Wölfe: Angst in Bevölkerung wächst

  • Der Sinn dieses Threads ist es nicht über Sinn oder Unsinn von Wölfen in unserer Kulturlandschaft zu diskutieren, sondern aus Preppersicht die neue Lage zu bewerten.

    Da sich hier nicht gerade wenige User auf einen AKW-Unfall vorbereiten, ist es auch angebracht sich auf einen Wolfsangriff vorbereiten zu wollen. Man vergleiche die Anzahl der AKW Unfälle und der Wolfsangriffe weltweit in den letzten Jahrzehnten.

    Wie also reagieren? Folgende Infos habe ich bis jetzt online finden können abseits der Verhaltensregeln für "Wolfsbegegnungen" (Groß machen, laut rufen).

    - Jacke um den Unterarm wickeln und den Wolf dazu verleiten dort reinzubeißen anstatt woanders hin
    - Rucksack zur Abwehr verwenden
    - Pfefferspray einsetzen
    - Messer griffbereit in der Hosentasche
    - Taschenlampe um den Wolf zu blenden (?)
    - Schreckschusspistole
    - Feuer
    - jeder andere Gegenstand der greifbar ist wie ein Trekking-Stock, Ast, ...

    Ich nehme an, dass es am sinnvollsten ist es zu versuchen den Wolf an empfindlichen Stellen zu treffen wie den Augen oder der Schnauze.

    Sonst noch jemand Tipps?

  • @Ben
    Ich glaube, du hast mich da falsch verstanden. Der Wolf ist ein Raubtier, dazu noch ein Rudeltier, also normalerweise kein "Einzeltäter". Ich habe auch nicht versucht etwas zu verharmlosen, aber bei aller Gefährlichkeit haben wir andere Probleme die gewichtiger sind und die nicht soviel Aufmerksamkeit bekommen, weil sie nicht so viel Angst auslösen.

    Was sicherlich auch gegen Wölfe hilft ist ein Druckluft Signalhorn. Das macht am Berg oder in der Wildnis ja nicht nur gegen Wildtiere Sinn sondern auch in anderen Notsituationen, zB. um leichter gefunden zu werden. Wir hatten früher immer eins im Wanderrucksack, aber nach einer Party haben wir dann keines mehr nachgekauft. Würde wieder Sinn machen eines zu besorgen.

    Nicht vergessen, nur bei einem einzelnen Wolf direkt auf den Angreifer fokusieren im Rudel hat man damit verloren.
    Wie jagen Wölfe

  • Als Prepper nehmen wir uns ja die Zeit um über Vorbereitungen für die abenteuerlichsten Szenarien zu sinnieren. Deshalb möchte ich den Thread auch mit sinnvollen Infos füllen. Wer weiß, vielleicht kann ein User ja mal Dank des hier vermittelten Wissens der Gemeinschaft einen Angriff besser überstehen.

    Man darf nicht vergessen, dass so ein Wissen immer nützlich ist. Man ist ja nicht immer nur in AT, sondern macht auch mal Urlaub, z.B. in den Karpaten.

    Danke für den Tipp mit dem Signalhorn!

  • Ich weiß nicht ob ich den Mut aufbringen würde den Wolf im Nahkampf (Messer, Stock, Schreckschusspistole, ...) zu bezwingen, eher würde ich versuchen auf einen Baum in der Nähe zu flüchten.
    Den Wolf mit einer Distanzwaffe zu bekämpfen, auch im Moment des Angriffes, würde ich mir eher zutrauen.

    Der Angriff eines einzelnen Wolfes, so unwahrscheinlich der auch ist, ist mit so was noch kontrollierbar abzuwehren. Der Angriff eines Rudels erfordert da schon einiges an Handhabungssicherheit und Beweglichkeit.
    Dabei kommt es auch auf die Entschlossenheit des Rudels an. Wenn sie unbedingt Beute brauchen werden sie nicht so leicht aufgeben.
    Die Größe der Gruppe (Menschen) die Unterwegs ist spielt dabei auch ein Rolle.
    Man darf keine anderen Gruppenkitglieder gefährden. Da musst du im Umgang mit einer FFW schon sehr geübt sein.

