Gefahr: Fenstersturz von Kindern

  • Zitat
    Erneut ist ein Kind bei einem Sturz aus einem Fenster verletzt worden. Der Sechsjährige aus Enns (Bezirk Linz-Land) wurde ins Spital gebracht. Erst vor zehn Tagen war ein Bub in Ansfelden vom Balkon einer Wohnung gestürzt.



    Quelle: http://ooe.orf.at/news/stories/2779760/

    Subjektiv habe ich den Eindruck, dass sich solche Vorfälle die letzten Jahre häufen, oder kommt mir das nur so vor?

    Was tut ihr als Eltern zur Prävention damit es gar nicht soweit kommen kann?

  • Früher haben die Eltern noch mehr aufgepasst und sich auch mehr mit den Kundern beschäftigt. Heute sind viele Eltern froh wenn die Kinder sich alleine Beschäftigen.

    FORTES FELIX SUNT

  • Ich kenne niemanden, der die Fenster wegen der Kinder abgesichert hat - wegen der Katzen schon.

  • ich kenn auch niemanden. aber auch niemanden, dem je das Kind aus dem Fenster gefallen wäre. uns hat man früh beigebracht, wo der Körperschwerpunkt ist - und daß man beim Geländer oder Fenster IMMER darauf achtet, daß das Geländer bzw. die Fensterbank über der Taille liegen muß. wir hatten als Kinder sehr viel Freiraum, aber uns wurde halt auch viel erklärt. das Kind vor den Fernseher oder vors Handy zu setzen kann Zuwendung nicht ersetzen.

    liebe Grüße, Betula


    falls die Welt untergeht, muß noch lange nicht die Welt untergehen.

  • eine Ahnung ob es wirklich mehr Unfälle gibt oder ob sie nur intensiver in den Medien sind. Wahr ist das sich die Gesellschaft und die Eltern verändert haben. Ob zum Besseren hin wage ich zu bezweifeln. Für ein Auto brauche ich einen Führerschein, ein Kind darf jeder Volli... machen :-(

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.

  • Dabei gibt es so viele günstige Möglichkeiten die Fenster kindersicher zu machen. Fensterschlösser zum Beispiel, oder Schutzgitter.

  • Kann man schwer beweisen, aber ich glaube nicht, dass es tatsächlich mehr solcher Fälle gibt. Ich sehe da nur eine Häufung der Berichterstattung, was möglicherweise, aber nicht notwendigerweise eine Häufung der tatsächlichen Fälle bedeutet. Es gibt täglich im Schnitt ca. einen Verkehrstoten in Österreich. Natürlich wird in den großen Medien nicht jeder Fall berichtet. Wenn nun mal drei in einer Woche berichtet werden, während zwei Wochen lang wegen anderer News kein einziger Fall es in die Headlines schafft, dann ist das auch nur scheinbar eine Zunahme solcher trauriger Ereignisse...

    Dass in der warmen Jahreszeit mehr Fenster offen sind und man sich mehr in der Nähe selbiger aufhält, könnte zumindest eine saisonale Häufung von Fensterstürzen bewirken.

  • Und wenn nur ein Fall pro Jahr auftreten würde, wärs ein Fall den man verhindern könnte, wenn man denn wollte. Mein Verständnis ist dahingehend enden wollend.

  • Mir scheint es eine traurige Tatsache zu sein, dass sich immer öfter Eltern mit sich selber beschäftigen (müssen) als sich verantwortungsvoll um das/die Kinder zu kümmern. Denken wir nur an die vergangenen Sommer, als Kinder in unmittelbarer Nähe der Eltern, in Pools verunglückten.

  • Das erste was ein Bekannter von mir machte, als er von der Schwangerschaft seiner Frau erfuhr:
    Er sicherte sämtliche Fenster und Türen vor Kinderzugriff mit dementsprechenden Schlössern.

  • Das Fenster war für uns Kinder (3ter Stock) ganz einfach von Anfang an und immer schon tabu. Das wurde uns einfach anerzogen und gut war. Wenn zum Fenster, um runterzuschauen, dann nur mit Erwachsenem. Dafür sind wir dann halt mal eine halbe Stunde am Fenster gesessen (gemeinsam) mit den Eltern - das ist vielleicht der Unterschied der mir ins Auge springt.

    viribus unitis - acta non verba

  • Betrifft jetzt zwar kein Fenster, aber ich habe um ein Schweinegeld mein Grundstück jetzt eingezäunt, weil da ein Teich im entstehen ist. Selber habe ich keine Kinder, aber die Nachbarn.
    Der Nachbar hat auf meine Begründng hin nur verständnislos den Kopf geschüttelt und gemeint sein Kind sei eh nie unbeaufsichtigt
    Mal ehrlich wir waren alle mal Kinder und Pfützen waren immer interessant...ganz verhindern kann ich einen Unfall nicht mit dem Zaun (kann man ja drüber klettern), allerdings sind meine Nerven dadurch doch etwas beruhigter.
    Eltern kennen das sicherlich, man kann noch so die Augen offen haben, aber dann ist man mal abgelenkt für 5 Sekunden und der Knirps ist mal wieder verschwunden. Es ist dann immer schrecklich wenn sowas passiert und ich mag mir jetzt gar nicht die Vorwürfe der Eltern vorstellen.

