Amateurfunk Pro & Contra

  • Kann ja nicht wirklich sein, dass da kostbare Frequenzen noch immer nur für eine Hand voll Freaks freigehalten werden, die sich eigentlich nur erzählen was für tolle Antennen und Geräte die haben und wie gut die damit wen erreichen. MEHR dürften nämlich die AFU in Wirklichkeit gar nicht.

    Als nicht AFU-Lizenz Inhaber fühle ich mich natürlich nicht angesprochen, finde diesen Ton aber als provozierend und unangebracht gegenüber den "Freaks".


    Aber ...

    Darf ich fragen, wieviele Liter/Kanister "Brandbeschleuniger" (Petroleum, flüssiger Grillanzünder, Bremsenreiniger, Lampenöl) du als "Vorsorger" gelagert hast ? Womoglich auch noch eine zweite Reserve Gasflasche für den Griller ? Womoglich in der Nähe von einem billigen Plastik-Benzinkanister, der sich im Sommer zu einer Kugel aufbläht, für den Rasenmäher?

    Selbiges hier gegenüber Makoto


    Was "Aber ..." ?



    Mir ist irgendwie entgangen wie die Diskussion von von Funkgeräten und der Empfehlung die Lizenz zu machen es plötzlich gewechselt ist zu du als "Vorsorger" und den Kanistern und brennbaren Flüssigketen.


    Ich warte noch immer auf deine Antwort zu meiner Frage bzgl. Funkkanälen.

    Da schließe ich mich gern der Frage von Imperatrix an.


    Als Antwort kam leider nur eine defensive Nicht-Antwort übers TKG, StGB und "ausbluten lassen".


    Willst du dich informieren und austauschen oder lediglich provozieren und anstacheln?

    Der Frage schließe ich mich auch gerne an.

  • zivilen Notfunksystem wie in der Schweiz

    ähm, welches System ist das? :?:



    So in der jetztigen Situation wird man mit Notfallkommunikation entweder in die Illegalität getrieben oder man ist gezwungen mit 0,5W Spielzeugen sein Dasein zu fristen.

    In deinem Vorstellungsthread wurdest du schon auf CB-Funk hingewiesen.

    Besorg dir zwei Midland Alan 42 (oder zwei lokale Stationen) und teste mal ob Ihr eine Verbindung schafft über euren Fluss hinweg. Eventuell wär das ja deine legale Lösung.

  • Ich verstehe schon was Schmiedinger mit seinen Beiträgen aussagen will, auch wenn er einen provokanten Weg wählt, es auszudrücken.


    Wir sind ein Krisenvorsorge-Forum. In einer Krisensituation ist es nebensächlich ob das Telekommunikationsgesetz vorsieht, dass nur Inhaber einer Amateurfunklizenz senden dürfen.


    Dieses Thema haben wir hier alle halben Jahre mal. Die Afuler sagen Nein, mach die Prüfung, die Nicht-Afuler wollen aber nicht und würden in der Krise auch ohne Lizenz funken.


    Ich kann beide Standpunkte nachvollziehen und halte die Diskussion für müßig.

  • Eigentlich wollte ich mich aus der Diskussion ja unter dem Motto "Don't feed the Troll" raushalten, schaffe es aber einfach nicht:

    Schmiedinger: Als Feuerwehrmann solltest Du wissen, dass nur regelmäßige Anwendung des Erlernten unter möglichst einsatznahen Bedingungen, auch bekannt als Übung, jemanden dazu befähigt die entsprechende Tätigkeit in einer Notsituation auch gut ausführen zu können.


    Aus welchen Gründen auch immer Du offenbar lieber ohne Führerschein auf der Straße fährst und lieber keine Amateurfunklizenz (Klasse 4 würde in Deinem Fall reichen, Technik ist deutlich reduziert und die Prüfung ist durchaus schaffbar, frag zippygirl) machst um legal für den Notfall üben zu können bleibt eh Dir überlassen.


    Nicht alles was hinkt ist ein Vergleich denn eine Rennfahrerlizenz berechtigt keinesfalls dazu ein Auto auf einer öffentlichen Straße zu steuern selbst wenn man sich an alle anderen Bestimmungen hält, dafür hat man den Führerschein erfunden. Inzwischen darf man ohne Führerschein nicht einmal mehr Formel 1 fahren, Juan Manuel Fangio konnte ohne sogar noch fünf Mal Weltmeister werden.


