Was tun wenn die Schneemassen mein Dach bedrohen?

  • Aus aktuellem Anlass.

    Wie bereite ich mich vor, wenn es so stark schneit, dass die Statik meines Hausdaches ernsthaft gefährdet ist?

    Welchen Unterschied macht die Dachform?

    Gibt es Möglichkeiten der Prävention?

    Muss beim Kaminauslass etwas beachtet werden?

    Wie sieht es mit der PV-Anlage aus?

    Was brauche ich an Werkzeug / Material?

    - Lange Leiter
    - Sicherungsseile
    - Schaufel
    - Scheibtruhe
    - ...

    Freue mich auf euer Feedback.

  • Hallo Ben!

    Der Unterschied bei der Dachform liegt darin, ob der Schnee leichter von selbst abrutscht. Bei einem Satteldach oder Walmdach rutscht der Schnee leichter ab, als bei einem Flach oder Pultdach. Allerdings besteht bei einem Sattel bzw. Walmdach wieder eine höhere Gefahr von Dachlawinen, deshalb werden seit einiger Zeit in schneereichen Gebieten nun gerne Flach bzw. Pultdächer verwendet. Laut meinen Informationen müssen bei Dächer mit mehr als 45 Grad Neigung sogar sogenannte Schneestopper/Schneefanggitter verbaut werden., also bei öffentlichen Wegen oder Straßen. Beim Flach bzw. Pultdach hängt es wieder davon ab, wie alt das Gebäude bzw. das Dach ist. Früher waren die Flachdächer oft undicht (ca. 1960-1980), dagegen die Neueren sind wieder für eine höhere Regen bzw. Schneelast ausgerüstet.

    Als Prävention fällt mir nur eine Schneewaage ein, soviel ich weiss gibt es Firmen (zumindest in Deutschland) die diese auch vermieten oder als Alternative dazu eine Dachflächenheizung.

    Grüße

    Sabjo68



  • In dem Video sieht man wie eine Plane zwischen die Schneeschichten gebracht wird, dadurch rutscht der Schnee schön runter. Etwas ähnliches habe ich auch mit einer Stange von unten gesehen. Sobald man auf das Dach steigt ist eine Sicherung das wichtigste. Ich habe für sowas einen Klettergurt und ein Kletterseil. Allerdings zum Baumschneiden

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.

  • Dem Beitrag von @Sabjo68 kann man nichts mehr hinzufügen - zumindest fällt mir nix mehr dazu ein.
    Aus eigener Erfahrung kann ich berichten, dass es beim Satteldach relativ egal ist, da der Schnee abrutscht. Lediglich auf die erwähnten Dachlawinen muss man dann achten. Unsere Gartenhütte habe ich jetzt schon zum 2. Mal vom Schnee befreit. Die Hütte ist aus Holz und hat ein Pultdach mit Folie. Deswegen Leiter & Schneeschaufel als Ausrüstung. Auf eine Sicherung habe ich verzichtet, da der Schnee mir guten Halt bot und es wäre nicht allzu weit nach unten gegangen. Auf einem Hausdach würde ich natürlich NICHT auf die Sicherung verzichten.
    Ich habe auf der Leiter stehend einfach mal begonnen wegzuschaufeln, was ich erreicht habe. Erst dann bin ich aufs Dach gestiegen. Dies deswegen, da ich den Schnee von der Leiter aus gut erreichen konnte und so auch noch Gewicht vom Dach nahm, bevor ich selbst daraufgestiegen bin.
    Den Ansatz mit der Dachheizung finde ich gut, wenn man ein Flachdach besitzt. Denn nur zu bauen und im Fall der Fälle die Feuerwehr um Hilfe rufen ist nicht so toll.

    Try to leave this world a little better than you found it. (Robert Baden-Powell)

  • Für all jene, die sich unter einer richtigen Dachlawine nicht so recht etwas vortsellen können zwei Bilder von unserer.
    |addpics|njf-1-1547.jpg,njf-2-388d.jpg|/addpics|

    Zum Avatar wäre nur zu sagen - lang ist's her

  • Ja, wenn die dich erwischt, brauchst du nicht mehr in das Krankenhaus fahren.
    Der Bereich vor dem Haus ist für uns im Winter Tabu. Wir gehen nur an der Wand lang oder beim Seitenausgang aus dem Haus.
    Aber dies ist uns lieber, als dass der Schneedruck unser Dach eindrückt.
    Denn abschaufeln ist bei der Haushöhe für uns nicht machbar.

    Zum Avatar wäre nur zu sagen - lang ist's her

  • Zitat
    Im Erdgeschoß schlafen Der Einsatzstab der Salzburger Landesregierung hat deshalb am Sonntagnachmittag eine eher seltene Empfehlung ausgegeben: "Menschen, die in Gebäuden in der Nähe von Waldrändern wohnen, sollen heute Nacht unbedingt, soweit möglich, im Erdgeschoß schlafen. Umstürzende Bäume könnten durch Dächer brechen, und die Schneemassen auf den Dächern könnten darunterliegende Personen verschütten." Zudem sollte man die Kamine kontrollieren, zugewehte Kamine könnten den Rauch in die bewohnten Räume zurückdrücken, Rauchgasvergiftungen wären die Folge.



    Quelle: https://derstandard.at/2000096104119/Neu...-in-Oesterreich

    Na wenn schon solche Warnungen notwendig sind, alles Gute.

  • Wenn es den Schnee richtig zuweht, nicht nur Kamin freihalten, sondern auch weitere Luftöffnungen (Ansaugstutzen, Zuluftfenster, ...)

    und bei dem Wetter gehören Grödler an die Schuh

    LG
    Linda

  • Beim Räumen von Schrägdächern kommt es auf ein paar wesentliche Dinge an. Lass Dich von jemanden mit einem belastbaren Seil und einem Klettergeschirr gegen Absturz sichern. Überlege Dir vor dem Aufstieg aufs Dach, wo Dachflächenfenster sind, bei denen Du durchbrechen könntest. Und ganz wichtig, abwechselnd auf beiden Seiten des Dachs abräumen. Wenn Du eine Seite des Dachs komplett abräumst, während auf der anderen Seite noch meterhoch nasser Schnee liegt, dann kann diese einseitige hohe Belastung unter Umständen dazu führen, dass sich der gesamte Dachstuhl verschiebt und eventuell einstürzt. Vor dem Haus sollte sichergestellt sein, dass da nicht gerade jemand vorbeiläuft, wenn Du zentnerweise Schnee vom Dach kippst.

    Gruss,
    der Bayer