COVID-19: News & Informationen

  • der Nachbar meines Nachbarn ist auch immer unterwegs. Egal, auch wenn Jugendliche auf der Straße irgendwas machen, bekommtauch Besuch von seinen Enkeln und ist natürlich beim Federballspielen dann im Garten...


    Aber wir haben fast das Gefühl, er wünscht sich, dass "es" passiert

  • Nicht alle können zu Haus bleiben.

    Denkt an die vielen "Helden des Alltags" im Gesundheitsbereich, den Lebensmittelhandel, der Logistik, dem Medien, usw.

    Die sind in der ersten stillen Phase alle ein unerschöpfliches Reservoir an möglichen neuen Infektionen bzw. Verbreitern.

    Ganz unabhängig von der allgemeinen Dunkelziffer.

    Zum Avatar wäre nur zu sagen - lang ist's her

  • Es gibt vermutlich auch Personen, die nicht gefunden werden wollen. Personen, die mit dem Gesetz in Konflikt gekommen sind, Personen ohne Aufenthaltsgenehmigung oder mit erlerntem Misstrauen ggü. Behörden, etc.


    Die spannende Frage ist, ob die Dunkelziffer, einschließlich derer die arbeiten müssen, insgesamt niederig genug ist, dass die Reproduktionszahl überhaupt unter 1 fallen kann. Ansonsten können wir nur auf den Sommer hoffen. Und im Herbst besser vorbereitet ins Rennen gehen.


    In meiner Wohnumgebung (Wien) sieht's zumindest im Freien ganz ok aus, Prater inklusive. Verbesserungsmöglichkeiten gibt es aber. So verstehe ich nicht, weshalb die Leute unbedingt Samstag einkaufen müssen (ich gehe unter der Woche, und auch nur einmal, da ist deutlich weniger los). Dann gibt es ältere MitbürgerInnen, bei denen es immer nocht nicht angekommen ist, und Gruppen junger Männer mit Migrationshintergrund. Aber 100% ist bei uns sowieso illusorisch.

  • Es gibt vermutlich auch Personen, die nicht gefunden werden wollen. Personen, die mit dem Gesetz in Konflikt gekommen sind, Personen ohne Aufenthaltsgenehmigung oder mit erlerntem Misstrauen ggü. Behörden, etc.

    Die tauchen aber auch nicht in der Zählung der Neuinfektionen auf.. oder hab ich das falsch verstanden?

  • So verstehe ich nicht, weshalb die Leute unbedingt Samstag einkaufen müssen

    weil unter der woche halt einfach keine zeit ist. ist bei mir so das ich samstags dann zeit habe.

    2x vollzeit berufstätig hier im homeoffice und fast 100% homeoffice, zwischen den webexen im homeoffice dann erst die eigentliche arbeit und ersatz-kindergartenbetreuung machen wir auch noch. dann 3x täglich mahlzeit oder auch noch jause zwischendurch. zwischen 05:45 und 21:00 hab ich wenig freizeit. um da einkaufen zu gehen muss ich extra was anderes umschlichten oder wegfallen lassen.


    Dann gibt es ältere MitbürgerInnen, bei denen es immer nocht nicht angekommen ist

    jo, die haben jetzt gar keine sozialen kontakte mehr, und keine gespräche, kein garnix. für die ist des öfteren einkaufen der einzige grund die wohnung zu verlassen. die dürfen das, also tun sies.


  • Ab heute ein Euro für Masken bei Billa, Merkur, Penny, Bipa, Adeg

    Laut einer Aussendung von Rewe wird in den Filialen der Rewe Group Austria, also Billa, Merkur, Penny, Bipa und Adeg, ab heute ein Euro für einen Mund-Nasen-Schutz verrechnet.

    In der Aussendung heißt es: "Nachdem wir – wie im Erlass des Gesundheitsministeriums vorgesehen – ein erstes Kontingent ('solange der Vorrat reicht') zur 'Erstausstattung' gratis verteilt haben, werden nun – nach Verbrauch dieses ersten Kontingents - ab 6.4. MNS zu einem Kostenbeitrag von 1 € pro Stück abgegeben: als Erinnerung und Anreiz, dieses weltweit knappe, wertvolle Gut verantwortungsvoll und mit Bedacht zu verwenden. 'Aber natürlich ist in unseren Filialen niemand gezwungen, einen MNS zu kaufen. Uns sind alle Kunden willkommen, wir weisen niemanden ab, solange Mund und Nase in der Filiale bedeckt sind', betont Marcel Haraszti, Vorstand der Rewe International AG. Der MNS wird in 3-Stück-Packungen zu je 3 € (*) erhältlich sein, 'der Kostenbeitrag liegt unter unserem Selbstkostenpreis – wir verdienen daran selbstverständlich keinen Cent.'"