    Den rechtfertigenden Notstand gibt es natürlich immer noch und in Notfällen ist jedes verhältnismäßige Mittel recht um zu helfen. Ob es verhältnismäßig war wird ohnehin danach geklärt und man trägt unter Umständen die Konsequenzen. Für meinen Teil möchte ich möglichst gut auf verschiedene Notfälle vorbereitet sein, dazu gehört auch die wichtigsten Tätigkeiten gezielt regelmäßig zu üben. Dadurch kommt man auch auf mögliche Probleme, z.B. bei ungünstigem Wetter, zugestopftem Empfänger in der Nähe eines starken Senders, etc.


    In letzter Zeit habe ich an zwei Funkübungen auf Kurzwelle teilgenommen bei denen selbst PACTOR-Verbindungen auf der vereinbarten Frequenz kaum mehr erfolgreich zustande gekommen sind, dank sehr starker Stationen aus dem Ausland. Das sind die Situationen wo Betriebstechnik, Erfahrung und Wissen um die technischen Zusammenhänge auf beiden Seiten wichtig wird um doch noch eine Meldung übermitteln zu können. Die Lizenz hat mich ein paar Tage Lernaufwand sowie eine überschaubare Menge Geld gekostet und war es definitiv wert. Das kann aber jeder sehen wie er will.


    Der Umkehrschluss dazu, ein Amateurfunkgerät ohne entsprechende Lizenz und ohne die Absicht diese jemals zu machen mit der Rechtfertigung "Notfall" betriebsbereit zu halten, wäre für mich, dass ich mir mit der gleichen Begründung eigentlich auch keine Vorräte anlegen brauche. Im Notfall, wenn meine Familie Hunger leidet, kann ich mir was ich brauche bei den Nachbarn auch stehlen und mich auf Notstand rausreden. Hast Du das auch so geplant?

  • Wie jetzt ..... ??? Ich war immer der Meinung, Feuerwehrmänner (und -frauen) MÜSSEN doch ohnehin in Erster Hilfe ausgebildet sein :/

    Es ist nicht so schwer; man kann Autofahrer mit einem Erstehilfekurs, freiwilliger Feuerwehrmann, freiwilliger Notfallsanitäter und Abteilungsleiter in einem Industrieunternehmen gleichzeitig sein.

  • ähm, welches System ist das? :?:



    In deinem Vorstellungsthread wurdest du schon auf CB-Funk hingewiesen.

    Besorg dir zwei Midland Alan 42 (oder zwei lokale Stationen) und teste mal ob Ihr eine Verbindung schafft über euren Fluss hinweg. Eventuell wär das ja deine legale Lösung.

    Dr. Guggel hilft, wie so oft ...


    Notfunk in der Schweiz (161.300 MHz) sowie die Verwendung von PLB

    Das Notfunknetz der Schweiz, mit dem E-Kanal (Emergency Channel) und den dafür konzipierten Notsprechfunkgeräten mit einer Sendeleistung von maximal 5 Watt seit 1. Januar 2017 (Funkfrequenz 161.300 MHz), benutzt die Infrastruktur des REGA-Funknetzes. PLB (Personal Location Beacon) sind kleine, tragbare Sender, die in einer Notsituation aktiviert werden können und Alarmsignale aussenden. Eine Kommunikation ist mit PLB nicht möglich."



    "Besorg dir zwei Midland Alan 42 (oder zwei lokale Stationen) und teste mal ob Ihr eine Verbindung schafft " ...


    Danke für den Hinweis, aber das hat mit zwei PNI HP62 auch mit längerer Antenne und erhöhter Sendeleistung nicht geklappt. Mit zwei UV-5R auf einem PMR446 Kanal aber schon.

  • .... und: Tschüss, Troll.... :!:

    Abschließend: ich stimme mit Ben überein, dass Diskussionen darüber, was man im Notfall Verbotenes DOCH macht, sind ziemlich sinnlos. Jeder kann für sich überlegen, wie weit er in bestimmten Notfällen gehen würde.

