Flucht mit Flussüberquerung

  • Ich frage mich nur, ob ihr euch da nicht ein Bissl verstrickts...

    Ich finde solche Threads extrem interessant, wo alle möglichen (und unmöglichen) Wege aufgezeigt werden, um eine bestimmte Problemstellung (hier: Flussüberquerung im SHTF-Fall) zu lösen.


    Es kommt immer jemand mit einer noch kreativeren Lösung um die Ecke, die man selbst vielleicht nicht bedacht hätte. Also gerne mehr davon. :thumbup:


    Egal wie blödsinnig die Lösung auf den ersten Blick erscheinen mag. Denn für irgendjemanden, in einer ganz spezifischen Situation, ist die Lösung vielleicht genau die richtige.

  • Yup, der "Stoppersteg".

    Mich würde es nicht wundern, wenn es hierfür nicht sogar ein eigenes "Tool" gäbe. ich stelle mir da eine Art "Fahrrad" vor, welches oben per Seilrolle eingehängt wird und du per Trittbewegungen in zwei Schlaufen so das Seil entlang "fahren" kannst. Muss mal intensiver nach sowas googlen, hat bestimmt schon mal jemand gebaut.

  • Mich würde es nicht wundern, wenn es hierfür nicht sogar ein eigenes "Tool" gäbe. ich stelle mir da eine Art "Fahrrad" vor, welches oben per Seilrolle eingehängt wird und du per Trittbewegungen in zwei Schlaufen so das Seil entlang "fahren" kannst. Muss mal intensiver nach sowas googlen, hat bestimmt schon mal jemand gebaut.

    Es gibt Seilkünstler die sowas gemacht haben, ein Fahrrad und unten ein Gegengewicht, mal nur ein Gewicht oder auch als Sitzmöglichkeit:


    https://de.dreamstime.com/reda…uf-dem-seil-image41442031


    Könnte man auch relativ leicht bauen, ein Fahrrad ohne Reifen nur mit Gummieinlage und unten ein Gewicht dran.

  • Ich sag einmal meinen alternativen Vorschlag. Ich hab im BOB eine Rolle Müllsäcke für multiuse dabei.

    Zur nächsten Plastikmülltonne einige Säcke mit Petflaschen vollstopfen und mit einen Paracordseil zu einem Raft verknüpfen.

    Noch einen passenden Stecken aus dem Gebüsch rauszwicken und den Deckel der Mülltonne zum Ruder umbauen.


    Und dann Schiff ahoj.

    Irgendwann kaufe ich bei Amazon

  • ^^

    Für nicht wasserscheue gute Schwimmer sicher eine Möglichkeit...

    Ich war vor kurzem in einem Schifffahrtsmuseum, unglaublich was alles über teilweise große Strecken Gewässer überqueren lässt!

  • Ich würde unbedingt vermeiden, nass zu werden. Das kostet enorm viel Energie und bringt nur Probleme mit sich. Außerdem wird das mit Gepäck schon ein riskantes Unternehmen. Aber hängt halt von Breite, Fließgeschwindigkeit und Lage (zB. gibt es Unterströmungen) des Flusses ab, ob man sich da schwimmend hineintraut.

  • Kenne die Donau jetzt nicht so gut, weiß also nicht wie breit die ist oder wie stark die Strömung ist.

    Aber in etlichen Trainings (SERE) haben wir mehrfach Flüsse überquert, darunter auch Rhein und Maas.
    Je nach Situation: ausziehen, alles im Rucksack verstauen, in einen Poncho verstauen und los gehts. Langsam mit der Strömung schwimmen und am Land Burpees und wieder anziehen (Feuer machen wenn die Möglichkeit gegeben ist). Wenn man mehr Zeit hat. ganz kleines Floß bauen, und dann das gleiche Prozedere wie oben. Darum würde ich, wenn ich in der Nähe eines Sees oder Fluss/Flüsse leben und auf Wanderschaft setzen würde, immer ein Set Flossen an der Seite vom Rucksack hängen haben.

    Wenn man natürlich alle paar Kilometer eine Brücke oder eine Trasse über das Gewässer hat - kann man sich das Elend sparen.

    Hard times create strong men, strong men create good times.

    Good times create weak men, weak men create hard times.

  • Kenne die Donau jetzt nicht so gut, weiß also nicht wie breit die ist oder wie stark die Strömung ist.

    Aber in etlichen Trainings (SERE) haben wir mehrfach Flüsse überquert, darunter auch Rhein und Maas.
    Je nach Situation: ausziehen, alles im Rucksack verstauen, in einen Poncho verstauen und los gehts. Langsam mit der Strömung schwimmen und am Land Burpees und wieder anziehen (Feuer machen wenn die Möglichkeit gegeben ist). Wenn man mehr Zeit hat. ganz kleines Floß bauen, und dann das gleiche Prozedere wie oben. Darum würde ich, wenn ich in der Nähe eines Sees oder Fluss/Flüsse leben und auf Wanderschaft setzen würde, immer ein Set Flossen an der Seite vom Rucksack hängen haben.