    Ich denke da immer wieder an Nachsuchen auf Schwarzwild, wo du eventuell wenn du zu mehrt bist auch höllisch aufpassen musst, dass du nicht den falschen triffst.
    Du musst gut eingespielt sein und die anderen müssen wissen was der jeweils andere macht.
    Die Waffe benutzen kann immer nur der vorderste. (In einem Kreis ist jeder der vorderste)
    Wolfsrudel greifen auch von mehreren Seiten an.

    Gedanken darüber machen, (nach dem Motto: "Was wäre wenn&quot schadet nie.

    bG
    Norbert

    Gut vorbereitet läuft alles besser

  • Zitat von menatarms100 im Beitrag #24
    eher würde ich versuchen auf einen Baum in der Nähe zu flüchten.



    Flucht ist nicht unbedingt anzuraten, da musst schon recht flott auf nem Baum sein.

    Habe hierzu mal ein Video über eine Begegnung zwischen einem Wanderer und einem Puma gesehen.

    Seht euch an wie schnell der Puma näher kommt als er sich kurz umdreht.

  • Den Rücken darf ich nicht einmal unserem Hahn zudrehen. Das ist für ihn ein Angriffssignal. Und da sind nur noch ganz wenig "Dino-Gene" im Huhn. ;-))

    Zum Avatar wäre nur zu sagen - lang ist's her

  • Denke, da ist viel Panikmache dabei. Allerdings würde ich in solche Gebiete eben keinen Hund mehr mitnehmen, selbst wenn es ein Ovcharka, Kangal oder dergleichen ist, der Hund ist nicht darauf getrimmt gezielt Beute zu erlegen, der Wolf schon. Und wenn der Hund Verletzungen davon trägt ist das ja auch nicht schön. Da es aber auch immer wieder Dummköpfe gibt die von Kühen niedergetrampelt werden, wird's hier wohl auch mal den ein oder anderen Zwischenfall abseits von gerissenen Schafen geben.

  • Zitat von Don Pedro im Beitrag #9
    So schön es ist das der Wolf wieder da ist, so unwahrscheinlich ist es einem Wolf oder gar einem Rudel in der freien Natur zu begegnen. Der Wolf agiert wie jedes echte Raubtier (und damit meine ich keinen Hund).
    Er schätzt dich ein, bist du eine Beute oder nicht.
    Alles was größer und bedrohlicher ist => keine Beute
    Alles was wegläuft und flüchtet => Beute
    Daher ist der Ansatz mit warten und der Möglichkeit des Einschätzens und ggf. groß machen, schreien und mit Steinen werfen ganz gut. Denn das macht keine Beute.

    Quelle: Ein Interview mit Helmut Pechlahner, Ex Direktor Zoo Schönbrunn, im Kinderprogramm.


    Wenn das wahr wäre, dürfte ein Wolf z.B. weder Rinder oder Bären (größer und bedrohlicher) noch sich stellende Hunde (laufen nicht weg) angreifen. Die Realität sagt halt was anderes...

    MMn taugt die Aussage von Hrn. Pechlahner wirklich nur für's Kinderprogramm. So zwischen den Puh dem Bären und den Schlümpfen - auch vom Realitätsgehalt her.