    Ich zum Beispiel wäre absolut bereit, bei jemandem in Erstickungs-Gefahr zu versuchen, einen Luftröhrenschnitt zu machen, wenn sonst absolut keine Hilfe absehbar ist und der Mensch ansonsten ersticken würde (und ich bin weder Arzt noch Sani) . JETZT zu diskutieren, welche gesetzlichen Bestimmungen ich da verletzen würde ist müßig.

    Sich privat aber zu informieren, WO dieser Schnitt anzusetzen wäre, finde ich sinnvoll.

    .... gibt das Leben dir eine Zitrone, mach' draus eine Limonade.

  • Ich verstehe deine Ansicht und stimme dir zu.


    Worauf ich aber hinaus wollte, ist, dass "ich kauf mir einen China-Böller" und funke dann im Notfall auf Kanal XY im Amateurfunkbereich so nicht ganz funktioniert - weder im täglichen Leben noch im Notfall.


    Man braucht ein gewisses Wissen zum Funken, und das lernt man im entsprechenden Kurs (AFU/Schiffsfunk/Flugfunk ...).


    Ich weiß auch, dass ich auf meine Frage bzgl. Kanalauswahl nie eine Antwort bekommen hätte.


    Beim AFU gibt's nämlich keinen Notfunkkanal mit fixer Frequenz wie beim CB-Funk oder eine Zuordnung à la Kanal X ist für Rothaarige, Kanal Y für Friedhofsblonde, Kanal Z für Clowns/Sportler/Außerirdische etc.


    Ein Funkamateur weiß das, und er weiß auch, welche Frequenzen er auf welchen Bändern auf UKW/KW hauptsächlich für Notfunk nutzen kann/sollte, damit er dann mit hoher Wahrscheinlichkeit überhaupt eine Gegenstation erreicht.


    Dafür braucht man dann aber auch nicht nur das Know-how, sondern auch die entsprechende Ausrüstung.

    Mit einem Baofeng, das nur auf UKW-Frequenzen funktioniert, wird man nicht auf Kurzwelle funken können, egal wie sehr man sich bemüht. - Beim Schachtelwirt gibt's halt auch keine Spaghetti.


    Man sollte sich aber vorher erkundigen, über welche Art von Funk man spricht, bevor man dann eventuell Blödsinn verzapft. 😉

    I expect chocolate for breakfast. If you don’t feel sick by mid-morning you’re not doing it right.

  • Ich zum Beispiel wäre absolut bereit, bei jemandem in Erstickungs-Gefahr zu versuchen, einen Luftröhrenschnitt zu machen, wenn sonst absolut keine Hilfe absehbar ist und der Mensch ansonsten ersticken würde (und ich bin weder Arzt noch Sani) . JETZT zu diskutieren, welche gesetzlichen Bestimmungen ich da verletzen würde ist müßig.

    Sich privat aber zu informieren, WO dieser Schnitt anzusetzen wäre, finde ich sinnvoll.

    Bitte vor lauter Freude, etwas Erlerntes endlich in der Praxis mal anwenden zu können, dabei nicht auf den Heimlich-Griff zuvor vergessen (https://de.wikipedia.org/wiki/Heimlich-Man%C3%B6ver). Der ist einfacher, unblutiger und führt vielleicht auch zum Erfolg. ;)


    Um vielleicht wieder den Bogen zurück zum Thema zu schaffen:

    Ja, ich bin der Meinung dass Amateurfunk vor allem in Katastrophenfällen eine wichtige Rolle spielt. Das zeigt vor allem die Erfahrung aus vielen anderen Ländern, besonders aus den USA aber auch aus Asien. Wir sind in der glücklichen Lage, dass wir in den letzten Jahrzehnten keine regelmäßigen großen Katastrophen in Mitteleuropa hatten. Wenn man etwas hat oder kann würde man es auch gerne mal einsetzen, besonders wenn man danach ein Held ist. In Notfällen, also akuten "kleinen" Lagen wie z.B. ein verletzter Wanderer, spielt Amateurfunk aus meiner Sicht weniger eine Rolle weil die Wahrscheinlichkeit als Funkamateur einen Verletzten als Ersthelfer zu finden, gleichzeitig kein wesentlich effizienteres Handynetz zu haben und erfolgreich(!) einen Notruf abzusetzen, heutzutage in unseren Breiten recht gering ist. Nochmal unwahrscheinlicher ist das für einen "Vorsorger", der sein Baofeng (oder was auch immer) für genau diesen Notfall mit hat aber weil er sich an Gesetze und Vorschriften hält noch nie in der Praxis verwendet hat.


