27-Jähriger tauscht Wohnung gegen Container

  • Zitat
    Ein Leben auf 27 Quadratmetern ist für viele unvorstellbar. Der Waldviertler Mario Neuwirth hat den Schritt gewagt und seine 130 Quadratmeter große Wohnung gegen einen Wohncontainer in Petzenkirchen (Bezirk Scheibbs) getauscht.



    Quelle: https://noe.orf.at/news/stories/2975507/

    Schaut gut aus das Ding. Vor allem stimmt es, dass man früher mit viel weniger m² auskam und mehr draußen war. Was meint ihr?

  • Zum Wohnen alleine werden die 27m² reichen aber wo gibt man die ganzen Dinge für seine Hobbys hin? Tauchen, Camping, Wandern, Skifahren, Sport usw. ohne einen Lagerraum oder Lagercontainer wird es nicht gehen.
    Leute wohnen/leben auch in Wohnwagen dagegen ist der Container wieder Luxus.

    Minimalismus ist nix für mich...

    Ob ich bei 27m² öfters draußen wäre? Glaube ich nicht, da die Couche die gleiche wäre...

  • hab mal in so containern gearbeitet....einem doppelcontainer mit WC und Waschbecken = winterhart...


    und einem einfachcontainer

    beides war fein und ganz weit draussen

  • Meine erste Wohnung hatte 26 m2, habe dort 10 Jahre lang gewohnt. Man nutzt den Platz ganz anders, oft doppelt. Die Sitzbank war eine Truhe, das selbstgebaute Bett eine Kiste mit viel Stauraum,...
    Reicht für 1-2 Personen +Tier, mit Kindern kann ich es mir nicht vorstellen. Dass heute meine Wohnung groß genug ist, um sich auch manchmal "aus dem Weg" gehen zu können, genieße ich vielleicht gerade deshalb sehr, weil ich es anders auch kenne...

  • Zitat von Tinah im Beitrag #7
    Ich finde interessant dass das den Medien einen Bericht wert ist...



    "Tiny Houses" und andere alternative Wohnkonzepte sind gerade schwer im Trend. Gibt alle paar Wochen einen Artikel in der Richtung.

  • Für mich ist das ein Lifestyle Bericht. Nix wertvolles. Das mit den Containern ist grad so ein Hype oder Mode wie mit den EPAL-Möbeln.

    Dem Wagenplatz Gänseblümchen und seinen Bewohnern hab ich das noch irgendwie als authentisch abgekauft. Ist ja nicht so als würde das neu sein das Konzept. Bei Zirkus, Zigeuner und fahrendem Volk ist das sowieso usus.

    Um wo auf kleinem Raum zu wohnen, muss es nicht ein Container sein meiner Meinung nach. Container sind aber grad zeitgeistig "IN" so wie Tiny Houses und Mikro-Apartements.

    Seit dem Mittelalter sind solche Lebensformen bekannt als Inwohner, Einlieger , Zulehner oder Häusler/Hüttler.
    Die hatten alle gemeinsam aus wirtschaftlicher Not heraus so zu wohnen. Nach Marx als der Vierte Stand klassifiziert.


    Ich hab auch schon ein paar Jahre in einem Zimmer mit Bett, Tisch, Schreibtisch, Sessel, Kasten, Dusche, WC gewohnt. Das genügt auch um zu leben. Das war definitiv kleiner als sein Container. Ich hab da keinen eigenen Artikel bekommen. Ich hab mich auch nicht sonderlich Hipp gefühlt dabei.


    Zitat
    Vor allem stimmt es, dass man früher mit viel weniger m² auskam und mehr draußen war.


    Glaube nicht, das man das so sagen kann.
    Da gab es früher schon die Leute die mit wenig auskommen mussten, und jene die sich Schlösser gebaut haben. Und das ganze Spektrum dazwischen. Das ist kein "früher war alles besser".
    "Früher" war man mehr draußen, da auch die Feldarbeit draußen war. "Früher" war auch der Verstädterungsgrad und Siedlungsdichte eine andere und der Großteil wohnte eben nicht in der Stadt sondern im Dorf.
    Man könnte das auch noch überspitzter sagen: Schlafgänger sind mit noch weniger ausgekommen.


    Wenn man es sich leisten kann, dann wohnt man größer. Wenn man gezwungen ist klein zu wohnen, dann wohnt man klein.

    Wenn man in einer Stadtwohnung lebt muss man wenn man raus will sich überlegen wo man hin will um "draußen" zu sein. Da gibts dann nur ein paar Parks und Spielplätze die einem Natur simulieren zwischen dem Verkehr. Alles andere muss man schon etwas planen als Ausflug.
    Hat man ein Einfamilienhaus mit Garten, kann man die Tür auf der Rückseite aufmachen und ist draußen. Je nach Lage schließt dann schon ein Acker, Wiese oder Waldstück dran an.


