Dezentrales Web für die Informationsautarkie

  • Hallo,



    Ich arbeite derzeit an einer Software & Hardwarelösung zum effizienten Verteilen von essentiellen Informationen.


    Ziel ist es, nach einem Zusammenbruch des Internets, auf die für euch relevanten Informationen mit einem Notebook oder Smartphone noch Zugriff zu haben, ohne selbst IT- Experte sein zu müssen.


    Wer eine solche Informations-Notfallbox haben will, der braucht natürlich ein Endgerät.


    Dafür könnt ihr euch einfach einen Raspberry PI oder ähnliches besorgen oder alte hardware recyceln. Bei Projekterfolg bieten wir vielleicht auch einen konfigurierten und gesyncten Minicomputer zum Kauf an.


    Wie leistungsfähig und damit kostspielig das Endgerät sein soll, hängt davon ab, wie groß euer Datenvorrat sein soll.

    Ihr abonniert einfach einen Inhalts Kanal (Text, Bilder, Audio, Video, …) zu einem bestimmten Thema.


    Das System ist auch auf Replikation ausgelegt,

    Sollte ein Internetausfall eintreten, hat euer offline System alle relevante Software um ein weiteres Offline System zu erstellen, wenn ihr noch weitere Endgeräte habt..


    Neuigkeiten können ebenfalls verteilt werden, hierzu helfen dezentrale Netzwerke (Funk, Wifi Mesh, USB-Stick Tauben…)


    Technisch basiert das auf Linux, IPFS (ähnlich wie Torrent), Kryptographie, digitalen Signaturen, Wifi, und andere Open Source Software.


    Langsam wirds aber ein wenig zu viel für euch zum Lesen, deswegen lass ich es mal bei dem Detaillierungsgrad <3.

    Jetzt weiss ich nicht, ob ihr dafür nicht eh schon eine Lösung habt.


    Lasst mich mal eure Gedanken dazu hören.


    beste Grüße

  • Ben

    Hat das Thema freigeschaltet
  • Ich finde das interessant, habe aber glaube noch nicht ganz verstanden wer das wie brauchen kann.

    Wenn es nach mir geht kannst du das gerne noch detailierter beschreiben.


    Sind die Zielgruppe quasi Dummies, die keine lokale Datenspeicherung machen?

    Also jemand der alle seine Fotos und Sonstiges nur in der Wolke hat?

    Wäre das nicht eine eher kleine Kundengruppe? Oder doch nicht?


    Ich mache es so, dass ich ohnehin alles lokal speichere auf Festplatten und Sticks und verteile es bei Bedarf durch Weitergabe der Datenträger.

    Zum Verteilen auf elektronischen Wege bietet sich ev. auch Folgendes an, wenn das Internet ausfällt:


    Ein freies, experimentelles Gemeinschaftsnetz wird vom Verein "FunkFeuer Wien - Verein zur Förderung freier Netze" mit Richtfunkstrecken betrieben:

    https://funkfeuer.at/

  • Ich habe meine Daten redundant auf 2 räumlich getrennten Synology NAS. An einem hängt eine USB Platte, auf die einmal die Woche gespiegelt wird. So komme ich weltweit an meine Daten, habe sie nicht in einer externen Cloud, kann sie zu Hause auch im Notfall nutzen und kann die USB Platte jeder Zeit mitnehmen. Als Endgerät geht jedes Smartphone mit WLAN und jeder PC/ Raspberry mit netzwerkfähigem Betriebssystem und Office/PDF.

  • Ich habe meine Daten redundant auf 2 räumlich getrennten Synology NAS. An einem hängt eine USB Platte, auf die einmal die Woche gespiegelt wird. So komme ich weltweit an meine Daten, habe sie nicht in einer externen Cloud, kann sie zu Hause auch im Notfall nutzen und kann die USB Platte jeder Zeit mitnehmen. Als Endgerät geht jedes Smartphone mit WLAN und jeder PC/ Raspberry mit netzwerkfähigem Betriebssystem und Office/PDF.

    Hab ebenfalls ein NAS mit redundanten Platten, verwende die QNAP Cloud nicht, sondern verbinde mich via VPN aufs NAS direkt, wenn ich auf die Daten zugreifen will.

