"Strategische Reserve" für Freunde?

  • Hallo zusammen,

    ein Gedanke der mich derzeit beschäftigt: Mir ist Freundschaft im Leben wirklich sehr wichtig. Ich pflege meine Freundschaften. Freundschaft bedeutet für mich auch vor allem dann zu helfen und/oder da zu sein, wenn es jemandem schlecht geht. Wenn alles gut ist, kann jeder leicht Freund sein, das ist nicht schwer.

    Aber was bedeutet das denn für eine Krise/Notsituation? Was bedeutet das für Vorräte? Alles was ich bevorrate bzw. plane, lege ich von dem Mengen her ja für eine gewisse Anzahl an Personen aus.

    Was würd ich machen, wenn in einer Krisensituation - wie auch immer die jetzt aussehen mag - mein bester Freund vor der Tür steht und sagt, dass er nichts mehr zu beißen hat für seine Familie. Schick ich ihn weg? Geb ich ihm ein bissl was? Oder auch ein bissl mehr - halt grad soviel, das es "meine" Vorräte nicht ankratzt? Oder schick ich ihn weg?

    Je länger ich drüber nachdenke, desto mehr komm ich drauf, dass ich mir mit der Antwort gar nicht so leicht tu. Und das ist ein Grund mehr JETZT drüber nachzudenken und diese Entscheidung zu treffen. Denn wenn ich DANN drüber nachdenke, ist es keine wohl überlegte- sondern eine Ad Hoc Entscheidung. Die kann dann gut ausfallen, muss es aber nicht.

    Mich würd da wirklich eure Meinung dazu interessieren.

    (Ich hoffe ich bin bei meiner Suche nicht über einen bestehenden Beitrag drüber gestolpert, und hab fälschlicher Weise dieses Thema ein zweites Mal angerissen. Wenn doch - sorry)

  • @Hood
    Das Thema wurde im Forum schon angesprochen, aber ich gebe dir schon Recht, das ist keine Einfache Entscheidung.
    Ich persönlich bevorrate auch mehr als für 3 Personen (meine Frau unsere Tochter und mich), trotzdem habe ich in meinen Kalkulationen bis zu 6 Personen gesamt berücksichtigt.
    In so einem Fall würde ich zwischen Freunden und Bekannten sehr wohl unterscheiden, wirkliche Freunde hat man nicht sehr viele, Bekannte dafür Unmengen, einen Freund könnte ich nie abweisen.
    Ich würde nicht planlos Essen verteilen, aber eine Zusammenlegung der Ressourcen und sich gemeinsam Einigeln wenn nötig ist meiner Meinung nach von Vorteil

    Außerdem ist meine Überlegung, dass man in der Gruppe stärker ist und eventuelle Krisen leichter bewältigen kann.

    Just my 5 Cent.

    Never argue with an idiot, they drag you down to their level and beat you with experience.

  • Aus meiner Sicht hängt die "passende Strategie" hier stark vom Szenario ab. Da meine Vorbereitung primär auf Szenarien wie Krisen vergleichbar mit Argentinien/Venezuela sowie terroristische Ereignisse abzielt und nicht auf "europaweiter Blackout", plane ich bei einigen Themen für Familie und Freunde durchaus mit, indem ich zB für allfällige Probleme mit der Wasserversorgung entsprechend Wasserfilter und Entkeimung auf Lager hab, ähnlich bei Problemen mit Bargeldversorgung und gewissen Seuchenszenarien. Langzeit-Nahrungsmittellager (für autarke Ernähung auf viele Monate hinaus) habe ich nicht, weil das in meiner Szenarienplanung nicht funktionieren würde - da sind daher auch Freunde nicht mitgerechnet. Wenn es zu einer Situation kommen sollte, in der ich vor der Entscheidung stehe, Vorräte, die ich nur für meinen nächsten Kreis vorgesehen bzw berechnet habe, für einen größeren Personenkreis brauche, dann würde ich das im Einzelfall überlegen, je nachdem, wie zuversichtlich ich wäre, dass sich die Situation bald wieder bessert.

  • Das trifft es schon sehr stark wo meine Tendenzen hin gehen:

    Zitat von georgum im Beitrag #2
    wirkliche Freunde hat man nicht sehr viele, Bekannte dafür Unmengen, einen Freund könnte ich nie abweisen.
    Ich würde nicht planlos Essen verteilen, aber eine Zusammenlegung der Ressourcen und sich gemeinsam Einigeln wenn nötig ist meiner Meinung nach von Vorteil


    Ich würde mir verdammt hart tun einen (wie du richtig sagst) wirklichen freund abzuweisen. Und derer hat man eh max eine hand voll.

