Artikel zur "Blackout-Woche" 2021

Zitat von Sabjo68

Für mich fällt der Artikel unter die selbe Kategorie wie........ dann nehme ich mir ein Messer und gehe in den Wienerwald.

Der Artikel beschreibt einfach den Best Case, der so nicht eintreten wird.

• Schulen sind nicht notstromversorgt. Viele haben nicht mal eine funktionierende Notbeleuchtung.
• Viele zehntausend Kinder in einer Schule mit Essen zu versorgen und auch über Nacht dazubehalten ist völlig utopisch. Wie soll das "Krisenmanagement der Stadt Wien" denn überhaupt kommunizieren? Wer bereitet das Essen ohne Strom zu? Wie wird es ausgeliefert? Wie sollen die Kinder schlafen?
• Dass die Wasserversorgung 100% weiter funktioniert kann dir niemand garantieren, weil es eben eine Vielzahl an Faktoren gibt, die darüber entscheiden.

Genau deshalb halte ich solche Artikel für fahrlässig. Das vermittelt den Eindruck als hätte der Staat vorgesorgt und man müsste selbst nichts tun.

Zumindest habe ich heute in den Öffis beim Sitznachbarn eine große BH-Blackout- Kampagnenschaltung in der Heute-"Zeitung" gesehen.

Finde es ja spannend dass sich das BH um dieses Thema bemühen muss wo präventive Maßnahmen mMn klar beim Innenministerium liegen müssten.

Grim: Es wird in solchen Notlagen aber immer nach dem Bundesheer geschrien und das soll dann alles möglichst schnell und billig wieder retten. Einerseits würde mehr Vorsorge in der Breite das Bundesheer im Anlassfall entlasten und andererseits lassen sich über die KAT-Schiene einige "Dual-Use"-Investitionen rechtfertigen die auch fürs militärische Prepping vorteilhaft sind. Das fängt ja schon bei Radfahrzeugen an, besonders LKW, wo Massen an alten Fahrzeugen lange Zeit nur durch Mengen ersetzt wurden die selbst Homöopathen als Scharlatanerie bezeichnen würden.

Nur dass es keine Investitionen für das Thema gab, und das BH mit seinem bescheidenen Budget jetzt diese Werbekampagne auch noch betreiben muss.
Gerechtfertigte Investitionsbedarf gäbe es laut letzten BH-Budgetbericht für so ca. 16Mrd. €.
Das Geld vorab ausgeben und dann deswegen Budget bekommen gab es nie und wird es nie geben.

Zitat von Ben

Ich hätte auch noch nie davon gehört, dass angeblich die Kinder "seit Jahren" in der Schule über einen Blackout informiert würden.

Weißt du was darüber Makoto ?

Ich weiß etwas darüber: Blödsinn!

Engagierte Lehrerinnen und Lehrer reden über so Manches mit ihren Kids, das nicht in den Schulbüchern steht (Bsp.: "Nicht von der Brücke auf die Eisenbahnschienen pieseln - Lebensgefahr ), dass in der Grundschule "Blackout" offiziell Unterrichtsthema ist, höre ich zum ersten Mal, in den Sachunterrichtsbüchern, die ich kenne, findet es sich nicht wirklich.

Des Weiteren:

Notstromversorgung wirst du wohl kaum finden. Neubauten haben automatisch schließende Feuertüren, möglicherweise sind die damit versorgt, damit sie auch bei durch Kurzschluss ausgelösten Bränden funktionieren, werde mich erkundigen. Meine Schule hat so etwas jedenfalls nicht.

Was mich erheitert:

Ein Krisenmanagement kommt die Kinder füttern...

So sieht der Krisenplan, den es an jeder Schule seit Tschernobyl für den Fall eines Reakrorunglückes gibt, bei uns ( und den allermeisten Schulen) aus:

- KK bleiben unter Aufsicht an der Schule, bis sie abgeholt werden, Eltern kommen so rasch es ihnen möglich ist, müssen aber keine Angst um den Verbleib ihrer Kinder haben.