    Die gesamte Aussendung: https://www.ots.at/presseausse…ung-von-mund-nasen-schutz

  • Die tauchen aber auch nicht in der Zählung der Neuinfektionen auf.. oder hab ich das falsch verstanden?

    Nein, aber sie geben es weiter. Und die Frage war doch, wo sich die Neuinfektionen anstecken, oder?

  • Neuinfektionen? Ich schätze, dass es jetzt grösstenteils an den Schmierinfektionen liegt.

    .. Einkaufswagen, Bancomat, EC-Tastatur, Aussentürgriffe vom Gartenzaun oder Haus, Bus, Zug, Tram, Handläufe, die Liste ist lang!

    Im Prinzip, alles was öffentlich ist.

    Ein unbedachter Moment, die Augenbraue oder Nase juckt, kratz-kratz (man realisiert es nicht mal) und schon ist es passiert.

    Auch ich hab mich leider dabei erwischt. Es war vor ein paar Wochen beim Einkaufen. Da war es ja noch nicht so schlimm wie jetzt. "Schwein gehabt".


    Dann bringt es auch nicht mehr viel, wenn man ein paar Minuten später die Hände reinigen tut..


    Darum Einweghandschuhe. Wenn man die vor dem Gesicht sieht obwohl es juckt, schrillen da (bei mir) die Alarmglocken!


    Da fast jeder beim Ausziehen Fehler macht (ich auch), wird anschliessend zusätzlich und sofort desinfiziert.

  • Ich wundere mich nicht darüber. Leider halten sich viele Jugendliche noch immer nicht an die Maßnahmen. Obwohl Spielplätze gesperrt sind, sind regelmässig bei uns im Nachbarort dort welche anzutreffen in großen Gruppen. Ich für meinen Teil hab entschieden sollte ich welche dort mal wieder sehn, wenn ich vorbei komme, rufe ich die Polizei. Vielleicht merken sie es sich wenn sie (oder die Eltern) Strafen bezahlen müssen.

    Wer nicht durch mitdenken zur Einsicht kommt muss es halt schmerzlich lernen.

  • Nein, aber sie geben es weiter. Und die Frage war doch, wo sich die Neuinfektionen anstecken, oder?

    Ok, hab ich mich wieder unklar ausgedrückt. Ich meinte natürlich die gezählten Neuninfektionen.


    Wenn die Inkubationszeit 5-7 Tage beträgt und die Maßnahmen greifen (?), woher kommen dann die Neuinfektionen? Wie soll die Zahl der neu Infizierten weiter sinken, wenn die Maßnahmen nach Ostern schrittweise aufgehoben werden?

  • Die Maßnahmen sind auch nicht darauf bedacht, das absolut keine Neu-Infektionen entstehen - wäre utopisch und nur durch eine vollständige Abschottung jedes Einzelnen möglich.

    Diese "heruntergefahrene" Situation soll lediglich bewirken, dass die Anzahl an Neu-Infektionen überschaubar bleiben/werden und aus medizinischer Sicht genügend Zeit generiert wird um die Wellen aufnehmen zu können. Bis wir ein Impfstoff auf den Markt bringen können (oder solange brauchen, dass eh jeder die Krankheit hatte), wird das Thema Covid-19 leider weiterhin aktuell bleiben.

    Man ist bis jetzt davon ausgegangen, dass die Übertragung nur durch Husten und/oder Niesen stattfindet, jedoch haben Untersuchungen bestätigt das Sprechen ohne Mundschutz auch als Übertragungsquelle gilt - so infektiös ist das Zeugs. Und wenn ich dann sehe, dass ältere Leute (im Alter der Risikogruppen) zusammengepfercht vorm Supermarkt stehen und die Leute mit Masken auslachen oder gar dumm anpöbeln, dann kann man nur müde den Kopf schütteln und hoffen das der "Dummheit/Glück"-Cocktail über die natürliche Selektion siegt.

    Hard times create strong men, strong men create good times.

    Good times create weak men, weak men create hard times.