    Wenn man natürlich alle paar Kilometer eine Brücke oder eine Trasse über das Gewässer hat - kann man sich das Elend sparen.

    Und deine Trainings haben meist im Winter statt gefunden? ;)

  • ^^

    Für nicht wasserscheue gute Schwimmer sicher eine Möglichkeit...

    Ich war vor kurzem in einem Schifffahrtsmuseum, unglaublich was alles über teilweise große Strecken Gewässer überqueren lässt!

    Alles was Auftrieb hat schwimmt, dürfte so eine Art Naturgesetz sein.8)


    Fünf Müllsäcke a´120l da kommt schon was an Volumen zusammen. Ich möchte ja auch nur im Extremfall schwimmen, besonders um diese Zeit. Die fünf Säcke mit PET Flaschen gefüllt, mit Paracord zu einem Raft zusammengeschnürt und eventuell noch den Zeltboden untergezogen und festgeschnürt müsste schon recht seetüchtig sein, zumindest deutlich besser als eine Luftmatratze, und den Käpt'n halbwegs trockenen halten.


    Irgend so ein Milliardär ist mit einem Boot aus PET Flaschen um die Welt gesegelt. Plastiki


    Die Donau in Wien ist knapp 300m breit die Fließgeschwindigkeit recht hoch, hat die Charakteristik eines Gebirgsflusses habe irgendwo gelesen. Das Entlastungsgerinne ist ca 160 m breit.

    Irgendwann kaufe ich bei Amazon

  • Und deine Trainings haben meist im Winter statt gefunden? ;)

    Ja, 5 lange Jahre lang, 4x jährlich bei jeder möglichen und unmöglichen Witterung.

    Zur Grundausbildung gehört einen herbstlichen "Morgen-Spaziergang" durch 6 km Entwässerungsgräben mit anschließenden 20 km Marsch sowie ein 6 Wochen dauernde Winterkurs in Lofoten (inkl. Eintauchen in Eiswasser in voller Montur und Ski-Ausrüstung) und Teilnahme an 3 arktische NATO Übungen.
    Desweiteren noch 2x jährlich eine 14-tägige Weiterbildung in den Schottischen Highlands mit Regen, Schneeregen und Schnee.

    Und das Weiterbildungsmodul (OBT) im, am und überm Hochlager Lizum im Winter.

    Hard times create strong men, strong men create good times.

    Good times create weak men, weak men create hard times.

  • Die Donau in Wien ist knapp 300m breit die Fließgeschwindigkeit recht hoch, hat die Charakteristik eines Gebirgsflusses habe irgendwo gelesen. Das Entlastungsgerinne ist ca 160 m breit.

    Die Donau in Wien ist seit dem Kraftwerk Freudenau ein Stausee, 0 Fliessgeschwindigkeit.

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.

  • Ja, 5 lange Jahre lang, 4x jährlich bei jeder möglichen und unmöglichen Witterung.

    Zur Grundausbildung gehört einen herbstlichen "Morgen-Spaziergang" durch 6 km Entwässerungsgräben mit anschließenden 20 km Marsch sowie ein 6 Wochen dauernde Winterkurs in Lofoten (inkl. Eintauchen in Eiswasser in voller Montur und Ski-Ausrüstung) und Teilnahme an 3 arktische NATO Übungen.
    Desweiteren noch 2x jährlich eine 14-tägige Weiterbildung in den Schottischen Highlands mit Regen, Schneeregen und Schnee.

    Und das Weiterbildungsmodul (OBT) im, am und überm Hochlager Lizum im Winter.

    Das klingt nach einem harten Training.


    Ich bin mir aber trotzdem nicht sicher ob man die Donau, sagen wir 300m, im Winter so einfach durchschwimmt.

  • Also wenn ich das so lese, ist für mich als Ottonormalprepper die Schlussfolgerung, dass man entweder rechtzeitig über die Brücke geht, BEVOR es Probleme gibt, oder vorsichtshalber umzieht auf die andere Seite der Donau. Habe ich das richtig verstanden? 🤔

  • Die Donau in Wien ist seit dem Kraftwerk Freudenau ein Stausee, 0 Fliessgeschwindigkeit.

    Das stimmt so nicht. Freudenau ist ein Laufkraftwerk und beeinträchtigt nur bedingt die Fließgeschwindigkeit der Donau.

    Zitat


    Die Fließgeschwindigkeit ist natürlich direkt abhängig vom Wasserstand.

    Bei höheren Wasserständen, z.B. Hochwasser ergeben sich bedeutend größere Stromgeschwindigkeiten. So beträgt z.B. die mittlere Stromgeschwindigkeit im Donaudurchstich bei Wien bei Hochwasser (Pegel +5,66m) im Stromschlauch 3,00 m/sek.


    Also wenn ich das so lese, ist für mich als Ottonormalprepper die Schlussfolgerung, dass man entweder rechtzeitig über die Brücke geht, BEVOR es Probleme gibt, oder vorsichtshalber umzieht auf die andere Seite der Donau. Habe ich das richtig verstanden? 🤔

    Würde ich auch so sehen.