    Zitat
    „Das merke ich schon, man ist viel mehr draußen und unter Leuten als in einer 130-Quadratmeter-Wohnung.“


    Ähm, vielleicht hat er es vorher schon übertrieben mit den 130m². Mit der Hälfte hätte er auch schon Bad, Küche, WZ und SZ und Terrasse/Balkon gehabt. Klarerweise bekommt er in diesem Container einen Lagerkoller und macht die Tür auf und geht raus wenn immer er kann. Weils eben eng ist.

    Zitat
    „Ich möchte die Fläche, die nicht als Garten zum Sitzen genutzt wird, mit Erde anschütten und so gut wie möglich Gemüse anbauen."


    Wo lagert er dann sein Werkzeug um die 10m² zu bewirtschaften. Wie autark kann er mit den 10m² Vorgarten vor seinem Container leben? Wo lagert er die Ernte ein? Wo hat er sein Zeug um das aufzuarbeiten einzukochen,...

    Wo tut er für die Photovoltaik denn seinen Regler und den Spannungswandler hin? In seinen Mikro Stromkasten?

    Er ist jetzt wohl Single Hat er seine Familienplanung schon abgeschlossen? Sind etwaige vorhandene Kinder bei der geschiedenen Frau?


    Für mich ist das ein Lifestyle Bericht. Prepperbezug seh ich jetzt auch keinen.

  • Es ist immer die Frage: Warum?
    Macht er es um Geld zu sparen? Weil ein Eigenheim billiger ist als eine Wohnung? Und für ein richtiges Haus hat es nicht gereicht? Er verzichtet ja "nur" auf Platz, nicht auf Qualität. Geschirrspüler, Cerankochfeld, ... ist ja alles da.
    Wer zieht freiwillig von 130 qm auf 27 qm, ohne einen echten Grund zu haben. Nur weil es cool ist ...

    Und wo kommt das Fahrrad hin? Und wo die Gartenmöbel im Winter? Und seine Freundin findet das sicher auch toll ...

    Ja, man kann auf 27 qm wohnen, nein, man muss es nicht wenn man halbwegs normal ist.

    Das ist wie die Phase wo Roland Düringer im Wohnwagen neben seinem Haus gewohnt hat. Wertlos (meine Meinung)

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.

  • Ich könnte es mir nicht vorstellen meine 120qm Wohnung gegen einen Container einzutauschen (freiwillig wohlgemerkt) - als BoL würde ich in der Größenordnung wohl ein gut dimensioniertes Wohnmobil vorziehen.

    viribus unitis - acta non verba

  • Ich kenne in Donaustadt Gartensiedlungen, wo man schon so kleine Wohncontainer sieht.
    Die sehen von außen schön abschreckend hässlich aus :-) und sind aber mit Klimaanlage wohl fix und fertig.

    Es gibt aber auch Behübschte, die sehen von außen aus wie ein normales kleines modernes Sommerhaus.
    Habe mit einer Familie gesprochen, die zu viert in sowas wohnen (4 Container), die haben ein schönes Grundstück mit toller Aussicht gepachtet auf 25 Jahre und wollen wenn Kinder außer Haus sind und dann in Pension weniger Verdienst vorhanden ist, das Haus mitnehmen und zB irgenwo in der Steiermark auf billigeren Grund wohnen.

  • Wartet mal bis er mal eine Freundin hat (falls er eine erwischt). Dann ist es schnell vorbei mit dem Containerleben. Wenn die diesen Kleiderschrank sieht.. Wo ist der Schuhschrank? Wo ist die Waschmaschiene mit Tumbler? Schubladenschrank für die Unterwäsche? Esstisch oder Esszimmer?
    Ich glaube, dass er sich 0 Gedanken über vieles nicht gemacht hat.
    Mal für eine Woche oder zwei wäre es sicher Lustig in so einem Container. Im Sommer kann man schlimmstenfalls nach Draussen ausweichen aber im Herbst, wenn es wochenlang Regnet, geschweige Winter.. Bei -20 Grad Türe auf und die ganze Hütte ist ein Tiefkühler..
    Viel Vergnügen!

    Ein wirklich grosses NO-GO habe ich auch noch gefunden.. Wo ist der Prepperkeller oder wenigstens eine keine Speis? :-) Diese paar Schränkchen die er hat.. Töpfe, Teller, Gläser brauchen ja auch Platz..

  • Ich würde den Platz grad für meinen Lager stauraum brauchen... Essen Hygiene Artikel usw.

    Klar für die Gartenschere hat er wahrscheinlich im garten noch eine gartenhütte. Oder er legt den Spaten unters Bett?

    Man muss auch beachten dass er das jetzt etwa 6 Monate lang macht.... noch kein Sommer mit hitze Stau usw...

    Ich gehe davon aus dass er es derzeit Hipp findet und Geld sparen will. Und wenn er was braucht kann er sich das dann eh von den Nachbarn borgen

  • was mich an dem ding stört ist die dunkle farbe
    rund rum weiss wäre besser
    als zusatz ein pultdach.....

    das Klimagerät ist nicht überdacht abgedeckt..

    sonnst ja, gerne..