    Man kann es natürlich auch übertreiben, so wie ich z.B. 8o: Wenn ich auf einen Berg gehe habe ich zwei Mobiltelefone von den beiden größten Infrastrukturbetreibern mit, ein BOS Handfunkgerät sowie an Amateurfunk ein Handfunkgerät und ab heuer auch ein portables Kurzwellengerät mit passender Breitbandantenne. Das ganze Zeug auch noch verteilt über den ganzen Körper und den Rucksack, rutscht man nämlich aus und fliegt genau mit dem einen mitgeführten Superkommunikationsgerät auf einen Felsen ist es mit der Superkommunikation vorbei. Zum Einsatz würden die Geräte im Fall des Falles in der genannten Reihenfolge kommen, außer es geht wirklich um jede Minute um einen Hubschrauber herbei zu bekommen, dann BOS vor Handy.


    Im Katastrophenfall ist der Amateurfunk der letzte Rettungsanker für die Behörden um Leben, Gesundheit und Güter zu schützen, wenn alles andere ausgefallen ist. Wer da glaubt mit seinem Baofeng bequem Klopapier ordern zu können wird wahrscheinlich arg enttäuscht sein, ein Notruf wenn es um Leben und Tod geht würde natürlich bearbeitet werden, wenn er denn jemanden tatsächlich erreicht. Viele Amateurfunkrelais sind übrigens nicht oder nicht lange notstromversorgt, sowohl in Österreich als auch in Deutschland. Auch können sich plötzlich Einstellungen ändern oder ganze Relais dauerhaft außer Betrieb gehen, es ist immerhin ein experimenteller Funkdienst.


    Als Fazit halte ich ein nie genutztes Billigfunkgerät und den Verzicht auf regelmäßige Beschäftigung mit der Materie für trügerische Sicherheit, die regelmäßige illegale Beschäftigung damit für betrügerisch, sich selbst und anderen gegenüber. Legales PMR und CB (mit AM, FM und SSB) sollte für die nähere Umgebung normalerweise 99 % der Bedürfnisse abdecken, ansonsten sollte man sich vielleicht auch mal Gedanken über die Bedürfnisse machen oder über Betriebsfunk, wenn man Amateurfunk aus Prinzip hasst.


    Vy 73!

  • JoBe Zerstör mir nicht meinen Traum bzgl. Relais.

    Ich hätte soo gerne gewusst, welchen AFU-Kanal ich nehmen muss, wenn das Relais nicht in Sichtweite ist. 😂

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  • Der "Schmiedinger" ist mir bekannt - hatte schon das Vergnügen in einem anderen Forum. Dort habe ich darauf hingewiesen, dass gesetzlich definiert ist, WAS ein Notfall ist (und somit auch, in welchen Fall/Fälle gesetzliche Regularien keine Wirkung haben). Der Funk zum Fragen "Alles gut, habt Ihr auch keinen Strom?" gehört nicht dazu. Bin mit meinem Hinweis auf Unmut gestoßen :-)


    lG,

    Thomas

  • Von einem eigenen zivilen Notfunksystem wie in der Schweiz wage ich gar nicht zu träumen.


    Was ist das die REGA? => Schweizerische Rettungsflugwacht


    Die Rega betreibt in der Schweiz ein eigenes Funknetz. Das REGA-Funknetz (Regacom) ist ein für die Helikopter optimiertes schweizweites Funknetz mit 42 Funkstationen (Stand 2018).

    REGA - Notrufkanal 161,300 MHz

    In der Schweiz besteht die Möglichkeit, im 2-Meter-Band auf der Frequenz 161,300 MHz („E-Kanal“, „Emergency“- oder „Notrufkanal“) einen Notruf abzusetzen. Dieser Notruf wird von einer Funkstation des Rega-Funknetzwerks (Regacom) empfangen und an die Rega-Einsatzzentrale weitergeleitet.


