Stehen wir am Anfang eines Cyberwar?

  • Ich verfolge jetzt schon einige Zeit die Nachrichten über den - mutmaßlich von Russland ausgehenden - Cyberangriff auf SolarWinds Systeme.

    Wenn man den daraus resultierenden Rattenschwanz an kompromittierten Systemen betrachtet, bleibt zumindest mir der Mund offen. 8|

    Ich denke die Situation ist nicht ungefährlich und ich wundere mich ein wenig, dass das hier im Forum noch nicht thematisiert wurde (oder hab ich es übersehen?).


    Aktueller Anlass für diesen Thread war dieser Artikel FSB warnt vor US-Cyberschlag.

  • Ich denke die Situation ist nicht ungefährlich und ich wundere mich ein wenig, dass das hier im Forum noch nicht thematisiert wurde (oder hab ich es übersehen?).

    Weils keine Prepperrelevanz hat? Wie willst du dich persönlich denn auf einen "Cyberwar" zwischen Russland und den USA vorbereiten?

  • Nun ja, zum Thema gehört es insoweit, dass ein "Cyberangriff" auf kritische Infrastruktur einiges auslösen kann.

    Z.B. einen Blackout, oder Störfälle in AKW's.

    Aber das Thema wird in der breiten Öffentlichkeit fast genauso Stiefmütterlich behandelt wie ein Blackout.

    Never argue with an idiot, they drag you down to their level and beat you with experience.

  • Z.B. einen Blackout, oder Störfälle in AKW's.

    Darauf bereiten wir uns ja ohnehin hier vor, oder?


    Wir können uns immer nur auf die "Symptome" vorbereiten, so wie Stromausfall, oder Nahrungsmittelknappheit.


    Auf die Ursachen haben wir keinen Einfluss und sie sind demzufolge auch unerheblich für die Vorbereitungen.

  • Weils keine Prepperrelevanz hat? Wie willst du dich persönlich denn auf einen "Cyberwar" zwischen Russland und den USA vorbereiten?

    Auf den Cyberwar selbst? Naja, da rückt bei mir zumindest das Thema Datensicherheit/ Verfügbarkeit wieder mehr in den Fokus. Onedrive, Dropbox - alles nett solange es funktioniert. 🤔

    Und letztendlich geht's - wenn du die gegenseitigen Cyberattacken betrachtest - um die ganze

    IT-Infrastruktur, von der wir (fast) alle abhängig sind.

    Der Angriff der - mutmasslich - von Russland ausging, hat ja eine Dimension, die noch nie da war.

    Insofern denke ich schon, dass es Sinn macht über mögliche Auswirkungen zu diskutieren...

  • Auf den Cyberwar selbst? Naja, da rückt bei mir zumindest das Thema Datensicherheit/ Verfügbarkeit wieder

    Der Angriff der - mutmasslich - von Russland ausging, hat ja eine Dimension, die noch nie da war.

    Insofern denke ich schon, dass es Sinn macht über mögliche Auswirkungen zu diskutieren...

    Wie gesagt, die Auswirkungen ("Symptome") sind bekannt und auf die bereiten wir uns ohnehin vor.


    Dass man alle Systeme redundant auslegen sollte und Kopien aller persönlichen Dokumente privat auf Festplatte und ausgedruckt haben sollte, ist allgemein bekannt denke ich.

  • Darauf bereiten wir uns ja ohnehin hier vor, oder?


    Wir können uns immer nur auf die "Symptome" vorbereiten, so wie Stromausfall, oder Nahrungsmittelknappheit.


    Auf die Ursachen haben wir keinen Einfluss und sie sind demzufolge auch unerheblich für die Vorbereitungen.

    hmmm... also ich würde sagen es hat zumindest Einfluss auf die Risikobewertung und die Aktionen die du dann daraus ableitest.

    Wie du richtig sagtst, können wir uns generell nur auf die Symptome vorbereiten - wo ist also der Unterschied ob ich Pandemie oder Cyberwar thematisiere??

  • hmmm... also ich würde sagen es hat zumindest Einfluss auf die Risikobewertung und die Aktionen die du dann daraus ableitest.