  • Diese "heruntergefahrene" Situation soll lediglich bewirken, dass die Anzahl an Neu-Infektionen überschaubar bleiben/werden und aus medizinischer Sicht genügend Zeit generiert wird um die Wellen aufnehmen zu können

    Was die Maßnahmen bewirken sollen ist mir schon klar, nur kann ich nicht ganz nachvollziehen wie das gehen soll, wenn bei bestehenden Einschränkungen immer noch genügend Neuninfektionen dazukommen um das Gesundheitssythem in Schwierigkeiten zu bringen. Wenn es nach Ostern zu einer Schritt für Schritt Aufhebung kommt, werden die Zahlen wohl wieder ansteigen... und dann wieder Einschränkungen?


    Das werden die doch nicht spielen bis es einen Impfstoff gibt.

  • Was die Maßnahmen bewirken sollen ist mir schon klar, nur kann ich nicht ganz nachvollziehen wie das gehen soll, wenn bei bestehenden Einschränkungen immer noch genügend Neuninfektionen dazukommen um das Gesundheitssythem in Schwierigkeiten zu bringen. Wenn es nach Ostern zu einer Schritt für Schritt Aufhebung kommt, werden die Zahlen wohl wieder ansteigen... und dann wieder Einschränkungen?


    Das werden die doch nicht spielen bis es einen Impfstoff gibt.

    Doch, das ist wohl die aktuelle Strategie - eine sinnvolle andere gibt es nicht. Manche Maßnahmen (zB Verbot von Großveranstaltungen) werden wohl bis zur Durchimpfung bleiben, andere nach und nach gelockert. Die Lockerung bzw. Aufhebung einzelner Maßnahmen wird durch andere Vorschriften - u.a. eben MNS-Pflicht an +/- allen öffentlichen Orten, intensive Testung und Isolation von (auch symptomlosen) Infizierten und soweit möglich Rückverfolgung von Infektionsketten durch Handy-Apps möglichst kompensiert, und falls es doch zu einem neuerlichen Anstieg der Infiziertenzahlen kommt, werden auch wieder mehr temporäre Sperren kommen. Was wie gut wirkt, weiß man halt erst nach ein paar Wochen/Iterationen.

  • Doch...

    Hätten wir nichts unternommen - hätten wir jetzt Zustände wie wir sie zB aus Italien kennen (und von denen viele andere Länder leider absolut nichts lernen wollten).

    Das Ziel war und ist, die Infektionsrate unter einen gewissen Prozentsatz zu bringen (die Phase in der wir uns jetzt langsam befinden).
    Durch jetzt langsam und schrittweise die Wirtschaft wieder hochzufahren, wird die Zahl der Infektionen unweigerlich wieder steigen anfangen - geht aber auch nicht anders. Wir können nicht jeden Haushalt unter absoluter Quarantäne stellen und alle die draußen sein müssen in Anzüge mit Atemluft stecken.

    Man muss einen Anstieg in Kauf nehmen, kombiniert mit einen zusätzlichen Satz an Vorkehrungen (Gesichtsmasken auch in weiteren Situationen als nur beim Supermarkt). Damit kann man einen Versuch laufen lassen, der (hoffentlich) zeigt dass die Neu-Erkrankungen trotz Eröffnung von Geschäften und Betriebe und unter Einhaltung der Maßnahmen keinen dramatischen sondern überschaubaren Anstieg versursacht, der durch das Gesundheitswesen abzuarbeiten ist. Sollten die Maßnahmen nicht funktionieren (was eher nicht denkbar ist) oder die Maßnahmen nicht eingehalten werden (was eher denkbar ist, Einstein hatte halt recht was das Universum und die Menschheit angeht), dann wird mit Sicherheit wieder eine härtere Schiene gefahren werden müssen. Und zwar solange, bis man wieder unter den erwünschten und zu managen Prozentsatz angekommen ist. Dann erst versucht man es erneut.
    So funktioniert eine "kontrollierte" Pandemie.

    Bis wir ein Impfstoff am Markt haben werden, wird es noch ca. 10 Monate brauchen (die ersten klinischen Studien sollen wohl im 3. Quartal starten). Unsere Wissenschaftler gehen davon aus, dass dieser im 1. Quartal von 2021 zur Verfügung stehen wird. Bei den Medikamenten, die den schweren Krankheitsverlauf lindern sollen, sind wir schon einen bedeutenden Schritt weiter: für Hydroxychloroquin haben wir jetzt (bzw. letzten Donnerstag die Erst-Zulassung in Europa bekommen. Weltweit spendet unsere Firma bis zu 130 Millionen Dosen des Arzneistoffs Hydroxychloroquin. Letzten Freitag haben wir die ersten Dosen an die Behörden ausgeliefert.

