Getreide lagern.... aber wie?

  • Hallo,
    ich hätte eine Frage zur Lagerung von Getreide.
    Prinzipiell bin ich ja der Meinung, daß Getreide sicher 10 Jahre ohne Qualitätsverlust gelagert werden kann. Nur frage ich mich, wie mach ich das zu Hause am Besten?

    Gelagert werden sollen mindestens 400kg Weizen. ca 400kg Roggen. ca 200kg Hafer. (ev. in weiterer Folge etwas mehr)
    Wobei ich immer wieder Korn entnehmen bzw nachfüllen will. (FiFo)

    Ich habe einen Keller, der ist zwar relativ trocken, aber die zu gewissen Zeiten geht die Luftfeuchtigkeit schon auf 65-70% hinauf.
    Kunststoff würde ich gerne vermeiden wollen. Kosten will ich eher niedrig halten. Ich würde auch gerne vermeiden, daß Mäuse und Käfer drankommen, also keine Säcke.

    Hat jemand ev. eine Idee oder einen Bauplan für so einen Speicher? Ich bin handwerklich nicht total unbegabt aber auch kein Profi.

  • Hi Kern,

    bez. Nahrung habe ich mir bereits viele Gedanken gemacht, aber was mir bisher nicht einleuchtet ist, dass man so wie du Unmengen an Getreide einlagert.
    Sind nicht "normale" Nahrungsmittelvorräte effektiver und einfacher zu lagern?
    Was hast du mit dem ganzen Getreide vor, willst du Mehl mahlen und Brot backen?

    Grüße
    Georg

    Never argue with an idiot, they drag you down to their level and beat you with experience.

  • Also wenn du das längere Zeit direkt im Keller lagern willst, ist das schon nicht sinnvoll wenn der Keller nicht stabil trocken ist.

    400kg Weizen => 500L
    400 kg Roggen => 600L
    200kg Hafer => 400L

    Sprich, Nettovolumen schonmal 2m³ zu veranschlagen.
    Das wird ein garnicht mal so kleines Bauvorhaben wenn du das mehrfach unterteilt haben möchtest um auch FIFO betreiben zu können.
    Bzw das wird ein auf der grünen wiese geplanter Vorratsraum/Keller der schon auf das hingeplant wurde. Auf der Nordseite des Hauses/Keller weil Tempstabiler.

    Keine Ahnung wie du 400kg Weizen FIFO verbrauchst. In 10 Jahren 40kg pro Jahr, wenn man alles mahlt und selber bäckt könnt ich mir vorstellen.

    Diese Menge solltest du auch nochmal nachtrocknen vorm einlagern. Und dir ein Feuchtemessgerät besorgen für das Korn. Das kostet aber entsprechend.
    =<12% sind handelsübliche Feuchtigkeit und gilt als trocken. Jedes Prozent weniger sollte +1 Jahr haltbarkeit ergeben. Hab ich wo gelesen. kA obs stimmt.

    Ab in Fässer damit. Wenns keine Kunststoffe sein sollen, dann ab in Stahlfässer mit breitem Deckel. Sind auch Mäusedicht. 30/60/120/200L, zwischen 35-70€ pro Fass. => 2000€ für 30L Fässer um 1500L Getreide unterzubringen.
    Ich würd dir zu HDPE Fässern oder Kanistern raten. Das ist aber dann Kunststoff.
    Bei kleineren Behätlnissen, etwa 25-60L kannst du auch besser FIFO rotieren bei einer Gesamtmenge von 500L.
    30L kann man noch umschlichten, 60L wenn einem die Bandscheiben egal sind, 120L braucht man schon einen Stapler und das ganze auf Euro-Paletten.

    Sowas wurde bei Bauernhöfen üblicherweise am Dachboden, und nicht im Keller gelagert.
    In den (feuchten) Keller gehört alles was Knollen bildet.
    Vor 800 Jahren wurde Korn in Graphitierten Ton Amphoren/Krügen gelagert. Zumindest wurde das bei der Wüstung in unserer Umgebung und deren Ausgrabungen so entdeckt.

    Rechne auch mit Kornbohrer Befall der vorkommen kann. Dann musst du dort auch entsprechend mit Pestizid ausräuchern damit da wieder alles tod wird. Leerer Raum vorrausgesetzt.
    Kleinere Fässer (30L) separieren auch Schädlinge von noch gutem Korn.