Übernachtung ist nicht wirklich vorgesehen, sollten ein paar Kids wirklich noch nicht geholt worden sein, würde ich das als Notlösung ähnlich wie bei "Lesenacht" im Turnsaal auf den Matten organisieren.

- Elternverein (!!!!!!, NICHT "Krisenmanagement") besorgt jährlich zwei 6er Tragerln Mineralwasser und Müsliriegel,... pro Klasse für Notsituationen, zu Schulschluss wird das aufgefuttert.

Mein Fazit:

Der Artikel hat mich erheitert und verärgert.

ABER:

Offensichtlich ist das Thema gerade "modern", jeder (auch Ulli Mangel ) behauptet, sein Bereich wäre gut vorbereitet...

Sollten die Fragen der Krone-Reporter den Verantwortlichen unangenehm gewesen sein und längerfristig zu einem Umdenken und ernsthaften Vorbereitungen führen, wäre das ja fein!

Zitat von Imperatrix

Ich war Teenie zur Zeit von Tschernobyl. Das einzige, was uns damals nach dem GAU gesagt wurde, war, dass wir bei Regen nicht rausgehen und keine Schwammerl essen sollen.

Zu meiner Schulzeit gab es noch eine Schulung vom technischen Hilfswerk was man bei einem Atomangriff beachten muß.

Das war so 1982 rum.

Als Tschernobyl war, bin ich schon in die Berufsschule gegangen.

Da weiß ich nichts zu, was da in den Schulen gesagt wurde.

Meine Kids sind ab 2000 in die Schule gegangen und ich hab nicht einmal von auch nur einen meiner 3 Söhne mitbekommen

das sie so ein Thema auch nur angeschnitten haben.

Atomenergie, ja Thema in Physik, Tschernobyl in Geschichte.

Aber so Gefahr oder irgendwie was Blackout richtung......was man tun soll - NIX, rein GARNIX.

Gestern im Radio
Werbung einer Heizungsbaufirma für Holz- und Kaminöfen: mit uns bekommen heizen Sie auch bei Stromausfall

Faszinierend finde ich übrigens die Kommentare unter diversen Artikeln, wie zB. beim Standard:
Da ist was geplant, sonst würde die Regierung nicht ständig davor warnen. Also was ist das für eine bescheuerte Logik?

Zitat von Jongleur

Faszinierend finde ich übrigens die Kommentare unter diversen Artikeln, wie zB. beim Standard:
Da ist was geplant, sonst würde die Regierung nicht ständig davor warnen.

Das ist tatsächlich sehr häufig unter solchen Artikeln zu finden und halte ich für gefährlich sowas unwidersprochen zu lassen.

Viele Leute denken tatsächlich, dass die Regierung oder sonst wer vorhat den Strom irgendwann abzustellen, um was auch immer zu erreichen. Da gibt es mittlerweile die abenteuerlichsten Verschwörungstheorien. Das wird noch lustig werden.

Zitat von Ben

Das ist tatsächlich sehr häufig unter solchen Artikeln zu finden und halte ich für gefährlich sowas unwidersprochen zu lassen.

Viele Leute denken tatsächlich, dass die Regierung oder sonst wer vorhat den Strom irgendwann abzustellen, um was auch immer zu erreichen. Da gibt es mittlerweile die abenteuerlichsten Verschwörungstheorien. Das wird noch lustig werden.

Ich denke auch, da werden einige Durchdrehen...

Man sollte den Leuten einmal Hanlons Rasiermesser erklären: Geh nicht von Böswilligkeit aus, wenn Dummheit genügt.
Übertragen auf Regierungen, öffentliche Organisationen und deren Beschäftigten kann man Dummheit ersetzen durch: Inkompetenz, Desinteresse, Bürokratismus, Beamtendenken usw.
Oder ganz knapp auf den Punkt gebracht: Pfusch statt Verschwörung.

