Der große Vorteil an der Prepperei ist in meinen Augen, dass wir uns im Fall des ganz bösen Falles nicht mit all den unvorbereiteten Menschen um Grundnahrungsmittel prügeln müssen, die vielleicht noch irgendwo verteilt werden.
In den ganzen nicht ganz so dramatischen Szenarien kommt der angenehme Nebeneffekt zu tragen, dass wir auch mal eine Weile ganz gut durchkommen, ohne aus dem Haus gehen zu müssen. Vor dem ersten Lockdown, am 13. März 2020, war ich auch noch einkaufen. In der Arbeit ist es derart rund gegangen, dass ich nur wenige vage Gerüchte am Rande mitbekommen habe. Etwas frisches Obst und Gemüse habe ich noch mitgenommen, was halt noch da war. Trotzdem bin ich relativ unbeschwert mit einem Kopfschütteln durch das Geschäft geschlendert und habe die leeren Klopapier-Paletten mit einem Lächeln quitiert weil ich wusste, dass ich die nächsten Wochen ohnehin nicht verhungern werde und dass auch für den sonstigen Alltagsbedarf gesorgt ist.
Allein dieser verminderte Stresslevel in diesen Situationen ist sehr viel wert. Vorgeübt habe ich das früher zu Weihnachten beim Lebensmitteleinkauf mit meiner Mutter. Da war alles bis auf ein paar frische Dinge bereits zuhause. Wir sind zeitig los, haben uns im Einkaufszentrum noch gemütlich einen Kaffee gegönnt bis zur Ladenöffnung, sind kurz durchgeschlendert und waren bei den Lebensmitteln fertig während die Masse noch hektisch Weihnachtsgeschenke gejagt hat. Wie wir gefahren sind stand die Blechlawine in Gegenrichtung recht weit.
Die Vorbereitung erleichtert es ungemein die Schockphase abzumildern, durchzuatmen und in Ruhe die nächsten Schritte zu planen. Ja, kaum jemand wird auf das große europaweite Blackout und seine Folgen perfekt vorbereitet sein. Jeder einzelne Prozentpunkt an Vorbereitung erhöht die Chance mit einem blauen Auge davon zu kommen.