Neubau Prepper-Kleingartenhaus

  • Ein Freund will in Wien ein günstiges Kleingartenhaus bauen.

    Was kann man aus Preppersicht raten?
    Ich habe hier schon gute Tipps gelesen, aber was wären die wichtigsten (leistbaren) Dinge, die bei einem Neubau zu berücksichtigen sind, die später nur mehr schwer nachrüstbar wären?

    Das Haus soll ca wie folgt sein:
    - Günstiges Haus in der Größe eines Kleingartenhauses (Kamin aber erlaubt)
    - 50m2 bebaute Fläche und Stock
    - Wahrscheinlich Holzriegelbauweise

  • Aus Preppersicht ein absolutes Muss:
    - Sparherd mit Wasserschiff vorsehen (d.h.: Kaminzug, feuerfeste Rückwand).
    - gute, dauerhafte Isolierung (Steinwolle)
    - Beleuchtung auf 12/24V-Basis (d.h., entsprechende Querschnitte bei den Leitungen, siehe: https://www.wohnmobilwissen.de/wohnmobil...belquerschnitt/). Ich würde für Beleuchtung 2,5 mm² nehmen. Unbedingt die 12/24-V und 230V-Kreise getrennt führen, idealerweise in verschiedenfarbigen Rohren/Schläuchen!
    - PV und Batteriespeicher einplanen (Kabellänge so kurz wie möglich halten).


    LG,

    Bardo Thodol

    There is no such thing as too much backup!

  • Zitat von Bardo Thodol im Beitrag #4
    ...- Sparherd mit Wasserschiff vorsehen
    - gute, dauerhafte Isolierung (Steinwolle)
    - Beleuchtung auf 12/24V-Basis ...
    - PV und Batteriespeicher einplanen (Kabellänge so kurz wie möglich halten).



    Danke für eure bisherigen Infos!

    Ofenheizung in Wien ist ja mit dem Kamin etwas unpraktisch, da man wenn man zB eine Gastherme vorsieht, zwei Kamine bräuchte durch die neuen Gasthermen mit Wärmetauscher. Wenn Wärmepumpe, dann wäre ein extra Notkamin da, der jedes Jahr kontrolliert wird und Geld kostet, aber kaum verwendet wird.

    Ist ein 12/24V System besser als ein Notstromaggregat?

    Was ist "PV"?

    (Photovoltaik, schon gefunden ;-) )

    Ein Keller ist erlaubt und soll ein Dichtkeller werden.

    Wahrscheinlich mindestens ein Brunnen im Keller, eventuell ein zweiter wenn Wärmepumpe.

    Bezüglich Erdwärme, weiß ich nicht ob das in Wien geht, ich glaube Wasser aus Tiefenbohrungen mit ca 140m Tiefe ist noch nicht so warm, dass man damit heizen kann, das geht dann auch über eine Wärmepumpe, die dann aber soviel Strom braucht, dass das mit Solar schwer geht, da lese ich mich noch ein, klingt aber interessant.

  • Eine Schnittstelle für die Einspeisung von Strom aus einem Aggregat ins Haus. Also eine Art Netzersatzanlage. Den Platz für ein Aggregat vielleicht schon vorbereiten (Sichtschutz, Geräuschdämmung usw.)

  • Zur Photovoltaik-Anlage:

    Handelsübliche Anlagen liefern bei Stromausfall keinen Strom, sie benötigen eine vorhandene Netzspannung um selber einzuspeisen, fällt der Strom aus, schaltet sich die Anlage ab. Das dient der Sicherheit, sollte das Netz für Wartungsarbeiten abgeschaltet werden müssen, würden die Anlagen unkontrolliert Strom ins Netz liefern, es würde für alle die daran arbeiten Lebensgefahr bestehen, parallel dazu würden die Netzschwankungen die Wandler überladen und könnte zum Brand führen. Willst du eine Anlage die Strom liefert bei Stromausfall benötigst du ein Inselsystem, dann darfst du aber keinen Strom ins Netz einspeisen und es gibt auch keine Förderung. Zudem müsstest du bei einem Inselsystem dennoch die Energie verbrauchen um die Module nicht zu schädigen, aber man darf auch nicht zuviel Leistung abnehmen um den Wandler nicht zu überlasten. Man müsste also einen Verbraucher haben der flexibel ist im Verbrauch aber die Maximalenergie der PV-Anlage aushält. Da bleibt fast nur ne Elektrische Heizung in einem Wasserspeicher z.B.

