Kleiner INCH Test

  • Das ist ein alter Bericht, vom 09. Januar 2015
    eingestellt als Vergleich zu diesem Thread :
    Unser BOB....

    Mein RS ist der Eberlestock SkyCrane II ein Modulares System das aus 3 Hauptteilen besteht. Dem Gesamtaket, dem kleinen integrierten RS "Little Brother" und der Deckeltasche LP1 die man auch solo als Umhänge- oder Gürteltasche tragen kann.

    Ich hatte mir das auf Weihnachten 2014 zugelegt und wollte nun mal alle Module testen :



    Liebe Leute

    Ich war mal kurz draussen.

    Die Idee war, mein Konzept in der "Praxis" mit einem Schnelldurchlauf zu überprüfen. Und natürlich die Freude
    mein Wunschteil zu testen.

    Ich bin ja nach dem Unfall seit November zurück, seither hab ich jeden 2ten Tag mindestens 10 Km mit Rucksack zurückgelegt
    Angefangen mit 5 Kg, ab dem 4ten mal 7,5 Kg, ab dem 7ten Spaziergang 10 Kg, nach 3 Wochen 15 Kg ab Dez. dann 20 Kg.

    Dazu gabs bei jedem 3ten Probemarsch eine Extraschlaufe von 5 Km. Marschtechnisch hatte ich also mehr als genug Km in den Beinen
    und in den 2 Monaten auch ca. 2Kg abgenommen.

    Ich dachte also, diesen Test krieg ich locker hin. Ich kenn ja mein Equipment, kenne die Strecke einigermassen. Wetter gut.
    ( hier kein Sturm wie in Norddeutschland )
    Gut, etwas mehr Gewicht, kein Problem. Dazu steht ja Kumpel mit Auto zur verabredeten Zeit am vereinbarten Ort, schleppe ja das
    ganze Monster nur 1 Tag ein paar Kilometerchen.
    Tja, Grössenwahn kommt offenbar unbemerkt.




    1 ter TAG FREITAG

    Da ich ja den INCH Fall testen wollte, wurde das Rucksäckchen zu Hause also beladen. Weil es zur Zeit grad keine Gute Idee ist,
    mit Waffen und Kiloweise Munition umherzuwandern, wurde dieses Gewicht durch ein paar nette Steinchen ersetzt. (12 Kg)
    (Liegen vorm Haus rum, "gehören zum Garten".)

    Jetzt steh ich also da mit meinem Pack. Wie schwer ist das mit Inhalt ?

    Die hauptsächlich fürs EDC gedachte Deckeltasche mit 2l Wasserblase und Survival-kit 3 Kg

    Der als GHB gedachte G1 mit 3 l Wasserblase (muss ja nicht immer gefüllt sein) max. 9 Kg

    Der sonst als BOB oder Wochentouren gedachte J79 mit Zelt/ Schlaf/Proviant und Munition (Steine) 18 Kg
    ( Das ohne 2 Kg Mun ist sonst mein Startgewicht für 1 Wöchige autarke Touren, PL folgt )

    Langwaffe (Steine) 6 Kg

    Shotgun (Steine) 4 Kg

    Macht Total INCH 40 Kg


    UFF ! Ok ich gebs zu. Da ich die Strecke kenne hab ich nur 1l Wasser in der Trinkflasche, spare so 5 Kg
    Waren also als Startgewicht "nur" 35 Kg

    Easy.


    ROUTE :

    Wen's Interessiert, die Route ist (mehr oder weniger) der Zürcher Goldküsten-Singletrail nach Rapperswil.
    ( App : Easy hiking / hab das auf Windows Phone, k.A. Ahnung obs die auch auf Android gibt ) ca. 54.5 Km

    Nicht ganz, da ich von Zürich Nord kommend nicht unten am See beginne, sondern am Balgrist draufstosse.
    Dazu gibt es mehrere Kehren die ich abkürze. Mein Plan : am 1.Tag mindestens 20 Km zu schaffen.
    Damit wäre ich, Theoretisch, ausserhalb der Gefahrenzone. 1.tes Biwack auf dem Pfannenstiel.

    Szenario :

    AKW GAU in Leibstadt mit Westwind. Bin innerhalb des 50 KM Radius. Durchsage kam im TV und Radio. Ich sitze
    beim Mittagessen zu Hause am Tisch. es ist 12.30 Uhr.
    Meine Fluchtscenarien stehen, daher weiss ich wohin ich muss. (will) SO ausserhalb der Gefahrenzone, SüdOst
    Da jetzt der halbe Aargau Richtung Zürich fährt und hier auch alles was denken kann fliehen wird, ca. 1/2 Mio Menschen)
    werden die Autobahnen, Strassen, Züge und der Flughafen (nordöstlich von mir) bald aus allen Nähten platzen


    ABLAUF :

    Fiktiv:
    Telefon (solange Netz noch funktioniert) alle Warnen die ich kenne und Mutter informieren dass ich unterwegs bin,
    Sie soll sofort Grosseinkauf machen. ( Liste und Geld sind in einem Umschlag bei Ihr deponiert )

    Ich nähme jetzt mal meine Kaliumjodid Tabletten (aus dem EDC) und packe Fertig.

    Real :
    Also das Grund Modul J79 mit Nahrung Füllen, dann den GHB (Little Brother) in den J79 einpacken.
    Die Deckeltasche ( Survival Kit ) aufgeschnallt, (in echt noch die Waffen angebracht), Fertig angezogen und los.

    Wandersocken, Meindl Schuhe, Cargohosen, Baumwollshirt das ich anhatte (pöhser Fehler) Helikon Fleece, Tilley Hut.