Ja, übersetzt auf den Blackout heißt das: Die Regierung warnt vor einem Blackout und ersucht die Bevölkerung darum sich darauf vorzubereiten, weil sie es selbst nicht machen wollen.

Im Fall der Fälle können sie dann wie bei der Pandemie auf die Eigenverantwortung verweisen, weil sie es ja eh gesagt hatten, dass man sich vorbereiten soll.

Zitat von Ben

Ja, übersetzt auf den Blackout heißt das: Die Regierung warnt vor einem Blackout und ersucht die Bevölkerung darum sich darauf vorzubereiten, weil sie es selbst nicht machen wollen.

Im Fall der Fälle können sie dann wie bei der Pandemie auf die Eigenverantwortung verweisen, weil sie es ja eh gesagt hatten, dass man sich vorbereiten soll.

Dieses Absicherungsdenken mag auch eine Rolle spielen. Aber auf der anderen Seite käme ich nicht auf die Idee, dass der Staat dafür verantwortlich ist, dass bei mir im Haus bei Stromausfall die Heizung funtioniert und ich genug zum Futtern habe. Also Eigenverantwortung kombiniert mit staatlicher Regulierung.

Zitat von Jongleur

Aber auf der anderen Seite käme ich nicht auf die Idee, dass der Staat dafür verantwortlich ist, dass bei mir im Haus bei Stromausfall die Heizung funtioniert und ich genug zum Futtern habe.

Das sehen aber sehr viele Menschen ganz anders.

"ich bezahle pünktlich meine Stromrechnung, also hat der Strom zu fließen"

"wofür zahle ich Steuern? Der Staat hat für mich zu sorgen"

und der Klassiker "die Feuerwehr / das Bundesheer kommt dann und bringt mir was ich brauche"

usw.

Sowas liest man sehr oft bei solchen Artikeln in der Kommentarspalte.

Die Pandemie hat eindrucksvoll gezeigt, dass Eigenverantwortung nur in geringem Maße funktioniert.

Passend zum Thema

Zitat von Derstandard.at

Hätten Sie ausreichend Vorräte, Batterien, Kerzen daheim? Wie sähe Ihr Plan aus?

Zitat von Ben

Passend zum Thema

Naja - Luft nach oben gibt's immer, aber der Artikel regt zumindest zum Nachdenken an was die Eigenvorsorge betrifft.

Etwas daneben finde ich den Vergleich mit 14 Tage Camingurlaub (wobei ich verstehe, dass man damit eine kurze, griffige Botschaft übermitteln will).

Warum ich es daneben finde: Beim Camingurlaub kann ich nach Lust und Laune 3x täglich nachkaufen was ich brauche, Tankstellen sind geöffnet,...

Zitat von Ben

Passend zum Thema

Find ich sehr gut gemacht, weils das Thema unaufgeregt ("Campingurlaub") aber doch ernsthaft (14 Tage!) massentauglich darstellt. Dass das Thema Vorsorge nun in praktisch allen Massenprintmedien wiederholt auftaucht, wird schon irgendwie Wirkung zeigen - aber glücklicherweise nicht "alle auf einmal und panisch", denn sonst gäbs ja sofort wieder Engpässe bei Klopapier und Germ...

Neuer Artikel diesmal aus tirol

Zitat von ORF

Das Risiko eines großflächigen Stromausfalls ist in den letzten Jahren gestiegen. Erneuerbare Energieformen sowie überaltete Stromnetze ließen die Blackout-Gefahr steigen. In Tirol soll in so einem Fall die Strom-Grundversorgung nach drei Stunden wieder funktionieren.

Zitat von Ad Lib

denn sonst gäbs ja sofort wieder Engpässe bei Klopapier und Germ...

Vermutlich sind die aktuellen Medienberichte eigentlich bezahlte Anzeigen der Klopapier- und Germindustrie, weil sie ihre Ware nicht weiterkriegen.