    Zudem altern die Platten und der Wandler, gute Platten sind nach etwa 20 - 25 Jahre durch bzw haben dann nur noch einen Wirkungsgrad von etwa 70 - 80 Prozent, der Wandler hält 5 - 10 Jahre.


    All good medicine - Christian

    Wer will findet Wege, wer nicht will findet Gründe. (Sprichwort der Apachen)


    Es gibt viele Wege zum Ziel. (Sprichwort der Apachen)

  • Die Decke zum Keller trümmersicher ausführen, abgewinkelte Durchgänge für Versorgungsleitungen inklusive Luft vorsehen, Platz für Sandluftfilter mit nachgeschalteter Aktivkohlestufe einplanen.
    Den Raum ohne Fenster ausführen und von außen sollte zumindest an die Anschüttung bis UK EG gedacht werden. Die Ausstattung als Schutzraum kann dann immer noch im Laufe der Zeit je nach
    finanziellen Möglichkeiten erfolgen. Der Lagerraum sollte natürlich auch eingeplant werden.

    LG Wolfgang

  • Tiefbohrung geht in Wien! Ich hab mir vor einiger Zeit eine Wohnung im 18. Bezirk angeschaut, und das ganze Haus wurde mit Erdwärme versorgt! Wenn möglich evtl auch einen wasserführenden Holzofen in Betracht ziehen. Heizt und mit der Wärme wird auch noch Wasser für die Heizung aufbereitet! Im Fall der Fälle sicher nicht so schlecht ;-)
    LG
    Igel

  • Regenwasser in eine Zisterne einleiten. Damit kann man in Friedenszeiten Blumen gießen und in K-Fall nach dem Abkochen trinken. Dazu ein Festbrennstoff Herd, vorzugsweise in einer großen Raum, der Wohnkücheähnlich geplant ist und in dem man notfalls auch Schlafen kann.

    Dann hat man alle Basisfeatures abgedeckt: Wasser, Wärme, Kochen

    Lagermöglichkeiten für ausreichend Holz und Obstbäume in den Garten. Dann steht die Marmelade praktisch gedanklich schon auf dem Tisch.

    Taken the red one.

  • Zitat von Redshirt im Beitrag #6

    Ist ein 12/24V System besser als ein Notstromaggregat?



    Ich würde nicht sagen "besser". "Anders" trifft es eher: PV hat Vor- und Nachteile gegenüber einem Notstromaggregat und bietet sich als Ergänzung an!

    Ein Notstromer braucht Treibstoff (je nach Größe und Last) zwischen 0,3 und mehreren Liter pro Stunde, und er produziert Lärm.

    Wenn ringsum alles finster ist und ein Stromaggregat vor sich hinknattert kann das unerwünschte Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Ausserdem ist die Menge an Treibstoff die man lagern kann relativ begrenzt (Ausnahme: Man installiert einen großen Gastank und rüstet das Aggregat entsprechend um - dann hat man in etwa lebenslang Strom, wenn man ein wenig haushaltet).

    Mehr als ein paar Kaniter Benzin hat man üblicherweise nicht gebunkert. Je nach Bedarf kommt man damit ein paar Tage bis Wochen aus.

    Eine inselfähige PV-Anlage hingegen kann (gratis und unauffällig) neun Monate im Jahr ausreichend Strom erzeugen, ohne einen Tropfen Sprit zu verbrauchen.

    12/24 V bieten sich deswegen an weil damit der Umweg über einen Wechselrichter entfällt (Verluste, elektronische Komponente die ausfallen kann und mit der Zeit ausfallen wird) und vor allem weil es ein gängiges System ist*. Die Beleuchtung kann somit ohne Umwege direkt aus der Batterie erfolgen.

    LG,

    Bardo Thodol

    *) Hier ein wenig technischer Hintergrund:

    PV liefert nur Gleichstrom mit vergleichsweise wenig Spannung. Jede einzelne Zelle liefert ca. 0,5 V Gleichstrom. Mehrere Zellen werden zu Modulen zusammengeschaltet, die dann (unter Last) eine gewisse Nennspannung (z.B. 18 V, ...) liefern. Diese Spannung wird - z.B. bei Wohnmobilen üblich - zum Laden einer Batterie (Autobatterie, ...) verwendet. Daher auch die 18 V, da die Nennspannung des Moduls über der Ladeschlussspannung der Batterie (14,4 V bei Bleiakkus) liegen muss.