    15 Minuten hab ich mir als Limit gesetzt. Das hab ich geschafft. Punkt 1 erfüllt :-)

    Um 12.45 bin ich zur Tür raus ( im Ernstfall würde ich jetzt alle Nachbarn informieren ) und da den RS aufgesetzt.
    Ich bin innerhalb 1er Sekunde mal schnell gefühlt um 4 1/2 cm auf 1m80 geschrumpft. Uff.

    Wie doof bin ich eigentlich ? Will ich mir das wirklich antun ?? Schnell die Gedanken abgeschüttelt.
    Du hast es doch so gewollt, jetzt hast Dein Träumchen, also mach es !! Wenn Lord Helmchen und Co das machen,
    kannst Du das doch auch !! Zähne zusammengebissen und los.

    Auf jeder Treppenstufe (31 bis zur Haustüre) gefühlt nochmals 1 cm geschrumpft.
    Ich bin jetzt 1.49m gross mit einem 55 cm breiten, 76 cm hohen Rucksack. Sicher ein Bild für Götter....

    Für die knapp 400 m bis zur nächsten Tramhaltestelle ( ja die fahren noch für etwa eine halbe Stunde, hoffe ich zumindest)
    die ich im Normallfall in 6 Minuten zurücklege, brauche ich 10. Meine Schrittlänge hat sich aus mir unerfindlichen Gründen massiv
    verkürzt. Ich spüre auch kein Verlangen mir eine Zigi ins Gesicht zu stecken. Woran das liegen mag ?

    Ich wuchte mich ins Tram. Schnalle den RS ab. Mein Rücken springt wie eine Feder. Aua. Ein paar Blicke sehen mich länger als üblich.
    Ich höre komische Geräusche. Ah das bin ja nur ich der wohl schnaufft wie eine alte, überlastete Dampflokomotive.

    Nach ein paar Minuten umsteigen. Geht soweit gut, meine Schnappatmung hat sich aufgelöst. Die Zips unter den Armen sind geöffnet.
    Der Reissverschluss vorne auch. Trotzdem schwitze ich. Ist ja auch ein Winterfleece und wir haben lauschige 12°C.
    Ich muss behämmert sein. Nächstes Umsteigen. So in der Stadt, nach der Mittagszeit, fällt man mit so einem Täschchen am
    Rücken zum Glück überhaupt nicht auf.. Belustigte Blicke. Egal.

    Balgrist. Aussteigen. Platz suchen. Hemd rauskrammen. Ganz einfach, RS ist ja nicht vollgestopft... Aber da ist es echt cool einen
    Top-UND Frontlader zu haben. Fleece rein, Hemd an. RS zu.

    Ich befürchte die Wolke wäre jetzt schon hier...

    Also, RS aufgesetzt. Meine Grösse pendelt sich so bei 1.79 ein.... und los gehts, auf den den Trail (Fluchtweg) einschlaufen.
    Wer sich nicht auskennt, zur Rehalp, dem Werenbach und nach Zollikerberg gehts bergauf. Dann zum Schübelweiher etwas runter zum
    Küsnachter Tobel. Von dort am Schübelweiher vorbei wieder hoch auf den Pfannenstiel. Dort treffe ich dann mein Kumpel, der mit mir
    im Biwack zu Abend isst, und mir dann das Hauptpack im Auto nach Hause fährt. Apropos Pack. Das Tragegestell ist der Hammer.

    Ich machs kurz. Ich bin ein Weichei. Auf der Rehalp hab ich die hälfte der Steine entsorgt. Also weiter mit 29 Kg.
    Ohne Witz, ich war nach 20 Minuten wieder etwa 1.80.... Gefühlt hab ich bereits etwa 2 l Schweiss absorbiert.
    Das Baumwollshirt war auf jeden Fall Nass. Prima, da es gegen Abend hin ja nicht nur dunkler sondern auch kälter wird.

    Ich hab mich, trotz einbrechender Dunkelheit, Temp. auf 3°C abfallend, total durchnässt und durchgeschwitzt, tätsächlich bis zum Ziel
    durchgeschlagen. Berechnet waren 6h von zu Hause aus. ich sollte also etwa um halb 7, bei völliger Dunkelheit ankommen.

    Es war viertel vor 9. Mein Kumpel per Telefon ( ja im WC k.A. ob noch alles läuft.. da wärs dann anders, aber ist ja nur Test )
    informiert. Er könne kommen. PMR Funke auf vereinbarten Kanal eingestellt. Zelt aufgebaut. Hobo angeworfen, Wasser aufgesetzt.
    Dann mal RS auf, Little Brother ausgezippt. Die restlichen Steine als "Beweis" beiseite gelegt. Shirt aus-, Funktionshirt angezogen.

    TIP : Beim nächsten Mal zuhause richtig anziehen !!

    Jetzt den Fleece angezogen, Zipper alle zu. Dann vor dem Zelt das Shirt ausgewrungen ! Ca. 1l....
    Mein Futter aus der Tüte und eine Handvoll Nudeln dazu in die Pfanne gehauen. Speck dazu. Nach 5 Minuten gegessen. Köstlich.
    Obwohl ich geschmacklich grad gar nichts mitbekam.

    Kollege kam um viertel nach 9. Via Funk ( hat tatsächlich funktioniert ! ) zu mir gelotst. Er hat mich mit den freundlichen und aufmunternden
    Worten : Wow, Du siehst ja beschissener aus als damals bei der Chemo... begrüsst.
    Da ich leider nicht in der Lage war aufzustehen und ihm eine zu knallen hab ich ihn nur gebeten mir noch einen Kaffee aufzusetzen.

