wien.orf.at - Stromausfall: Viele Betriebe nicht vorbereitet

  • wien.orf.at - Stromausfall: Viele Betriebe nicht vorbereitet

    Zitat

    Zwei Drittel der Wiener Unternehmen sind auf einen Blackout nicht vorbereitet, besagt eine aktuelle Umfrage der Wirtschaftskammer Wien (WKW). Unlängst hatte ein Stromausfall Teile Berlins 30 Stunden lang lahmgelegt.

    Das Problembewusstsein bei den Wiener Unternehmen dürfte laut der Wirtschaftskammer Wien jedoch nicht sehr hoch sein. Denn obwohl bereits 77 Prozent der befragten Betriebe schon einmal von einem Blackout - also einem großflächigen Strom- und Infrastrukturausfall - betroffen waren, gaben gleichzeitig zwei Drittel an, keinerlei Vorkehrungen für den Ernstfall getroffen zu haben.
  • Stellt sich die Frage wie ein Betrieb sich vorbereiten soll?
    Server über USV sichern, mit automatischem Speichern und danach geregelt runter fahren. Aber mehr?
    Das war es bei uns in der Firma. Und mehr geht auch nicht.

    FORTES FELIX SUNT

  • Genau wie bei uns. Ein großes Dieselaggregat, um die komplette Infrastruktur (Licht, Klima, EDV usw.) längerfristig am Laufen zu halten macht einfach keinen Sinn. Bei Blackout müssten wir alle heimgehen. (Zumindest das geht: die Türen sind im Notfall auch ohne Strom zu öffnen, und Lifte können alle umgangen werden.)

  • Meiner Meinung nach ist es auch vollkommen Sinnbefreit für Firmen, große Vorbereitungen für einen Blackout zu treffen.
    IT absichern, USV um die wichtigen und kritischen Systeme geordnet niederfahren zu können, und gut ist es.
    Was soll es bringen mit massiven Kosten z.B. die Produktion aufrecht erhalten zu können, wenn rundherum weder die Logistik noch die Kommunikation funktioniert?
    Vor allem die Versorgung von Diesel oder Gas für das Notstrom Aggregat wird sehr wahrscheinlich nicht auf Dauer funktionieren.

    Never argue with an idiot, they drag you down to their level and beat you with experience.

  • Für mich liest sich das wie ein Advertorial der Wiener Stadtwerke, gemeinsam als Aufhänger die WKO mit Ihrer Umfrage.


    Keine Ahnung was die unter Blackout verstehen. Da gibts viele viele Abstufungen der Szenarien zwischen fehlerfreien Normalbetrieb und Ender der Zivilitsation.

    Szenario das die meinen könnten und in etwa Berlin-Köpenick entspricht:
    Bagger gräbt die Werkszuleitung an. Innerhalb eines halben Tages hab ich da schon ein Container Aggregat da stehen und einen Tankwagen wenns schnell gehen muss. Wenn ich dann schon die Anschlüsse vorhanden hab, dann braucht man da nurmehr anstöpseln und schwupps ist das ganze Werk wieder bestromt.
    Bei einem Aluminium Schmelzwerk und anderer Metall-Schwerindustrie wird das so nicht ganz klappen. Aber das meiste drunter wohl schon.

  • Agregat bringt bei uns nichts. Unsere Halle ist mit 5x20kV Traffos versorgt.
    Aber ein Bagger schafft die Ringleitung nicht! Ist nur ein Aussetzter von 0,5 Sekunden. (Auch das gibt schon Probleme in der Firma) Aber dann ist die Umschaltung erledigt, und alles geht weiter.
    Haben wir im Schnitt einmal in 5 Jahren.

    FORTES FELIX SUNT

  • Es ist im Bericht nicht erläutert, welche Maßnahmen gemeint sind. Dass sich die meisten Firmen nicht darauf vorbereiten werden, dass bei einem 30 stündigen Stromausfall normal weitergearbeitet werden kann, sollte eigentlich klar sein. Wenn aber in einem Kaufhaus niemand da ist, der weiß wie man die Schiebetür ohne Strom aufbekommt, ist das ein Problem.
    Solange nicht darauf Bezug genommen wird, um welche Vorbereitungsmaßnahmen es geht, ist der Bericht recht wertlos.

  • Bei uns auch so: eine sehr groß dimensionierte USV sorgt dafür, dass die IT noch geregelt wegkommt und die IPTelefonie (intern) noch funktioniert. Über die IP Telefonie können auch generelle Alarmnachrichten wie z.b. eine art "stiller Gebäudealarm" verschickt werden (deswegen ist diese unter anderem als "schützenswert" festgelegt worden).

    Kurzfristig würde ein Arbeiten noch über ein paar Laptops zumindest sehr rudimentär gehen - wenn der Stromausfall jedoch großflächiger ist und auch unser Rechenzentrum betrifft, haben wir eh andere Sorgen.