    Wie du richtig sagtst, können wir uns generell nur auf die Symptome vorbereiten - wo ist also der Unterschied ob ich Pandemie oder Cyberwar thematisiere??

    Wir thematisieren ja nicht die Pandemie als Auslöser, sondern die Symptome die wir bekämpfen müssen: Schutz vor Übertragung einer Viruserkrankung (Masken, Impfung, Social Distancing). Wirtschaftliche Folgen, möglicher Engpass bei den Erzeugern von Ausrüstung und Lebensmitteln etc.


    Es gibt Menschen die nur über die Ursache, die Pandemie, reden wollen und mit Schuldzuweisungen Ländern Schuld an Ausbreitung, fehlenden Maßnahmen, etc geben wollen. Das ist Populismus und hat mit der persönlichen Vorbereitung nichts zu tun. Deshalb findest du bei uns auch keine dahingehenden Beiträge.


    Wir sind ein Krisenvorsorgeforum und sorgen für Krisen vor. Egal woher sie kommen, oder von wem sie ausgehen. Denn ob die Russen, Amerikaner oder Peruaner für den Blackout verantwortlich sind, ist mir wurscht, wenn ich den Gaskocher anwerfen muss.


    Ich hoffe du verstehst was ich meine.

  • Es gibt Menschen die nur über die Ursache, die Pandemie, reden wollen und mit Schuldzuweisungen Ländern Schuld an Ausbreitung, fehlenden Maßnahmen, etc geben wollen.

    Meine Intention ist es absolut nicht über den Cyberwar und Schuld/gut/böse zu diskutieren.


    Vielleicht versuche ich es mit einer etwas anderen Fragestellung:

    In wieweit beeinflusst der Bericht eure Risikoeinschätzung in Bezug auf:

    - den Ausfall wichtiger Infrastruktur (Blackout, AKW-Störfall,...)

    - Datensicherung, Internetausfall bzw. eure Abhängigkeit von der IT

  • hmm, eher so SNAFU - Situation Normal, All Fucked Up.


    Hat für mich jetzt nicht viel Newswert. Wüsst auch nicht was ich da Preppen kann dagegeb. Meine Hardware steht bei mir im Keller. Sicher hab ich zig lücken die einfach penetrierbar sind für TAO-Abteilungen.

    Aber ich hab nix auf AWS rumliegen und bin beifang.


    • Nortel war 2012 schon 10 Jahre kompromitiert.
    • Cisco hat alle paar Monate einen neuen Fall von Sicherheitsschwankung
    • Belgacom/Prism/....
    • DE Parlament
    • Huawei Ban


    Cyberwar ist schon lange am passieren, jetzt sind die Kompromittierungen halt mal auf der anderen Seite des Atlantiks. So what.


    Tante Jutta sollte man trotzdem lesen.

  • hat ja eine Dimension, die noch nie da war.

    speziell das. um nicht zu politisch zu werden: Wenn das Opfer Rot ist, dann berichten unsere Medien wohl garnicht mal. Jetzt ist das Opfer aber Blau, und der Täter Rot, dann kriegen wir über unser kulturell geprägte Medienlandschaft halt mehr infos rein. Radio Free Europe hat auch nicht über US/Innenpolitik/Watergate berichtet.


    Die Dimension wird schon groß sein, aber schon die Snowden Enthüllungen vergessen? Thomas Drake? Ellsberg? Siemens/SPS/Stuxnet? Die Annahme die Gegenseite würde nicht das selbe machen, und wäre weniger potent ist irrig.



    Deshalb ist für mich der Prepper Newswert eher mau. Vorbereitung darauf ist für mich im Thema Blackout inkludiert.

  • Die Annahme die Gegenseite würde nicht das selbe machen, und wäre weniger potent ist irrig.

    Das ist genau der Punkt - die Gegenseite ist entsprechend potent und der Bericht thematisiert ja einen möglichen Gegenschlag.

    Ich sehe einfach ein gewisses Risiko, dass sich das aufschaukelt und die Auswirkungen dann nicht mehr wie bisher für uns kaum merkbar bzw. unerheblich sind.


