Brunnen in den Bergen

  • Hallo Zusammen

    hab mal ne Frage
    Hab ein Haus auf etwa 1050Meter
    Wie hoch steht hier denn die Chance an Wasser aus dem Erdreich (Brunnen) zu kommen --> Haus befindet sich an der Stmk Slz Grenze.
    Möglicherweise ist die Frage dumm jedoch hätte ich dort (ist ne Art Rückzugsort) eine autarke Wasserversorgung haben.
    Oder findet Ihr dass hier die Wassergewinnung aus Regenwasser sinnvoller ist.
    UND...wie sieht es eig mit dem zufrieren eines Brunnens aus. Besteht hierbei Gefahr.

    lg
    IceTouch

  • Wir haben leider keine Quelle
    Also entweder aus der Erde oder vom Himmel
    Gibt es Karten wo man die Wassertiefe herauslesen könnte

  • Auch auf einem Berg gibt es Wasser im Untergrund. Jedoch ist das kein "Grundwasser-See", wie im Flachland neben der Donau oder den anderen Flüssen. Das sind Wasser-Adern, die in unbekannter Form sich durch das Erdreich oder durch den Felsen ziehen. Ein Rutengeher kann solche Wasseradern aufspüren. Aber diese Technik wird von manchen Leuten belächelt und als Esotherik-Quatsch abgetan. Mein Onkel hatte diese Fähigkeit, er hat so manche Wasserader gefunden, die heute als Brunnen genützt wird.

    Vor etwa 40 Jahren war ich selber dabei, als wir so einen Brunnen gegraben haben. Damals haben wir mit Schaufel und Spitzhacke einen Schacht in den Boden gegraben. Es wurden Brunnenringe oben aufgesetzt, die mit dem Vortrieb nach unten nachgerutscht sind. In etwa 8 Metern Tiefe sind wir auf eine Wasserader gestoßen. Sie kam seitlich aus dem Erdreich - ein Rinnsal. Wir haben noch 1 bis 2 Meter tiefer gegraben. Das war der Brunnen für meinen Schwiegervater.

    Heute würde ich an einem solchen Bauwerk nicht mehr mitarbeiten. Das ist Technik von gestern. Es soll zwar noch Brunnenbauer geben, die einen solchen Brunnen graben oder reparieren, wenn er mit Steinen ausgekleidet ist. Aber das ist eine extrem gefährliche Arbeit.
    Heute werden die Brunnen gebohrt. Voraussetzung dafür ist, dass man mit schwerem Gerät auf das Grundstück zufahren kann. Da kommt ein LKW, der die Bohr-Geräte anliefert.

  • Unser Nachbar hatte drei Rutengeher, allesamt extrem super. Er hat drei mal gebohrt und drei mal nur trockenen Untergrund getroffen. Zum Ziel hat ihn dann ein geologisches Gutachten gebracht.

    There is no such thing as too much backup!

  • Ein alter Freund von mir ist Brunnenbauer - den habe ich gefragt, ob ich einen Brunnen bohren kann/soll, dort wo ich wohne. Er hat mir gesagt: "Vergiss es - in deiner Gegend haben wir das schon ein paar Mal vergeblich versucht" Wenn das Wasser zu tief liegt, dann wird das alles viel zu teuer. Facit: Nur ein Experte kann dir sagen, ob in DEINEM Gebiet eine sinnvolle Möglichkeit besteht. Alles andere ist Maklatur und von diesen Rutengänger halte ich gar nichts. Aber das ist meine persönliche Meinung.

    Taken the red one.

  • In unserer Siedlung hat jemand hinter seinem Haus einen Brunnen gegraben, dieses Vorhaben musste abgebrochen werden, weil sie auf einen Felsen gestoßen sind (Granit). Dabei befindet sich der Grundwasserspiegel nicht einmal 10 Meter unter dem Niveau von seinem Garten. Das ist der Grundwasserstrom eines Flusses, der in 300 Metern Entfernung an unserer Siedlung vorbei fließt. In etwa 100 Meter Entfernung von seinem Haus wurde ein Wohnblock errichtet. Beim Aushub der Baugrube ist das Wasser (Grundwasser) in der Grube stehen geblieben.

    Nördlich von Linz - noch im Stadtgebiet aber schon im Mühlviertel - musste ein Mostbauer (Anwesen Möderl) eine neue Wasserzufuhr errichten. Das Wasser aus seiner eigenen Quelle entsprach nicht den Vorschriften für Gasthäuser. Er hatte nur 2 Möglichkeiten. Entweder er lässt eine Leitung von den Linzer Wasserwerken auf den Berg legen, oder er bohrt einen Tiefbrunnen. So weit ich mich erinnern kann, ließ er einen Brunnen bohren. Es war sehr teuer, durch 100 Meter Urgestein zu bohren. Auch im Urgestein findet man wasserführende Bereiche.