    There is no such thing as too much backup!

  • Zitat von Gamsjaga im Beitrag #14
    @Redshirt

    Du meinst in einen Kleingarten, einen Schrebergarten in einer Großstadt?



    Ja, wobei dort wo das Grundstück ist (östlich der Donau) ziemlich gemischte Bebauungen sind (kleine und mittlere Häuser). Die grobe Vorgabe 50m2 kommt weniger von der Flächenwidmung als vom Budget

  • Wenn es ein Häusle für Prepper sein soll, dann macht es so einbruchssicher wie möglich. Zumindest bei uns werden Kleingartenhäuser recht häufig aufgebrochen...

    We schaut es mit Wasser aus? Bei uns wird die öffentliche Wasserversorgung im Kleingarten von ca. Oktober bis April deaktiviert.

  • Zitat von Cephalotus im Beitrag #16
    ...macht es so einbruchssicher wie möglich....We schaut es mit Wasser aus?


    Ich glaube "richtig" einbruchsicher ist bei einem Haus nicht leistbar. Da bleibt nur die Alarmanlage, oder der Hund.

    Einbrüche sind dort leider häufig, gelegentlich auch bei Anwesenheit der Bewohner, die im 1.Stock noch schlafen. Verandatüren aus Kunststoff wurden bei Nachbarn schon nahezu lautlos beim Schloss aufgehebelt.

    Vereinzelt sieht man Ferienhäuser die massiv abgesichert wurden (alle Fenster vergittert, Türen mit Scherengitter davor) das mag sinnvoll sein wenn nur gelegentlich bewohnt, aber ist halt schon sehr hässlich, wer will in einem Gefängnis wohnen

    Angedacht sind zumindestens (leistbare) Außenschalousien und die üblichen nicht zu teuren bautechnischen Sicherheitsmaßnahmen.

    Dazu fällt mir ad hoc ein: Gutes Schloss, Alarm, gute Beleuchtung, Schalousien bzw ev. die kleinen Fenster mit hübschem Schmiedeisengitter


    Wasserleitung wird nicht abgestellt, und Brunnen kann man dort günstig schlagen, da Grundwasserspiegel nicht sehr tief liegt.

    (Wahrscheinlich ein Brauchwasserbrunnen und einer für eine mögliche Wärmepumpe)

    Kamin kann man wahrscheinlich zumindest vorbereiten, also eine Wanddurchführung für einen Außenkamin und einen Notofen mit kurzem Notkamin, den man sich auf Lager legt wäre ja möglich?

  • Bei den Rolläden sind auf jeden Fall solche aus Stahl, nicht Alu oder Kunststoff, vorzuziehen! Letztere bringen in Hinsicht auf die Einbruchsicherheit gar nichts, denn sowohl Alu als auch Kunststoff kann man mit einfachsten Mitteln und fast lautlos durchschneiden. Da das Budget aber vermutlich die Auswahl bestimmen wird* scheidet Stahl wahrscheinlich aus. Dennoch sollte man zumindest Alu nehmen!
    Es gibt auch für Standardmodelle um wenig Geld Klemmkeile zum Nachrüsten, die ein Hochschieben extrem schwierig machen.


    LG,

    Bardo Thodol


    *) Falls es das Budget hergibt (bzw. ein entsprechend gutes Angebot vorliegt) würde ich auch auf die Widerstandsklasse achten: Ab RC4 machst du es einem durchschnittlich motivivierten Einbrecher schon ausreichend schwer - lt. Norm müssen sie einem Einbruchversuch mit Standardwerkzeugen (manuelle Sägen, Hammer, Meißel, Axt, Kuhfuß, Akkubohrmaschinen, ...) mindestens zehn Minuten widerstehen. Ein durchschnittlicher Einbrecher hat einen Schraubenzieher dabei und gibt nach vier Minuten auf.
    Allerdings wird da die Suppe schnell teurer als das Fleisch: Wenn das Gebäude aus 45mm Fichtenholzpfosten errichtet ist wird es durch einen Stahlrolladen nicht zwangsweise sicherer...

    There is no such thing as too much backup!