Sicherheitscheck - der Einbruch im Eigenheim

  • Hallo ihr lieben Prepper- und innen

    Ich kam vor kurzem, als ich ohne Hausschlüssel nach dem Nachtdienst nach Hause kam, auf die Idee, zu versuchen, bei mir selbst einzubrechen. Am besten ohne meine Freundin zu wecken.
    Gesagt getan, wenn sich auch die Motivation nach 12h Arbeit in Grenzen hielt.

    Erdgeschoß schied nach einer Hausumrundung und einer Klettertour in den Garten aus, da hier eine Tür mit hoher Sicherheitsklasse und Lock-Pick-hemmendem Zylinder verbaut sind, ebenso manipulationssichere Rollläden.

    Nächster Ansatz war die Garage, von deren Flachdach man zu einer Art Balkontüre kommt.
    Diese ist aus Glas, und war gekippt.
    Nach einem Klimmzug und ein paar Turnübungen war ich auf dem Garagendach, und mit Draht aus dem Garten war die Türe in 5min geöffnet.

    Ich empfehle jedem, mal zu versuchen, bei sich selbst einzubrechen, sowohl extra leise als auch einfach so.
    Man bekommt sehr schnell aus dieser Sichtweise mit, wo es mit der Heimsicherheit noch nicht so gut läuft.

    Viel Spaß beim Probieren!

    justme

  • Achtung !

    Die Idee ist ja grundsätzlich gut ABER...

    den Polizeieinsatz wirst Du bezahlen müssen falls Dich ein Nachbar oder ein Hundigassigeher / Nachtjogger anderer Spätheimkehrer sieht und nicht erkennt.
    Wenn Du dazu nach Feierabend 2 Bier hattest und die Motorhaube noch warm ist gibt's weiteren Ärger. Alles schon passiert.

    Und die durchs Blaulicht und Sirenen geweckten Nachbarn sehen Dich ab dann in einem ganz neuen Licht...

    In USA und anderen Ländern mit Zivilbewaffnung und niedriger Hemmschwelle sterben so übrigens jährlich mehrere Menschen.
    Die Aussage : Ups, sorry, hab meinen Mann erst erkannt als ich das Magazin gewechselt habe... nützt dann auch nicht mehr viel.

    Also, austesten JA, aber machts am Tag und informiert vorher den Fenstergucker nebenan. Erst danach die Übung mit Ansage Nachts wiederholen um die Bewegungsmelder zu testen.

    LG

    Good logistics alone can’t win a war. Bad logistics alone can lose it.

  • Da kann ich @Grimm nur zustimmen!

    Der Einbruchsversuch zu Hause macht aber vermutlich auch nur bei gekippten Fenstern und Türen Sinn. Und eigentlich sollte man wissen, dass gekippte Fenster und Türen ein Sicherheitsrisiko sind. Geschlossene Fenster und Balkontüren lassen sich in der Regel nur mit Beschädigung von außen öffnen. Ist also nicht zum Probieren geeignet.

    Try to leave this world a little better than you found it. (Robert Baden-Powell)

  • @Grimm: Und was genau wäre der Grund dafür, dass ich den Polizeieinsazt berappen sollte?!? Ich habe nichts Verbotenes gemacht, und für dumme Nachbarn kann ich ja nichts.

    Wie der Fall mit der "Pizzeria Anarchia" gezeigt hat ist es gar nicht so einfach, Geld, für Einsätze zu kassieren.

    There is no such thing as too much backup!

  • So sind die Ansichten verschieden. Und die Auslegung von Dummheit wohl ebenfalls....

    Ob Dein Nachbar dumm ist kann ich nicht beantworten, kenn Ihn nicht.
    Ich wäre dankbar wenn jemand die Polizei anruft wenn sich bei mir jemand Nachts im dunkeln zu schaffen macht. Nennt man hier gut nachbarschaftliches Verhalten.

