COVID-19 - was kommt danach?

  • Ich habe mir ein paar Gedanken dazu gemacht, was NACH der Krise bleiben wird, was sich ändern wird und was auf uns zukommen könnte


    Momentan arbeiten viele im Home Office

    Nun, bei Berufen wo das funktioniert, warum sollte man es nicht beibehalten? Die Mitarbeiter sind flexibler, man erspart sich den Arbeitsweg, vielleicht ein Auto, ... Auch für die Firmen wird das interessant. Weniger Arbeitsplätze, keine teuren Büroflächen oder Gebäude, einfach "nur" noch ein zentraler Einwahlpunkt.


    Home Schooling funktioniert doch grundsätzlich gut

    Ganz wird man es nicht beibehalten können, aber vielleicht zur Hälfte? Die einen gehen Montag bis Mittwoch Mittag zur Schule, die anderen Mittwoch Nachmittag bis Freitag. Dadurch bräuchte man nur noch die Hälfte der Klassenzimmer. Und vielleicht auch weniger Lehrer? Digitalisierung ist die Zukunft.


    Man möchte nicht mehr von Billig Lohn Ländern abhängig sein

    Irgendwo habe ich gelesen, ein iPhone um 1000 € aus China würde in Europa ca. 5000 € kosten. Schuld sind unseren hohen Personalkosten. Aber was wäre wenn es die nicht mehr gibt? Wenn alles auf Automatisierung gesetzt wird? Wenn nur noch Roboter die Teile produzieren die jetzt aus Fernost kommen? Wir würden keine Arbeitsplätze verlieren, die sind ja bereits in China. Wir würden sogar Arbeitsplätze dazu gewinnen, schliesslich muss jemand die Roboter pflegen und programmieren.


    Die Telekommunikationsbranche würde einen Aufschwung erleben

    Arbeiten über das Internet, schön und gut, aber manchmal ist es ein echter Krampf mit mit der Geschwindigkeit. 5G gemeinsam mit Richtfunk oder Glasfaser bietet da einiges an Möglichkeiten. Schliesslich soll ja Home Office der neue Standard werden und da braucht man auch im entlegensten Dorf ein flottes Internet.


    Onlinehandel löst den Fachhandel ab

    Amazon macht einen riesen Aufschwung, auch lokale Händler steigern den Onlineumsatz um bis zu 300 %. Die Leute brauchen ja Sportgeräte & Lebensmittel, warum nicht alles über das Internet bestellen.


    Neue Sparte - Fachberatung

    Was gibt es beim Onlinehandel nicht? Fachleute die die Produkte kennen und genau wissen was wie zu nutzen ist und was für wen das passende Produkt ist. Und diese Experten erzählen es zukünftig nicht persönlich sondern über Skype (oder ähnliches) über das Netz. So wie jetzt in einem Elektronoikgeschäft wird es auch hier Fachberater je Sparte geben, und das von unterschiedlichen Händlern, Produkten und Plattformen.


    Bargeld wird abgeschafft

    Schon jetzt in den C19 Zeiten wird gerne auf Bargeld verzichtet, zumindest wenn über das Internet bestellt wird. Das funktioniert schon sehr gut, warum nicht gleich auf Papier und Münzen verzichten. Damit erspart sich der Staat eine Menge an Kosten, die Steuerhinterziehung und Schwarzarbeit wird ziemlich reduziert, und bei Bedarf kann der Staat einfach 10% des Ersparten einkassieren. Das hat vor Jahren schon in Zypern gut funktioniert.


    Transport- & Lieferservice

    Wenn wir alles nur noch online kaufen, dann muss doch alles irgendwie transportiert werden. Drohnen sind da eine gute Möglichkeit. Wenn jeder beim Fenster einen Fangkorb montiert, dann braucht man nie wieder auf den Boten warten, das Paket wird einfach aus der Luft in den Korb gelegt. OK, so vielleicht nicht aber die Postwände wo man mit einem Code sein Paket holen kann sind eine feine Sache. Viel mehr davon, vielleicht im eigenen Wohnblock oder ein persönliches Kästchen am Gartenzaun wären doch Möglichkeiten.


    Vielleicht mag man sich mal den Film Surrogates mit Bruce Willis anschauen, das könnte unsere Zukunft sein :/


    Scherz beiseite, manches des oben genannten wird uns sicher in den nächsten Jahren passieren, vielleicht nicht so intensiv und vielleicht nicht in der genannten Form, aber vom Prinzip her ... Und immer wird C19 als Begründung herhalten ...