    Nach dem Kaffee, und meine bisherige Erfahrung erzählt, es war viertel vor 10, gute Nacht gewünscht und gesagt um 06.00 ist er wieder da und
    möchte einen fertigen Kaffe. Ich beschliesse ich mag Ihn nicht mehr.

    Hobo mit Wasser gelöscht, kurz hinter einen Baum, dann ins Zelt, ausgezogen, wow wie Socken riechen können.. in den Schlafsack, Handywecker gestellt
    und war glaub in wenigen Minuten weg im Land der bösen Träume. Und immer wieder aufgewacht. Kurz in die Foren reingelesen. Eingenickt. Wiederholung.
    Keine Ahnung, 4-5 mal ? Irgendwann dann richtig geschlafen. Viel zu kurz.

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    2ter TAG SAMSTAG

    Ich bin mit dem Wecker aufgewacht. Also nicht tot. Auch wenn ich mich so fühle. Ich setzte mich auf und zucke zusammen. Ein paar Muskeln
    wollten mich begrüssen. Es ist halb 6 Uhr Morgens. Die Sonne ist nirgends zu sehen aber ein paar Vöglein zwitschern. Ich schäle mich aus dem SchlaSa
    und steh auf. AUA. Der Rest von meinem Körper ist nicht begeistert. Ich brauche 6 Minuten um mich anzuziehen. Alles tut weh.

    NOch einen Tag mit dem ganzen Gepäck würde ich heute, in der momentanen Verfassung nicht schaffen. Ich weiss nicht mal ob ich es so schaffe.
    Ich schalte mein PMR an, gehe raus, suche einen Baum der etwas Wasser benötigt, sammle Hölzchen die rumliegen, Bücken ist super.... feure den Hobo an
    und stelle Wasser für 2 Kaffee drauf.
    Hole den Rucksack und die Isomatte sowie SchlaSa raus. Baue das Zelt ab. 1ter Kaffee ist fertig. Fülle Wasser nach.
    ( Hab die 3l Blase beim Aufstieg gefüllt ) Zelt-Aussenhaut mit dem Handtuch trocken gewischt, Heringe gezählt, alles eingepackt, SchlaSa und EVA
    ebenfalls.
    Dann den Hüftgurt, LP1 Fanny Top, Wasserflasche und Lampe vom RS abgenommen und an den Little Brother ummontiert. Funke krächzt, Kolege ist da.

    Perfekt. Mein erster Kaffee durch, Wasser kocht, krame meine 2te Tasse aus dem Fanny Top. Als der Kollege in den Bäumen auftaucht stehen 2 Tassen Kaffe
    bereit. Er kanns nicht glauben. Ich auch nicht. Möchte eigentlich nur in frieden sterben.

    Er fragt mich wie die Nacht war. Da ich mich nicht erinnern kann, kann ichs ihm nicht sagen. Ich schneide uns Brotscheiben ab, schmeisse Speckstreifen
    in die Pfanne, Essen. Nächste Runde Speck, ich hab Hunger. Zuhause nehm ich nur am WE Frühstück, als Brunch... Wir schlemmen richtig. lassen uns Zeit.
    Wir machen den nächsten Treffpunkt ab. Aus Erfahrung +/- 2h.
    Eher +.
    Es ist 7 Uhr. Er packt sich den J107 und das GolIte, ab ins Auto, mir einen leichteren Tag gewünscht und weg war er.


    So, da sitz ich nun. Rauche eine, lasse den Kocher erkalten und überlege mir wie packen. Wasserflasche kommt jetzt aussen in die Balgtasche vom Little Brother.
    Isomatte wird unten befestigt. Das Fannypack wird zur Hüfttasche. Bleiben noch die 6 KG Steine ( Munition und Waffenplacebo). Shit. Die krieg ich nicht
    mehr ins Pack rein.
    Liegenlassen sagt meine innere Stimme. Weichei sagt der innere Teufel.
    Ich mache den RS auf, nehme die Wäsche aus dem Drybag, stopfe die Wäsche lose zurück. Geht prima.
    Packe den Kocher und Tassen ein. Steine in den Drybag und mit 2m Paracord auf dem Deckel fixiert. ( Ja super Gewichtsverteilung.. )

    Ich raffe mich auf, RS an. Wow. Nur noch (ca.) 20 Kg. Pappenstiel. Das wird ja ein Spaziergang... Vor allem da es jetzt eigentlich nur noch Bergab geht.

    Geplant war 2te Übernachtung im Herrenholz bei Redlikon.
    Wir haben Winter. Schnee ist hier allerdings nicht mehr. Und heute Samstag ist Petrus zu Scherzen aufgelegt. Nachmittags um 3 Uhr wars 15°C.
    Den Fleece hab ich um halb 10 bei der ersten grossen Rast nach 3h ausgezogen. Weiter gings in Funktionsshirt und Hemd, Warm genug hatte ich.
    Auch wenn dieses Pack wohl nicht für das Gewicht ausgelegt ist, dank dem Hüftgurt geht es. Einigermassen. Liegt aber wohl an mir.

    Um 12.11.passierte ich Redlikon. Zu früh fürs Nachtlager. Aber Pause und Mittagessen. Kocher an, Wasser marsch. Tüte rein, Nudeln dazu. Danach noch eine
    Scheibe Fleischkäse angebraten. Gut gegessen. Kaffee dazu, Abwasch gemacht. Meine Beine weigern sich weiterzugehen, meine Schultern schmerzen.
    20 Kg sind zuviel für den little Brother. Oder für mich....
    Egal. Bin weitergekommen als ich je gedacht und gehofft hab. Also weiter. Nicht schlappmachen. Heute Abend gibts ne ganze Tafel Schokolade wenn Du nicht aufgibst.
    Das hat geholfen.
    Ich stehe. Mit RS an. Ich gehe. Geradeaus. Es ist ziemlich genau 1 Uhr Mittags. Um 4.19 bin ich in Rapperswil am Seedamm. Ich kanns nicht glauben.
    Laut Strecke hätte ich 54.5 Km in 2 Tagen geschafft. Ok, da ich ziemlich viel abgekürzt habe waren es vlt. nur 42. Wow. Ein Marathon.