    Allerdings finde ich es Dumm solche planlosen Aktionen zu starten. Bei uns wird jedenfalls der Verursacher eines unnötigen Polizeieinsatzes zu Recht zur Kasse gebeten.
    Bedenke mal die Konsequenzen wenn die Streife wegen einem solchen "Versuchs" dann an einem anderen Ort fehlt wo sie evtl. schlimmeres hätten verhindern können.

    Ausgerechnet ein Prepper, der vorausschauend planen und handeln sollte, nimmt unnötigerweise die eh schon überall knappen Ressourcen der Obrigkeit in Anspruch. Das widerspricht meinem Ansatz vom preppen indem ich dem Staat ein Problem abnehme indem ich für die meinen und mich selbst vorsorge und er sich dann nicht auch noch um mich kümmern muss....

    Dass bei so einem Versuch auch die schlafende Freundin geweckt und in Todesangst versetzt hätte werden können mal aussen vorgelassen. Und wenn sie mit nem Prepper zusammenlebt der unter dem Bett die doppelläufige geparkt hat...

    aber das hab ich schon im ersten Post geschrieben.

    Wie gesagt, kann jeder machen wie er will, ich persönlich begrüsse darwinsche Auslese.

    LG

    Good logistics alone can’t win a war. Bad logistics alone can lose it.

  • Egal ob man es ausprobiert oder nicht, die Idee dahinter finde ich gut. Durch solche Gedankenexperimente findet man vielleicht einen Schwachpunkt an den keiner denkt ...
    z.B. Die Dachluke zu der eh keiner hinkommt, es sei denn man klettert über das Garagendach zum Balkon im ersten Stock und dort dann auf das Dach.

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.

  • Die Idee Schwachstellen aufzudecken finde ich auch gut, aber Grimm hat mit seiner Darstellung vollkommen recht, gibt nichts hinzuzufügen.
    Dass man über sowas überhaupt diskutieren kann...wenn man mal kurz nachdenkt muss sich das einem doch erschliessen.... (meine nicht dich Don P :-)

  • Dann benötigt man aber auch die richtige Motivation und Geschick, sonst wird man nicht viele Schwachstellen finden.

    Du könntest aus der Sache auch eine andere Lehre ziehen....einen vernünftigen und gut versteckten Schlüsselsafe für solche Fälle zb

  • Ich glaub wenn man nass, kalt und müde vor dem Eigenheim steht und rein will. Steigt die Motivation und der Ideenreichtum von Minute zu Minute und man denkt an unlogisch aber mögliche Pfade um reinzukommen. Pfade die man von innen nicht bedacht hatte.

    Umgekehrt, der gemeine Einbrecher der vorhat wo einzusteigen mustert und rastert Häuser ganz anders als wenn ich spazieren gehe und die Rosen und den Heckenschnitt bewerte. Dem fallen von 10 Häusern drei mit Schwachstellen auf. Mir ist wohl nichtmal aufgefallen welches Haus Katzen und welches Haus Rottweiler als Wachhunde beherbergt nachdem ich vorbeigegangen bin.

  • Eben...der Einbrecher nimmt auch keine Rücksicht daruaf wenn er etwas zerstört solange es keine Aufmerksamtkeit auf sich zieht.

  • Zitat von rand00m im Beitrag #9
    Ich glaub wenn man nass, kalt und müde vor dem Eigenheim steht und rein will. Steigt die Motivation und der Ideenreichtum von Minute zu Minute und man denkt an unlogisch aber mögliche Pfade um reinzukommen. Pfade die man von innen nicht bedacht hatte.

    Umgekehrt, der gemeine Einbrecher der vorhat wo einzusteigen mustert und rastert Häuser ganz anders als wenn ich spazieren gehe und die Rosen und den Heckenschnitt bewerte. Dem fallen von 10 Häusern drei mit Schwachstellen auf. Mir ist wohl nichtmal aufgefallen welches Haus Katzen und welches Haus Rottweiler als Wachhunde beherbergt nachdem ich vorbeigegangen bin.



