Vorbereitet, aber plötzlich ist alles weg: Was nun?

  • Einspruch: Wenn das eigene Haus pötzlich nicht mehr bewohnbar ist und man eben nicht die Möglichkeit hat, schnell irgendwo unterzukommen, wird sich die zuständige Behörde darum kümmern.


    Natürlich, aber ich meine mit "alles weg", dass wirklich alles weg ist. Kein Fluchtrucksack, keine Geldbörse, kein Handy, ... - nichts als die Kleider am Körper.

    Es passiert wohl nicht oft, aber mein Onkel hat an seinem Zweitwohnsitz in Thailand genau das erlebt, als der Tsunami kam.

    Er war im nächstgrößeren Ort einkaufen (meine Tante hatte Lust auf frische Mangos), als die beiden zurückkamen, war der Ort fort und sie hatten nichts mehr:

    Kein Haus, keine Papiere, kein Geld, keine Andenken, keine Kleidung, keine Freunde (bis auf den Bürgermeister, der auch unterwegs war, alle tot), kein Handy (Telefonnummern!!!!!)...

    Die zuständige Behörde war begreiflicherweise angesichts des Ausmaßes der Katastrophe zunächst heillos überfordert!

    Es war natürlich eine Ausnahmesituation, es ist aber passiert und vorbereitet war auf so etwas damals wohl niemand.

    Für mich wichtigste Lehre: Zumindest 2 wichtige Telefonnummern sollte man auswendig können, damit man in einer "alles weg-Situation", falls man die Möglichkeit bekommt, jemanden verständigen kann!

  • Makoto - ein Albtaum !

    An diesem Beispiel zeigt sich auch die Wichtigkeit eines gut bestückten EDCs, den man als Prepper auch für das kleinste "Außer-Haus-gehen" mitnehmen sollte.

    .... gibt das Leben dir eine Zitrone, mach' draus eine Limonade.

  • Die Frage ist: Welche Orte kann ich nutzen für eine Notfallausrüstung, auf die ich auch Zugriff habe, wenn ich nichts anderes als meine Kleider am Körper habe? Also keine Schlüssel, keine Ausweise, etc.


    Das schließt ja zum Beispiel ein Bankschließfach aus, oder auch jede Art von Lagermöglichkeit mit einem Schloss, welches einen Schlüssel erfordert.


    Selbst ein vergrabener Cache könnte da zum Problem werden, weil ich ja eine Schaufel brauche, um dran zu kommen. :/

  • Ben

    Das einzige, das mir zu deinem Szenario einfällt, ist ein Notpaket bei Verwandten/Freunden in einiger (aber maximal 1 Tagesreise zu Fuß) Entfernung.

  • ......


    Selbst ein vergrabener Cache könnte da zum Problem werden, weil ich ja eine Schaufel brauche, um dran zu kommen. :/

    Klappschaufel in der Nähe oberflächlich vergraben ?????

    .... gibt das Leben dir eine Zitrone, mach' draus eine Limonade.

  • Ich sehe da auch nur die Möglichkeit bei Verwandten/Freunden oder in der Firma (Arbeitsplatz) etwas zu deponieren.


    Früher hatte ich eine Zarges-Box mit Notfallausrüstung und Kleidung bei meinen Eltern (etwa 25km von mir entfernt). Dort befand sich auch mein Datenbackup mit dem Scan meiner Dokumente (konnte also jederzeit eine Kopie ausdrucken). Das ist aus meiner Sicht extrem wichtig, damit man im Notfall zumindest Ausweiskopien bzw. Versicherungspolizzen zur Verfügung hat.


    Eine Möglichkeit ist auch das Auto, Ersatzkleidung schadet nie (falls man sich einmal unterwegs "einsaut") und Kopien vom Ausweisen und Versicherungspolizzen sowie eine Liste mit Telefonnummern kann man ganz leicht im Handschuhfach unterbringen. Etwas Nahrung und Wasser sollte man sowieso immer dabei haben. Mit Schlüsseln im Auto bin ich aber vorsichtig (falls es gestohlen wird), da sollte man genau überlegen was ein Dieb damit anfangen könnte.