  • Hallo,

    2m³ ist ja schon mal eine super Info. Warum hast du aber bei den verschiedenen Getreiden verschiedene Volumina? Die 25l Säcke sind nach meiner Meinung alle ca gleich groß. Ich muß das heute mal überprüfen

    Ja, Mehl mahlen und Brot backen ist ein Teil. Dann Nudeln, Haferflocken, Mehl für andere Sachen wie zB Kuchen, Palatschinken...
    Da ist eine Tonne Getreide nicht mehr so unrealistisch.
    Meine Idee ist, daß ich oben nachfülle und unten entnehme. Derzeit brauche ich ca 150kg Getreide/Jahr. Im Ernstfall wären es dann sicher mehr.

    Warum nicht direkt Mehl? Weil das schneller schlecht wird.
    Warum nicht Fertigwaren? Habe ich natürlich auch, aber im Endeffekt bin ich mit den Grundstoffen flexibler. Für Brot braucht man nicht sehr viel (In schlimmsten Fall Getreide, Wasser und Salz. Sauerteig nur bedingt, aber auch den habe ich bzw kann man den gut selber machen) Und Ja, ich habe das ausprbiert, bzw mache das schon länger.

    Fässer sind natürlich gut und relativ günstig. Kleine Fässer wären natürlich noch besser. Ich würde aber eine fixe, stationäre Lösung vorziehen.
    Dachboden ist bei mir leider keiner, deshalb geht nur der Keller.

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  • Schüttdichte von Getreide auf Wikipedia
    Random Dinge Schüttdichte

    typische Hektolitermassen von Getreide, Durchschnittswert, natürlich schwankend da naturprodukt, keine Gewähr meinerseits

    Weizen/Wheat 0,8
    25kg = 31,25L

    Roggen/Rye 0,7
    25kg = 35L

    Gerste/Barley 0,6
    25kg = 41L

    Hafer/Oats 0,5
    25kg = 50L

    Dinkel/Spelts 0,33
    25kg = 75L

    Hirse/Millet 0,85
    25kg = 29L

    Graupen, Weizenreis(Ebly), Dinkelreis, CousCous, Bulgur, Grieß?, Hülsenfrüchte(Erbsen/Bohnen/Linsen), etc,... wären dann vielleicht auch so lagerbar.

    Die 2m³ sind netto, da sind keine Mauern dazwischen eingerechnet. Bzw kein Aufwand das alles gegen Feuchtigkeit und Temperaturschwankungen zu isolieren und abzudichten. Bzw mäusedicht zu machen. Mäuse kommen meist überall rein. + Kornbohrer nicht vergessen. Meine Tante/Großeltern haben den Körnerboden jedesjahr nach dem Abverkauf einmal ausgegast gegen Schädlinge.
    Wenn du das als Hochsilo machen willst. Hmm, vielleicht mal eine Exkursion zur nächsten Mühle oder Lagerhaus beim Tag der offenen Tür machen. Da vielleicht Ideen stibitzen wie du das ausführen könntest. Der Silo von Fluid ist schonmal nice.


    Welche Mühle verwendest du denn? Kann deine Mühle auch Grieß?
    Hast du eine extra für manuellen Handbetrieb?
    Schneider/Flocker auch für den Hafer? Auch in Handbetrieb?
    Wie bäckst du Brot? Sauerteig ist klar, um den Roggen zu verbrauchen, aber wie machst du das mit dem Ofen? Holzofen mit Backrohr?

    Ich würd dir trotzdem zu stapelbaren Fässern/Kanistern mit 20-30L raten. Ist glaub ich auch platzsparend. Und auch reversibel.
    Bei allem anderem solltest du halt einen alten Bauernhof haben, wo noch ein weiterer Wirtschaftstrakt zu einem Vorratsraum ausgebaut werden kann statt einem Keller. Oder dein Keller ist +100m². Wenn du das hast, go for it. Aber sammle mehr ideen und iteriere den plan ein paar mal. Über die 2k€ kommst du da wohl auch. Vor allem berichte über den fortschritt.


    Der Silo Vorschlag von Fluid ist schonmal nice. 1775€ + Versand
    Rauminhalt: 2 m³, Abmessungen (LxBxH): 120 x 120 x 203 cm
    Das passt dann wohl schon besser in einen eigenen Raum nur für das. Deckenhöhe vorrausgesetzt, die hat ein Keller manchmal nicht. Plus Untergestell bist du bei +303cm Höhe und bei 2300€. Und hast aber nur einen Behälter für eine Sorte.

  • Es gibt hier im Forum schon Einträge, die sich mit der Lagerung von Getreide befassen. Ich suche das nicht heraus.

