Blackout: Folgen des totalen Stromausfalls

  • Die Absicht ist gut. Lokal hat das viel Hilfspotential. Aber wenn ein großes Ereignis eintritt und ein Lautsprecherwagen durch einen viel bevölkerten Wiener Bezirk fährt ....da kommt letztendlich wieder Stille Post bei raus und sobald die ersten marschieren riskierst das plötzlich Tausende vor der Unterkunft stehen. Auch ohne Not und dann kommt es auf die Stimmung an. Daher meinte ich man muss beachten was können dürfen die. Was macht Sinn. 48h+ haben die Leute noch akku zum filmen ... Monate/Jahre danach wird darüber gerichtet.


    Das ist sie tragische Gefahr. Selbst in einer "perfekt" funktionierenden Welt können solche Dinge ausarten. Das muss jetzt nicht gefährlich sein aber man erkennt das Abläufe schwieriger werden. Bsp. Tagaktuell Wartezeiten Impfung oder zuvor Test ohne Termin. Ist kein Drama. Weil da hat keiner Durst Not oder Panik/Angst/Sorgen. Aber ein Arbeitsprozess der wenige Sekunden/Minuten dauert wird dann zur Stundenangelegenheit.


    Erinnerung:

    Der Zugang Unterführung zur Love Parade war hoch amtlich genehmigt. Eine von zig Einsatzkräften begleitete Veranstaltung ...

  • Daneben gehen kann es leider immer.


    Von der Diskussion sind wir wieder mitten drin in Gustav LeBon´s "Die Psychologie der Massen"


    Und wenn sich die Masse erst in Bewegung setzt, dann ist sie kaum mehr zu stoppen.


    Im Nachhinein ist´s immer sehr leicht gscheit daher zu reden, aber die Love-Parade hätte so nie genehmigt werden dürfen.

  • BaNo


    Ich denke, dass der Ben das lediglich hinsichtlich der Thematik der erlaubnispflichtigen “transportablen Teilchenbeschleuniger“ 🔫 gemeint hat, die hier im Forum nicht thematisiert werden (Forenregeln) und denen von einigen Menschen zu viel Bedeutung zugemessen wird.


    Man möge mich korrigieren, wenn ich falsch liege.


    Ansonsten ist so‘n Jägersmann durchaus nützlich. Kennt er sich doch bei der Beschaffung von höchst schmackhaften Wildfleisch aus! 👍

  • Für mich sind Berichte der letzten 50 Jahre aus anderen Ländern oder Großstädten maßgeblich, wo es solche oder ähnliche Krisen (zB große Erdbeben mit anschließenden wochenlangen Versorgungsengpässen und ähnliches) gab - aus Argentinien oder Venezuela gibts zB detaillierte Berichte und Handlungsempfehlungen von Betroffenen im Web. Von daher ist für mich die Frage "Was mach ich, wenn hungrige Horden durchs Land ziehen und vor meiner Tür stehen" nicht relevant, weil das kein Szenario ist, das in der Realität beobachtet wurde - es kommt nur in Computerspielen und Sci-Fi Büchern vor. Ja, es kommt durchaus und sehr rasch zu Plünderungen, aber die sind eher konzentriert auf Geschäfte und Malls. Für mich relevant ist die Frage, wie man im persönlichen Umfeld mit total veränderten Bedingungen umgeht, weil der Alltag nicht mehr alltäglich verläuft.

    Ich bitte um Quellenangaben zu diesen "Berichten".
    Insbesondere was Argentinien und Venezuela anbelangt habe ich einiges an Erfahrung, da ich seit 30 Jahren regelmäßig und auch über längere Zeit in Südamerika bin. Gerade Argentinien und Venezuela sind Länder, die sehr repressive Regimes hatten/haben - Polizei, Geheimpolizei und Militär sind dort omnipräsent (gefühlt um den Faktor 10 stärker als bei uns). Die Bevölkerung dort ist es gewöhnt von "Ordnungsmächten" geleitet zu werden. Und die jeweiligen Einheiten sind dazu fähig, ausgerüstet und geübt.
    Wie das in Österreich sein wird, kann man anhand der "Blackout Übungen" des Bundesheeres sehen: die können sich derzeit nicht einmal selbst über Wasser halten.


    Was im Falle eines europaweiten Blackouts passieren wird, läßt sich jedenfalls nicht von kleinräumigen Katastrophenerfahrungen extrapolieren. Irgendwo zwischen dem "einer-hilft-dem-andern-Szenario" und dem "gewalttätiges-Chaos-Szenario" wird es sich abspielen.

  • Ich bitte um Quellenangaben zu diesen "Berichten".

    Sind teils hier im Forum verlinkt und natürlich mit Google unschwer zu finden („blog crisis venezuela“ reicht zum Starten). Insbesondere kann ich wegen des direkten Bezugs zum Thema Preppen dieses Buch empfehlen, das von einem Prepper in Argentinien geschrieben wurde: https://www.amazon.com/Modern-…3457?tag=httpswwwaustr-21


    Wie repräsentativ die Erfahrungen dieser Menschen für das sind, was sich bei einem großflächigen Blackout in Europa abspielen könnte, darüber kann man natürlich streiten; aber ich sehe keinen Grund zur Annahme, dass die Verhaltensmuster von Menschenmassen in akuten Krisen sich total unterscheiden, je nachdem, aus welchem Land oder unter welcher Art von Regierung/Regime sie leben. Deshalb nehme ich lieber solche Berichte gern als Grundlage für meine Überlegungen her als gar keine belastbaren Daten und nur Spekulationen zu haben.