    Hard times create strong men, strong men create good times.

    Good times create weak men, weak men create hard times.

  • Doch, sie werden genau dieses Spiel spielen, die Beschränkungen schrittweise zurücknehmen und, sollten die Zahlen wieder steigen, sie wieder verschärfen.

    Das Ganze wird so dahingehen bis entweder eine Impfung oder ein wirksames Heilmittel da sind (um die schweren Fälle zu retten).


    So oder so müssen 66% erreicht werden, also Infizierte und wieder Genesene plus geimpfte, vorher stoppt das nicht.


    Und noch was zu den Leuten die es nicht glauben wollen, nicht nur die Jugendlichen sind da sehr resistent, auch sehr viele der Hauptrisikogruppe, also 70+ sind unbelehrbar, viele wollen sich einfach nix sagen lassen.


    ich habs aufgegeben denen das zu predigen, sie wollen sowieso nicht hören....

    "Die Demokratie ist nicht die beste Regierungsform, sie ist nur als einziges übriggeblieben!"

  • Was die Maßnahmen bewirken sollen ist mir schon klar, nur kann ich nicht ganz nachvollziehen wie das gehen soll, wenn bei bestehenden Einschränkungen immer noch genügend Neuninfektionen dazukommen um das Gesundheitssythem in Schwierigkeiten zu bringen. Wenn es nach Ostern zu einer Schritt für Schritt Aufhebung kommt, werden die Zahlen wohl wieder ansteigen... und dann wieder Einschränkungen?


    Das werden die doch nicht spielen bis es einen Impfstoff gibt.

    Z. B. über Ansteckungen von Leuten, die nicht getestet wurden und nicht wissen, dass sie positiv und somit Überträger sind.

    I expect chocolate for breakfast. If you don’t feel sick by mid-morning you’re not doing it right.

  • Ich bin zur Frage der Strategie über folgendes Video gestolpert: Corona geht gerade erst los (bis Minute 20)


    Zusammengefasst: das mit der Herdenimmunität funktioniert in Deutschland nicht, weil Wirtschaft und Gesellschaft bis dahin schon zerstört sind, daher muss die Reproduktionszahl unter 1. Vorausgesetzt, man akzeptiert die Prämissen, dass man Tote vermeiden und die bisher gewohnte Zivilisation aufrecht erhalten möchte.


    Alle Zahlen und Modelle sind anzweifelbar. Darum geht es nicht. Aber die pessimistische Punkteliste (Negativspirale) in meinem früheren Post ist noch immer ein Szenario. Und es wird umso wahrscheinlicher, je länger das alles dauert.


    Im Augenblick halten wir den Laden mit Staatshilfen und Reserven am Laufen, und dieses Geld wird irgendwann ausgehen bzw. wieder eingesammelt werden müssen. Ausfälle von Leasingraten gibt es schon, Kredite, Mieten etc. werden folgen, sobald die Gläubiger das nicht mehr puffern (können). Dann die Pleitewelle, Arbeitslosigkeit, und eine massive Finanzkrise.


    Corona am Köcheln halten, falls man das will (oder muss), heisst, wir gehen dunklen Zeiten entgegen, selbst wenn das Virus irgendwann weg ist.

  • Zahlen sind ein heikles Thema, aber die ganze Diskussion über Herdenimmunität und Flatten the Curve setzt voraus das Millionen sterben werden wenn es nicht so ist.


    Hier ein interessantes Video das einige Zahlenspielereien betreibt und einiges hinterfrägt. Bitte nicht durch das reisserische stören lassen, einfach nur auf die Daten schauen und dann selber kurz nachdenken was sein könnte ...


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    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.

  • Das was MaiLab bezüglich #flattenthecurve sagt konnte man schon aus der APA Kurve lesen.


    Siehe der Post vom 13. März.


    COVID-19: News & Informationen


    Zitat von 25% weniger Sozialkontakte => 200 Tage bis zum Peak

    Die kumulierte Infektionskurve wird dann soweit gestreckt und abgeflacht, dass die Spitze erst in 200 Tagen auftreten wird.