  • Hat schon einen gewissen Reiz, ein Container, aber für mich und meine Frau müsste dieser unterirdisch, sprich eingegraben und deutlich abgelegener sein, um auch etwas prepper Flair zu entwickeln. Als Hauptwohnsitz wäre es dann aber wohl eher nicht geeignet

    Wir persönlich haben mit Minimalismus überhaupt kein Problem- Oldschool

    To be on the safe side of life !

  • Ich lebe jetzt in einem 2 stöckigen haus mit fast 200m2 wohnfläche zu zweit. Und dennoch bin ich froh, dass es komplett unterkellert ist. Die schupfn ist auch schon in planung weil es eng wird.
    Davor zu zweit in einer 60m2 wohnung in wien.
    Aufgewachsen bin ich mit meinen eltern zu dritt auf 58m2
    Meine mutter auch auf so viel. Die waren allerdings zwei erwachsene und 4 kinder !

    Mein fazit für mich: kann man. Muss man nicht. Ich lebe auf so viel platz wie möglich. Warum soll ich mich einschränken... klar ist: ich will mir meine wünsche und träume erfüllen können. Was wär das für ein leben wenn ich jeden cent für das haus sparen muss aber 20 jahre nicht zum heurigen gehen kann wann und so oft ich will, oder auf urlaub fahren kann. Und irgendwann werde ich mir auch den traum eines defenders oder adäquaten spassmobils erfüllen.
    Geht das nicht --> lebe ich über meine verhältnisse und muss was ändern. Punkt. Aber bis dahin breit ich mich aus und geniess es :-)

  • Tut mir leid, @Hood , aber wenn alle mittlerweile fast 8.000.000.000 Bewohner dieses Planeten die gleichen Ansprüche anmelden, dann wirds eng..., vom ökologischen Fußabdruck für den Bau und Betrieb derartigen Wohnraumes ganz zu schweigen.

    Wir wohnen im gleichen Haus wie schon meine Ur-Urgroßeltern. Für mich birgt jeder Raum Erinnerungen an meine frühe Kindheit, das ist einfach unbezahlbar.

    Und Urlaub machen wir mit dem Wohnwagen, das bedeutet Leben auf 10 m2.

  • @PreppiPeppi deine Antwort lässt darauf schließen, dass ich mich scheinbar etwas falsch ausgedrückt hab. Ich geb dir recht. Wenn jeder so denken würde, dann wird`s ein Stück weit enger. Es soll doch auch jeder so leben wie er will. Ich könnte niemals in einem Plattenbau mit 500 anderen auf engstem Raum leben!! Das heißt aber weder, dass das schlecht ist, noch dass ich es verurteile. Es ist halt einfach "nichts für mich". Ich machen auch in keinen 500 Zimmer Betonbunkern Urlaub. Das höchste der Gefühle ist eine Bungalow Anlage...

    Und: Wenn jeder 1000m2 Grund mit 200 m2 Haus haben will, wird das auch schwer möglich sein. Dann stellt sich die Frage für mich aber eventuell auch nicht. Und ich habe 35 Jahre meines Lebens auf kleinergleich 60 m2 gelebt. Habe damit auch kein Problem! Im Gegenteil. Habe mich überall wohl gefühlt!

    Jetzt habe ich andere Möglichkeiten. Und die nütze ich auch!

    Etwas klarer? Falls nein wüßt ich jetzt nicht wie ich´s noch anders ausdrücken soll. Dann würd ich es dabei belassen :-)

  • Ihr werdet da auf keinen grünen Zweig kommen, weil es sich bei der Debatte um eine Frage der Wertigkeit handelt.

    Mein Onkel hat eine 28 m2 große Wohnung, minimalistisch eingerichtet, weil er seit der (recht frühen) Pensionierung den Großteil des Jahres auf Reisen verbringt. Die Wohnung ist nur Zwischenstop, ihre Wertigkeit ist für ihn gering.

    Eine Bekannte hat kürzlich um ein horendes Geld ein Penthouse in Hietzing erstanden, einkaufen geht sie nur zu Hofer oder Lidl und auswärts essen nur selten.
    Das "Statussymbol" hat für sie eben eine sehr hohe Wertigkeit!

    Mit den Mitteln, die man zur Verfügung hat, wird man die für sich ideale Wohnmöglichkeit verwirklichen, und die sieht glücklicherweise für jeden anders aus.
    Wenn ihr zufrieden seid, dann passt es für euch.
    Dass aber Wohnraum wie andere Ressourcen (Nahrung, Wasser,...) nicht für alle 8 000 000 000 Erdenbürger in gleichem Maße zur Verfügung stehen stimmt zwar und ist traurig, hat aber mit dem ursprünglichen Thema einer bewussten Entscheidung zu einem Lebensstil eigentlich nichts zu tun...