    Aber du hast natürlich recht, dass es bei "viel Wind um nichts" bleiben könnte.


    Ich sehe mich bei der Einschätzung absolut als Laie, insofern interessiert mich eure Meinung dazu...

  • Siehst du? Und schon diskutierst du nicht mehr über Vorbereitungen, sondern willst von anderen ihre Meinungen dazu hören, ob sie denken, dass ein "Cyberwar" zwischen Russland und der USA daraus wird.

  • Ich halte diese aktuelle, durch den Solarwinds-"hack" befeuerte, Situation für eine sehr bedrohliche neue "Qualität" von Cyberwar, fast schon eine "IT-Pandemie". Hier wurden zehntausende kritische Systeme in vielen Ländern tiefgreifend kompromittiert, und das ermöglicht den Angreifern, quasi auf Knopfdruck die Infrastruktur mehrerer Länder lahmzulegen. Was derzeit im Hintergrund an Drohungen und Gegendrohungen, Erpressungen und Zerstörungsaktionen vor sich geht, weiß ich nicht, aber ich vermute, wir werden immer wieder Ausfälle diverser Systeme erleben, die eine unmittelbare Konsequenz aus dieser Situation sind. Für Prepper ändert sich mE nichts - auf Ausfälle diverser Art vorbereitet zu sein ist ja nichts Neues; eventuell kann man den Schwerpunkt gewisser Vorbereitungen in Richtung "offline-Leben" setzen.

  • Bei den staatlichen Cyber-Kriegern kann man zumindest noch die Hoffnung haben, dass vor einem tatsächlichen massiven Angriff auf kritische Infrastruktur die Folgen abgeschätzt werden, inklusive zu erwartender Gegenangriffe.


    Viel schlimmer ist, dass jeder Mensch mit etwas zu viel Geld und krimineller Energie sich im Darknet Attacken kaufen kann die auch schon mal ziemlich ausarten können. Das gibt es durchaus schon länger, wie z,B, der Teenager aus den USA der 2016 sauer auf Sony's Playstation Network war weil sie ihn gesperrt haben. Daraufhin hat er eine DDOS-Attacke geordert, die dann doch etwas weitere Kreise gezogen hat:

    https://www.welivesecurity.com…chen-ueber-ddos-attacken/

    https://www.forbes.com/sites/l…devastating-ddos-of-2016/


    Unvorhergesehene, wahrscheinlich oft auch unbeabsichtigte, Kollateralschäden können im Netz der Netze schnell ganz erhebliche Auswirkungen haben. Die Verteidigung ist schwierig, teuer und furchtbar mühsam.


    Daher reihe ich mich auch ein bei denen, die die News jetzt nicht besonders spannend und neu finden. Cyberangriffe sind einer von vielen potentiellen Auslösern für Infrastrukturausfälle und Großstörungen. Als Prepper sollte man in der Lage sein eine Zeit lang ohne externe Versorgung brauchbar durchzukommen. Dabei sollte jedem klar sein, dass das nicht nur Strom und Supermarkt betrifft sondern auch Internet, smarte Geräte und dergleichen mehr. Es gibt beispielsweise schon seit einigen Jahren Ransomware (=Erpressungs-Schadsoftware) die einem die tolle High-Tech-Heizungssteuerung sperrt. Im Sommer die Sicherung abzuschalten um nicht im eigenen Heim gar gekocht zu werden mag noch gehen, im Winter kann das schon richtig lästig werden keine Kontrolle zu haben. Komfort und Sicherheit ziehen immer am selben Strang, nur leider in entgegengesetzte Richtungen.

  • ich würd das thema jetzt schließen, man kanns nicht ohne politbezug diskutieren.

    Krieg kann man generell nicht "diskutieren".


    IT Relevanz, JA.

    Prepper-Relevanz, hmm?

  • Don Pedro

    Hat das Thema geschlossen
  • So sehr das Thema aus technischer Sicht auch interessant sein mag, es lauft leider immer auf Politik hinaus.

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.