  • Habe mich mal schlau gemacht
    Wir haben anscheinend zum Teil Granitblöcke im Boden wobei ungewiss ist wo diese sind.
    Daher wäre das Brunnenschlagen sehr kostspielig mit hohem Risiko.
    Hab jedoch eine neue Idee.
    Wir haben vor ein recht großes Carport zu bauen sowie einen Holzunterstand.
    Diese Dachfläche will ich in zwei große Regentonnen entwässern um "zuminderst" Nutzwasser zu erhalten. (Dieses könnte ich bei Bedarf immer noch filtern, aufbereiten etc. um es trinkbar zu machen)
    Habt ihr Tipps wo man günstig große Regentonnen herbekommt.
    Dachte mir auch schon vl gebrauchte IBCs mit Holz verkleiden -> die haben meistens unten einen praktischen Entnahmehahn (so wie hier im Forum angeboten)
    lg

  • [[File:Regenwassersammler.JPG|none|auto]]
    Den weißen Behälter kaufte ich vor Jahren im Lagerhaus.
    Die Zuleitung (1) wird durch einen Retomat im Fallrohr der Dachrinne geregelt. Somit kann der Behälter nicht überlaufen.
    Anschluss für Wasserentnahme (2) war leicht zu montieren und der Wasserhahn ist somit nicht direkt am Behälter.

  • Ich sehe diese Brunnenbohrer in dem Angebot zum ersten mal.

    Ich bin kein Fachmann, nur einige Überlegungen. Ich schätze, dass man mit diesem Erdbohrer nur bei sehr günstigen Verhältnissen ein tiefes Loch bohren kann. Damit meine ich, dass der Boden bis in die erforderliche Tiefe aus Erdreich besteht - keine Steine - etwa aus Löß, Sand oder Lehm, so wie in Niederösterreich oder Oberösterreich an manchen Stellen vorhanden.

    Wir haben neben den großen Flüssen einen Grundwasserstrom, der in dieser Tiefe erreichbar ist. Allerdings ist über dem Grundwasser nur wenig Erde und meist eine mächtige Schotter-Schicht. Ich glaube, dass man mit diesem Bohrer nicht durch den Schotter bohren kann, weil man die Steine nicht an die Oberfläche bringt. Hingegen ist ein "geschlagener Brunnen" möglich. Dabei wird ein Rohr mit Spitze in den Boden gerammt. Ich habe das noch nicht gesehen, aber ich kenne Hausbesitzer, die so einen geschlagenen Brunnen haben (das ist in der Nähe der Donau).

  • Also das mit diesem Handbrunnenbohrer is ja mal totaler Quatsch.
    Jeder (auch ich), der schon mal mit so einem (wir sagen bei uns einfach Erdbohrer dazu) Handbohrer für z. B. Zaunsäulen die Löcher gebohrt hat, weiß damit kommt man sicher net tiefer als 1,5 m.

    Ich musste bei mir für die ganz hartnäckigen Stellen sogar eine Benzin-version ausleihen und wahr froh dass ich zum Schluss 0,6 m tief war.

    es grüßt: seppel2000


    Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist. (Henry Ford)

  • Nachtrag @ Ice Touch: den brauchst meiner Meinung nach nicht zu dir rauf karren.

    es grüßt: seppel2000


    Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist. (Henry Ford)

  • Zitat von seppel2000 im Beitrag #13
    Also das mit diesem Handbrunnenbohrer is ja mal totaler Quatsch.
    Jeder (auch ich), der schon mal mit so einem (wir sagen bei uns einfach Erdbohrer dazu) Handbohrer für z. B. Zaunsäulen die Löcher gebohrt hat, weiß damit kommt man sicher net tiefer als 1,5 m.

    Ich musste bei mir für die ganz hartnäckigen Stellen sogar eine Benzin-version ausleihen und wahr froh dass ich zum Schluss 0,6 m tief war.

    Kannst du das irgendwie näher begründen? So klingt deine Aussage für mich nicht logisch. Wenn 1.5m geht, warum nicht auch 8m?

