Gemüseanbau auf 30m²

  • Ich möchte damit beginnen selbst Gemüse anzubauen und plane hierfür (vorerst) 30m² meines Gartens als Anbaufläche zu nutzen.


    Zusätzlich steht ein Hochbeet zur Verfügung. Das werde ich wohl hauptsächlich für Kräuter verwenden.


    Zwei Fragen als absoluter Laie:


    1. Wie mache ich das meiste aus der zur Verfügung stehenden Fläche? Was würdet ihr anbauen?


    2. Welche Bücher könnt ihr für den hobbymäßigen Anbau empfehlen?


    Danke!

  • Du solltest dir ev. einen Übersichtsplan anschauen, welche Gemüsearten sich miteinander vertragen (gute/schlechte Nachbarn), welche sich für den Boden (sandig/lehmig ...) eignen und ob du auf Fruchtfolgeneingehen willst. Außerdem würde ich an präventive Maßnahmen zur Schädlingsbekämpfung (Kupferband, Netze etc.) denken. Planst du eine automatische Bewässerung?

    I expect chocolate for breakfast. If you don’t feel sick by mid-morning you’re not doing it right.

  • Willst du auch irgendwann ein Glashaus aufstellen? Für Paradeiser und andere wärmeliebenden Pflanzen wäre das sehr empfehlenswert.

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  • Überlege dir auf jeden Fall, welches Gemüse du überhaupt haben/verarbeiten möchtest.

    Beim Pflanzen die Ausrichtung beachten (Richtung Sonne/Süden mit den niedrigsten beginnen, dann ansteigend).

    Zusätzlich zu Gemüse haben wir Beeren gepflanzt.

    Bzgl. Bücher mache ich dir morgen noch eine kleine Liste....

  • Ich würd mich jetzt noch nicht aufs einlesen konzentrieren wenn du schon ein bisl vorerfahrung hast.


    mal machen und tun und dinge rausfinden, und dann parallel sachen dazulesen.


    fang mal mit kleinen einfachen dingen an.


    Radieschen und oder auch weißen Rettich <-- einfacher und schneller erfolg, vor allem schon recht früh


    Karotten, Peterwurzen und Pastinak <-- sowas als Band kaufen statt samen, machts anfangs einfacher, die abstände der samen nicht zu eng zu setzen.


    rote/gelbe Rüben <-- spät im herbst ernten. eventuell als steckling mitnehmen.


    eine reihe, eher außen ums leicht erreichbar zu machen, mit erdbeer stecklingen setzen.


    Steckzwiebel und Knoblauch sind auch super anfänger Gemüse um reinzukommen und seinen grünen Daumen zu entwickeln. wachsen super und zu begin hat man schon mehr als samen in der hand und man sieht auch gut wies wachst.


    Petersilie als Horst oder auch als linie. <-- dann kannst du mal die schnecken sehen wie sie in einer nacht alles abräumen.


    Liebstöckel, Winterheckenzwiebel, schnittlauch, Schnittknoblauch, thymian, rosmarin, estragon <-- kräuter


    Setzlinge vom Dehner <-- bisl teurer als samen, aber schneller ein erfolg.


    Bretter reinlegen, zum drinnen im beet bewegen.


    Sträucher:

    Eine Reihe im Garten am Rand mit roten, weißen und schwarzen Ribiseln zum naschen für die kleinen. wenn die mal gut tragen oder man mehrere schon hat, dann auch für marmelade super.

    Stachelbeere rot/weiß

    himbeeren sommer und herbst tragende <-- für die kleinen zum naschen im garten



    Durch den Dehner/Stark/Bellaflora/Praskac schlendern und die diversen topferl ins wager stellen wenn man sie vor einem stehen sieht.


    zu beginn würd ich das noch garnicht so planen. mal tun und eine saison mal ausprobieren. dann erst optimieren.

  • Erfahrung hab ich keine, außer was mir aus Kindheitstagen noch in Erinnerung geblieben ist vom Gemüsegarten der Großeltern.


    Ich hätte schon vor gehabt den Platz und Standort pro Gemüse zu planen. Bin eher der visuelle Typ und so tu ich mir leichter.


    Gewächshaus überlege ich auch darüber zu stellen, weiß aber nicht ob ich nicht vorher ohne in das Thema Anbau reinfinden soll.


    Wie gesagt, alles relativ neu für mich, deshalb bin ich auch für Literaturtipps a la "Anbau für Dummies" dankbar.