    Der „Notrufkanal“ steht gesamtschweizerisch jedermann (Bevölkerung, Dienststellen und Behörden) ausschliesslich für die Alarmierung in Notfällen zur Verfügung. Über den Emergency- bzw. Notfunkkanal kann mittels eines vom Bundesamt für Kommunikation (BAKOM) zugelassenen Funkgerätes Hilfe in Notfällen angefordert werden. Über den Emergency- bzw. Notfunkkanal soll ein Notruf nur dann erfolgen, wenn kein Mobilfunkempfang vorhanden ist und kein Telefon in erreichbarer Nähe zur Verfügung steht.


    Das Regacom-Funknetzwerk erlaubt eine zuverlässige Alarmierung der Rega über den «Notrufkanal» mit einem Handfunkgerät, wenn Sichtverbindung zu einer Regacom-Funkstation besteht. Falls die 1. Fresnelzone frei von jeglichen Hindernissen, wie Sträucher, Bäume, Felsen, Haus- und Hüttenwände ist, kann mit einem Handfunkgerät zuverlässig ein Notruf über den «Notrufkanal» zur in Sichtverbindung stehenden Regacom-Funkstation abgesetzt werden.









    hmm, hamma wieder was gelernt. :* Hat das kurzweilige Geplänkel ja doch noch was gebracht.


    Fraglich wie er mit so einem Teil seine Bekannten auf der anderen Seite des Flusses erreicht hätte.

    Ein SAT-Phone hätten wir vorschlagen können, das hätte wohl seine Bedürfnisse alle abgedeckt.

  • Mein Kurs in Tulln Sept 2019 ist ja nix geworden, weil Jobwechsel. mal schaun wann ich das nachhole.

    In den nächsten Tagen/Wochen beginnen wieder Kurse in mehreren Landesverbänden. *mitdemzaunpfahlherumwedel* 🙂

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  • Es gehören dazu ein paar exklusive aber dafür weitgehend ungenutzte Amateurfunkfrequenzen freigemacht, und darauf dann ein Notfunksystem für Jedermann eingerichtet. Kann ja nicht wirklich sein, dass da kostbare Frequenzen noch immer nur für eine Hand voll Freaks freigehalten werden, die sich eigentlich nur erzählen was für tolle Antennen und Geräte die haben und wie gut die damit wen erreichen.

    OT: Hab zwar keine Amateurfunklizenz, begrüße allerdings dass es Enthusiasten gibt die diesem Hobby ernsthaft nachgehen und dazu beitragen dass die Frequenzbänder weiterhin 'frei' (im Rahmen der zulässigen Möglichkeiten) benutzt werden können, sei es auch nur für 'Smalltalk'. Bin mir absolut sicher dass ein überwältigendes Interesse von kommerzieller Seite d.h. der Industrie an diesen Amateurfunk-Frequenzbereichen besteht - mir fallen z.B. Handynetzbetreiber, Verkehrsleit- u. Mautsysteme uvm. ein, da reiht sich das Militär (Drohnenfernsteuerung) ebenfalls ein. Dank moderner Technik mangelt es keinesfalls an Nutzungsoptionen. Sind die Frequenzen erst einmal anderweitig zugeteilt gehen sie auf nimmer wiedersehen verloren, soviel ist sicher! Finde es daher nicht ungewöhnlich dass Amateurfunker auf ihre Frequenzbänder und ihre Regeln pochen ;-)


    Bin etwas zwiegespalten was Funk in Krisen- und Katastrophensituationen tatsächlich an Nutzen bringen kann? Das Bild wo Funker über weite Distanzen hinweg auf eine Katastrophensituation am anderen Ende des Kontinentes/ der Welt aufmerksam machen und die Kommunikation zur Einleitung der Hilfsmaßnahmen herstellen gehört sicherlich der Vergangenheit an - wer annimmt mit sowas hier in Mitteleuropa zum gefeierten Hyperhero zu werden darf sich nicht wundern wenn er am Ende in Ermangelung einer Gelegenheit halt keinen Ruhm einfährt. Der Funkverkehr wird sich meiner Meinung nach eher im näheren Umfeld abspielen wenn z.B. Festnetzleitungen und Handyinfrastruktur durch Naturkatastrophen zerstört sind oder diese großflächiger im Zuges eines Stromausfalles wegbrechen. Für den Zweck eignet sich z.B. das lizenzfreie PMR446 oder CB sicherlich auch. Die meisten sind wohl mit Sicherungs- und Rettungsmaßnahmen beschäftigt und wer käme auf die Idee die Verwandtschaft in 200km Entfernung anzufunken wenn derjenige gerade dabei ist seine Habseligkeiten aus dem Keller zu bergen der droht in der nächsten Minute überflutet zu werden ... Klar wird es in und vor allem nach einem solchen Szenario zig Gelegenheiten geben um sich mit Funkunterstützung zu koordinieren und zu organisieren.