    Backup mit USB Festplatte mache ich viel zu selten, ist aber da.


    Milty: Hast Du irgendwie eingestellt, dass sich diese beiden NAS'e automatisch syncen oder machst Du das "manuell" und schiebst deine Daten auf zwei "sichtbare Netzlaufwerke" parallel?


    Der Gedanke, bei Internetzusammenbruch mit Funk und eigenen Netzen inkl. Hardware-Schieberei Daten auszutauschen ist nett, klingt nach einer Diplomarbeit, aber in der Praxis reicht wirklich das eigene Netzwerk (Strom vorausgesetzt), Endgeräte wie Notebooks/PC's, ggf Sticks und externe Platten, wenn man was weitergeben möchte und last but not least: ein funktionierender Drucker für ganz Wilde! :)

  • Vielen Dank für eure Antworten!

    Ein freies, experimentelles Gemeinschaftsnetz wird vom Verein "FunkFeuer Wien - Verein zur Förderung freier Netze" mit Richtfunkstrecken betrieben:

    https://funkfeuer.at/


    Also ich wollte schon vor Jahren einen Funkfeuer Knoten betreiben, aber mittlerweile lebe ich ausserhalb des Abdeckungsradius, und einen VPN Tunnel ins Funkfeuernetzwerk finde ich ein wenig zweckfremd.

    Letztens habe ich mich mit OLSR ( Funkfeuers Routing Protokoll) auseinandergesetzt, und eine optimierte Informationsverteilung für den Katastrophenfall wäre auf jeden fall möglich, ohne das Routingprotokoll ändern zu müssen.

    Derzeit habe ich noch einige Experimente mit LoRaWAN und Wi-Fi HaLow im Alpenraum vor.


    Der Gedanke, bei Internetzusammenbruch mit Funk und eigenen Netzen inkl. Hardware-Schieberei Daten auszutauschen ist nett, klingt nach einer Diplomarbeit.

    Ja, es ist auf jedenfall eine größere Forschungsarbeit - aber ich arbeite nun schon seit Jahren im P2P Bereich, und ich denke als digitale Gesellschaft sind wir bei einem plötzlichen Ausfall der Cloud so ziemlich aufgeschmissen. Wir verlassen uns zu sehr darauf...
    Ich erinnere mich gerade wieder daran, als Onkel Donald uns aus der Cloud aussperren wollte, damit die USA den Wirtschaftskrieg gegen Europa gewinnt.
    Selbst die deutsche Polizei speichert ihre Daten bei Amazon's AWS...

  • Selbst die deutsche Polizei speichert ihre Daten bei Amazon's AWS...

    Und ich kann Dir auch erklären warum, nachdem ich mehr als ein Jahrzehnt als Berater für Archiv-Systeme unterwegs war: Kosten. Als Kunde bezahlst Du idR den verbrauchten Platz + Traffic und musst Dich um nichts weiteres mehr kümmern.

    Stellst Du Dir den Kram selbst in den Keller, brauchst Du neben den Servern noch haufenweise Lizenzen, jemand der sich damit auskennt, einen Anwalt der Dir erklärt was Du darfst und was nicht, ein Storage-System (das auch alle paar Jahre für einen mittleren sechsstelligen Betrag ausgetauscht werden will), eine Backup-Lösung, etc...

    Deswegen packen alle größeren Firmen ihre Daten in die Cloud. Nicht nur weil´s einfacher ist, sondern weil es auch nur einen Bruchteil der Kosten und Kopfschmerzen einer OnPremises Lösung bereitet.

  • Sind die Zielgruppe quasi Dummies, die keine lokale Datenspeicherung machen?

    Also jemand der alle seine Fotos und Sonstiges nur in der Wolke hat?

    Wäre das nicht eine eher kleine Kundengruppe? Oder doch nicht?



    Ja, also die Zielgruppe ist die nicht vorbereitete Allgemeinheit - also die große Masse.