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.

  • Zumindest der Punkt mit dem iPhone kann nicht ganz stimmen. Die reinen Herstellkosten liegen bei wenigen USD- je nach Modell 2-3 stellig (Letzteres glaub ich nicht mal!). Selbst wenn die Herstellkosten in den USA oder in Europa doppelt so hoch wären, dann wäre das immer noch egal bei Neupreisen jenseits der 1.000€. Also verfünffachen würde (oder viel mehr "müsste") sich der Preis nicht. Natürlich wirds teurer, allein schon, weil genug Leute das sofort glauben:"Jaja... ist ja jetzt bei uns produziert, muss ja viel teurer werden!", und wenn der Preis bezahlt wird, wird er auch verlangt. :)


    Dass Home Schooling "ganz gut" funktioniert, wage ich zu bezweifeln.


    Bargeld wird sicher irgendwann abgeschafft, das wäre so oder so gekommen- wie man dazu steht ist eine andere Sache, aber es wird kommen.


    Ich denke, jetzt wirds in ein paar Monaten dann bald richtig fest zum rascheln anfangen- hoffentlich habe ich unrecht! (Falls ein Journalist mit liest sei dies zur Sicherheit erwähnt, meine ich sogar ernst! ;) )- und dann schauma mal, was kommt.

    2 Mal editiert, zuletzt von Yoshi ()

  • Zum 1. Punkt: Das mag sicher ein Ansatzpunkt sein, ob die Produktivität dann steigt oder nicht, würde sich weisen. Was ich einem gewissen Teil der Unternehmer unterstelle, die in den ersten Tagen der Krise die Leute rausgeworfen haben - sie werden sicherlich einen gewissen Teil wieder einstellen, aber nicht zu den alten Konditionen.


    Zum 2. Punkt: Solang die Gesetze in Ö und D sich nicht ändern, wird das mit der Homeschooling-Sache noch dauern. Aber ein machbares Unterfangen, wenn auch mit Punkt 1 einhergehend.


    Zum 3. Punkt: Lohnnebenkosten und andere Dinge sind in Europa der Grund, warum alles nach Rotchina und noch weiter extrahiert wird. Ob dann ein Smartphone in Europa hergestellt um 2,500.-- Euro Anmeldepreis inkl. Vertrag gekauft wird, ist fraglich.


    Zum 5. und 6. Punkt: Ich komm aus der Branche, auch wenn ich nicht dort gelernt habe. Es gibt seit Jahren schon "nette" Kunden, die sich im Fachgeschäft beraten lassen, Zeit und Kosten der entsprechenden Firma kosten, nur um dann online billiger zu bestellen. Man sieht aber nicht ein, wenn man dann mit der Kamera oder was auch immer zum entsprechenden Geschäft geht, warum man da jetzt eine Beratungspauschale zahlen soll, weil man das Gerät ja nicht in diesem Geschäft gekauft hat sondern eben online. Es mag Ausnahmen geben, aber wenn die Leute schon nicht bereit sind, ein paar Euro mehr auszugeben, und dem Fachgeschäft, seinen Mitarbeitern, dem Rattenschwanz dahinter (also Lieferanten usw.) das Überleben zu ermöglichen, wird man auch nicht 20-30 Euro oder mehr ausgeben, nur um sich die Kamera erklären zu lassen, weil man einfach das nicht beherrscht.


    Zum 7. Punkt: Ich kann nur immer wieder eines sagen - Zeitungshändler, Würstelstände/Kebabbuden usw. leben von Bargeld. Es gibt relativ wenig Menschen, die in Ö und D kein Konto haben. Einerseits weil sie es nicht brauchen (zu jung, zu alt, dement, komatös), andererseits aber, weil die Bonität von den Banken nicht gegeben ist (Asylwerber, Obdachlose, hoffnungslos verschuldete Kreditnichtzahler usw). Wie wollen solche Leute, die kein KOnto haben, daß Online alles kaufen? Gar nicht. Dann wiederum gibt es sowas wie Schweden. Schön und gut, nur ist daß nicht Eurozone, wofür ich dann, wenn ich mit Bankomat oder Kreditkarte einkaufe, Gebühren zahle und das sehe ich nicht ein. Da müsste also auch was gemacht werden, Weltweit aber.