    Bin gerne Outdoors unterwegs und in den österr. Bergen hadere ich mit der Mobilfunk-Netzabdeckung - abseits von Hauptstraßen, Siedlungen oder Liftanlagen ist der Handyempfang leider grottenschlecht und geht allzu rasch gegen null! Ist der krasse Gegensatz z.B. zu Norwegen wo man in den abgelegensten Winkeln sogar via Smartphone im I-Net surfen kann ;-) An der Topographie wird es wohl nicht liegen, denn Norwegen ist ähnlich bergig wie Österreich. Oberhalb wurde der Bergrettungsdienst mehrmals angesprochen, die sind mit Funk ebenso ausgerüstet wie die Alpinpolizei und bewegen sich (soweit ich weis) auf einem nicht öffentlich zugänglichen Frequenzbereich. An die Amateurfunker hier: Macht es praktischerweise Sinn ein Funkgerät in die Berge mitzuschleppen (Lizenz natürlich vorausgesetzt) um damit einen Notruf abzusetzen oder hat man damit ähnliche schlechte Karten wie beim Handynetz punkto Empfang u. Reichweite?

    ------- Fragt mich nicht welches Gear ich besitze sondern was man damit machen kann! -------

  • An die Amateurfunker hier: Macht es praktischerweise Sinn ein Funkgerät in die Berge mitzuschleppen (Lizenz natürlich vorausgesetzt) um damit einen Notruf abzusetzen oder hat man damit ähnliche schlechte Karten wie beim Handynetz punkto Empfang u. Reichweite?

    Mein persönlicher Rekord mit einem Handfunkgerät (5 W, 40 cm lange Antenne) auf einem Berg liegt bei 126 km wobei die Gegenstation eine portable Richtantenne (HB9CV) und 25 W Leistung zur Verfügung hatte. Die Verbindung war nicht wirklich gut, es hat aber gereicht für die Durchgabe von Standort und technischer Ausstattung auf beiden Seiten.


    Die meisten Amateurfunkrelais befinden sich an exponierten Standorten, besonders gern auf Bergen. Von dem her hat man mit einem Amateurfunkgerät und einer möglichst guten Antenne recht gute Chancen, würde ich meinen. Gut ist bei jeder Funkverbindung einigermaßen freie Sicht zur Gegenstelle, je höher die Frequenz desto wichtiger ist das. In einer tiefen schmalen Schlucht wird es mit ziemlich jeder Funktechnologie sehr schwierig raus zu kommen, wenn nicht am oberen Rand ein Relais steht. In so einem Fall muss man den Standort wechseln und versuchen an eine Stelle zu kommen, von der aus man ein Relais oder eine direkte Gegenstelle zu erreichen. Dazu ist es vorteilhaft alle Relais im weiteren Umkreis im Gerät programmiert zu haben und grob die Standorte zu kennen. Mitten am Südhang eines hohen Berges werden mir Relais nördlich dieses Berges nichts helfen, dazu müsste ich erst aufsteigen bis ich nach Norden sehen kann.


    Sinnvollerweise wird man daher im Laufe der Wanderung immer wieder versuchen auf Direktfrequenzen und "verdächtigen" Relais zu rufen, falls man nicht ohnehin Gespräche führt oder zuhört. So weiß man im Notfall gleich, auf welcher Frequenz man zuletzt eine Verbindung hatte und wo und muss nicht lange suchen. Wie Du richtig sagst setzt das eine Lizenz voraus, denn das ist Vorbereitung vor dem Notfall. Es ist auch leichter mit einem Gerät mit gutem Empfänger eine Verbindung zustande zu bringen als mit einem sehr billigen Gerät. Damit kann es sein, dass die Gegenstelle einen zwar hören würde, man selbst aber nicht mitkriegt dass man gehört wurde. Daher ist es auch wichtig gleich beim Anruf dazu zu sagen, dass man tatsächlich einen medizinischen Notfall hat und wo man sich befindet.

