Versorgung durch die Wiener Feuerwehr im Katastrophenfall

  • Vor ein paar Wochen hat mir ein Bekannter erzählt, die Wiener Feuerwehren hätten riesige Küchen um im Katastrophenfall die Bevölkerung zu versorgen.
    Klingt gut, war mir absolut neu und lässt sich auch nicht im Internet nachvollziehen.

    Vor 2 Wochen habe ich aber einen TCCC Kurs gemacht und wie es der Zufall so will sind 2 Wiener Feuerwerker dabei. Und die habe ich gleich zu dem Thema befragt ...

    Ergebnis: In Wien gibt es 9 Hauptfeuerwachen, da sind große Küchen drinnen mit denen im Großschadensfall oder bei großen Katastrophen Teile der Bevölkerung versorgt werden könne. Pro Hauptfeuerwache 1000 Personen, 2 Mahlzeiten pro Schicht sind möglich, d.h. es könnten pro Schicht 18.000 Leute versorgt werden. Die Lebensmittel dazu sind nicht bei der Feuerwehr gelagert sondern werden von AGM, Metro, o.ä. bereit gestellt.

    Nun, bei ca. 2.000.000 Einwohnern ist das ein Tropfen auf den heissen Stein. Was mich aber am meisten schreckt: Für meinen Bekannten ist "die Verorgung durch die Feuerwehr" ein Argument selber nix vorzusorgen. Und dabei kennt er nichtmal Details sondern nur Überschriften!

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.

  • Ich würde mir in diesem Fall keine Hoffnungen machen. Da wird sicherlich schon vorgeschrieben sein, wer zu diesen 18000 Leuten gehört.
    Wenn du nichts davon weisst, gehörst du sicherlich nicht dazu und die, die es wissen, posaunen es sicher nicht in die Welt hinaus. Das würde in Friedenszeiten nur Unruhe stiften. Darum stellt man sich dumm an.

    Wenigstens würden SIE dann nicht hungern. 18000 ist immerhin besser als 0. Falls das Essen seinen Bestimmungspunkt erreicht. Es könnte auf dem Weg dorthin ja "verloren" gehen.. Dann hat niemand etwas davon und wenn man nicht zusätzlich vorgesorgt hat.. Amen!

  • Macht durchaus Sinn, wenn irgendwo ein größerer Wohlblock evakuiert werden muss und die Leute für einige Tage nicht in ihre Wohnungen zurück können. Wusste ich nicht, danke für die Info!

  • Ich kann mir vorstellen , dass im Katastrophenfall hier in erster Linie die Einsatzkräfte und Helfer versorgt werden, um die Einsatzbereitschaft möglichst lange aufrecht zu erhalten.

  • Ich denke auch dass es nicht um ein "grossproblem " geht sondern um räumlich begrenzte Notfälle für die das gedacht ist. Dieser gross Brand etwa. Oder größeres. Aber die ganze Stadt zu versorgen kann gar nicht gehen... Man muss sich nur die Essens Mengen überlegen. Und dazu Geschirr auch wenn es einweg ist und die Organisation alles sauber zu halten usw. Das kann ja gar nicht funktionieren

    Wien 1.8 Millionen Einwohner. Rechnen wir 100g Reis (weil dafür weniger Wasser nötig ist) pro Person...Dann sind das 180.000 kg Reis. Und 100g ist nur 1/2 Mahlzeit. Dh bei 3 solcher miniportionen ohne Gemüse oder sonstwas am Tag hätten wir ca 500.000kg Reis pro tag . In Litern 650.000 weil ja Luft zwischen den Körnchen ist. Da haben wir noch kein Wasser und keine Töpfe Geschirr usw

    650 m3 pro Tag. Das wäre eine Lagerhalle mit 10m Höhe 15m länge und 4.5m breite. Pro Tag.

    Von der Organisation wie das essen dann verteilt werden sollte gar nicht zu reden

    Übrigens 18000 verpflegte Personen sind ca 1%

  • Ist zwar ein bisserl abstrakt aber D A steht alles drin was im Krisenfall für die Versorgung der Bevölkerung vorgesehen ist.
    Sie greifen auf alles zu was benötigt wird, Lagerhäuser Großküchen Lebensmittelfabriken und Lager, auch der Caterer oder Wirt kann in die Pflicht genommen werden.

    LG
    PP
    Gilt auch für alle anderen Bereiche, sie holen die Baumaschinen Allradfahrzeuge und Traktoren und verpflichten die zugehörige Manpower.

    Irgendwann kaufe ich bei Amazon

  • Es ist zwar irgendwo die Rede von Betrieben aber wenn ich das richtig verstanden habe ist es sogar nicht nur auf Betriebe begrenzt. Dh wir sind letztlich doch die Deppen die auf eigene Kosten vorsorgen und dann heisst es jeder muss alles abgeben?!

  • Zitat von Tinah im Beitrag #7
    Dh wir sind letztlich doch die Deppen die auf eigene Kosten vorsorgen und dann heisst es jeder muss alles abgeben?!



    Nur wenn sie wissen wo was zu holen ist

  • Zitat von Tinah im Beitrag #7
    Es ist zwar irgendwo die Rede von Betrieben aber wenn ich das richtig verstanden habe ist es sogar nicht nur auf Betriebe begrenzt. Dh wir sind letztlich doch die Deppen die auf eigene Kosten vorsorgen und dann heisst es jeder muss alles abgeben?!


    Wenn es soweit kommen würde (Was ich nicht glaube), einfach nicht erwischen lassen. Man muss so hungrig tun wie alle anderen! So kommt keiner auf blöde Gedanken, dass man Zuhause einen kleinen Lebensmittelladen hat.

  • ....auch wenn sich wieder manch einer totlacht, weil absolute zivile Devastierung ( hier infolge Blackouts) nicht auf sein Radar bekommt..... satt und sauber ist - wenn alle apathisch in der Schlange stehen - suspekt und somit gefährlich. Überhaupt wenn er nicht mit ansteht..... und ist nicht nur den Hilf- weil Planlosen verdächtig, sondern auch jenen mit Uniform und Blaulicht.....wer hat der hat und teilt auch. Und zwar ohne Widerrede.

    Stichwort ManPower - blöd im falschen Moment am falschen Ort...
    Waldschratt