    Eines, was mir bei all diesen Dingen sauer aufstößt: Wenn wir noch mehr Arbeitsplätze einsparen, wer zahlt denen das Arbeitslosengeld? Wer zahlt denen die Pension? Wie lange müssen alle anderen arbeiten, bis sie endlich in Pension dürfen und was haben sie davon? Ich bin jetzt 41, muß bis 2043 arbeiten und wenn ich mir überlege, was ich mit Mitte/Ende 60 (wenns dabei bleibt, wovon ich nicht ausgehe) noch alles kann, dann, sorry für den Ausdruck, sch... ich aber auch drauf noch die nächsten 20+ Jahre arbeiten zu gehen, nur um dann komplett ausgezuzelt die letzten 20+ Jahre zu warten bis ich tot bin - ich hätt zwar das Geld, aber bin noch mehr nicht in der Lage all das, was ich gern machen würde (Länder bereisen, Wandern usw.) zu machen. Jetzt, abgesehen von C19, könnte ich das alles machen, aber nicht in 20+ Jahren. So wirds nicht nur mir gehen sondern auch anderen und die Frage ist, ob diese Reduktion an Arbeitsplätzen so sinnvoll ist.

  • Das Problem bei Homeoffice (zumindest in meinem Bereich): Wenn du gut eingearbeitet bist, dann geht das. Aber so einen neuen Mitarbeiter einschulen stelle ich mir extrem schwierig vor!

    Das Homeschooling gut funktioniert mag für einige Schulen stimmen. Allerdings wird ja seit Wochen davor gewarnt, dass dadurch die Bildungsschere wieder aufgeht: Kinder aus einem bildungsnahen Umfeld, mit intakten Strukturen und guter Infrastruktur tun sich da wesentlich leichter als das 5. Kind einer Familie, wo die Eltern kaum einen deutschen Satz herausbringen, wo man zusammen auf 50m² haust und so etwas wie Wert der (westlichen) Bildung oder ähnliches sowieso mit Skepsis betrachtet wird. Ganz zu Schweigen von technischen Hilfsmitteln, ausreichend Platz und Ruhe zum Lernen udgl.


    Der Rest ist sowieso ein laufender Prozess. Wird sich durch Corona ein wenig beschleunigen (wenngleich ich kein EU-iPhone o.ä. erwarte).

    Dass gewisse Produkte wieder vermehrt in Europa hergestellt werden sehe ich als Hoffnung und Chance.

    There is no such thing as too much backup!

  • Zum Thema Home Office denke ich, dass man sich zwar den Arbeitsweg spart und der Arbeitgeber den Arbeitsplatz, aber in der Arbeit hat man ja auch Sozialkontakte und ich zB möchte nicht Haushalt mit Firma gleich setzen. Da ich aber in einer Branche arbeite in der Home Office nicht möglich ist, ist es lediglich ein Gedankenspiel.


    Home Schooling ist zwar nett, aber in Kombination mit Home Office nicht möglich. Ein zusätzliches Problem sind Altersunterschiede bei Geschwistern. In unserem Fall ist meine Frau nämlich derzeit in Kurzarbeit und die Große (11) hat Home Schooling. Der Bub (3) ist aber auch zu Hause und braucht Aufmerksamkeit. Ich bin derzeit eher weniger zu Hause und die Große braucht bei den Schulaufgaben auch Hilfe/Unterstützung. Hätte meine Frau derzeit Home Office, was in ihrem Fall auch nicht geht, wüsste ich nicht, wann sie das machen soll.

    Zusätzlich werden einige technische Hilfsmittel von der Schule vorausgesetzt, um überhaupt an die Arbeitsunterlagen zu gelangen. So klingt zwar alles recht toll ist in der Praxis aber auch kompliziert.


    Nicht mehr von Billiglohnländern abhängig sein finde ich eine tolle Idee, befürworte ich auch sofort. So sollen zB Medikamente und Schutzausrüstungen endlich wieder im Heimatland oder zumindest in der Nähe produziert werden und nicht wegen 2 Cent Ersparnis pro Packung um die halbe Welt verschifft werden müssen. Ich fürchte jedoch, dass der derzeitige Aufschrei bald wieder vorbei sein wird und die Profitmaximierung wieder in den Vordergrund rückt - gerne täusche ich mich aber in diesem Fall bzw. würde ich gerne eines Besseren belehrt werden.


    Internet ist derzeit gefragter denn je. Klar, dass sich da dann auch technologisch was ändern/verbessern wird.


    Onlinehandel ist toll, aber persönliche Gespräche mit Verkäufern und evtl. deren Erfahrungen hören sind eben wieder etwas anderes.