    Prinzipiell habe ich aber die wichtigsten Dinge in meinem EDC, ohne dem ich normalerweise nicht das Haus verlasse...

  • Etwas mehr Kreativität hätte ich mir ehrlich gesagt schon erhofft. ^^


    Wir haben folgende Anforderungen: Notausrüstung in Form von Ersatzkleidung, Bargeld, Handy, evtl. Notnahrung, etc in der Größe max. eines kleinen Trollies irgendwo fußläufig von daheim unterzubringen, mit Zugriff ohne Schlüssel oder sonstige Werkzeuge.


    Wie wäre es mit folgenden Möglichkeiten?


    1. Luft- und Wasserdichte Box in den Komposter stellen

    2. So eine Notbox in einen dichten Busch am Grundstück stellen

    3. Im Kanalschacht mit dem Wasserzähler platzieren

    4. An einer Kette in den Brunnenschacht hängen


    Besonders kreativ geht's auch so:


    1. Die Ausrüstung einrollen und in den Hohlraum von Formrohren wie zum Beispiel der Schaukel im Garten stopfen

    2. Unter der Terrasse oder Einfahrt einen kleinen Hohlraum dafür basteln, welcher durch einfaches Entfernen der Steine oder Platten erreichbar wird.

  • Die Verstecke sind aber alle auf deinen Grundstück. Sollte sich ein großes Loch auftun, ist das auch weg...


    Wenn man ein Lager oder BOL hat. Den Schlüssel irgendwo entlang des Weges verstecken. Selbst wenn er gefunden wird, weiß keiner wo er sperrt.

  • 1. Luft- und Wasserdichte Box in den Komposter stellen

    Denke für Notnahrung könnte es im Komposter zu heiß werden. :/

  • Die Verstecke sind aber alle auf deinen Grundstück.

    Das stimmt natürlich. Das Problem außerhalb des eigenen Grundstücks ist der rechtliche Aspekt.


    Aber vielleicht hat ja jemand dafür kreative Lösungsvorschläge?


    Grundsätzlich wäre auch ein minimalistischer Ansatz eine Möglichkeit. Einfach einen Petling mit Geldscheinen verstecken. Einige hundert Euro wären da wohl ausreichend.


    Damit lässt sich Taxi, Hotelzimmer, neues Handy, Kleidung, Nahrung etc finanzieren.

  • Grundsätzlich wäre auch ein minimalistischer Ansatz eine Möglichkeit. Einfach einen Petling mit Geldscheinen verstecken. Einige hundert Euro wären da wohl ausreichend.


    Damit lässt sich Taxi, Hotelzimmer, neues Handy, Kleidung, Nahrung etc finanzieren.

    Im Urbanen Gebiet wird ein Petling früher oder später gefunden. Ist das Versteck zu weit weg, ist es auch suboptimal. In der Zeit habe ich Freunde/Familie verständigt die mir sicher Geld borgen.

  • Man könnte sich auch in das Schlafgewand eine Innentasche einnahmen und dort Geldscheine unterbringen. Sollte beim schlafen nicht stören.

    Man könnte sich auch eine Kette mit so einer Mini-Pillendosen um den Hals hängen und diese mit Geld bestücken. Die wäre dann immer dabei.

  • Egal wie man es bewerkstelligen tut, eine 100% Sicherheit gegen alle und alles wird es nie geben. Da kann man tagelang sich die Finger wund tippen.

    DIE Lösung gibt es einfach nicht.

    Wenn mal etwas passiert und man auf genau das vorbereitet ist, hat man einfach nur Glück gehabt. Wenn nicht, Pech gehabt. Dann muss man halt "untendurch".

    Die Geschichte mit dem Tsunami hat gezeigt, dass Makoto`s Onkel auch ohne alles überlebt hat. Irgendwie geht es immer weiter.

    Der Wille und Glück ist das was schlussendlich zählt.


    Hier lese ich von verbuddeln, verstecken, 500 Meter weiter einen Lager zu haben..

    Was macht man, wenn eine Überschwemmung kommt?

    500 Meter zum Lager ist für Wasser und Schutt keine Strecke. Wenn das eigene Heim überschwemmt wird, wird es 500 Meter weiter auch nicht viel besser aussehen.