    Wir mussten das Schild "Warnung vor dem Hund" aufstellen.. Ist ein quasi-Schulweg. Einige Doofies hatten sich beschwert, dass sie vom Hundegebell aufgeschreckt werden..

    Nicht das sich die "Armen" womöglich noch in unseren abgeschlossenen Garten verirren tun, um anchliessend noch gebissen zu werden.

    Gibt es dafür auch APPS? Hundebellwarnapp? Oder hier herrsche ich APP? Da ich nicht über so ein Gerät verfüge, weis es leider nicht.

    Gibt es in Österreich keine so Schilder?

  • Zitat von Bardo Thodol im Beitrag #4
    Und was genau wäre der Grund dafür, dass ich den Polizeieinsazt berappen sollte?!?



    Das ist in Österreich in der Tat so. Du zahlst als Verursacher die Einsatzkosten.

    Zitat
    Wird eine Alarmanlage fälschlich ausgelöst und die Polizei rückt an, ist immer Kostenersatz an die Exekutive zu zahlen - auch wenn die Beamten in der Nähe waren. So lautet die Entscheidung des Verwaltungsgerichtshofs (VwGH).



    Quelle: http://wien.orf.at/news/stories/2849493/

    Wenn du z.b. wandern bist und jemand meldet dich vermisst und die suchen nach dir während du gemütich in einer Hütte hockst zahlst auch.


    Generell erinnert mich das an diesen Nachrichtenbericht:

    Zitat
    Ein aufmerksamer Nachbar, die Polizei, ein Schlüsseldienst, ein Dachdecker und ein Notarzt sind am Donnerstag notwendig gewesen, um einen 82-jährigen Mann in Not aus seinem stark abgesicherten Haus zu bergen.

    Nun wurde ein Dachdecker geholt, der einige Schindel entfernte. Ein Polizist stieg in den Dachboden ein, überwand die Sicherung der Treppe ins Haus und fand dort den regungslos am Boden liegenden 82-Jährigen.



    Bewusstloser Mann aus stark gesichertem Haus gerettet

  • @Ben: Im Bezug auf das Bezahlen des Polizeieinsatzes muss ich dir widersprechen. Im Fall des Artikels geht es konkret um einen Fehlalarm einer Alarmanlage und im hier diskutierten Fall um die Meldung eines Nachbarn. Im Falle, dass du bei dir selbst einbrichst, jemand sieht dich und verständigt die Polizei musst du nicht dafür bezahlen.

    Try to leave this world a little better than you found it. (Robert Baden-Powell)

  • Lassen wir das Bezahlen der Kosten mal außen vor, da wir alle keine Juristen sind wird es hier keine Wahrheit geben.

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.

  • Zitat von Ben im Beitrag #12
    Zitat von Bardo Thodol im Beitrag #4
    Und was genau wäre der Grund dafür, dass ich den Polizeieinsazt berappen sollte?!?


    Das ist in Österreich in der Tat so. Du zahlst als Verursacher die Einsatzkosten.


    Jein. Die Sicherheitsgebührenverordnung (SGV) in Österreich nennt in diesem Kontext explizite Kostensätze...

    * für Fehlalarme durch technische Alarmanlagen (weil das häufig vorkommt und die Polizei lieber private und daher anders bezahlte Sicherheitsdienste solche Fehlalarme abfangen lassen möchte),

    * bei vorsätzlichem Auslösen einer falschen Notmeldung (logisch, die Polizei will sich ja nicht verar... lassen),

    * und wenn Sicherheitsbeamte grob fahrlässig einer Gefahr für Leben oder Gesundheit ausgesetzt werden (also wenn ich mich echt deppert in Gefahr bringe und deshalb ein Einsatz notwendig wird).