    Die Abschaffung vom Bargeld ist wieder einen Schritt weiter - leider.


    Bzgl. Lieferungen per Drohne oder dgl. heißt es abwarten.

    Try to leave this world a little better than you found it. (Robert Baden-Powell)

  • diese Bildungsschere beginnt durch Covid aber bereits im Kindergarten Alter. Beschäftigung versus Kinder vor Fernseher und Tablet parken. Und da trifft es durchaus auch gebildete Haushalte, die halt nicht so viel Zeit haben oder sich nehmen können oder wollen.


    Schon mein Sohn (knapp 4, darf am Tag nur etwa 15 Minuten fernsehen, und selbst das ist mir eigentlich zu viel, aber Mann und Kind bestehen drauf) meint "ich mag den Fernseher, sonst kann ich nicht so gut fernsehen "


    Die Folgen sind erst Jahre später zu sehen und wenn man jetzt Dauerfernsehen einführt, kann man es nach Covid auch nur schwer reduzieren

  • Noch mehr Home Office? Ja, bitte gerne! Arbeite schon vielen Jahren 2 Tage von zuhause aus, das spart mir in der Woche 280 km Pendeln. Dazu kommt, man kann viel produktiver Arbeiten, da man weniger abgelenkt wird.


    Home-Schooling ein Erfolg? Wohl kaum...


    Die Rückbesinnung, nicht mehr alles aus Billiglohn-Länder zu beziehen - die Pfeile ziehen sich gerade Regierungen und Institutionen gegenseitig aus den Knien. Dieses Konzept ist weniger für Luxusartikel gedacht, mehr für "systemkritische" Produkte wie Schutzausrüstung und Arzneimittel. Mal schauen ob sie nach der Krise nicht wieder an spontanen Gedächtnisschwund leiden...


    Wie der Tante Emmaladen durch einen SB Nahversorger abgelöst wurde, wurde das bejubelt und verteufelt. Wie der Supermarkt kam, detto. Und auch die Megamärkte waren davon nicht befreit. Dasselbe wird mit Online Shopping sein - es ist nunmal die Zukunft. Ladengeschäfte kosten, große Lagerhallen mit Versandinfrastruktur sind deutlich effizienter und gewinnbringender.


    Wenn ich hier, entfernt von große Städte, sehe das ich bis zu 60% mehr im Laden bezahlen muss als bei einer Online Bestellung (die bis zur Haustür liefern), dann ist die Entscheidung nicht schwer. Beispiel: vor Jahren eine Garmin Fenix gekauft. Zuerst in verschiedenen Sportläden geschaut, 260+ Euro. Online 179€ - bei Nachfrage im Geschäft ob sie da etwas entgegen kommen können: nö, dann kauf halt online.

    Einzige Ausnahme, (frische) Lebensmittel - die werden ausnahmslos im Dorf bzw im Tal gekauft.


    Bargeld wird mit Sicherheit irgendwann in den Museen zu besichtigen sein. Noch ist die Welt aber nicht bereit für eine vollständige Ablöse. Macht das Angst? Eher nicht - die Digitalisierung schreitet unaufhaltsam voran, statt sich dagegen zu wehren ist es besser sich zu adaptieren.

    Hard times create strong men, strong men create good times.

    Good times create weak men, weak men create hard times.

  • stemkritische" Produkte wie Schutzausrüstung und Arzneimittel. Mal schauen ob sie nach der Krise nicht wieder an spontanen Gedächtnisschwund leiden...


    Dasselbe wird mit Online Shopping sein - es ist nunmal die Zukunft. Ladengeschäfte kosten, große Lagerhallen mit Versandinfrastruktur sind deutlich effizienter und gewinnbringender.


    Bargeld wird mit Sicherheit irgendwann in den Museen zu besichtigen sein.

    Ich häng mich da mal dran...


    Ich bin auch sehr dafür, Schutzausrüstung und Medikamente wieder "made in Austria" herzustellen. Ist ja eigentlich dumm, dies nicht zu tun. Was würde das Krankenhaus tun, wenn der Staat keine geeigneten Schutzmasken auftreiben könnte? Selbst haben die Spitäler oder Ärzte ja fast nix auf Lager.