    Dennoch muss man aberirgendwo die grenze ziehen was man da eventuell mit berücksichtigt. Denn was ich definitiv nicht machen werde ist spezifische medikamente o.ä. (allergiesachen,...) vorrätig zu halten. Das wird für die eigene familie gemacht - klar. Den engsten kreis und eigentlichen grund sich vorzubereiten... aber ich denk da auch hauptsächlich nur an wasser und lebensmittel.

  • Mit Freunden kann man reden. (Sollte man schon jetzt)
    Meine Freunde wissen von meinem tun und machen auch mehr oder weniger.
    Daher fallen sie in einem Ernstfall eher nicht ins Gewicht.
    Wenn mal dem einen oder anderen dann was ausgeht, helfen wir einander gegenseitig.
    Freunde sind in einer Krise, so man die Freundschaft richtig pflegt, denke ich kein Problem.
    Bekannte schon und die werden wie Fremde behandelt.

    bG
    Norbert

    Gut vorbereitet läuft alles besser

  • Die Vorräte in der BOL sind auf 6 Personen ausgelegt (enge Familie). Die wirklich guten Freunde wären relativ weit weg, so wie ich sie kenne, sind sie sehr gut vorbereitet. Falls sie in der BOL auftauchen, ist Feuer am Dach, dann sind sie (für mich selbstverständlich) willkommen. Meine Nachbarn in OÖ haben mit größter Selbstverständlichkeit die Schneemassen weggeschaufelt, als wir jetzt eine Woche weg waren. Hier scheint großer Zusammenhalt üblich zu sein, ich habe also vor, mir gut zu merken, wer die Helferlein sind, sie würden in Notzeiten nicht vergeblich klopfen.
    Allerdings: Wenn die eine leere Speisekammer haben (ein Nachbar hat zB fast 300kg Honig geerntet) gibt's bei uns vermutlich auch nichts mehr...
    Es ist wohl eher Tausch und Nachbarschaftshilfe das Szenario, das hier zu erwarten ist.

  • Ich plane jetzt nicht speziell für Freunde oder Bekannte mit.

    Da sag ich jetzt mal ganz uneigennützig, ich mach mir die Arbeit und die setzen sich ins gemachte Nest ?

    Wie wäre es mal mit bisschen Eigenverantwortung ?


    Andererseits gehe ich nicht davon aus, das uns der Weltuntergang bevorsteht und es sich eher um kurzfristige Angelegenheiten handelt und

    da gäbe mein Vorrat genug her.

    Es käme also schon darauf an, welche Situation die Notlage auslöst und wer, wegen was, vor der Türe steht.


    Ein Vorteil das unsere besten Freunde eigentlich auch hier im Ort wohnen. Ich wüßte jetzt niemanden der auf die Idee käme

    sich bei uns einzuigeln.

  • Hi Leute,

    Wir wohnen zu dritt in meinem Haus,wenn ich so überlege kommen wir 7-8 Wochen ohne Probleme aus,im Krisenfall würden wahrscheinlich noch Onkel und Tante dazustossen.Dann geht es sich 4-5 Wochen aus(Wohlgemerkt-da würde alles im Überfluss hier sein).

    Die meisten Freunde haben selbst auch ein bisschen einen Vorrat,zumindest das,was nahe gelegt wird.

    Einen Freund würde ich immer helfen,und anderen binde ich halt nicht auf die Nase,das ich genug hab.

    MfG

  • Für mich ist die Antwort einfach: Die Leute, die ich als Freunde bezeichne, können auch im Krisenfall auf mich zählen. Wenn die Vorräte deswegen nur noch halb solange reichen dann ist es halt so. Die haben uns nicht hängen lassen als es uns echt schlecht ging, warum sollte ich sie hängen lassen?

  • Richtigen Freunden würden wir auch immer helfen, könnten wir gar nicht anders.

    Richtige Freunde hat man aber zumeist nicht sehr viele, wir unterscheiden da zwischen Freunden und Bekannten, mit ein paar Abstufungen.

    Never argue with an idiot, they drag you down to their level and beat you with experience.