    Zitat von Wolfzeit im Beitrag #19
    Die Problematik ist eher, dass der Mensch die Scheu vorm Wolf verloren hat und nun mit Angst und Panik auf solche Berichte reagiert.
    Es gibt genug Studien die belegen, dass sich Wölfe positiv auf das Ökosystem auswirken (zB. die Ausbreitung von Krankheiten verhindern, da sie hauptsächlich schwache Tiere jagen). Für die Jäger heißt das natürlich weniger Abschüsse, aber auch weniger Flurschäden. Wenn man Berichte wie den von MIK oben weiterverfolgt, kommt meistens nichts mehr. Im Bericht wird vermutet, dass es sich um einen Wolf gehandelt hat, die DNA-Analyse aber noch ausständig ist. Bewahrheitet sich der Verdacht gibt es einen Folgebericht, war es ein anderes Tier, hört man nie wieder was darüber und so bleibt nur hängen, dass die Wölfe immer mehr Tiere reißen, auch wenn es gar keine Wölfe waren.
    In der Toskana sind die Menschen stolz auf ihre Wolfsrudel (hab selbst eins im Urlaub gehört), da sie sich nur niederlassen, wo der Lebensraum in Ordnung ist, so wie bei uns in Allentsteig. Wird halt auch bei uns wieder Zeit für Hirtenhunde, funktioniert überall auf der Welt. Ich denke wir (Österreich) können es uns auch leisten, Bauern, deren Tiere nachweislich von Wölfen gerissen wurden zu entschädigen, sofern sie zumindest in betroffenen Gebieten Vorkehrungen getroffen haben. Bei uns im Koralmgebiet streifen immer wieder mal Bären durch, da kann man sich beim Schwammerlsuchen schon mal schrecken, wenn sich ein vermeintlicher Ameisenhaufen plötzlich in Bewegung setzt, aber diese Begegnungen sind sehr selten. Zurück bleibt, nachdem das Adrenalin langsam wieder aus dem Körper verschwindet, das tolle Gefühl etwas sehr Besonderes gesehen zu haben. Das ist wie bei dem Wolfsrudel in der Toskana, da kann ich mich heute noch an meine Gänsehaut erinnern, die ich beim Geheul bekommen habe, das hatte was Majestätisches, so als würde sich irgendwo in meinen Genen ein Überbleibsel eines Uhrahns rühren, aber keine Angst, eher Faszination. Ist halt in der freien Natur was anderes als im Tierpark, da wird das ja erwartet.
    Im Moment sind Onlinebeiträge über Wölfe halt bestes click-bait, damit kann man Besucherzahlen generieren, so wie Haiberichte zu Anfang der Urlaubszeit. Und jeder weiß, dass jährlich mehr Menschen von Kokosnüssen erschlagen werden als von Haien getötet. Beim Wolf ist es leider ähnlich. Wenn man sich die Weide- und Wildtierzahlen in Österrewich ansieht, bräuchte es tausende Wölfe, damit sich das wirklich bemerkbar macht und nicht die paar, um die es jetzt geht.



    Weniger Flurschäden durch Wölfe? Wohl auch eine Aussage aus dem Kinderprogramm... In den letzten Jahren wurde nämlich exakt das Gegenteil festgestellt: Wo der Wolf auftritt, steigen die Flurschäden teilweise exorbitant an. Das hängt damit zusammen, dass sich Großrudel (v.a. beim Rotwild) bilden, welche noch dazu in ihrer zeitlichen und räumlichen Nutzung stark vom Normalverhalten abweichen. So werden gute Nahrungseinstände (also jene Orte, wo reichlich Äsung vorhanden ist) oft nicht mehr genutzt, sondern die Rudel ziehen sich in "sichere" Gebiete zurück - und richten dort teilweise enorme Verbiss- und Schälschäden an.

    Der Wolf als "Gesundheitspolizei" mag in einer menschenleeren Wildnis seine Berechtigung haben. Die "Natur" in Österreich ist hingegen zu fast 100% Kulturlandschaft, welche mehr oder weniger intensiv vom Menschen genutzt wird - auch Naturschutzgebiete! Und da ist der Wolf teilweise sogar kontraproduktiv (weil sich durch die Bildung von Großrudeln Krankheiten noch schneller verbreiten können).

    Auf das Thema Weidetiere gehe ich jetzt gar nicht näher ein, weil hier (auch von offizieller Seite) so viel Unwissenheit vorhanden ist, dass eine faktenbasierte Diskussion kaum möglich ist. Lediglich ein paar Schlagworte möchte ich hier loswerden:

    - Elektrozäune helfen nur kurzfristig bis der Wolf lernt, sie zu überwinden.

    - Wie schützt man Almen so, dass sie auch weiterhin für die Allgemeinheit offen bleiben?

    - Herdenschutzhunde schützen nicht nur vor Wölfen, sondern auch vor Wanderern, deren Hunden, Tierärzten udgl.

    - Aufgrund der ohnehin mageren Erträge sind die Schutzmaßnahmen oft schlicht nicht finanzierbar - selbst wenn die öffentliche Hand einen Großteil davon trägt.

    - Bauern sind zumeist - nachvollziehbar - nicht gewillt (finanzeille Entschädigung hin oder her) ihre Herden wiederholt Wolfsangriffen auszusetzen.

    There is no such thing as too much backup!

  • Ein Taschenalarm wäre mein Vorschlag, weil die Wölfe auf Distanz hält und die Komunikation des Rudels stört.
    Sollten sie schon nahe genug für Pfefferspray sein sollte man sich Augen am Hinterkopf wachsen lassen, denn der tatsächliche Angriff erfolgt so gut wie nie frontal.