    Ich selbst arbeite im E-commerce, also im Onlineshopping. Wir haben stationär ca 700 Filialen nur in Österreich, die auch jetzt teilweise durchgehend offen hatten. Seid Anfang Covid19 haben sich die Bestellungen verhundertfacht. Wahnsinn was da Online zurzeit abgeht. Und ja, Online ist oft billiger und bequemer und in den Shops hat man eine bessere Übersicht und man kann Preise vergleichen. Onlineshopping wird auch nicht mehr aufzuhalten sein und wird noch so manches Geschäft in den Ruin schicken.


    Zum Bargeld, tja, so wirds kommen. Früher oder später ists im Museum. Bezahlen nur mehr mit Karte, also Kontrolle pur wann, wo und wer was kauft.

  • Von der Idee, dass zukünftig Produkte wie Schutzmasken in Österreich gefertigt werden, kann man sich gleich verabschieden.


    Österreichische bzw. europäische Firmen sind in diesem Bereich nicht wettbewerbsfähig. In nicht allzu langer Zukunft wird ein MNS wieder um 1 Cent pro Stück zu bekommen sein. Da brauchst du gar nicht darüber nachzudenken, so eine Produktion hier aufzuziehen.


    Was wird passieren? Es werden Vorräte angelegt. Nach der Krise wird ein umfassender Plan erstellt werden, was jede Organisation bis runter zum Hausarzt an Schutzausrüstung haben muss, und das wird angeschafft. Mehr nicht.

  • Ein positives Signal hat es bereits gegeben - eine (weitere und sehr einschneidende) Ausgliederung von "life saving" Arzneimitteln "made in Austria" wurde zurück gepfiffen.


    Die Herstellung bleibt jetzt in AT - und als globaler Zulieferer fixiert. Ein Abstoßen ist vorerst mal (auch auf politischer Ebene) komplett auf Eis gelegt. Auch finden bereits Gespräche statt, die Herstellung von Drug Substance und APIs wieder auf den Standorten Österreichs und in Europa (teils) zurück zu bringen.


    Wir sind durch "last minute"-Lieferungen von API Herstellern nochmal haarscharf an einer großen Katastrophe entkommen. Dieses Risiko wird schon jetzt als nicht länger vertretbar gesehen - lassen wir hoffen, dass sie das nicht wieder vergessen in der Jagd auf das billigste Produkt.


    Diese Krise soll die Grundlage bilden um einiges zu überdenken, anzupassen oder grundlegend zu ändern.

    Hard times create strong men, strong men create good times.

    Good times create weak men, weak men create hard times.

  • Was wird passieren? Es werden Vorräte angelegt. Nach der Krise wird ein umfassender Plan erstellt werden, was jede Organisation bis runter zum Hausarzt an Schutzausrüstung haben muss, und das wird angeschafft. Mehr nicht.


    Seh ich leider genauso, glaube aber auch das es Vorschriften geben wird bis runter zum Hausarzt, wieviel wovon auf Lager sein muss.

    Und die "unteren" Chargen werdens selber zahlen müssen, sprich niedergelassene Ärzte usw....


    Von der Idee, dass zukünftig Produkte wie Schutzmasken in Österreich gefertigt werden, kann man sich gleich verabschieden.


    Österreichische bzw. europäische Firmen sind in diesem Bereich nicht wettbewerbsfähig. In nicht allzu langer Zukunft wird ein MNS wieder um 1 Cent pro Stück zu bekommen sein. Da brauchst du gar nicht darüber nachzudenken, so eine Produktion hier aufzuziehen.


    Wenn die Krise vorbei ist gehts wie immer ums Geld, da kann kein Produzent mithalten bei uns.

    In der Beziehung wird sich leider nicht viel ändern befürchte ich.

    "Die Demokratie ist nicht die beste Regierungsform, sie ist nur als einziges übriggeblieben!"

  • Macron hat versprochen nach der Krise die Landwirtschaft zu stärken, dass F sich selbst ernähren kann. Zudem sollen die Medikamente wieder in F hergestellt werden und die Krankenhäuser verbessert.


    Schau mer mal sagt Beckenbauer 🤔

  • Wir sind durch "last minute"-Lieferungen von API Herstellern nochmal haarscharf an einer großen Katastrophe entkommen.

    Wenn dann der Gedächtnisschwund Einzug gehalten hat, und die BWL'er Rentabilität, Rendite und Working Capital berechnen wird das sich wieder auf pre-Corona zurückschwingen.


    Statt "haarscharf" wird man das narrativ drehen auf "nichtmal in der Coronakrise war es notwendig Reserven anzulegen". Ist ja auch so gut gegangen, mit bisl überschaubarem aufwand hat man noch ein paar Just-In-Time Lieferungen besorgt und es war nicht notwendig REserven anzulegen.