    Andere schaffen sowas in unter 4h. Ich war jetzt 27 1/2h unterwegs. Irgendwas mach ich falsch. Vielleicht finde ich mal raus was.
    Ich geh zum McDöf, die Terasse ist voll. Kein Wunder bei dem schönen Wetter. Eine Familie steht auf, geht. Ich schnapp mir den Tisch, Rucksack darunter.
    Ich schau mir die Nachbarn an. Die links sind wohl nur ein paar Minuten vor mir gekommen, haben grade erst angefangen zu essen. Ich frage Sie ob sie ein Auge
    auf meinen RS haben könnten währen ich reingehe und bestelle. Ja, geht klar. Kein Problem. Ich flitze rein. Bestelle und frag nach der Toilette.
    Da geh ich hin während meine bezahlte Bestellung in Arbeit ist. So schnell war ich noch nie....

    Hände gewaschen, zurück, Bestellung nehmen, raus an den Tisch. Die anderen sind grade fertig mit Essen. Ich bedanke mich fürs aufpassen.
    Und geniesse mein Menue. Das ist dann auch mein Abendessen. Komisch, warum hab ich eigentlich so Hunger ? hab doch erst vorhin Mittagessen gehabt. Egal.
    Das Menue wird verdrückt. (Ja... im WC wäre das wohl zu und ich hätte nix gekriegt...) aber ich hatte tierischen Hunger !!

    Es ist Viertel vor 5. Noch ist es einigermassen hell. Um halb 6 Dunkel. Was jetzt ? Ich stehe auf. Komisch meine Beine fühlen sich an wie aus Gummi. Rucksack auf. Weiter.
    Über den Seedamm. Etwa in der Mitte bleib ich stehen. Fummle 2 Minuten und schmeiss die 6 Kg Steine in den See. Geht einfach nicht mehr. Ich glaub sonst komm ich
    nicht mehr zur anderen Seeseite. Witzigerweise fühlt sich das Gepäck auf dem Weitermarsch KEIN BISSCHEN leichter an.

    Um 10 nach 6 hab ich mir das passende Plätzchen ausgesucht.
    Im Löliwald. ( Kein Witz, heisst so ) Ich fand das unter den Umständen passend.
    Telefon zum Kollegen, sehe das Akku bald leer, hängs an den Powertube, dann ist morgen wieder geladen. Mein Kumpel lacht als ich sage wo er mich findet.
    Ich kann nicht mehr lachen. Alles, aber wirklich alles tut weh. Ich schalte den Funk an, stell das Tarp und in 3m Abstand den Hobo auf. Wasser kocht, Kaffe bald fertig.
    Eigentlich sollte ich friern. Aber der Fleece hält Warm, Dazu noch die Softshell, ich bin gut eingepackt. Helmet Cap unter dem Hut. Linerhandschuhe. Ich habe warm.

    Seh vieleicht aus wie ein Michelin Männchen, aber ist mir sowas von Egal.
    Um 10 vor 7 krächzt der Funk, weckt mich auf ! Um 7 ist der Kumpel bei mir. Er kanns nicht glauben das ich hier bin. Ich auch nicht.

    Wir trinken Kaffee, noch hab ich 2 Tassen :-) Ich mag nicht gross erzählen. Er merkt es. Kein Problem. Er wünscht mir gute Nacht, bis morgens um 6. Ich hasse Ihn.
    Um 20 nach 7 liege ich unterm Tarp. Wind geht, aber ich habs geschafft die richtige Seite zu nehmen. Wecker gestellt. Da fällt mir meine Belohnung ein ! 1 Tafel Schokolade !
    Ich heb sie mir für morgen auf. Will nur noch pennen. Halb 8 spätestens bin ich eingeschlafen.
    Gleiches Spiel wie gestern. Wach. Kann nicht schlafen, mit Handy gespielt. Eingenickt. Wach, Handy gespielt, Eingenickt...

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    Tag 3 SONNTAG

    Iwann geschlafen. Um 3.12 aufgewacht. Kurz raus, Blase entleert ( letzter Kaffee ? ) wieder in die Penntüte und dann geschlafen. Bis halb 6. Wecker.
    Ich hasse mein Handy. Ich hasse meinen Kumpel. Ich hasse Mich. Mein blöden Ideen. Und alle die mich auf so nen Scheiss bringen ;-)

    Anziehen. Aufstehen. Ich brauche länger als gestern. Es gibt nichts an mir das mir NICHT wehtut. Ich hab Hunger. Unglaublich. Pipi machen. Stöckchen suchen.
    Hobo entflammen, Wasser aufsetzen. Ich brauch Kaffee. Mir fällt ein, heute gehts weiter nur mit Fanny Pack. Also Frühstücken was geht. Kumpel ist da.
    Pünktlich. Wie macht er das ? Hat er kein Leben ??
    Er nimmt seinen Kaffee, lässt sich von mir bedienen. So ein Schweinepriester. Wir hauen rein. Brot mit Peanutbutter, Speck. 2ter Kaffee. Mehr Brot. Der letzte Speck.
    Ich schulde Ihm mehr Infos von gestern, wird jetzt nachgeholt. Erstaunlich. Ich kann mich erinnern. Es ist Sonntag. Er ist gnädig. Wir lassen uns Zeit.