    Es liest sich immer so schön, wie toll sich Betriebe und Organisationen auf ein Blackout-Geschehen vorbereiten. Notstrom ist super .. wenns aber nur ein paar Stunden Betriebsmittel dafür gibt, hat das den Tag /die nächsten Tage auch nicht gerettet. Da sind leider auch Einsatzorganisationen teilweise sehr schlecht aufgestellt.

    viribus unitis - acta non verba

  • Nein, nein, es macht schon Sinn das bestimmte Firmen, und das haben sie dann auch, Notstromversorgungen für die Produktion haben. Denkt bitte an Firmen die chemische Prozesse haben, da is nix mit einfach Strom weg. Da macht es unter Umständen Buuum.
    Für Firmen mit sonstigen Produktionen wird die Vorsorge für die IT sein und gut ist es.

    Dieselben Naturkräfte, die uns ermöglichen, zu den Sternen zu fliegen, versetzen uns auch in die Lage, unseren Stern zu vernichten.
    (Wernher Magnus Maximilian Freiherr von Braun, 1912-1977)

  • Zitat von DOXXER im Beitrag #9
    Nein, nein, es macht schon Sinn das bestimmte Firmen, und das haben sie dann auch, Notstromversorgungen für die Produktion haben. Denkt bitte an Firmen die chemische Prozesse haben, da is nix mit einfach Strom weg. Da macht es unter Umständen Buuum.
    Für Firmen mit sonstigen Produktionen wird die Vorsorge für die IT sein und gut ist es.



    Stimmt - Siehe auch AKW´s wie damals Fukushima, wo es (auch) an der initial nicht mehr vorhandenen (weil zerstörten) Notstromanlage gescheitert ist.

    viribus unitis - acta non verba

  • in einer gewissen Weise ist man ja auch schon ein bisserl vorbereitet, wenn man weiß, was man im Fall eines Stromausfalls zu tun hat und wenn man weiß, wie man seinen lade sicher "runter fährt".

    ZB sollte man festlegen , daß man in einem Gebäude mit Aufzug kontrolliert, ob da wer mit dem Aufzug feststeckt . Kann ja sein daß die Verbindung zur
    Notrufzentrale nicht mehr funktioniert .

    Bei elekrisch betätigten Türen , sollte man wissen, wie man die manuell öffnen kann und wie man sie beim Verlassen des Gebäudes sicher verschließen kann.

    Bei einem auf Fahrzeuge angewiesen Betrieb sollte man die Tankstände in den Fahrzeugen ermitteln, um dann die noch möglichen, wichtigsten Touren zu organisieren
    (zB bei Pflegediensten)

    Elektrogeräte/Maschinen überprüfen und ausschalten, damit sie nicht plötzlich wieder anlaufen, wenn der Strom wieder , aber keine Mitarbeiter da sind.

    Und dann könnten ein paar Taschenlampen nicht schaden, wenns im Schadensfall an Tageslicht mangelt.

  • Worauf sich jedoch kein Betrieb vorbereiten kann ist, dass er auch auf Mitarbeiter angewiesen ist. Wenn es den Mitarbeitern aufgrund von einem Blackout nicht mehr möglich ist in die Arbeit zu kommen, hilft auch die beste Notstromversorgung des Betriebes nichts, wenn niemand da ist, um alles zu bedienen. UND die Mitarbeiter gehören auch verpflegt, denn wie sehr viele schon bei der Ableistung des Grundwehrdienstes erfahren haben: "Ohne Mampf, kein Kampf!"

    Try to leave this world a little better than you found it. (Robert Baden-Powell)

  • Bei einem Stromausfall ist eine Notstromversorgung sicher hilfreich, aber ich denke man sollte es von der "Notfall" Seite betrachten.
    * Sind Mitarbeiter im Aufzug? Wie bekomme ich sie da raus?
    * Gibt es eine Notbeleuchtung? Oder Taschenlampen?
    * Funktionieren die Türen auch ohne Strom? Wenn ja, wie funktioniert die mechanische Notöffnung (z.B. bei Schiebetüren)?
    * Im Dunkeln kann man sich leicht verletzen. Habe ich dazu passende EH Ausrüstung? Und auch Ersthelfer?
    * Ohne Strom, was ist dann mit Feuerquellen? Z.B. Herd in der Küche?
    * Gibt es Evakuierungspläne? Und auch Übungen? Was ist der Unterschied zu einem Feueralarm?

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.

  • Während meiner berufschul zeit hatten wir eine technik lastige führung im AKH. Unter anderem hatten wir die gelegenheit das diesel notstromaggregat zu sehen. Ich kann mich an die eckdaten nicht mehr erinnern. Aber ECHT beeindruckend das teil!!

  • Bei uns in der Firma wäre ein Stromausfall SEHR erheblich.
    Wir benötigen so viel Strom im Jahr wie eine Stadt mit 60.000 Einwohnern

    Bei uns gibt es in so einem Fall (hoffentlich noch rechtzeitig) nur die Möglichkeit eines kontrollierten Herunterfahrens der Maschinen.
    So viel Strom kann man nicht zwischenspeichern wie wir nur an einem Tag benötigen.