  • Von Frühjahrs-und Herbsthimbeeren kann ich dir Stecklinge geben, wenn du magst.

    Was das Beet betrifft, liste ich dir morgen meine Lieblingsbücher dazu auf. Die Seite von "Marie von Wurzelwerk" kann ich empfehlen, für Anfänger gut geeignet mit brauchbaren Tipps!

  • Hallo Ben

    Es kommt halt darauf an, was du möchtest, was esst ihr gerne, was weniger.

    Soll es eher ein "ich will im Sommer was frisches" oder ein es soll auch was zu Einlagern dabei sein sein?


    Schau dir mal in YT Rigottis Videos an Rigotti's YT Kanal

    Soll es auch was in Richtung "Krisensicherheit" sein wäre Reinis Buch "Selbsversorger Pflanzenfibel" was.


    Kann dir auch eine Besichtigung unseres Gemüsegartens anbieten und ggf etwas Saatgut / Pflänzchen abgeben.

    Oder dir eines unserer vielen Bücher zum Thema zum durchlesen mitgeben - da haben wir etliches im Bücherregal stehen.


    lg

    Rudi

    Zum Avatar wäre nur zu sagen - lang ist's her

  • Bevor es komplex wird solltest du mit simplen Sachen und ohne echten Plan anfangen. Karotten, Zucchini, Paradeiser, Erdäpfel ... das wächst alles ziemlich entspannt. Und wenn du dann etwas Gefühl dafür hast, dann mit Büchern und Plänen und Co arbeiten.

    Wenn du gleich mit komplexen Projekten beginnst, dann wird (ohne Erfahrung) so ziemlich alles schief gehen und das ist ziemlich frustrierend.

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.

  • Einschränkungen gibt es keine im Hinblick auf die Sorte des Gemüses, wir essen alles gerne.


    Bei 30m² liegt der Fokus nicht auf Gemüse zum Einlagern, sondern um mal zu versuchen welches Gemüse mir gut gelingt.


    Aber mir fehlen wie gesagt die Basisinfos:


    Ist jetzt gerade überhaupt die richtige Zeit anzufangen? Soll ich mit dem Spaten einfach die 30m² umgraben und Setzlinge eingraben? Oder muss ich vorher die Grasnarbe abtragen?


    Ich habe die Möglichkeit ein Bewässerungssystem gleich mit einzugraben. Marke Eigenbau oder gibt es da was fertiges?


    Gibt es bessere und schlechtere Setzlinge? Sind Setzlinge immer Samen vorzuziehen?


    Fragen über Fragen ...

  • Bezüglich Gewächshaus kurz gegoogelt:



    Niederösterreich: Gerätehütten und Gewächshäuser mit weniger als 10m² Grundfläche und niedriger als 3m sind Bewilligungs-, Anzeige- und Meldefrei.

    :rolleyes:

  • Jetzt ist eine schlechte Zeit zum beginnen, da fällt mir eigentlich nur winterhartes Gemüse ein

    Die Grasschicht muss komplett weg, sonst wächst es wieder nach. Aber du kannst es abtragen und kompostieren.

    Was zu Beginn sicher nicht schadet ist etwas fertige Pflanzenerde drunter mischen. Irgendwas allgemeines, nicht speziell für XY Böden. Wie dein Boden beschaffen ist musst du selber rausfinden, am besten die Nachbarn fragen.

    Bewässerungssystem eingraben bringt nix. Vieles erledigt der Regen, dazwischen Giesskanne oder Schlauch. Vielleicht später einen Tropfschlauch für manche Pflanzen, aber sicher nicht zu Beginn.

    Auch über Schneckenfallen würde ich mir keine Gedanken machen, wer weiß ob du dort überhaupt ein Problem hast.

    Setzlinge sind einfach weiter gediehen als Samen, sie kommen entweder aus Samen oder aus der Mutterpflanze (z.B. Erdbeeren). Aber sie sind auch deutlich teurer. Ein Erdbeersetzling kostet ca 2,5 €.

    Du ersparst dir dadurch etwas Zeit, das kannst du aber auch selber machen. Jogurtbecher, halbe Getränkeflaschen, Eierkartons ... das alles kannst du zum Ansetzen verwenden. In der Küche, im Wohnzimmer, überall indoor


    Conclusio: Alles was unterirdisch wächst einfach draußen als Samen eingraben, alles was oberirdisch wächst als Samen indoor eingraben und dann als Pflanze nach draußen bringen.