    Er fragt wie weiter. Gute Frage. Ich sag Ihm ich will mindestens bis Reichenburg. Richtige Richtung. Und ich hab jetzt nur noch so 5 Kg Gepäck mit dem Fanny Top.
    Laut Routenplaner 4h 35 Min für 16 Km. Es ist 20 nach 7. Wäre also Mittags dort. Dann mal weitersehen. OK. Tarp abbauen, Heringe zählen, fertig trocknen, einpacken.

    Ich checke mein Zeug :

    Schuhe an. Check
    Hose an. Check.
    Shirt und Hemd. Check
    Fleece an. Check.
    Jacke. ? Tja was jetzt ? Die bequeme, leichtere Helikon oder die schwerere ES Thermo ? Mein Gepäck geht. Mein Tarp auch. Ich entscheide mich für die Thermo Softshell. Check.
    EDC am Mann. Check.
    FannyPack mit Hobo, Survivalkit, Shemag, 2l Platypus Wasserblase, Karte, Dokumentenkopien, 2x NRG5, 1 Tafel Schokolade, Kleinzeugs. Check.
    Wasserflasche mit Stahltasse angehängt. Check.

    Es ist halb 8. Wir gehen. Er mit dem Little Brother Tarp und Isomatte zum Auto. Ich mit meiner LP1 nach Südosten.

    Der Tag ist schön. Unglaublich schön. Nach 2 Stunden schmerzen meine Schultern schon fast gar nicht mehr. Ich glaub ich bin schon 1.81. Ich gehe langsam.
    Ich hab nur noch lausige 7 Kg Gepäck mit der Jacke. Ich weiss das. Mein Gehirn weiss das. Mein Körper noch nicht. Der schmerzt einfach fröhlich weiter.

    Um 11.58 bin ich Reichenburg. Mein Beine brennen. Meine Füsse nicht. Lustig. Trotzdem lache ich nicht. Kann nicht.Die Fleece Jacke trag ich schon lange um die Hüfte.
    Ich hab Hunger. Ich kanns nicht fassen. Ich setz mich auf ein Bänkchen, würge einen Riegel NRG runter. Weiter gehts. Wenn ich schon hier bin kanns auch weitergehen.
    Ich setze einen Fuss vor den anderen. Automatisch. Ich kann nicht sagen wie der Rest vom Tag ist. Oder Wetter. Irgendwie ist alles grau.
    Und auf jeden Fall kälter als gestern. Fleece Jacke an. Beim Aufstieg Sind die Zipper und die Jacke offen. Ich schwitze und friere gleichzeitig. Ich will nicht mehr.

    Um 10 vor 5 bin ich in Filzbach. Ziel erreicht. K.A.wie weit,nochmals etwa die Strecke wie am Morgen.

    Am Lihn ( Schul-und Sportheim, mit Hallenbad, Sauna, Cafeteria, geheizt, warm) setze ich mich hin. Draussen. 100m neben dem Eingang.
    Und versuche zu denken. Meine Mutter, eine geheizte, warme Wohnung ist 500 m entfernt. Wäre so einfach. Und so schön gemütlich.
    Warme Dusche. Bett. Warmes Essen. Ich kanns nicht fassen dass ich schon wieder ans Essen denke. Aber ich hab Hunger.

    Ich habe mein Ziel theoretisch fast erreicht.
    Nämlich das Konzept, die Ausrüstung und mich zu testen. OK. Hab ich alles. Fast. Mein Survivalkit hab ich aufgrund von verschiedenen Erfahrungen und Touren gepackt.
    Aber so noch nicht gebraucht. ( Zum Glück )

    Aber ich bin doch hier zum testen ?
    NEIN schreit meine innere Stimme ! Hör auf mit dem Scheiss es IST GENUG !!
    Weichei sagt die andere. Ich sitze da und weine.

    2 Minuten und ich wäre im warmen.
    10 Minuten und ich wäre im warmen bei der Familie.
    1 Telefon und mein Freund würde mich innert 50 min abholen und mit dem Auto im Ledersessel mit Sitzheizung nach Hause fahren.
    Ich könnte, ( Fahrplan Check ) in 3h mit Bus und Zug daheim sein. ( Bus ist vor paar Minuten durch )

    Oder ich könnte hoch Richtung Habergschwänd / Talalpsee und mein Kit testen. Aber wer wäre schon so blöd ?
    Ich kenne da einen.

    Es wird schnell dunkel. Ich gehe los. Bergauf. 30 Minuten. Zum Glück ist meine Petzl im Fanny Bag. Licht an. Schlag mich in die Büsche.
    Finde ein gutes windgeschütztes Plätzchen. Neben einer umgestürzten Fichte. Prima. Aus abgebrochenen Ästen ein kleines Bettchen gemacht.
    Holz sammeln ist auch kein Problem. Hobo an.

    Food Check : Ich habe
    2 Teebeutel,
    2 Päckchen Nescafe,
    8 Beutel Zucker.
    1 Tafel Schoggi.
    Und NRG.
    Es gibt Tee. Kaffee brauch ich morgen früh falls ich aufwache.
    Ich packe meinen Notfall Bivy aus. Ein Witz. Darin soll ich schlafen ? Ich bin 48, habe ne eigene Wohnung mit einem Bett ! Ich bin der dümmste Mensch auf Erden.
    Ich wünsche mir meine Doublemat. Hat doch nur 430g. Warum hab ich die nicht mitgenommen ?? Ich hasse mich.

