Kochen beim Zelten drinnen oder draußen?

  • Ich schätze das 99% von uns in den letzten Jahren nicht einen Zelt gebraucht oder aufgestellt haben (Ich inklusive). Geschweige das im Winter oder bei Schmuddelwetter.

    Da das Ganze mich gejuckt hat, hab ich einen Profi (Campingplatzbetreiber) gefragt. Er empfiehlt:

    Gekocht wird draussen oder im Vorzelt wenn es ein grosses Zelt ist. Im Biwackzelt (was jetzt Mode ist) ausschliesslich draussen. Der wird schon wissen warum. Von mir aus ist mit dieser Aussage alles gesagt.

    Meine Meinung:

    "In Friedenszeiten" keine Risikos eingehen! Ausrüstung kann man ersetzen. Das Leben nicht!

    Heizen war hier auch im Gespräch:

    Falls man eine Nacht frieren muss (zB. Fluchtszenario. Ach die Welt geht für viele hier immer im Winter bei -200°:saint:unter), dann friert man halt!

    Man wird da eh nicht viel schlafen.

    Der menschliche Körper generiert im Durchschnitt 80° an Wärme pro Stunde verteilt. Wenn man zu zweit ist, sind es schon 160° wenn man sich ankuschelt. Diese Wärme sollte man ausnützen. Silberbeschichtete Zelte (sind wegen ihrem Gewicht out. Ich weiss) helfen da ungemein!

  • Wir waren im Sommer mit dem Zelt unterwegs, bei Regen haben wir unter der Heckklappe meines Autos gekocht. Wobei ich auch ein größeres Zelt danach gekauft habe, damit man einen Bereich hat wo man gut sitzen und stehen kann. Da geplant ist, dass wir 2021 wieder campen gehen, werde ich dann gegebenfalls bei Regen in diesem Bereich kochen. Dann aber auf dem Tisch und mit den Campingkocher der nicht umfallen kann.

  • silberbeschichtete Zelte (sind wegen ihrem Gewicht out. Ich weiss) helfen da ungemein!

    OT: Hatte selbst mal ein Zelt mit (silberfarbener) Alubeschichtung und kann die mit dieser Beschichtungsvariante beabsichtigte Wirkung leider nicht bestätigen. Wenn's kalt ist sollte sie die Körperwärme reflektieren und so die Temperatur im Zelt anheben bzw. bei Sonneneinstrahlung ein aufheizen des Innenraums verhindern da die Sonnenenergie zurückgeworfen wird. Soweit die Theorie - ein Funktionsprinzip welches von üblichen Rettungsdecken bekannt ist. Praktisch ist die Heizwirkung vernachlässigbar, man sitzt ja üblicherweise mitsamt Bekleidung im Zelt bzw. liegt im Schlafsack der die Körperwärme isoliert und Abstrahlung verhindert. Gibt also sehr wenig Wärme welche von der Zeltwand reflektiert werden könnte um eine spürbare Heizwirkung zu erzielen. Damit dies funktioniert wäre also wiederum eine zusätzliche Heizquelle erforderlich! In der prallen Sonne ist die Beschichtung konterproduktiv und konserviert die Hitze eher im Zeltinneren als das sie das aufheizen verhindert. Was diese 2 Punkte anbelangt gibt's nicht wirkliche großartige Unterschiede zu Zelten ohne Alubedampfung. Zumindest existiert ein weiterer Nachteil: Zelte mit Alubeschichtung sind vergleichsweise dunkel und düster, die Lichteinstrahlung wird doch sehr stark abgeschirmt. Aktuell kommen Alubedampfungen eher im Billigsegment zum Einsatz (wenn überhaupt), sind wenig dauerhaft und neigen gerne zum abbröseln ...

    ------- Fragt mich nicht welches Gear ich besitze sondern was man damit machen kann! -------

  • Von Zelten mit einer Silberbeschichtung muss man ja keine Weltwunder erwarten und haben eventuell eine verkürzetere Lebensdauer. Das stimmt.