    Das Einzige, das man sich jederzeit nehmen darf, ohne danach sitzen zu müssen, ist Platz. (Heinz Erhardt)

  • Zitat
    Ein zweijähriges Mädchen ist Mittwochmittag in Linz-Urfahr aus dem Fenster im zweiten Stock eines Hauses gestürzt. Es wurde schwer verletzt. Die Zweijährige ist bereits das dritte Kind, das im Juni aus einem Fenster gestürzt ist.



    Quelle: http://ooe.orf.at/news/stories/2780466/

    Ich bin fassungslos und versteh es einfach nicht ...

  • Zitat

    Ein zehn Monate altes Baby ist heute früh in der Hagengasse in Wien-Fünfhaus aus dem Fenster im vierten Stock gestürzt und gestorben. Die sofort alarmierten Einsatzkräfte konnten nichts mehr für den Buben tun.

    https://wien.orf.at/stories/3005895/


    Ich verstehe es einfach nicht...

  • Ben

    Hat den Titel des Themas von „Sechsjähriger aus Fenster gestürzt“ zu „Gefahr: Fenstersturz von Kindern“ geändert.
  • 10 Monate alt, da müssen ja die allerprimitivsten Vorsichtsmaßnahmen ignoriert worden sein, das Baby hat sicher nicht selbst am Fenster herumgespielt.

    Die Konsequenz für so viel Unachtsamkeit tragen zu müssen, ist eine harte Strafe, da gibt es leider keine "zweite Chance"...

  • Ben ich denke sowas kann man auch nicht verstehen!



    Makoto für Hunde muss man einen Hundeführerschein machen, es sollte bei Kindern ein Elternführerschein notwendig sein. Dieser sollte z.B. an die Familienbeihilfe (Kinderbeihilfe) gekoppelt werden, kein Elternführerschein-keine Familienbeihilfe.

  • ich denke, hier zu urteilen ist leicht. aber wir wissen weder was genau dazu geführt hat, noch kennen wir die weiteren Umstände. Vielleicht waren es einfach junge oder halt geistig einfachere Eltern die sich nix dabei gedacht haben. Die sich nicht vorstellen konnten dass so was passieren könnte. Sie sind jetzt - selbst wenn sie sich falsch verhalten haben - gestraft fürs Leben.


    Auch wenn das jetzt nicht genau passt, möchte ich ein Beispiel bringen. Im Krankenhaus hat man mir erzählt dass es immer wieder vorkommt dass Neugeborene verhungern, weil sie nicht genug gefüttert werden. Meine ersten Gedanken waren... könnte mir nicht passieren. Da haben es sich die Eltern aber leicht gemacht sich nicht gekümmert usw.


    Tatsächlich ist es so dass ein Kind relativ schwach wird, wenn es nicht genug erwischt und dann zu erschöpft ist zum Schreien und auch zum Trinken. Wenn dann noch wenig Milch zu Beginn kommt weil die Mutter stillen will, kommt das Kind aus dem Teufelskreis nicht mehr raus und schläft nur noch... und die Eltern denken, es sei "brav" und braucht eh nix weil es ja nicht "will" wenn die Mutter es anlegt.


    Durch die Untersuchungen kommt das zum Glück nicht oft vor. Aber mein Kind ist bzw war herzkrank und hat nach 1 Stunde stillen praktisch nichts erwischt weil es zu schwach war. Ich wusste das aber nicht weil ich es eh 1 Stunde angelegt hatte und dachte es sei statt und nicht erschöpft. Realisiert habe ich es weil ich es im Krankenhaus (wegen des Herzfehlers) vor und nach jedem stillen wiegen musste.


    Hätte ich wie geplant das Krankenhaus vorzeitig verlassen ohne dass sie die erste Untersuchung gemacht hätten... die muss man dann innerhalb von 7 Tagen nachholen... hätte ich es nicht gewusst und selbst mein eigenes Kind hätte verhungern können obwohl ich wirklich alles für ihn tun würde.