  • Weil in den oberen Lagen noch eher Humus, Erde und kleine Steine sind

    es grüßt: seppel2000


    Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist. (Henry Ford)

  • ...das sollte sich ein Fachmann ansehen. Rutengänger sind meist sehr gut, aber greifen auch oft daneben (war bei mir der Fall und der typ war echt verzweifelt...) Nur wenn Du die Ader unter einer dicken Gesteinsschicht hast, wird's teuer! Da kann Dir ein "Professioneller" besser weiterhelfen.
    Brunnenschlagen wird dort eher nicht gehen, geht an der Donau bzw Flachland wo du lockere Böden hast oder Schwemmland hast. Im Waldviertel musste tw. gesprengt werden, da die Granitplatte zu dick war zum Bohren ;-)
    LG
    Igel

  • Wünschelruten sind Esoterik-hokuposkus. Es gibt keine Wasseradern bei uns. Das Grundwasser ist flächig im Boden eingelagert. Gräbst du einen Brunnen, sammelt sich dieses Wasser in dem Loch.

    Tatsächlich haben Wünschelrutengänger und Wasserpendler eine beeindruckende Erfolgsquote. Das liegt aber schlicht daran, dass Grundwasser eben nicht in Form von unterirdischen Bächen oder Adern vorkommt, sondern flächig, im gesamten Boden. Wenn man nicht gerade auf einem Gipfel steht, wird man immer Wasser finden, wenn man in den Boden gräbt. Zur Vertiefung: http://www.geophys.uni-stuttgart.de/erdstrahlen/Wismar4.htm

    Zum Hand-Erdbohrer. Ich musste mal 4Stk 20cm Löcher mit 1,2m tiefe für Fundeamentpiloten bohren und habe mir dafür einen Erdbohrer mit Benzinmotor ausgeliehen. Es war eine unsagbare Plackerei und bei einem der Löcher war nach ca. 60cm Schluss und ich fuhr mit dem Bohrer Karussell. Ein ca. Football-großer Stein war im weg. Der hat mich zusätzliche 2h gekostet und die Entfernung war nur möglich, weil er eben "nur" in 60cm tiefe lag. Wenn sowas in 1,5m tiefe oder mehr passiert dann ist an dieser Stelle Ende der Story.

    Brunnen frieren normalerweise nicht zu. Das Erdreich friert in strengen Wintern bis in eine Tiefe von höchstens 60cm. Der Wasserspiegel liegt meist um einiges tiefer. Ein aufgesetzte Pumpe kann aber sehr wohl einfrieren.

    LG. Nudnik

  • Zitat von Nudnik im Beitrag #18

    Zum Hand-Erdbohrer. Ich musste mal 4Stk 20cm Löcher mit 1,2m tiefe für Fundeamentpiloten bohren und habe mir dafür einen Erdbohrer mit Benzinmotor ausgeliehen. Es war eine unsagbare Plackerei und bei einem der Löcher war nach ca. 60cm Schluss und ich fuhr mit dem Bohrer Karussell. Ein ca. Football-großer Stein war im weg. Der hat mich zusätzliche 2h gekostet und die Entfernung war nur möglich, weil er eben "nur" in 60cm tiefe lag. Wenn sowas in 1,5m tiefe oder mehr passiert dann ist an dieser Stelle Ende der Story.



    Genau das meinte ich.... 👍

    es grüßt: seppel2000


    Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist. (Henry Ford)

  • wenn dein haus nicht gerade auf einer bergspitze steht, dann sollte es durchaus realistisch sein, dass in einer region mit hohen jährlichen niederschlagssummen eine quelle in der nähe sein könnte. ich würde vorerst mehrere wege der recherche
    einschlagen:
    - vorbesitzer, nachbarliche altbauern bzw. jäger ausfragen, wie die wasserversorgung dieses anwesens früher funktionierte bzw. wie diese in der näheren umgebung freüher und heute abläuft
    - vorort die bodenverhältnisse checken (liegt dein anwesen in einer schluffigen, lehmigen sutte, dann sind die chancen im kristallin nicht so schlecht/ sutte könnte natürlich auch in der näheren umgebung vorhanden sein, von wo man früher eben das wasser händisch holte oder über leitung ; mitunter auch von weiter unten über einen widder zuführte)
    -und vor allem würde ich einen blick auf die vegetation in der näheren umgebung werfen: grauerlen, eschen, schachtelhalm, einzelne seggen oder huflattich sind gute anzeiger für hohes grund- hangwasservorkommen bzw. zeigen schluffig lehmige böden

    selbst habe ich zwei wirklich kleine quellzuflüsse (max. 1l/min) in den heimischen bergen gefasst und dann noch ein reservoir mit 6 m³ und das reicht bestens.