    Meiner ist ü. 15 Jahre alt, wurde immer so wie es sein müsste gepflegt und gelagert. Ich stelle ihn jedes Jahr einmal auf. Einfach so. Für die Kinder beim Sommergrillfest. Es ist spannend wenn es dunkel wird.. Da können sie sich verkriechen, wenn es wie üblich später wird.. Ich hab keine Probleme damit.

    Für diesen 4-er Zelt habe ich anno dazumal knappe 2000Sfr. hingeblättert. Ich kann mich noch daran erinnern, weil ich den Preis so happig fand. Den Kassenbeleg für den genauen Preis hab ich leider nicht mehr.

    Wo ich ihn gekauft habe, wollte da nur mit meiner "neuen Flamme" eine Woche ungestört Zelten gehen und da brauchte ich schnellstens einen Zelt. So das wir nicht im gleichen Zelt von/mit ihren Eltern schlafen müssten. Ihr wisst schon:evil:

    Im Zelt 20° Wohlfühltemperatur im Herbst/Winter, nachts, ohne irgendwelchen Zusatzheizungen wird niemals von irgendeinem Zelt erreicht werden. Auch mit den heutigen nicht.

    Ich hab lieber einen Grad oder zwei mehr im Zeltinneren (dank Silberbeschichtung) als "mehr" zu frieren. Das mit dem Aufheizen im Sommer ist ein Märchen. Genau für das sind Belüftungslöcher ja da und bei solchen Zelten sind sie sogar überdimensioniert. Wenn das nicht nützt, hat man seinen Zelt einfach falsch aufgestellt.

    Das mit dem düsterer im Innenraum.. Na-ja! Ich benütz ein Zelt um zu schlafen. Da hab ich es gerne dunkel.


    Bis vor ein paar Jahren waren diese Zelte das Nonplusultra. Dann hat man angefangen sie immer dünner und billiger herzustellen. Hab ich auch bemerkt.

    Billig, billiger am billigsten und dann kommt bekanntlicherweise...Schrott. Das wird mit den heutigen Zelten irgendwann auch mal der Fall sein. Wetten?

  • Fluid


    Wie heißt Dein Zelt mit Silberbeschichtung denn, das 2000sFr gekostet hat.

    Ich kann mich nicht erinnern in den letzten 30 Jahren ein 4-Mann Zelt in dieser Preisregion gesehen zu haben. Die beschichteten waren immer die Billigzelte.

    Auch Deine Temperaturangaben nehmen mich Wunder.

    Von daher wüsste ich gern um welches Zelt es sich handelt.


    Gruß


    TID

  • Werde per Gelegenheit (bei der nächsten Verwendung) mal nachschauen und darüber berichten. Modelltyp steht irgendwo drauf das weiss ich. Aber mit den Temperaturangaben.. Sieht aber schlecht aus. Muss zuerst schauen ob es irgendwo am Zelt draufsteht.

  • Wenn ich mich recht erinnere brachte Fjällräven, noch bevor es die Billigmodelle gab, ein oder zwei hochwertige Zelte mit Alubeschichtung auf den Markt.

  • Was alubedampfte Zeltgewebe anbelangt gabs die in der Vergangenheit sicherlich auch von ein paar (wenigen) Qualitätsherestellern. Kann mich ebenfalls erinnern dass Fjällräven mit dem Thermo Expedition ein Pyramidenzelt mit Alubeschichtung im Programm hatte. Die 2 Kuppelzelte welche ich besaß waren von Salewa und der Mittelklasse zuzuordnen - die Beschichtungsquali war ok und hielt anständig. Nehme an dass diese Beschichtungsvariante verschwunden ist weil sich keine Vorteile eingestellt haben bzw. sich diese nicht durchsetzen konnten. Aktuell sind derartige Beschichtungen/ Metdallbedampfungen im Billigsegment angesiedelt, also bei typischer Baumarkt- oder No-Name Fernostware.

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  • Bei Rettungsdecken hat man den wärmenden Effekt aber sofort, ich glaube nicht dass nur ich mir das einbilde? Deshalb sollte das im Zelt auch etwas bringen, zumindest wenn es klein genug ist oder man eine zusätzliche Wärmequelle betreibt.