    Es wurde vorgeschlagen, das sehr gut getrocknetes Getreide in Plastikfässern mit Deckel oder in Blechdosen zu lagern. Es wurden Feuchtigkeitsabsorber,... erwähnt. Gegen die Käfer wurde das Getreide durch Einfrieren behandelt. Es ist auch die Lagerung unter Vacuum - eingeschweißt - möglich.

    Ich lagere selber kein Getreide, ich habe auch keine Getreidemühle.

    Wenn jemand Getreide kauft, sollte es sehr gut gereinigt und frei von Käfern sein. Man kann nicht einige hundert Kilo Weizen vom Bauern kaufen. Sozusagen - frisch vom Mähdrescher. So etwas ist als Hühnerfutter geeignet aber nicht als Notvorrat.

  • @Fluid: Der Silo ist wohl ein wenig zu groß für meine Zwecke, aber eine gute Idee. Ev. find ich den auch ein wenig kleiner.

    @decordoba: Ich weiß, daß es schon Beiträge gibt, meine, daß ich sogar selber schon Antworten zu solchen verfaßt habe. Es ging mir aber eben nicht um Fäßer, sondern um eine stationäre Art der Lagerung.
    @rand00m: Hab dir eine Nachricht geschickt bezüglich Mühle. Brot backen ist derzeit nur im E-Herd möglich. Der Holzherd ist noch nicht gekauft. (und wird ev. noch länger auf sich warten lassen)

  • Wenn jemand noch nie Getreide gelagert hat, soll er (Vorschlag) sich einige Kilo diverse Getreide abgepackt im Handel besorgen und in der Speis auf das Regal legen. Dieses Getreide wird so weit frei von Schädlingen sein, dass man es ein Jahr so lagern kann.

    Gleichzeitig braucht er noch eine Getreidemühle, sonst ergibt dieser Vorrat keinen Sinn.

    Weiters soll er versuchen, eine Portition von diesem Getreide zu mahlen und damit Brot zu backen. In "Friedenszeiten" hat man noch den E-Herd. das sollte kein Problem sein.

    Falls jemand keine Getreidemühle hat, kann er einen Teller Weizen über Nacht (oder länger) mit Wasser einweichen und roh essen. Ich habe das schon probiert, es schmeckt nicht gut, und man braucht gute Zähne zum Kauen

  • @ cordoba, du hast zwar recht, das ist aber bestenfalls "redundante" information. Die ganzen Schritte hat er ja schon bedacht und auch gemeistert, beginnt ja nicht bei Null.
    "Kern" hat aktuell ja schon Getreide, Mühle und das ganze drumherum zuhause und bäckt damit schon sein eigen Brot und hat auch einen aktuellen Getreideverbrauch von >100kg pro Jahr.

    Er befasst sich quasi mit der Frage wie er seinen Keller in einen Silo umbauen kann.

  • Wo kauft ihr eigentlich das Getreide?
    Ich habe hier z.B. eine österreichische Bio Getreide Quelle gefunden: http://www.getreidehof.at
    Habe aber ehrlich gesagt noch keinen Vergleich bez. Qualität und Preis.

    Never argue with an idiot, they drag you down to their level and beat you with experience.

  • Früher auf den Schiffen lagerte man Getreide in Weinfässer. Wäre das nichts? Die gibt es auch in verschiedesten Grössen..

  • Ich würde dir zu 30L Hobbock (Weisblecheimer) raten.
    Das ist eine Größe u ein Gewicht das zu handhaben ist, da kannst du auch wenn du eine Tiefkühltruhe oder einen Tiefkühlschrank hast,
    einen oder zwei Eimer für eine Woche tieffrieren (Schädlingsbekämpfung).
    Und bei den Kosten würdest du dich bei ca. 750,-- für die 1500L bewegen. (zB. Fa. Wilai)
    Diese Eimer sind lebensmittelecht, stapelbar, Mäuse/Ratten,... fest
    Feuchtigkeit bekommt ihnen nicht so gut, aber wenn du sie nicht direkt auf den Boden stellst - sollte auch das kein Problem sein.

    Zur Rotation würde ich dir raten noch ein paar 6 oder 10L Eimer zu besorgen.
    Dann kannst du jeden neuen 30L Eimer in kleiner umfüllen, die dann zum direkten Verbrauch gedacht sind - denn auch 30L Weizen dauern bis die verbraucht sind!

    Die kleinen Eimer eigenen sich auch wunderbar für alle möglichen anderen Lebensmittel (Nüsse, Kartoffelflocken, Trockenmilch,...)
    nur nicht für Salz ;)

    Bevor du aber großes Geld in 1000kg Getreide investierst - besorge dir als erstes eine gute Getreidemühle!

    LG
    Linda

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