    Ich mach noch Notizen. ( Habe ich sonst laufend während den Pausen gemacht) Mein Handy sagt es sind 2°C. Und 17.59. Ich könnte mich jetzt auf Sofa setzen und Züri News und
    Sonntalk kucken. Ich muss doch mehr als bescheuert sein.

    Ich ziehe nichts aus. Und bin froh das ich mich für diese Jacke entschieden hab. Auch nicht die Schuhe und zwänge mich vorsichtig, um ja keinen Riss zu riskieren,
    in die Aluhülle. Handy klingelt. Oh Shit !
    Mein Freund ruft an und will wissen ob ich noch lebe. Noch ja. Er fragt wo zum Teufel ich bin. Ich sags Ihm. Höre Ihn nur lachen und grölen. Ich hasse Ihn.

    Ich sag Ihm wo man mich finden könnte wenn... Wünschen uns gute Nacht. Akku wieder leer. Hänge den Powertube nochmals an. Vlt reichts dann bis ich morgen zuhause bin. Wenn.
    Ich stelle grad fest ich bin ja ein Optimist. Erstaunlich. Na ja, egal. Ich leg mich hin. Kalt. Hart. Das Fanny Pack ist mein Kopfkissen. Zeit check : 18.13
    Die Schokolade spricht zu mir : Iss mich ! Jetzt hast Du's Dir verdient. Ich gehorche. Mit Lindt Schoggi sollte man sich nicht anlegen. Köstlich. Ich bin im Himmel.
    Schoggi fertig. Leg mich hin. Zieh mir das Buff bis zur Nase, Das Helmcap unterm Hut. Das Shemag gefaltet um den Kopf. Die Hutkrempe hält etwas Abstand.
    Bin innert 3 minuten oder so eingeschlafen.

    - - - AKTUALISIERT - - -

    Tag 4 MONTAG

    Ich wache auf. Ohne Wecker. Ich höre komische Geräusche. Nach ein paar Sekunden weiss ich woher es kommt. Es ist das klappern meiner Zähne. Ich friere.
    Meine Uhr behauptet es ist 10.02. Ich dreh den Kopf nach links. Alles ist weiss. Es hat geschneit. Ich krame mein Handy aus der Tasche. 1 Anruf in Abwesenheit.
    Die Uhr da drauf sagt die gleiche Zeit. Und ausserdem dass es -4°C hat. Gibts doch nicht ! Ich hab 13h am Stück in dem scheiss Bivy bei der Kälte draussen durchgeschlafen ?
    Kann nicht sein ! Also bin ich tot. Hmmh, wenn ich das grad denke bin ich's ja nicht. Komisch. Ich simse das ich noch lebe.

    Ich schäl mich aus dem Bivy. Er ist tropfnass. Ich erstaunlicherweise nur teilweise. Ich schäle mich vorsichtig raus. Könnte man ja vlt nochmals verwenden. Ich knacke
    beim aufstehen. Ich hoffe das sind keine Knochen die brechen. Ich zittere. Ah, ja, könnte sein das ich friere. Ich hüpfe und mach Hampelmänner. 5 Minuten lang.
    Der Hobo steht noch da. In meinem "Bett" finden sich ein paar Ästchen die nicht völlig durchnässt sind. Ich merk grad dass ich immer noch friere. Trotzdem ich muss mal.
    Nach der Morgentoilette kocht bereits das Wasser. Kaffee. Heiss. Das brauch ich jetzt ganz dringend. Ich würge den Rest NRG runter. Was ich auch noch dringend bräuchte :

    1 Sauna
    1 Ausgebildete Masseurin
    1 Neuen Körper
    1 Jeep Wrangler mit Standheizung
    1 Bett
    Etwas zu Essen auf dem nicht NRG steht.
    1 neues Hobby. I'm too old for this shit.

    Ich lösche den Hobo. Verteile die Äste. Leave no Trace ( wie eigentlich immer ). Versuche das Bivy zu trocknen und einigermassen zu packen. Drehe mir eine und rauche
    während ich zusehe wie in Amden die Sonne bereits erste Häuser bestrahlt. Wunderschön. Ich frage mich was mit mir los ist. Die übelste Nacht von dreien. Trotzdem geht es
    mir richtig gut. Von dem riesenaua aus dem mein körper zu bestehen scheint mal abgesehen. Und das meine Hände blau anlaufen. Ich muss hier weg solange ich kann.

    Ich pack den Zigistummel in Kaugummipapier, den nur noch warmen Hobo ins FannyPack, ziehs mir an und stehe auf. Nur noch runterlaufen. 20 Minuten. Easy. Diesmal wirklich.
    Meine Gummibeine sind wieder da. Ich denke grad dass ich mich ungefähr so koordiniert bewege wie die Spinne auf Rollschuhen bei Harry Potter. Meine Nase läuft.

    10.52 hält der Bus. Pünktlich. Wie gewohnt. Neben der Uhr sagt das Thermometer es sind jetzt nur noch -2°C . Der AKW GAU war wohl nicht real.
    Ich setze mich rein, Ticket nach ZH bezahlt und könnte schlafen. Das ist doch nicht normal.
    Näfels. Umsteigen. Zug. 12.43 steig ich in ZH-Seebach aus. In 12 Minuten bin ich zu Hause. Nach 2h Wegzeit !! Ziemlich genau 72 h nachdem ich los bin. Wahnsinn !!

    Ich schreib meinem Freund ne SMS er könne mir am Abend mein Gerödel bringen. Backofen an. Keine Lust zu kochen. Pizza aus dem TK. Bis der Ofen vorgeheizt ist geh ich duschen.
    Zum Glück waren der Bus und Zug um die Zeit nicht voll besetzt. Ich stinke wie ein toter Iltis.