    Ah ja, ich verwende öfter einen billigen Einweg Doppel Notbiwaksack als Zeltersatz, da spürt man die thermische Wirkung auch sofort, zumindest im vergleich mit den unbeschichteten Foliensäcken.


    Jaja ich bin bin Billigstgear Verwender. Als Kind durfte ich mein schönes Spielzeug auch nie raus mitnehmen und im Dreck spielen. :/

    Irgendwann kaufe ich bei Amazon

  • OT: Eine Rettungsdecke ist viel näher am Körper platziert, die reflektierte Wärmestrahlung muß kaum Distanz überwinden um wiederum auf die Haut zu treffen um so für den Wärmeeffekt zu sorgen. Hier muß im Verhältnis auch deutlich weniger Luftpolster 'aufgeheizt' werden, die Strecke Haut-Rettungsdecke beträgt je nach Bekleidungstärke nur wenige Zentimeter. Bei einem Zelt ist ja schon mal gut 1m Abstand zw. Körper und Zeltwand (event. sogar noch mehr), kann mir daher gut vorstellen dass der Effekt infolge Luftzirkulation, usw. einfach verpufft bzw. die vom Körper abgestrahlte Wärmemenge schlicht nicht ausreicht um das große Luftvolumen im Zeltinneren aufzuheizen. Zudem ist das Material anders beschaffen: Bei Rettungsdecken ist der hauchdünne Metallfilm auf einer superglatten Mylar-Trägerfolie (Polyethylenterephthalat-Polyesterfolie) aufgebracht und spiegelt regelrecht. Bei meinen Kuppelzelten war die Metallschicht auf der Innenseite des Außenzeltes aufgedampft, d.h. direkt am Polyestergewebe und rein optisch war das schon mal deutlich matter, also stumpfer vom Farbton - hier hat nix mehr gespiegelt an der Alubeschichtung. Würde mich nicht wundern wenn die Reflexion der Infrarotstrahlung/ also der Reflexionsgrad des alubedampften Zeltstoffes mit dem einer Rettungsdecke gar nicht mithalten kann ...

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  • Hallo,

    mittlerweile habe ich in Bezug auf die "Gasangst" noch einen Test durchgeführt.

    Dazu habe ich mein, am schlechtesten belüftbares, Zelt genommen (NORDISK TELEMARK 2LW) und dort über die Nacht ca. 250g Reinpropan über eine Primus Micron Laterne abgefackelt.


    Dabei habe ich alle 5 Sekunden die Werte für CO2, O2 und Co gemessen.

    Die Messungen fanden in "Einatemhöhe" statt, Ich lage ebensfalls im Zelt.


    Fazit: Der CO-Wert, den ich erreichen konnte, lag bei max 27ppm, CO2 bekam ich auf ca. 0,74% hoch, Sauerstoff sank einmal bis knapp 20.

    In dieser, von mir getesteten Konstellation also alles wunderbar, wobei man bedenken muss, das maximal 40g Propan pro Stunde verbraucht wurden.


    2020-12-20 16_45_04-FileMaker Pro Advanced - [GASCHECK].jpg


    Hier der gemittelte Verlauf über die Nacht.

    (Achtung, die Kurven dienen der Visualisierung der Verläufe, dazu habe ich die Wert angespasst, so das ich alles in das eine Diagramm unter bekomme. Rot = o2 , Türkis = co2, Violett = co)

    Den höchsten CO Pegel hatte ich übrigens nach ca. 30min, danach nahm er kontinuierlich ab.

    Gegen 22:00 Uhr bin ich nochmal rein und habe die Thermarest Traillite gegen die TAR Uberlite Isomatte ausgetauscht. Da habe ich ewig nach gesucht, so das ich erst gegen 23:00Uhr wieder ins Zelt kam. Da habe ich dann noch mal kräftig geheizt, ebenso noch einmal kurz gegen 2:15, als ich das Bier weggebracht habe ;-)


    In einem normal belüfteten Zelt stellt das für mich persönlich meßtechnisch also kein Risiko da.

    Gemessen habe ich mit einem BW HONEYWELL GasAlertMicro5 IR mit Trackingfunktion.


    Gruß


    TID

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