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.

  • Habe mich jetzt eingelesen, was das Anlegen des Beetes angeht und werde dieses noch im Herbst anlegen inkl. Wege und Begrenzung und im Frühjahr dann mit der Aussaat beginnen. :)

  • Bewilligung und Meldefrei § 17

    8.

    die Aufstellung jeweils einer Gerätehütte und eines Gewächshauses mit einer überbauten Fläche von jeweils nicht mehr als 10 m² und einer Höhe von nicht mehr als 3 m bei Wohngebäuden mit nicht mehr als 4 Wohnungen und bei Reihenhäusern pro Wohnung auf einem Grundstück im Bauland, ausgenommen Bauland-Sondergebiet, außerhalb von Schutzzonen und außerhalb des vorderen Bauwichs;

    9.

    die Errichtung und Aufstellung von Hochständen, Gartengrillern, Hochbeeten, Spiel- und Sportgeräten, Pergolen außerhalb von Schutzzonen und Altortgebieten (§ 15 Abs. 1 Z 3 lit. b), Marterln, Grabsteinen und Brauchtumseinrichtungen (z. B. Maibäume, Weihnachtsbäume);

    Mein Lieblingsteil ist die Pergola, die ist ob ihrer Beschaffenheit Vorschriftenneutral und im Winter kann man sie mit Folien und Planen einpacken und ein vorübergehendes Gewächshaus daraus machen.:whistling:


    Was ich sofort machen würde ist Rucola und Vogerlsalat (Feldsalat) aussäen, das setzt sich fest wie Unkraut und kommt immer wieder. Bei einer Schneedecke sieht man ende Februar schon Grüne Flecken durchleuchten, der Feldsalat treibt schon und schmilzt sich Wachtumshöhlen in den Schnee, es müssen nicht nur die Blättchen sein man kann auch zarte Stängel und Blütenknospen verwerten.


    Jetzt kann man noch Steckzwiebel und Knoblauch stecken, Petersilie und Karotten aussähen.

    Hat man die Rasenziegel abgehoben reicht es mit dem Spaten eine Rille zu stechen die mit feiner Erde oder Sand auffüllen und zB Karotten einfach einsäen. Für kompaktere Wurzellöcher (Erdäpfel) hab ich im Net einen Minierdbohrer für den Akkuschrauber gesehen, sollte für 90% der Grabearbeiten reichen, den Rest erledigt der Flächenmulch, bitte den nackten Boden immer mulchen.


    Ende Februar gleich mit Radieschen Erbsen und Spinat anfangen.


    Absolute Anfängergemüse wären für mich Kürbis besonders Butternut, am Zaun Käferbohnen, Zuckermais sowie auch Sonnenblumen. Alleine schon weil man das bald einmal und leicht findet auch wenn man mit dem Unkraut schlampt. Alles ein bisserl tricky wegen der Eismänner.

    Irgendwann kaufe ich bei Amazon

  • Ich würde Hügelbeete anlegen. Die sind einerseits rückenschonender und haben den Vorteil, schneller (aufgrund der Verrottungswärme) und mehr (aufgrund der höheren Oberfläche) Ertrag zu bringen als normale Beete.

    Hochbeete bieten auch die die ersten beiden Vorteile, sind aber wesentlich teurer.


    Ertrag steigern geht u.a. dadurch, dass du Pflanzen am Fensterbrett vorziehst (bzw. vorgezogene Pflanzen kaufst).

    Man sollte auch beachten, dass manche Pflanzen sich besser vertragen als andere.


    Eine gute Mischung sind z.B. Mais, Erbsen (binden Stickstoff im Boden und können die Maispflanzen als Klettergerüst nutzen) und Kürbis (sind als Bodendecker nützlich).


    Tomaten und Kartoffeln vertragen sich übrigens auch gut. Es gibt sogar Pflanzen, wo auf die Kartoffel eine Tomate aufgepfropft wurde (hab' damit aber keinen extrem guten Erfolg gehabt, kann aber auch am relativ feuchten Wetter in diesem Jahr gelegen haben).


    Unter https://www.plantura.garden/ga…zen-passen-ideal-zusammen gibt es einen guten Anhaltspunkt, um loszulegen.

    There is no such thing as too much backup!

  • Einschränkungen gibt es keine im Hinblick auf die Sorte des Gemüses, wir essen alles gerne.