    Im hier genannten Fall trifft das alles nicht zu, weshalb zumindest allgemein _nicht_ von einer Kostenersatzpflicht für den "Selbst-Einbrecher" oder auch den vermeintlich hilfsbereiten Nachbarn auszugehen ist. Allerdings könnte das im Einzelfall und vor allem im Wiederholungsfall auch anders gehandhabt werden. Also wie eh schon mehrmals empfohlen wurde solche Tests lieber erst nach Vorankündigung bei den lieben Nachbarn durchführen.

  • Abseits der Kostenersatzfrage: Ich lebe in einem Dorf, wo man seine Nachbarn noch kennt. Und "Nachbar" ist bei uns jeder in Sicht- und Hörweite...
    Also ist die Diskussion für mich eher theoretischer Natur. Meine Nachbarn kommen vermutlich eher mit'm Bier rüber, setzen sich auf die Terrasse und haben 'nen Heidenspaß!

    There is no such thing as too much backup!

  • Also der Sicherheitscheck funktioniert auch wenn ich eine Runde um mein Haus gehe und aufmerksam schaue welche Möglichkeiten ein Einbrecher haben könnte.

    Nur weil ich nicht in ein Fenster einsteigen kann, und ich daher glaube, dass es sicher ist, heißt das noch lange nicht,
    dass ein geübter und wahrscheinlich um Jahre jüngerer Einbrecher das nicht schafft.

    Also einfach eine Runde ums Haus und schauen, wo besteht die theoretische Möglichkeit einzudringen.
    Die besteht bei jedem Fenster im Erdgeschoß, das nicht durch Gitter oder ähnliches gesichert ist.
    Ebenso besteht diese Möglichkeit bei jeder Türe im Erdgeschoß. Mit entsprechender Gewalt ist jede Türe (fast jede) zu öffnen.

    Wenn ich im Garten dann noch Leiter und anderes Einbruchswerkzeug herumliegen habe erweitert das die Möglichkeiten des Einbrechers unglaublich.

    Und ausprobieren würde ich das, wenn überhaupt, nicht zu einer Zeit wo man mit Einbrechern rechnet, sondern am helllichten Tag wo mich alle Nachbarn als Eigentümer erkennen und bestenfalls sagen jetzt spinnt er schon komplett.
    Denn sollte wider erwarten zufällig eine Streife Polizei vorbeifahren und mich sehen, kann das böse enden.
    Sollte ich weil ich außer Atem bin nicht schnell genug antworten können. Werde sicher nicht gleich erschossen, aber eine ordentliche Anwendung von Körperkraft kann mir schon blühen und das verursacht uu ziemliche Schmerzen.

    bG

    Norbert

    Gut vorbereitet läuft alles besser

  • In Wien gab es vor ein paar Jahren eine Phase, da wurden Eigentumswohnungen im ersten Bezirk (=Touristenzentrum) tagsüber ausgeräumt. 2 Typen im Blaumann mit einer Leiter, klettern von außen in den ersten Stock und nehmen alle Wertsachen mit. Gedacht hat sich jeder: Handwerker ...

    Zum Thema: Ein Freund von mir hat ein Einfamillienhaus, die Kellerfenster sind über dem Bodenniveau. Daher hat er Fenstergitter gekauft und sie montiert. Aber die Schrauben waren zu kurz, sie waren nicht tief in der Mauer sondern größtenteils in der Fassadendämmung. Und dann mit einem tollen Kreuzschlitz zum wieder öffnen ...

    Konklusio: Nur weil es sicher aussieht muss es nicht sicher sein. In diesem Fall hätte man die Gitter entweder rausreissen oder einfach abschrauben können.

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.

  • Aber die Optik hilft schon mal

    Zum Thema... Ich habe auch schon mal die Polizei angerufen weil ich bei einem Haus mit dem auto vorbei gekommen bin das mir komisch vorgekommen ist. Da waren auch 2 Männer mit einer Leiter am Gange. Was rausgekommen ist weiss ich nicht. Aber da hätte auch nicht geholfen dass die Nachbarn ihn kennen.das war aber am frühen vormittag (also wenn die meisten unterwegs zur Arbeit sind)