    Eine Donauquerung wäre halt einmal ein nettes Experiment, vorerst einmal im Sommer.

    Irgendwann kaufe ich bei Amazon

  • Also wenn ich das so lese, ist für mich als Ottonormalprepper die Schlussfolgerung, dass man entweder rechtzeitig über die Brücke geht, BEVOR es Probleme gibt, oder vorsichtshalber umzieht auf die andere Seite der Donau. Habe ich das richtig verstanden? 🤔

    Danke für die klaren Worte. Entweder BOL wechseln oder Wohnort - falls der Weg zur BOL nur unter bestimmten Umständen frei ist, dann stimmt was am Konzept nicht.
    Eine Donauquerung durchs Wasser (Floss, schwimmend etc.) kann man nicht ernsthaft als Alternative prüfen. Das ist in jedem Fall lebensgefährlich!

  • Also wenn ich das so lese, ist für mich als Ottonormalprepper die Schlussfolgerung, dass man entweder rechtzeitig über die Brücke geht, BEVOR es Probleme gibt, oder vorsichtshalber umzieht auf die andere Seite der Donau. Habe ich das richtig verstanden? 🤔

    Jein, ganz so einfach wird das für viele nicht umzusetzen sein, so einfach die BOL (meist Ferienhaus oder Zweitwohnsitz) zu wechseln.


    Außerdem ist es die große Kunst den "richtigen" Zeitpunkt zu erwischen.

  • Das stimmt so nicht. Freudenau ist ein Laufkraftwerk und beeinträchtigt nur bedingt die Fließgeschwindigkeit der Donau.

    Alle Kraftwerke auf der Donau sind Laufkraftwerke, trotzdem hast du davor einen Stausee wo die Fliessgeschwindigkeit ziemlich gering ist. Denk nur an Februar 2012, da ist die Donau bis zur Reichsbrücke gefroren gewesen, das war nur wegen der Aufstauung.

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.

  • Als DLRG Rettungsschwimmer und jemand, der häufig mit dem Kajak auf dem Fluss direkt vor der Haustüre unterwegs ist, stelle ich mal einige Infos bezüglich Gefahren Wasser rein:


    https://burscheid.dlrg.de/glob…Auflage_2017_16.08.17.pdf


    Ich behaupte, dass ich ein leistungsfähiger Schwimmer bin und im Zuge verschiedener Ausbildungen/Lehrgänge (zivil, militärisch) bin ich durch einige stehende und fließende Gewässer geschwommen und getaucht.


    Dabei habe ich erfahren, dass auch geübte Schwimmer ggf. schnell die Leistungsgrenze erreichen. Ein damaliger Kamerad, der topfit und sehr guter Schwimmer war, wäre damals fast um Haaresbreite ertrunken beim nächtlichen Durchqueren eines Flusses.


    Nehmt das nicht auf die leichte Schulter. Ich würde seeeehr genau abwägen, wann, wo und ob ich das überhaupt tue.

  • Da kann ich Michamehl nur zustimmen. Wir haben auch vor ein paar Jahren mal beim Donauschwimmen in der Wachau teilgenommen. Am Treffpunkt ging es aufs Schiff, dann etwas flussaufwärts und zurück dann schwimmend bzw. treibend. Zu Beginn durften wir allerdings die Donau überqueren. Wir hatten alle Neoprenanzüge und Flossen an. Trotzdem war es anstrengend und hat uns einige 100m weit abgetragen. Zudem hat ein Kamerad 1 Flosse verloren und brauchte somit Hilfe.

    Ich würde mich jetzt selbst als fit und guten Schwimmer bezeichnen. Doch trotz alledem war es sehr anstrengen, den "Außenborder" für meinen Freund zu spielen. Das ist jetzt mMn vergleichbar mit einem großen Rucksack, der wasserdicht verpackt auch mittreibt, doch gezogen werden muss. Wenn es irgendwie geht, würde ich eine Flussüberquerung von einem breiten Fluss ähnlich der Donau vermeiden.

    Try to leave this world a little better than you found it. (Robert Baden-Powell)

  • Um angesichts der derzeit beginnenden Winterzeit und der damit verbundenen Kälte diesen Thread nochmal in Erinnerung zu rufen gebe ich hinsichtlich der romantischen Vorstellung einer Flussüberquerung zu bedenken, dass dies im Sommer kühl und derzeit tödlich enden kann. Ich habe mich an diesen Thread heute erinnert, da ich einen Mörteltrog im Garten mit dem Wasser aus der Regentonne ausgewaschen habe. Das war eiskalt in den Händen und da möchte ich nicht drin baden gehen.

    Man sollte auch bedenken, dass man ca. 1 Minute pro Grad Wassertemperatur hat, bis man bewusstlos wird. Ist nur eine "Daumen mal Pi"-Regel aber soll verdeutlichen, dass es gefährlich ist baden zu gehen bei Minusgraden.

    Try to leave this world a little better than you found it. (Robert Baden-Powell)