  • Ich bitte um Quellenangaben zu diesen "Berichten".
    Insbesondere was Argentinien und Venezuela anbelangt habe ich einiges an Erfahrung, da ich seit 30 Jahren regelmäßig und auch über längere Zeit in Südamerika bin.

    Und du warst während länger andauernder Stromausfälle vor Ort und hast hungernde Horden gesehen?

  • Von hungernden Horden hat Mctec nichts geschrieben.
    Er hat geschrieben:
    Was im Falle eines europaweiten Blackouts passieren wird, läßt sich jedenfalls nicht von kleinräumigen Katastrophenerfahrungen extrapolieren. Irgendwo zwischen dem "einer-hilft-dem-andern-Szenario" und dem "gewalttätiges-Chaos-Szenario" wird es sich abspielen.

  • Danke BaNo, dass du mir hier beispringst. Aber ich will darauf gerne eingehen, da es wesentlich ist, welche Erfahrungen (anderer) man zur Basis der eigenen Planung macht.


    Ja, Ben: ich war oft in Argentinien und auch ein paar Mal von den dortigen Unruhen direkt oder indirekt betroffen. Das Schlimmste war 2001, als wir in Buenos Aires tagelang das Hotel nicht verlassen durften, weil bewaffnete Mobs schießend durch die Straßen gezogen sind. Vor dem Hotel stand Militär mit Schützenpanzer. Innerhalb weniger Tage starben dort über 60 Leute auf den Straßen...
    Seit ich nach Argentinien fahre gab es dort immer wieder heftige soziale Unruhen; Auch heute noch. Manchmal dringen sogar Berichte bis in europäische Medien vor.
    Von den politischen, wirtschaftlichen und sozialen Umständen in Argentinien kann man viel lernen.


    Und Venezuela. Auch das zitiert Ad Lib als Quelle für friedliches Verhalten in Krisenfällen.

    Ich war dort das erste Mal in den frühen 90er Jahren. Seither ist dort alles kontinuierlich schlechter geworden.
    2014 war ich (wieder einmal) in einer Raffinerie um dort einen großen Umbau zu leiten - es kam es dort im Rahmen heftigster sozialer Unruhen zu einem sehr gewalttätigen Streik der Belegschaft. Sie haben mit Waffengewalt das Raffieneriegelände besetzt und uns Ausländer als Geiseln genommen. Als nach 5 Tagen das Militär die Streikenden überwältigte (es gab zig Tote - habe ich selbst gesehen) wurden wir Expats in ein abgelegenes Gebäude gebracht und dort festgehalten. Und zwar von Leuten, von denen ich bis heute nicht weiß, wer sie waren. Ich vermute Geheimpolizei. Jedenfalls haben sie uns immer wieder als amerikanische Spione beschimpft. Ohne irgendwelche weiteren Formalitäten oder Erklärungen wurden wir dann nach zwei Tagen wieder in unser Hotel gebracht.

    Jedes Jahr gibt es in Venezuela zig Tausend Morde; Selbstjustiz (vor allem im Hinterland) ist dort ganz normal. Streiks werden fast immer von Waffengewalt begleitet. Auch heute noch.
    Auch von Venezuela kann man viel lernen.

  • Und Venezuela. Auch das zitiert Ad Lib als Quelle für friedliches Verhalten in Krisenfällen.

    Interessant, wie selektiv man (und da schließe ich mich ganz explizit ein) lesen kann, was andere angeblich schrieben… von „friedlich“ habe ich überhaupt nichts geschrieben und auch keine Absicht diesbezüglich, ich bezog mich rein auf mein Interesse an realen Erfahrungen - selbstverständlich auch deine, so du sie mit uns teilst - anstatt fiktiven Szenarien, die da so herbei-erfunden werden, wie eben die „hungrigen Horden vor der Haustür von Privatpersonen“, von denen hier weiter oben die Rede war, und die mir aber aus keinem Bericht irgendeiner Krisenregion bekannt wären.


    Dass es in Krisenregionen in aller Regeln nicht friedlich, sondern gewalttätig zugeht, stelle ich bittesehr überhaupt nicht in Abrede, das wäre ja lachhaft.


    PS: Wenn man Namen von Forenteilnehmern zitiert, dann idealerweise mit @ davor (also zB McTec ) - dann bekommt der/diejenige einen Reminder, dass er erwähnt wurde, und kann leichter antworten, sofern eine Antwort zweckmäßig erscheint. Was bei mir in diesem Fall ja schon so ist :whistling:

  • Zu dem Thema habe ich eine tolle Buchempfehlung: Blackout von Marc Elsberg. Es ist eine (zum Glück) fiktionale Geschichte von einer Hacker Attacke auf das Europäische Stromnetz und spielt, finde ich, toll mit der Thematik der gesellschaftlichen Folgen von solch einer Katastrophe. Abgesehen davon ist die Geschichte einfach spannend. ;)