    [team] Wenn wir unsere Waffen zu Pflugscharen verarbeiten, werden wir irgendwann für die pflügen, die das nicht gemacht haben.

  • Beim Pfefferspray müsste es aber schon die große (MK8 oder 9) sein. Die kleine wird bei einem Rudel nicht reichen.
    Wenn einer ausfällt sind immer noch genug andere da um den Angriff (Beute machen) zu beenden.
    Eine gute Alternative wäre natürlich, selbst im Rudel unterwegs zu sein. Das geht aber leider nicht immer.
    Die Chancen einen Angriff zu überstehen steigen mit der Anzahl derer die den Angriff abwehren müssen.

    bG
    Norbert

    Gut vorbereitet läuft alles besser

  • Zwar wieder kein Wolf, aber zumindest "große" Katze.

    Im Bezirk WY sind zwei Luchse aus dem Gehege ausgebrochen und haben einen Hund an der Leine attackiert.

    https://noe.orf.at/news/stories/2932402/

    Luchsbaby ist durch ein Loch rausgeschlüpft, daraufhin hat die Luchsmama den "unüberwindbaren" Zaun übersprungen um zum Baby zu kommen.

  • Ach ja. Die unüberwindbaren Zäune.

    Hier eine gute Zusammenfassung aus der Praxis: http://www.maz-online.de/Lokales/Potsdam...-Wolf-nicht-auf

    Natürlich kann man jede Wiese und Weide mit einem absolut wolfssicheren Zaun umgeben. Das bedeutet: Mindestens 20 cm tief eingegraben, mindestens 125+x cm hoch (denn 125 cm wurden bereits nachweislich überwunden. Die Frage ist nur: Reichen 150 cm, sollen es 175 cm sein oder ist das immer noch zu niedrig?).
    Allerdings wird das unser Landschaftsbild vermutlich (zumindest in gewissen Gegenden mit starker Grünlandnutzung, also fast alle mittleren Höhenlagen in ganz Österreich) massiv verändern. Von den Auswirkungen auf das restliche Wild (welches dann de facto Weideflächen nicht mehr nutzen kann) ganz zu schweigen.

    There is no such thing as too much backup!

  • Es gibt auch Weidezäune, die mit einer elektrischen Spannung versorgt werden. Die sind nur 1 Meter hoch, aber da getraut sich kein Wolf heran. 1 Haar von ihm am Zaun und zak! Kriegt er eins gewischt. Sind bei uns in der Schweiz gang und gäbe.

  • Gibts da nicht schon schlaue Wölfe die bemerkt haben, wenn man den Zaun berührt im Sprung in der Luft, dann bekommt man keinen Schlag weil keine Erdung vorhanden.
    Iwo hab ich schon gelesen, der Zaun ist besser um den Herdenschutzhund drinnen zu behalten, den Wolf draußen und die Wanderer nicht drinnen. Denn drinnen frisst der Herdenschutzhund die Wanderhündchen mitsamt den Wanderern.
    Wenn der Zaun ohne Hund dasteht, dann hüpfen die Wölfe einfach drüber.

  • Zitat von Fluid im Beitrag #34
    Es gibt auch Weidezäune, die mit einer elektrischen Spannung versorgt werden. Die sind nur 1 Meter hoch, aber da getraut sich kein Wolf heran. 1 Haar von ihm am Zaun und zak! Kriegt er eins gewischt. Sind bei uns in der Schweiz gang und gäbe.



    Wölfe haben mittlerweile gelernt, mit solchen Zäunen umzugehen. Zumindest in D gibt es regelmäßig Berichte, wo Rinder oder Schafe trotz "wolfssicherem" Elektrozaun gerissen wurden.

    "Wolfssichere" Elektrozäune gibt es aktuell nur in den Verkaufsprospekten der Hersteller und auf den Websites von WWF, NABU und Co.

    There is no such thing as too much backup!