    Das heisse Wasser bringt meinen Körper auf komische Ideen. Plötzlich schmerzt alles doppelt. Geht aber bald vorbei. Trocken, warm und frisch angezogen schieb ich die Pizza
    in den Ofen. Was für ein Luxus.

    Setz mich auf's Sofa mach die Glotze an und lese den Teletext bis die Nachrichten kommen. Meine Nase sagt mir dass die Pizza fertig ist. Rausnehmen, schneiden, auf den Teller
    legen. Da fällt mir noch was ein. Zurück ins Bad. Auf die Waage. Unglaublich. -2 Kg !! dafür hab ich vorher fast 2 Monate gebraucht !! Und dabei hab ich doch in den 3 Tagen
    wirklich genug gegessen ! Nach der halben Pizza hab ich genug. Mein Magen meldet : Satt !! Wow

    So. Ich zücke mein Notizbuch. Starte den PC und fange an das ganze hier niederzuschreiben. Lasse alles woran ich mich erinnern kann review passieren.




    FAZIT :

    1. Ich habe mein INCH Konzept unter (nicht wirklich realen) Bedingungen zum ersten Mal getestet. Im groben funktioniert es so wie ich mir das Vorgestellt habe. Ich nicht.

    2. Im Ernstfall wäre ich am Arsch. Idee ist nämlich das ganze Pack bis zum SO zu bringen. Das hab ich nicht geschafft. Kondition massiv Verbessern !! Pendenz 1

    3. Ich hab die Module soweit richtig gepackt. Die richtige Kleidung dabeigehabt. Jetzt im (frühlingshaften) Winter. Survival Kit stimmt.

    4. Meine Beine können wenn sie wollen / müssen. Der Rücken auch. Trotzdem Muskulatur aufbauen. Und Gewicht ab. Trotz der 2 Monaten "Vorbereitung" waren 20 Kg
    zu wenig Testgewicht. Der Sprung auf 35 Kg war für mich (zu) Brutal, aber konnte ich vorher mangels geeignetem RS nicht testen. Pendenz 2

    5. Es war kein Ausnahmezustand. Überall sah man Leute. Wanderer, Spaziergänger, Mountainbiker, Hündeler. Und ich wusste Abends kommt der Freund. Abbruch jederzeit möglich.
    Und ich kannte die Strecke. Muss mir mal was anderes einfallen lassen. Pendenz 3

    6. ICh will diesen Trip ( Ja, ich BIN bescheuert ) dieses Jahr noch 3x wiederholen. Einfach um zu testen ob ich es bis ende Jahr komplett schaffe. Pendenz 4

    7. Es hilft wenn der Monstermässig schwere RS mit UL-Gerödel vollgestopft ist. Trotzdem. Leichter ist besser. Was kann raus ? Was ersetzen ? Pendenz 5

    8. Wenn ich das durchziehe bin ich demnächst Nichtraucher. Pendenz 6

    9. Ich muss mein Essverhalten und die Ernährung umstellen. Pendenz 7

    10. Ich freu mich immer noch wie ein kleines Kind über meine RS Anschaffung.



    So das wars von mir. Ich gehe jetzt schlafen. In einem warmen Bett. Mit Decke. Ich bin kaputt. Morgen früh klingelt der Wecker. Arbeit ruft.


    Nun seid Ihr dran, Feuer frei für Tips / Tricks und Kritik.


    Gruss zu Fuss
    Indi

    Good logistics alone can’t win a war. Bad logistics alone can lose it.

  • .....

    Danke. Ja, im nachhinein ist es sogar für mich Lustig das nochmals zu lesen.... damals allerdings..... Fluch.....


    Test 2 ging übrigens in nur 3 Tagen. Test 3 steht demnächst an...

    Mal kucken ob ich da auch noch was zu schreibe..

    LG
    Grimm

    Good logistics alone can’t win a war. Bad logistics alone can lose it.

  • Hut ab vor der Leistung. und dem Willen, das Ganze mehrfach zu wiederholen!

    hattest Du eigentlich einen mp3-Player mit?
    hilft mir zb beim Laufen. lenkt ab, man kann sich auf die Musik konzentrieren...

    liebe Grüße, Betula


    falls die Welt untergeht, muß noch lange nicht die Welt untergehen.

  • Hi
    Danke. 1 Test ist Kein Test... nur bei Wiederholung und das zu jeder Jahreszeit, findet man dann wirklich raus was funktioniert und was nicht. ( Obwohl ich mein Gerödel ziemlich genau kenne, brauche das wöchentlich )
    Mache jetzt den Herbst Test und dann nochmals den Winter, wenns dann richtig kalt ist. Ab nächstem Jahr wird's dann bequemer da ich mir wohl den Treckpacker zulege. Werde langsam Alt ;-)
    http://www.benpacker-shop.de/epages/es99...5/Products/1200

    Dann hätte ich nur noch den Little Brother und das Fannypack am Mann, und den Skycrane auf dem Anhänger. Mal schauen.

    Ich finde es wichtig, mehre Wege bei verschiedenen Jahreszeiten zu testen, so kann man leichter ausweichen, muss nicht noch gross Karten studieren etc.
    Kann ich jedem der Bug out machen will nur empfehlen.

    MP3 Player hab ich beim 2ten mal mitgenommen ;-)

    Gruss
    Grimm

    Good logistics alone can’t win a war. Bad logistics alone can lose it.