    In jedem Nachtgewand Geld einzunähen.. Da freut sich nur die Waschmaschine:)..

    Das verbuddelte Versteck wird auch nicht mehr an seinem Platz sein weil Schutt beim Vorbeifliessen, Erde abträgt.;)

    Eure und meine Ideen sind an und für sich nicht schlecht aber egal was man macht, hat es immer ein Pro und Kontra.

  • Egal wie man es bewerkstelligen tut, eine 100% Sicherheit gegen alle und alles wird es nie geben.

    Da hast du natürlich recht.


    Wir sind aber denke ich alle hier, weil wir uns vorbereiten möchten und an die 100% so nah wie möglich rankommen wollen.


    Um möglichst viele Szenarien abdecken zu können ist Risikostreuung wichtig.


    Cache 1 bis 4 sind nicht erreichbar? Egal, dann auf zu Nummer 5 bis 7.


    Natürlich kann man auch nichts davon machen und sich im Fall des Falles von Hilfsorganisationen versorgen lassen und es würde einem wohl an wenig fehlen. Mein Zugang ist das nicht.


    Unter anderem deshalb weil ich Spaß daran habe solche Dinge zu planen und umzusetzen. :)

  • Hmm das was Makotos Onkel passiert ist, ist natürlich tragisch … aber Handy, Geld Papiere bzw usb stick mit kopien habe ich IMMER bei mir in der Handtasche ( mein EDC) und ja meine Handtasche ist etwas größer 😁 Eine wasserdichte Box mit wichtigen Dingen habe ich in meinem Elternhaus 20 km entfernt und eine kleine Storage Box in 10 km Entfernung. 100 % hat man nie …aber ich denke, damit habe ich mehr als viele andere

    Geht nicht, gibts nicht

  • Ein interessanter Thread bzw. eine interessante und viel zu oft vernachlässigte Thematik.

    Gleich nach diesen Zeilen werde ich mir eine Liste erstellen und anfangen eine Kiste zu planen, die dann bei meiner Mutter, die in ca. 10km Entfernung wohnt, deponiert wird.

    Danke für den Input!

    Try to leave this world a little better than you found it. (Robert Baden-Powell)

  • Das ist ein schwieriges Thema, ich denke mir wenn ein Szenario Hochwasser, schwerer Sturm oder Tornado, Großbrand, Mure oder Tsunami eintritt der einen wirklich alle Möglichkeiten nimmt, kann es auch gut sein, dass die fußläufigen Optionen gleich mit ausscheiden.
    In so einem Fall gehts es einem aber vermutlich ums Überleben, nicht um Annehmlichkeiten oder was in ein paar Tagen ist. Da wird es dann vermutlich primär darum gehen die Körpertemperatur hoch zu halten, Wasser, Energie und eine Kommunikationsmöglichkeit zu haben.

    Wenn man Familie hat dann in x-facher Ausstattung.

    Ist schön wenn man Bargeld hat, ist aber nicht die riesen Soforthilfe wenn in ein paar hundert Meter Umkreis alle im Nachtgewand bei 3 Grad im Regen auf der Strasse stehen, man selbst mit Baby am arm.

  • Lese ich mir das alles so durch, erwächst in mir der Wunsch auch eine Kiste mit dem Notwendigsten bei vertrauenswürdigen Personen zu deponieren. Mein Problem: Sind alle weit weg. Im Kürzesten Fall über 100km, im Längsten (zur BOL) 2.000 km.

    Eine Kiste im Gartenhaus? Geht wenn nur das Haus brennt. Geht der Hang über einen Erdrutsch flöten ist auch das Gartenhaus weg. Im Wald gegenüber der Strasse könnt ich eine Kiste verbuddeln, aber das wäre schon alles.


    Also für mich: Im Falle von "Haus weg" steh ich erstmal blöd da, deswegen ist mein erstes Ziel noch das Auto zu retten. Da drin habe ich Ersatzkleidung, Survivalkram, Nahrung und Wasser für alle. Und könnte den Weg zur Verwandtschaft in ein bis zwei Stunden bewältigen. Von dort aus kann dann weiter geplant werden.