  • Wölfe die eine Gefahr für die Bevölkerung darstellen sollen geschossen werden. Ich verstehe nicht, wo da das Problem liegen soll. In Deutschland gibt es ja bereits Berichte, wo Wölfe sich in unmittelbarer Umgebung von z.B. Waldkindergärten niedergelassen haben (und sich auch von "Singen und Klatschen" nicht mehr vertreiben lassen). Dass man eine gesetzliche Regelung schafft, um diese Wölfe entnehmen zu können, ist nichts anderes als eine notwendige Vorsorgemaßnahme. Denn wenn das nicht passiert und es kommt zu einem Vorfall, wo ein Mensch (mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Kind) zu Schaden kommt oder gar getötet wird, dann würde sich die Bevölkerung zu recht aufregen.

    Mich würde ja interessieren, welcher dieser Grünen
    a) Kinder hat und
    b) in einem (potentiell) wolfsgefährdeten Gebiet lebt.

    Denn vom vollklimatisierten Elfenbeinturm aus kann man ja bequem Moralisieren und seine Ideologie beliebig weiterspinnen. Ausbaden müssen es ja eh die Anderen...

    There is no such thing as too much backup!

  • ja, du hast recht.
    den politikteil hättest verkneifen können, hast aber auch recht, tut aber nix zur sache.

    Die Politik hat trotzdem die letzten Jahre komplett verschlafen bezüglich Herdenschutz.

    Jetzt gibts in Karlstift schon ein zweites Rudel, das ganz unabhängig von denen in Allentsteig eingereist ist.



    Was ich beknackt finde, das ich als Waldbesitzer keine Erlaubnis habe eine Feuerwaffe zu führen wenn ich mich im Forst zwecks arbeiten aufhalte und ein Wolfsrudel dort haust.
    Eventuelles Wildbret, Trophäen und Balg kann ich mir sowieso nicht aneignen, das bekommt der Jagdpächter. Das wäre ansonsten Wilderei. Aber zwecks SV wärs.


    In Grönland ists umgekehrt, da gibts manchmal Gewehrpflicht bei bestimmten Routen. Die große Axt, der lange Sapie oder das Fichtenmoped sind halt auch nicht das wahre als SV.

  • Wenn die Grünen polemisieren, darf ich das auch ;-)

    Was mich zusätzlich interessieren würde: Wie kommen die Grünen (rein sachlich betrachtet) zu der Aussage, dass durch die Änderung im Jagdgesetz der "Artenschutz in NÖ zum Abschuss freigegeben wird"?!? Die neue Änderung (bzw. Präzisierung des bereits bestehenden Paragraphen) sieht wie folgt aus:

    Zitat
    „ (1)Wenn es sich im Interesse der öffentlichen Sicherheit oder zur Abwendung erheblicher Schäden an Viehbeständen als notwendig erweist, in einem Jagdgebiet oder in mehreren aneinandergrenzenden Jagdgebieten Schutzmaßnahmen gegen Großhaarraubwild zu ergreifen, hat die Bezirksverwaltungsbehörde gemäß § 3 Abs. 8 dem Jagdausübungsberechtigten von Amts wegen folgende Aufträge zu erteilen:
    o Fang,
    o Betäubung,
    o Besenderung,
    o Vergrämung oder – als letztes Mittel –
    o Abschuß.

    (2) Der Auftrag ist angemessen zu befristen und unter der Bedingung zu erteilen, daß fachkundige Personen mitzuwirken haben.
    Ergeht er an die Jagdausübungsberechtigten mehrerer aneinandergrenzender Jagdgebiete, ist er mit der Maßgabe zu erteilen, dass diese gemeinsam jagdgebietsübergreifend vorzugehen haben.

    (3) Kommt der Jagdausübungsberechtigte einer Anordnung gemäß Abs. 1 nicht oder nicht in entsprechender Weise nach gilt § 100 Abs. 3 sinngemäß.."


    Übrigens eine 1:1-Kopie des deutschen Naturschutzgesetzes!
    Das hat auch nichts mit angeblichen Versäumnissen bei der Information der Bevölkerung oder dem Herdenschutz zu tun. Es geht darum, bei konkreter Gefährdung von Leib und Leben von Menschen eine Handlungskette in Gang zu setzen, die mit der geringst möglichen Intensität (erst Fang/Besenderung, dann Vergrämung durch z.B. Warnschüsse, Gummischrot o.ä.) beginnt und erst, wenn das keine Wirkung zeigt bzw. Gefahr in Verzug herrscht, als wortwörtlich "letztes Mittel" die Tötung des Tieres zulässt bzw. vorschreibt.

    There is no such thing as too much backup!