    Neben Strom Blackout, Backdoor, Hacking Attacken, MIlitär- oder Terror Anschlag auf Kommunikationsknotenpunkte geht es auch um den Schutz vor Diktatur.
    Internet Blackout geschieht deutlich häufiger als wir hier wahrnehmen.
    Autoritäre Systeme, die an der Schaltzentrale sitzen, nutzen das Werkzeug des Internet Blackouts häufig, um ihr Volk zu unterdrücken.
    Das Volk kann sich aber zur Wehr setzen, sofern es vorbereitet ist: siehe Hong Kong & Firechat.

    In Östererreich geht's zum Beispiel gerade wieder rund, der Staatsapparat strebt derzeit wieder an, am Menschenrecht Briefgeheimnis zu sägen.
    Die bisherige Propaganda war meiner Wahrnehmung nach extrem erfolgreich (Omar Haijawi-Pirchner & ORF).
    Das ist aber in Österreich eh schon ein jahrzehntelanger Kampf zwischen Regierung und Bevölkerung, also im Westen nix neues über das man sich all zu sehr aufregen sollte.
    Nachdem es Methoden wie Steganographie gibt, wird die Privatsphäre und das Briefgeheimnis aber ohnehin nur bei Menschen aufgehoben, die kein Problem damit haben. Ausländische Geheimdienste und Terroristen werden wohl nicht mitmachen, weiterhin versteckt und verschlüsselt kommunizieren, und eben nicht die vom Staat überwachten Kommunikationskanäle benutzen.

  • Hast Du irgendwie eingestellt, dass sich diese beiden NAS'e automatisch syncen oder machst Du das "manuell" und schiebst deine Daten auf zwei "sichtbare Netzlaufwerke" parallel?

    Das kann man bei Synology automatisieren, genau wie das USB Backup. Ändere ich etwas auf einem NAS, wird es auch auf dem anderen in Echtzeit (bzw. Netztwerkgeschwindigkeit) angepasst. Man kann auch verschiedene Versionen einer Datei behalten.

  • Ok, evtl hab ich das falsch verstanden- stehen die Geräte im selben Netzwerk/Haus, aber räumlich getrennt, oder an völlig verschiedenen Andressen und sind übers Internet verbunden?

  • In meinem Fall sind sie beide bei mir auf dem Grundstück in unabhängigen Gebäuden über das selbe LAN verbunden. Das ist aber auch über das Internet möglich. Große Datenmengen dauern dann eben länger, bis sie synchronisiert sind. Das zu installierende Paket nennt sich Synology Drive ShareSync und muss auf beiden Geräten vorhanden sein. Mit USB Copy lässt sich das automatische Speichern auf eine USB Platte realisieren.

  • Guten Morgen,

    könnte ich eine NAS bedenkenlos in meinem Wochenendhaus aufgedreht lassen, ohne Angst zu haben, dass da vielleicht was abfakelt?

  • Ist ein Minicomputer mit Festplatten. Ein Grundrisiko hast Du bei strombetriebenen Geräten ja immer aber ob Du deinen Fernseher am Netz lässt oder ein NAS ist da wohl kein wirklicher Unterschied.

  • Guten Morgen,

    könnte ich eine NAS bedenkenlos in meinem Wochenendhaus aufgedreht lassen, ohne Angst zu haben, dass da vielleicht was abfakelt?

    Abfackeln ist kein Problem, ich würde mir eher Gedanken über den Stromverbrauch machen. Wenn du es nicht dauerhaft nutzt ist Ein-/Ausschalten die billigere Lösung. Wenn du es als externe Sicherung nutzt, dann brauchst du noch ein Modem und einen Router, das erhöht ebenfalls den Strombedarf.

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.

  • stimmt....das wäre ziemliche Verschwendung *hm* .... vielleicht mit Zeitschaltuhr, damit nur begrenzt erreichbar, während ich nicht zu Hause bin?

    Modem/Router würden starten, nur ob die NAS auch startet, wenn eine Zeitschaltuhr, Strom zur Verfügung stellt?

  • Davon rate ich ab. Netzteile und Computersysteme werden nicht besser vom ständigen auf- und abdrehen.

    15W 24/7 kosten bei 9ct/kWh 12€ im Jahr.