    Nur so zum Nachdenken

  • Traurig und tragisch ist es auf jeden Fall.

    Für Viele ist es auch nicht nachvollziehbar.


    Es ist aber durchaus vorstellbar und benötigt dazu nicht viel.

    Ein kurzer unachtsamer Moment reicht in solchen Situationen oft aus. Ein Umstand der leider viel zu oft außer Acht gelassen wird ist, dass kleine Kinder viel mehr können als man ihnen zu traut.


    Kinder müssen nicht unbedingt auf dem Fensterbrett sitzen um kurz darauf in die Tiefe zu stürzen.

    Leider gibt es zu viele Menschen, die nicht voraus schauend handeln.

    Argumente wie: „das kann es nicht / Hat es noch nie gemacht / Ist noch zu klein dazu“ führen gerade bei Kleinkindern zu fatalen Fehleinschätzungen.


    Jeder der selber Kinder hat weiß was ich damit meine. Aus dem Nichts heraus entwickeln die Kleinen auf einmal Fähigkeiten, welche zuvor nicht erwartet worden sind. Und dann wird aus einer Situation die zuvor als ungefährlich eingestuft wurde, eine die mitunter zu einer Tragödie führen kann.


    Wir haben alle leicht erreichbaren Fenster gleich mit speziellen Fenstergriffen ausgestattet. Und das noch bevor wir Kinder hatten. Wir hatten uns damals für eine Variante ohne Schlüssel entschieden.

    Als unser älteres Kind dann langsam mobil geworden ist hat es natürlich auch angefangen an den Fenstergriffen zu spielen. (bei uns steht ein Kanapee direkt vor / unter einem Fenster; leider nicht anders lösbar) Ziemlich schnell mussten wir dann feststellen, dass die „kindersichere Variante“ leider doch nicht sicher war. „Papasicher“ war sie allerdings allemal. Somit wurde diese unnötige Anschaffung gegen eine Variante mit Schlüssel ersetzt.

    Und ich glaube, dass dies ungefähr in ähnlichem Kindesalter war.

    Aber selbst bei dieser Vorgehensweise ist es nicht absolut sicher. Wenn man nicht bedenkt, dass Fensterglas auch brechen kann. Deshalb, bei den Fenstern unter dem Kanapee schon vorsorglich eine verstärkte Ausführung einbauen lassen.


    Ich hoffe, dass unsere Vorkehrungen ausreichen in Bezug auf die Gefahr Fenster.


    Aber es kann leider immer etwas passieren.

    semper paratus
    semper fidelis in familia
    semper verus est ipse

  • Was in dem Artikel nicht steht, was jedoch auf der Krone.at - HP steht ist, daß das Fenster (bei der Hitze erklärbar) vollständig offen war und die 2 Eltern tief und fest geschlafen haben. Jetzt hab ich in den Kommentaren da gelesen, wie man um die Uhrzeit noch schlafen kann. Je nach der Beschäftigung der beiden (oder auch nicht) ist es im 15., was ja relativ dicht bebautes Gebiet ist, sicherlich so, daß es um Mitternacht nicht runtergekühlt hat, sondern noch "schön warm" war. Ergo haben die zwei sicher sich später ins Bett begeben. Warum die Kindersicherung nicht da war, keine Ahnung.


    Meine Mutter hatte, als ich in dem Alter war (oder davor, k.A.), sich für ein stabiles, in der Hausmauer verankertes Gitter entschieden, das vor meinem Fenster komplett war (Also von oben bis unten (ähnlich dem wenn man auf "In der Laibung" klickt, in Schwarz. Die anderen Eigentümer waren zwar nicht begeistert, aber die Argumentation meiner Mutter: "Mir ist das egal wie das ausschaut, die Sicherheit meines Kindes geht vor." Damit konnte das Fenster theoretisch auch offen sein, ich hab da nicht durchgepasst mit dem Kopf. Und so stark ist kein Kind, daß es in der Hausmauer verankerte Eisenstäbe rausbricht. Dennoch hab ich leichten Schiss, wenn ich bei einem offenen Fenster bin. Aber nicht bei allen *G* Ich bin JG 78, also könnt ihr euch vorstellen, wann das war ;)

  • Ja, steht hier auch:


    Zitat


    Nach dem tödlichen Fenstersturz eines zehn Monate alten Babys am Donnerstag in Rudolfsheim-Fünfhaus sind am Freitag mehr Details zum Hergang des Unfalls bekannt geworden. Die Eltern dürften geschlafen haben, als sich das Baby über eine Couch zum Fenster bewegte.

    https://wien.orf.at/stories/3006079/