  • Hier ein interessantes Video das einige Zahlenspielereien betreibt und einiges hinterfrägt. Bitte nicht durch das reisserische stören lassen, einfach nur auf die Daten schauen und dann selber kurz nachdenken was sein könnte ...

    Dieses Video macht die gleichen Fehler, die derzeit von vielen im Sinne von "das ist doch alles sehr übertrieben, und hier sind die Zahlen" gemacht werden; z.B. versucht der Darsteller, die Corona-Toten auf "echte Corona-Tote" runterzurechnen, und vergleicht dann diese Zahl mit Grippetoten (die bekanntlich immer eine Hochrechnung sind und keine "echten Grippe-Toten"). Auch macht er den peinlichen Fehler, aus dem Verlauf der Todeszahlen der vergangenen 4 Monate (die ersten 4 Monate von etwas, das nachweislich exponentielles Wachstum hat, wenn man es nicht wirksam eindämmt) linear auf künftige Entwicklungen (also auf ein Jahr, durch Multiplikation von 4x3 = 12 Monate) zu schließen. Und vermutlich gehts in diesem Duktus weiter, aber den Rest spare ich mir, denn die ersten 8 Minuten reichen mir, um zu sehen: Das kann man nicht ernst nehmen.


    Hinterfragen ist ok, aber man muss schon die wesentlichen Aspekte berücksichtigen, die ein exponentielles Wachstum der Ansteckungen mit sich bringt, wenn man nicht wirksam gegensteuert. Und dass das Wachstum von Covid-19 ohne intensive Gegenmaßnahmen exponentiell ist - oder anders gesagt, dass die berühmte Reproduktionsrate R0 deutlich größer ist als 1 - wird hoffentlich niemand bestreiten.


    Weil die Dunkelziffer nicht bekannt ist (bzw. zum Zeitpunkt, als dieses Video entstand, noch nicht bekannt war - dank Island haben wir da ja inzwischen eine brauchbare Größenordnung der Dunkelziffer für Regionen, die viel testen), sollte man die aktuelle Mortalität nicht mit kleinen Zahlen aus der Anfangsphase der Pandemie hoch- oder tiefrechnen, sondern die beobachtbaren Abweichungen von den saison-üblichen Sterbezahlen einer Region beobachten. Da sieht man dann ganz ohne Zahlenspielereien, wie viel mehr Tote eine stark von Covid-19 betroffene Region hat. Für Bergamo liegen da schon Zahlen vor: Während normalerweise pro Woche ca. 20 von 100.000 Einwohnern sterben, waren es im März 2020 ca. 110 von 100.000 pro Woche.



    Quelle: Economist, 3. April, leider Paywalled: https://www.economist.com/grap…-official-figures-suggest


    Die aussagekräftige Grafik ist in Google Search zu finden als erster Treffer bei Suche nach folgender Phrase:


    The Economist Fatal flaws Covid-19's death toll appears higher than official


    Ich kann also ohne Spekulationen zur Dunkelziffer sehen: Wenn man Covid-19 nicht eindämmt, führt das beobachtbar zu einer massiv höheren Sterberate. Wenn Bergamo einigermaßen repräsentativ ist, werden fünfmal mehr Menschen sterben als sonst, solange bis die Bevölkerung durchseucht ist. Und wenn es stimmt, dass die "Herdenimmunität" bei ca. 60-70% Durchseuchung erreicht wird, dann wären das statt der sonst üblichen 800 Todesfälle pro 100.000 Einwohnern pro Jahr ca. 800 x 5 x 65% = 2600 Tote, für Österreich mit 8 Mio Einwohnern also ca. 200.000 Tote.


    (Das gleiche zeichnet sich aktuell in New York ab, wo derzeit viel mehr Notrufe beim Rettungsdienst eingehen als sonst saisonal üblich sind, und die Sterberate dieser Notrufe viel höher ist als sonst; diese Todefälle werden nicht als Covid-19 Fälle eingestuft, weil es zu wenig Tests gibt, aber außer Covid-19 ist keine Ursache für diesen massiven Anstieg an Todesfällen auszumachen.)


    Ein Video, das versucht, anhand von (ohnehin schon veralteten) Daten zu insinuieren, dass das alles gar nicht so wirklich gefährlich ist, würde ich am liebsten von den Plattformen wie youtube löschen lassen, weil es in naiven Teilen der Bevölkerung Zweifel oder auch destruktiven Widerstand gegen die essenziellen Maßnahmen weckt. Und das hilft nun wirklich niemandem, sondern schadet allen.