    Die Coronakrise hat gezeigt wo man zuviel Reserven hatte die man nichtmal bei Corona gebraucht hat.




    Die Unsichtbare Hand des Marktes wird wieder regieren und Vorräte effektiv verhindern.

  • Home Schooling funktioniert doch grundsätzlich gut

    Ganz wird man es nicht beibehalten können, aber vielleicht zur Hälfte? Die einen gehen Montag bis Mittwoch Mittag zur Schule, die anderen Mittwoch Nachmittag bis Freitag. Dadurch bräuchte man nur noch die Hälfte der Klassenzimmer. Und vielleicht auch weniger Lehrer? Digitalisierung ist die Zukunft.


    Aso?, aus 3-4 Wochen Notbetrieb ergibt sich ein "funktioniert grundsätzlich gut" ?


    Von Lehrerseite hör ich, dass sie den ganzen Tag e-mails hin und herschicken, weil einfach keine Adäquates System vorhanden ist.

    Die e-mails haben sie in der ersten woche mühselig aus notfallskontakten eroieren müssen.

    diverse kinder oder familien haben keine e-mails oder keinen rechner. die haben keinen kontakt zum lehrer. da ist halt kein pc zuhause, oder kein internet anschluss, nur am handy ein LTE vertrag.

    kleine mini substandard wohnung, mit zuvielen kindern. die haben seit wochen schon keinen kontakt mehr zum lehrer.


    von eltern seite hör ich, dass die lehrer jetzt überkompensieren und einfach jeden tag unmengen an übungen raushaun, und die eltern auch am wochenende mit den kindern die übungen machen. also zusätzlich sich auch noch auf den stoff vorbereiten müssen um ihn dann den kindern beizubringen.

    das geht für die eltern, die gerade kurzarbeit haben recht gut weils möglich ist.

    lehrer die nicht motiviert sind schicken in einem mail die aufgaben und auch die ergebnisse mit im selben Mail. und sagen dann den kindern später, sie sollen halt die lösungen erst später lesen.

    da kennt man halt auch wieder, es gibt diese und jene lehrer.


    Bei den eltern mit systemrelevanten berufen, kann man mal homeschooling machen und seinen pflegeurlaub und urlaub aufbrauchen damit man sein kind schult und den stoff beibringt.




    Kindergarten und Schule sind halt noch Einrichtungen um seine Kinder betreuen zu lassen. Das wird halt nicht wegfallen und darf nicht vergessen werden.



    Ich würd mal definieren was "gut" bedeutet? Und grundsätzlich schlechter als Vor-Ort Schule beurteilen.

  • Meine Gedanken zu CoVid-19:


    Homeoffice

    Absolut gute Sache, man fährt weniger mit dem Auto, man ist Zuhause oft produktiver, man verliert keine Zeit für den Arbeitsweg. Die Technik macht es möglich, sich untereinander auszutauschen.


    Onlinehandel

    Ich ziehe den Onlinehandel meist dem stationären Handel vor. Warum? Eine gute Beratung im stationären Handel finde ich meiner Erfahrung nach meist nicht vor, also warum sollte ich mehr bezahlen? Ich bekomme ja nicht mehr geboten. In jenen Geschäften vor Ort wo ich eine gute Beratung bekomme, kaufe ich auch ausschließlich vor Ort, auch wenns teurer ist. Zudem gehören viele Geschäfte großen Ketten, wo vermutlich auch nicht viel mehr am Standort bleibt. Wobei ich würde gerne lokal bei Händlern bzw. bei denen online einkaufen, aber oft sind die Versandkosten einfach sehr hoch und die Lieferzeit sehr lange.

    Mich würde ja interessieren ob der Onlinehandel auch Emissionen einspart. Weil die Post fährt ja sowieso die Straße entlang. Ob jetzt die Post jedem Haushalt ein Paket bringt, oder alle Haushalte einzeln in die Märkte fahren macht wahrscheinlich schon einen Unterschied (ist ja das selbe öffentlicher Bus vs. einzelner PKW).


    Heimische Produktion

    Heutzutage oft undenkbar das man regional produziert, da meist zu teuer. Ich frag mich nur, wie ging das früher? Da wurde nur regional produziert. Aber warum ist es zu teuer? Vielleicht muss man einfach die Gewinnspannen reduzieren, jeder möchte immer mehr Gewinne mit weniger Einsatz generieren.

