Mir geistert seit einiger Zeit eine Idee durch den Kopf. Arbeitstitel: "Vorratsgemeinschaft in Gemeinden".
Mir ist noch nicht 100% klar wie es aussehen soll, aber mein Gedankengang ist folgender:
Im Zuge der Coronakrise wurde wieder mal klar, dass die Bevölkerung nicht auf Krisen vorbereitet ist, besonders was Lebensmittel und Ausrüstung (wie Masken, Desinfektionsmittel, Taschenlampen, etc.) angeht. In unserer Gemeinde wurde für Personen ab 65 Jahren ein Einkaufsservice angeboten. Die rufen bei der Gemeinde an und sagen was sie brauchen an Lebensmitteln (und auch Medikamenten vom Dorfarzt) und ein Gemeindemitarbeiter bringt es ihnen, Verrechnung im Nachhinein per Erlagschein.
Auf staatlicher Ebene wurden ja schon vor Corona manche Kasernen zu "Sicherheitsinseln" ausgerufen und werden entsprechend bestückt mit Lebensmitteln und Ausrüstung für Katastrophenfälle. Kein Plan wie hier der Stand ist, aber realistisch gesehen wird das Jahre dauern, bis die einsatzbereit sind und was genau die sich davon erhoffen erschließt sich mir ohnehin nicht. In Katastrophenfällen wie einer Pandemie hat es sich als kontraproduktiv erwiesen, viele Menschen auf kleinem Raum zu versammeln.
Besser ist meiner Meinung nach doch ein dezentraler Ansatz: Eigentlich sollte jedes Feuerwehrhaus, oder von mir aus Gemeindeamt so eine "Sicherheitsinsel" sein, wo sich Bürger im Krisenfall mit dem Nötigsten versorgen können. Dort muss es (Not)-Nahrung (Konserven, Fertiggerichte, Nudeln, Reis, Öl, etc.) und Schutzausrüstung (Masken, Desinfektionsmittel, Schaufeln, Sandsäcke, etc.) für die lokale Bevölkerung geben.
Aber auch das dürfte wohl, wenn überhaupt, erst in vielen Jahren umgesetzt werden.
Deshalb meine Idee in Gemeinden eine "Vorratsgemeinschaft" zu bilden. Was soll das sein? Alle Bürger einer Gemeinde, die mitmachen wollen, bilden eine Gemeinschaft die sich um Anschaffung von Notnahrungsmitteln und Ausrüstung kümmert. Hier habe ich noch nicht abschließend überlegt was der bessere Ansatz wäre:
- Ein Lager, welches von dieser Gemeinschaft angemietet und betrieben wird und im Katastrophenfall dürfen sich die Mitglieder ihren Anteil ausfassen (Vorteil: Zentraler Überblick über alle Vorräte, inkl, MHD, Zustand, Wartungsarbeiten möglich etc.)
- Jeder lagert seinen Anteil bei sich daheim (Vorteil: Direkter Zugriff auf die Notvorräte)
Wesentlicher Vorteil dieser Vorratsgemeinschaft ist, dass man die Vorräte im Überblick hat und vor MHD die Waren nachbestellt und austauscht. Durch die Mitgliedschaft in der Gemeinschaft kümmert sich quasi die Gemeinschaft darum, dass jedes Mitglied im Katastrophenfall versorgt wird und man muss selbst nichts weiter tun, als seinen Mitgliedsbeitrag zu bezahlen. Durch die großen Mengen sind auch viel bessere Preise als im Einzel- oder Onlinehandel möglich.
Soweit mal meine Idee in groben Zügen.
Ziel ist ganz klar die Resilienz der Bevölkerung für Krisenfälle zu stärken. Das ist denke ich vielen ein Anliegen, wie man an der Corona-Pandemie gesehen hat.
Was haltet ihr davon? Vollkommener Schwachsinn, der nie funktionieren wird? Eine Idee die mit viel Engagement und Überzeugungskraft umgesetzt werden kann? Gibt es sowas vielleicht sogar schon? Brainstorming gestartet!