  • Grimm, Respekt-die Ablaufbeschreibung ist sehr detailliert und hilfreich-um selbst für sich etwas dazuzulernen.
    ich selbst habe bei Langstreckenmärschen auch das Problem des schwitzens-somit auch das Kalt/Warm Problem mit Früh/Spät.
    sonst - Gewicht usw - geht es - bin ja erst knappe 49 Jahre alt.
    mit den Kumpels von den Pionieren haben wir den normalen Marsch mit allem über 5 Kilometer auch mit Schutzmaske und Schutzumhang samt Langwaffe/STG58 freiwillig gemacht
    um das zu erleben/erfühlen. sehr feuchte Angelegenheit darunter aber bei deinem AKW Testmarsch allerdings dann ein Dauer-Muss wenn du ehrlich bist. (ist gleich eine Strafverschärfung........) hier auch mein Problem-ich sehe schlecht-muss Brillen tragen-das unter der Maske ist der Grauen......sonst geht es auch halbwegs. Hauptsache überleben.
    wie auch immer! Grimm ist ein Hero!
    lg

    LANNERWEGMICHAEL

  • Alle Achtung!
    Sehr nett beschriebener Test.
    Meine persönliche Meinung ist das du im "Ernstfall" eine bessere Zeit geschafft hättest. Der Grund ist folgendes. .... Unterbewusst wusstest du das du jederzeit abbrechen kannst. Und als Ansporn die Tafel Schokolade mit Überleben verglichen treibt dich schneller an. Trotz dem beachtliche Leistung. Als Tip kann ich dir noch folgende Seite empfehlen vielleicht hilft das noch ein wenig Richtig einstellen

  • Danke für den tollen Bericht!

    Muss auch wieder mal ne mehrtägige Wanderung unternehmen. Habe in letzter Zeit, was das betrift, leider sehr nachgelassen.

  • Alle Achtung.
    Danke für das Tagebuch.
    Für mich nochmal zum Verständnis. Wie ist das in Deutschland mit dem offenen Feuer? Oder gilt da der Hobo nicht als offenes Feuer?
    Theoretisch scheitert es hier ja bereits wenn man das in Österreich probieren wollen würde.
    Ich weiss nicht ob du deinen Freund paddeln sollst oder ins Testament aufnehmen solltest. Jemand auf den du so bauen kannst wirst du nicht oft im Freundeskreis finden. Ok... Du kannst auch beides machen.

  • Danke Euch

    @Mikew0
    Keine Sorge, trage seit 42 Jahren RS, mache mich bei jedem neuen schlau wie einstellen und passt unterdessen meist auf anhieb :-)

    @Cody_87
    Ich kenne die Problematik in DE und A, hatte damit aber bei mir in CH noch nie ! ein Problem. ( Und bin mindestens 1x Woche draussen :-) )
    Hatte auch schon Besuch von Förstern, Jägern, Grenzwächtern, Polizisten, Rangern, Bauern oder Waldbesitzern, hat meist mit einer Tasse Kaffee am Hobo geendet mit guten Wünschen :-)

    Denke ein gut vorbereiteter Platz mit sauberer Feurstelle und der offenen Wasserflasche oder Trinkblase in Griffweite hat, so merken die schnell ob man das tolerieren kann.
    Wenn natürlich im Hochsommer bei Dürre ein 2m hohes Feuer lodert um Tee zu kochen.... keine so gute Idee :-)

    Wir haben zwar sowas wie das Jedermannsrecht in Skandinavien, aber leider gibt's auch hier immer mehr Einschränkungen. Darum sowas nie ausnutzen und acht auf den Wald geben, dann klappt das in de CH momentan noch sehr gut.

    LG
    Grimm

    Good logistics alone can’t win a war. Bad logistics alone can lose it.

  • Argh. Ja. Meinte die Schweiz. Entschuldige.
    Vorbereitung der Feuerstelle muss ja ohnehin gemacht werden.
    Dein Wort in Gottes Ohr, dass alle Förster und Co. So gut drauf sind.

    Weiter so. Wie gesagt, toller Bericht.

  • Habe grade deinen Bericht gelesen und tut mir leid, auch öfters laut aufgelacht [Blockierte Grafik: http://files.homepagemodules.de/b628050/a_28_9be0e94a.gif]
    Dabei hätt ich schon VOR der Tram aufgegeben...wahrscheinlich schon im Treppenhaus.
    Aber fand es sehr interessant wie du alles beschrieben hast. Vieles bedenkt man ja leider nicht, vor allem Gewicht und Strecke. Solche Selbsttests sind das um und auf. [Blockierte Grafik: http://files.homepagemodules.de/b628050/a_17_ddadb26c.gif]

    Das Einzige, das man sich jederzeit nehmen darf, ohne danach sitzen zu müssen, ist Platz. (Heinz Erhardt)

  • Hi @Grimm!
    Dieser Erfahrungsbericht ist ja jetzt schon etwas älter & ich habe ihn gerade erst gelesen. Danke für den Bericht, er war sehr unterhaltsam.
    Hast du nach deinen Tests 2015 noch weitere gemacht bzw. bist du mit dem Ergebnis zufrieden und hast du deine im Fazit erwähnten Vorsätze umsetzen können?
    lg
    12er_scout

    Try to leave this world a little better than you found it. (Robert Baden-Powell)

  • Hallo, im 2015 , 2016 und 2017 noch je 2x, 2018 noch 1x.

    Der BoB ist jetzt bei max. 12 Kg, der ganze INCH bei 34 Kg
    Startgewicht. Konnte doch noch etwas optimieren.

    Nächstes Mal ist für Juni geplant, vlt. schreibe ich da Mal etwas dazu.

    Good logistics alone can’t win a war. Bad logistics alone can lose it.

  • Servus,

    kannst du dann beim nächsten Mal die aktuelle Zusammensetzung auflisten? Würde mich sehr interessieren, wie das mit meiner Liste zusammen geht.

    Danke!