  • An die Amateurfunker hier: Macht es praktischerweise Sinn ein Funkgerät in die Berge mitzuschleppen (Lizenz natürlich vorausgesetzt) um damit einen Notruf abzusetzen oder hat man damit ähnliche schlechte Karten wie beim Handynetz punkto Empfang u. Reichweite?

    JoBe hats wohl recht gut umrissen aus der Technik Sicht, hat aber schon die AFU-Brille auf. Hört sich an nach Wandern und Funken zu verbinden und immer wieder Kommunikation und Verbindungen abzutesten.



    ABER: "um damit einen Notruf abzusetzen" - Dazu ist es meiner Meinung nach eher mittelmäßig gut.

    • man muss dann da wo man ist auch Empfang haben und Senden (gehört werden) können
    • man muss da wo man ist dann auch schon die Frequenzen wissen die dort klappen, in einer Schlucht ists mit der Fresnelzone dann öha. für die 40m/80m Bänder weis ich garned obs mobile Walkie-Talkies gibt. Die Antennen sind dann auch schon etwas länger, auch bei lambda-halbe/viertel/etc... für die 2m/70cm Bänder muss man dann schon die lokalen repeater/relais im Kopf/aufPapier/eingespeichert haben und auch erreichen können.
    • man muss dann zu dem Zeitpunkt auch eine Gegenstelle finden die das entgegen nehmen kann. Die Gegenstelle muss dann ja wohl auf dieser Frequenz auch ein AFU sein der grad zufällig mithört und dann die Alarmkette per Telefon veranlassen kann.

    Es gibt ja defakto keine Notruf Leitstelle welche diese Frequenz aktiv monitort. Die 112/122/133/144/140 lässt sich nicht über AFU Frequenzen kontaktieren. Deshalb darf man sich auch nicht erwarten genau in dem Moment wo man Hilfe benötigt und einen Notruf absetzt, auch jemanden zu erreichen.


    Im Gegensatz zur Schweiz mit deren REGA-Notrufkanal, ginge schon sowas, wobei 161MHz in keinem der AFU-Bänder liegt und defakto eher dem Betriebs/BOS-Funk zuzuordnen sind. Mit AFU-Equipment kann/darf/soll man das auch nicht anfunken.

    AFU Geräte, insbesondere das UV-5R sollte die 161MHz aber abdecken können, stimmt schon. Tonsquelch und die anderen Settings weis ich ned, wohl je nach Gerät anders.

    Wenn man aber das unbedingt möchte, sollte man aber dafür halt eins der dafür vorgesehenen REGA-lizenzierten-Funkgeräte kaufen und vorhalten, in der Schweiz, als Schweizer Alpinist.



    Für die Nicht-Schweizer(und Schweizer) wäre ein Garmin inReach Mini potentiell ein Ersatz für so einen Zweck um einen Notruf abzusetzen.

    4 Mal editiert, zuletzt von rand00m ()

  • rand00m Die Fresnelzone ist bei KW egal, da arbeitet man über Raumwellen, nicht über Bodenwellen. Da muss man dann allerdings auch wissen, ob das gewünschte Band dann überhaupt offen ist und ob man nicht ev. auch grad in der toten Zone für die gewünschte Gegenstation ist.

    Die Bedingungen auf 80 m sind derzeit z. B. sehr mies.


    Die lokalen Relais (2 m/70 cm) haben die meisten OMs auf den Handgurken/Mobilgeräten abgespeichert, weil man da ja auch Shift, CTCSS etc. berücksichtigen muss, damit man von anderen überhaupt gehört werden kann. (Stichworte: Codeplug und Vorbereitung)


    Auf den gängigsten SOTA-Frequenzen ist auch oft wer zu erreichen, außerdem kann man ev. (auch als Gegenstation) zum Orten auch zusätzlich APRS nutzen, sofern am Gerät der rufenden Station vorhanden und aktiviert.

    Man könnte dann auch vorab nachschauen, welche Frequenz der ADL dort in der Gegend hat, damit man jemanden aus der Nähe auf der Clubfrequenz erreicht.


    Der Notfunkruf ist von der Gegenstelle dann an den Notruf (112 etc.) weiterzuleiten, damit die zuständigen Behörden dann übernehmen können.

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