    Ich glaube man kann schon ein gewisses Maß an Produktion wieder zu uns holen. Es würde die Arbeitslosigkeit senken und damit viele andere Probleme lösen. Arbeitslose kosten ja auch Geld.

    Die Frage die ich mir stelle, ist es der richtige Ansatz bzw. zu kurz gedacht zu sagen, Schutzausrüstung wird jetzt bei uns produziert, weil wenn Corona 2 kommt haben wir eigene Produktionen. Was ist wenn was ganz anderes kommt? Ich glaube man sollte sich da mehrere Szenarien überlegen, was bei uns produziert werden sollte.



    Umweltschutz

    Ein ganz wichtiger Punkt, meines Erachtens, in Bezug auf Corona. Seit Jahren reden wir über Umweltschutz. Dort und da wird etwas gemacht, ein Plastiksackerlverbot, ein Strohhalmverbot und so manches mehr. Aber erst jetzt sehen wir, welche Einschränkungen nötig sind, um da wirklich ordentlich etwas zu bewirken.

    Wie viele kaufen Bio, oder sparen sich ein Plastiksackerl beim einkaufen und fühlen sich als richtige Umweltschützer? Fliegen aber parallel dort und da hin und rechtfertigen es damit, das sie mit dem Baumwollsackerl einkaufen gehen? Jetzt sehen wir was notwendig wäre, das man eine spürbare Verbesserung schaffen würde, die Frage ist: wie viele sind bereit weiterhin auf so vieles zu verzichten?


    Home-Schooling

    Ich denke das hier vieles möglich ist und es eine Vielzahl an Vorteilen hätte, aber man müsste da mal ordentlich investieren. Natürlich hat reines Home-Schooling auch Nachteile z.B.: soziale Kontakte gingen vielleicht verloren, aber eine Mischung daraus wäre sicher machbar.

  • Was beim Home-Schooling gerne vergessen wird: Schule dient nicht nur der Wissensvermittlung!

    Neben der nicht zu unterschätzenden Tatsache, dass viele Kinder erst dort sozialisiert werden sind Schulen auch ein notwendiger Beitrag, damit Mütter ihre Arbeitskraft dem Wirtschaftskreislauf zur Verfügung stellen können.


    Oder, weniger polemisch ausgedrückt: Schule hat vielschichtige Funktionen. Wissensvermittlung ist nur eine davon.

    Ich hab' mal wo einen Bericht darüber gelesen, was Schule uns wirklich lehrt: Konzentrationsvermögen, Durchhaltevermögen, und lernen zu Lernen.

    Geschrieben von einem Polizeiausbilder, der in Pakistan versucht, aus Normalo-Pakistanis Polizisten zu machen. Seine Erfahrung: Nach ca. 20 Minuten (oder so) ist bei denen der Saft raus. Nicht weil sie nicht wollen oder in irgend einer Form "minderwertig" wären; Sie haben nur nie gelernt, sich ordentlich und über einen längeren Zeitraum zu konzentrieren!

    Falls ich den Beitrag noch mal finde, stelle ich ihn hier rein.



    Edith sagt: Ich glaube, es war ein YT-Video, möglicherweise ein TEDx. Ich finde es nur derzeit nicht. Und es könnte auch Afghanistan gewesen sein...

    There is no such thing as too much backup!

  • Ich kann Bardo Thodol da nur beipflichten!

    In Österreich gibt es, anders als in Deutschland, keine "Schulpflicht", sondern Unterrichtspflicht. Das bedeutet, dass grundsätzlich jeder sein Kind selbst unterrichten (lassen) kann, jährlich wird das Erreichen der Bildungsziele in Form einer Externistenprüfung kontrolliert. Bei nicht bestandener Prüfung muss das Schuljahr an einer öffentlichen Schule wiederholt werden.

    Ich nehme solche Prüfungen ab, viele Kinder wurden sorgfältig und liebevoll unterrichtet und bestehen problemlos.

    Viele zeigen aber auch die geschilderten Probleme, so etwas wie "Gruppen/Teamarbeit", "Durchhalten", "Konkurrenz", "Arbeitslärm",... haben sie nie kennengelernt (außer manche vielleicht in Sportvereinen) und tun sich damit entsprechend schwer. Schule vermittelt weit mehr als "nur" kognitive Inhalte, vielen Kindern fehlt das derzeit sehr!

    Und ja, auch Konzentration muss erlernt und vor allem geübt werden!

