, wie sich HFNC-pflichtige Kranke entwickeln. Sollten sie schnell "kippen", hat man sie gerne schon vorher auf der ICU.
Aber an sich braucht es für HFNC keine ICU, eine Intermediate Care Unit (IMCU), wo es gutes Monitoring und ausreichenden Pflegeschlüssel im Vgl zur Normalstation gibt, ist mehr als ausreichend. Inzw behandeln wir mehrere Kranke recht problemlos auf der Normalstation mit HFNC.
Für NIV braucht es eine IMCU. Auch auf der ICU haben wir NIV, oft wenn sind es Kranke, die "am Kippen" sind, bei denen man aber noch einmal versucht, ohne Intubation auszukommen.
Warum werden die #COVID19 Kranken auf der ICU bei uns jünger?
Eine grundsätzliche Vorbemerkung: ICU ist nicht für jeden. Das ist etwas, das auch vielen Ärzten, die mit ICU nichts zu tun haben, nicht so bewusst ist.
Nach längerer Beatmungszeit vom Tubuus entwöhnt zu werden, ist oft ein langer, kräfteraubender, oft ziemlich qualvoller Prozess. Nichts für jmd, von dem man von vornherein weiß, dass er/sie das nicht schaffen wird, weil zu chronisch krank, "abgebaut".
NIV und erst recht HFNC ist aber was anderes. Das ist auch bei den sehr alten, chronisch kranken oft zumindest ein Versuch wert.
Die werden aber eben im Gegensatz zum Frühling / Sommer nicht mehr auf der ICU behandelt. So wie auch viele jüngere, fittere.
Ein Hauptgrund dafür, dass die COVID-ICU-Patienten jünger werden, ist also ganz einfach, dass die älteren/kränkeren, die man nicht mehr intubieren würde, ohne Qualitätsverlust inzw auf den Normalstationen oder IMCU behandelt werden.
Ein anderer Grund ist aber, dass wir inzw gesehen haben, dass selbst rüstige 80jährige mit #COVID19 so gut wie keine Chance haben, die ICU nach Intubation zu überleben. Bei uns sind praktisch 100% gestorben.
Da wird man unweigerlich restriktiv bei der Zusage eines ICU-Bettes.
Das ist keine Triage im Sinne von "ab 80 keine ICU". Gelegentlich, bei wirklich rüstigen Senioren, wird es weiterhin probiert. Wobei eine "stille = unbewusste Triage" nie ganz ausgeschlossen ist. Hat man nur mehr 1 Bett, wird man automatisch restriktiver mit Zusagen.
Es ist nur eine vereinfachte Darstellung der Situation in meinem Spital in Wien. Und trotzdem ist der Thread länger als geplant geworden.
Woanders mag es anders ausschauen, insbesondere in den schwerer betroffenen Gebieten in OÖ, Tirol, Vlbg.
All Coronavirus Are Bastards!
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Hochinteressant sowas zu lesen ! !
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Ich liebe solche übersichtlichen Darstellungen.
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Ein Ampelmodell das Klarheit statt Verwirrung schafft. Sehr übersichtlich, find ich gut.
Schade das man das bei uns nicht hinbekommen hat.
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Laut Sozialministerium ist die Ausgangsbeschränkung eh schon vorbei (gilt bis 26.11. und muss dann verlängert werden). Der Eintrag ist der Aktuellste vom 20.11. (!)
Die "neuesten" Maßnahmen (nicht die Oma besuchen...) Sind somit nicht aktuell? Oder doch?
Schließlich ist das eine höchst offizielle Regierungsseite, auf die man sich verlassen können sollte...
Wie ist also der Aktuelle Stand der Dinge?
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Spannend, weil widersprüchlich zum Sozialministerium (Ende Ausgangsbeschränkung), ausserdem nix info bzgl. RIS (Google spuckt nix dazu aus).
Wie soll sich die Bevölkerung an Regeln halten, die man mühselig irgendwo suchen muss. Und warum hat die Seite des SM Infos ausgeschrieben, die Falsch sind?
Krisenkompetenz und, vor allem, Message control sieht schon anders aus.
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Und das ist der österreichische COVID-19 Plan.
4 Kasperl präsentieren sich in der Öffentlichkeit und sagen unisono "Schau ma amoi, dann moch ma scho"