    Bei 30m² liegt der Fokus nicht auf Gemüse zum Einlagern, sondern um mal zu versuchen welches Gemüse mir gut gelingt.


    Also wir essen quasi auch alles (o.k. um Dille mache ich einen Bogen ;-), aber dennoch ist es wichtig schon zu überlegen was du mit der Ernte machst. Wenn du vorgezogene Pflanzen kaufst, dann sind das keine Einzelstücke sondern z.B. 10x Kohlrabi, die dann alle relativ gleichzeitig reif werden...

    Wenn du es schlau anstellst, dann sind 30m² alles andere als wenig.

    Was mir bei der Platzausnutzung wichtig erscheint: fixe Wege zwischen den Beeten/Reihen sind zwar ganz hübsch und durchaus auch nützlich, aber eIn Brett tut´s auch, und gibt dir letztlich mehr Flexibilität. (ich bin zur Zeit am Überlegen, ob ich unsere mühselig gelegten Ziegel wieder entferne, um mit der Bodenfräse einfach durchpflügen zu können...). Wir haben heuer - Covid sei Dank - ca. 70m² (gefräst/durchgesiebt/bebaut). die Arbeit ist nicht zu unterschätzen, und zwar die laufende, es bleibt nicht bei einem einmaligen Kraftakt. ...aber das erste Mal die eigenen, frischen Kartoffel aus er Erde zu holen und zu bruzzeln - ja, das hat schon was 8)


    Noch rasch zur Buchempfehlung:

    - Das BLV Handbuch Landleben ISBN: 978-3-8354-1071-8

    - GU, Obst & Gemüse selbst anbauen ISBN: 978-3-8338-3455-4

    - Mischkultur im Hobbygarten ISBN: 978-3-8001-5831-7

    - DK, Selbstversorger für Einsteiger ISBN: 978-3-8310-2750-7

    - und falls Kids auch mitmachen sollten: Kosmos, Hurra es wächst ISBN: 978-3-440-12673-8


    Bzgl. Glashaus: Makoto hat kürzlich einen Hochbeet-Thread gestartet, ich hab darin einen Link zu einem "Folien-Glashaus" gepostet - wirf mal einen Blick drauf, vielleicht ist es ja brauchbar für dich.

  • ich würde dir Wie wir eine Wiese in einen Selbstversorger-Garten verwandelt haben!

    von Wurzelwerk empfehlen.

    Von ihr gibt es ganz tolle Tipps.

    Nach einem Umzug hat sie ab so quasi ersten Tag wieder einen Selbstversorger Garten.


    Sie erklärt auch in anderen Videos wie man so gut wie ohne Gießen und Unkraut jäten auskommt.

    Auch legt sie ihre Beete auf der Grasnarbe an. Wird auch in einem Video genau erklärt.

    Umgraben bringt nur die Erdschichten durcheinander.

    Sind zuviele Videos um alles hier zusammen zu fassen.

  • Von Frühjahrs-und Herbsthimbeeren kann ich dir Stecklinge geben, wenn du magst.

    Was das Beet betrifft, liste ich dir morgen meine Lieblingsbücher dazu auf. Die Seite von "Marie von Wurzelwerk" kann ich empfehlen, für Anfänger gut geeignet mit brauchbaren Tipps!

    ganz überlesen............ die Marie ist klasse.

  • Was du jetzt im Herbst machen kannst ist umgraben und gleich Mist oder Pferdemist einarbeiten. Der hat dann im Winter Zeit sich abzubauen und mit dem Boden zu vermischen. Dann siehst du auch gleich ob der Boden eher sandig, normal oder lehmig ist. Willst du Kartoffeln, brauchst du sandigen Boden, da musst du dann Sand untermischen. Dann im Frühjahr nochmal durcharbeiten. Setzlinge für Tomaten, Paprika, Chilis kannst du in einem Frühbeet ziehen und nach dem Frost aussetzen. Salat würd ich fertige Pflanzen kaufen. Bohnen immer in Gruppen setzen (so 6-9 Stück in eine Kuhle, vorher ein wenig in Wasser einweichen). Kürbisse auch im Frühbeet vorziehen. Die wachsen am Besten auf einem Komposthaufen. So einen brauchst du sowieso für den Abfall, und der Kompost ist das Beste für die Pflanzen

    "Das strategisch Gewünschte muss mit dem taktisch Möglichen übereinstimmen."
    Bernard Law Montgomery, 1. Viscount Montgomery of Alamein, KG, QCB, DSO, PC