  • Es geht auch darum, dass mehr verschiedene Personen unterschiedlich Werte und Eigenschaften haben. Die Kinder lernen, dass es unters zierliche Ansichten und auch verschiedene Wege gibt, um ans Ziel zu kommen.


    Ausserdem...wenn sie den Inhalt beim Lehrer nicht verstehen, können Sie Klassenkollegen fragen oder die Eltern oder Grosseltern oder andere Lehrer. Wenn ein Einzeln und vielleicht auch noch eine Alleinerziehende Mutter hat, ist nicht viel Ausweichmöglichkeit da.


    Und nicht zuletzt geht es um Softskills. Verhandeln mit dem Lehrer als gewisse Respektsperson ist doch etwas anderes, als mit den Eltern, die das Kind lieben "muessen". Und Klassenkollegen geben nicht so leicht nach, wie die gestresste Mama, die schummelt um zu verlieren beim Spiel, weil sie grad keinen Kopf für Drama hat und will, dass das Spiel aus wird, damit sie mit ihrer Arbeit weitermachen kann.


    Und etwa Futterneid funktioniert nicht, wenn es keine anderen Kids gibt, die nicht die geliebte Rosine oder Olive opfert, damit der kleine Schatz eine Freude hat.

  • maaah jetzt lese ich grad noch mal den Stuss, den mein Autocorrect fabriziert hat. Wenn ich ganz sicher bin, das Wort richtig geschrieben zu haben, auch noch mal über das Wort drüber lese und nach dem Leerzeichen dann irgendwas nicht mal annähernd ähnliches steht....


    Sorry, tut mir leid. Ich hoffe, es war trotzdem einigermaßen verständlich, was ich meinte

  • Von der Idee, dass zukünftig Produkte wie Schutzmasken in Österreich gefertigt werden, kann man sich gleich verabschieden.


    Österreichische bzw. europäische Firmen sind in diesem Bereich nicht wettbewerbsfähig. In nicht allzu langer Zukunft wird ein MNS wieder um 1 Cent pro Stück zu bekommen sein. Da brauchst du gar nicht darüber nachzudenken, so eine Produktion hier aufzuziehen.


    Was wird passieren? Es werden Vorräte angelegt. Nach der Krise wird ein umfassender Plan erstellt werden, was jede Organisation bis runter zum Hausarzt an Schutzausrüstung haben muss, und das wird angeschafft. Mehr nicht.

    beim MNS wird wohl wirklich schwierig, bei FFPx denke ich wäre eine Chance - also Masken wo es nicht nur aufgedruckt ist sondern die auch bei zufälligen Tests die Werte erfüllen... Wobei 1ct für MNS schon sehr günstig ist, bekam man dafür wirklich den 3-lagigen?

    Ansonsten denke ich auch, dass es Pandemiepläne mit vorzuhaltenden Schutzausrüstungen geben wird. Meine Zuversicht hinsichtlich der Umsetzung ist aber geringer. Nach SARS und MERS wurden ja eben diese Pandemiepläne (zumindest bei uns in D) schon aufgestellt, inklusive Empfehlung für Privatpersonen MNS zu bevorraten und umfangreichen Listen, was man im Rettungsdienst alles braucht - umgesetzt null komma garnichts.

    Ich habs jetzt mal überschlagen, für unseren Dienst (angenommen 28Tage/4Wochen, 2 Schichten, 2 Rettungsfahrzeuge, 1 Leitfahrzeug, pro Schicht 3 Masken), wenn wir den normalen Rettungsdienst voll unterstützen, da kommen 1200 Masken(FFP2), tendenziell mehr als das doppelte an Handschuhen, viele Kittel etc. raus. ist ein Batzen, aber finanziell wahrscheinlich machbar, nur wird die Argumentationskette so laufen: wir lagern das gerne, schickt es uns nur, wenns ans selber kaufen geht passiert so schnell nichts.

    Nur wenn es Pflicht wird, und das nicht nur auf dem Papier sondern so dass unregelmäßig auch bei kleineren Orgs und sonstigen Partizipenten des Gesundheitssystems nachgeschaut wird - oder im Rahmen des Katastrophenschutzes die Mengen der einzelnen Orgs zentral bereitgehalten wird (meiner Meinung ein Vorteil, kann so doch die Rotation mit den Kliniken besser organisiert werden - regelmäßiges Wegschmeißen von Millionen Masken wäre auch nicht schön), auf Landkreis oder Bezirksebene sollte das machbar sein.