Notstromversorgung bei Blackout

  • Hallo zusammen!


    Meine Erfahrung mit mobilen Generatoren ist, dass diese sehr oft nur ein Prepper Plazebo sind. Ich dache auch, dass man mit wenigen hundert Euro Invest im nächsten Baumarkt bereit für das nächste Blackout ist. Im Grunde stimmt das auch, aber nicht so, wie sich das viele erhoffen.


    Geräte in der Preisklasse sind für Gartenparties, Camping, Marktstände oder für die Verwendung auf Baustellen (Beleuchtung, kleine Elektrogeräte) gedacht. Die laufen dort ein paar Stunden und werden dann wieder eingepackt. Dauerbetrieb über einen ganzen Tag ist damit nicht möglich. Sobald man Geräte mit Elektromotoren und nicht nur Licht anschließen will, wird man schnell feststellen, dass diese sehr viel Anlaufstrom benötigen (Kompressoren in Kühl- und TK-Schränken, Wärmepumpen etc.) und daher die Leistung beim Start viel höher sein muss. Ein direkt angestecktes Gerät ist vielleicht ok, aber im Blackout will man ja nicht unbedingt nur ein einziges Gerät versorgen. Und an den wirklich wichtigen Dingen, wie z.B. der dauerhaften und stabilen Versorgung der Heizungssteuerung wird man mit diesen Geräten meist scheitern.


    Sobald man einen Generator will, der an einen Hausverteiler angeschlossen werden soll, kann man sich von der Idee eines Budgets mit ein paar hundert Euro verabschieden. Allein der vorschriftsmäßige Anschluss mit Notstrom Umschalter (ohne Generator) wird dieses Budget verbrauchen, wenn man überhaupt einen Elektriker findet, der so eine "billige" Lösung machen will.


    Im Blackout gilt wohl eher das, was hier zuvor in diesem Thread bereits angesprochen wurde (und was auch in der Praxis passiert, siehe YouTube Videos aus den USA zu den großen Blackouts). Die Leute werden selbst oder mit Hilfe der Nachbarn aus abgeschnittenen Verlängerungskabeln irgendeinen Pfusch zusammenschrauben. Es wird Elektrounfälle geben, Sicherungen werden fallen, Geräte werden kaputtgehen und irgendeine Lösung wird sich dann für die meisten schon finden, um mit dem China Generator für ein paar Stunden die Beleuchtung und die wichtigsten Geräte zu versorgen. Wenn der Ausfall lokal war, dann findet sich immer irgendeine Lösung, um sich auch über mehrere Tage durchzuwurschteln. Aber wenn es sich um einen großflächigen Ausfall handelt, dann ist ein paar Tage später Schluss mit wurschteln.


    Meine Gedanken dazu:


    1) Heutzutage gibt es tolle tragbare Akkupacks mit 230V Inverter, die sind für die meisten einfachen Zwecke gut geeignet. Die machen keinen Lärm, stinken nicht und sind auch nicht genau dann kaputt oder funktionsunfähig, wenn man sie nach langer Zeit dann doch einmal benötigt. Für das "kleine" Blackout (und auch ohne Blackout) sind die ok, wenn auch etwas teurerer als die ganz billigen China Generatoren. Dazu könnte man sich dann noch ein mobiles Photovoltaik Panel kaufen und hoffen, dass der Strom zu einer Zeit ausfällt, in der die Sonne scheint. Und so ein Ding kann man natürlich auch mit einem billigen Generator wieder aufladen, solange man Benzin hat.


    2) Eine Photovoltaik Anlage mit Notstromfunktion ist eine sinnvolle und nachhaltige Investition, die nicht nur für den Doomsday etwas bringt. Dazu muss man ja nicht gleich die überdrüber Insel-Lösung um 30k Euro bauen. Wenn man so eine Anlage nach Prepper Gesichtspunkten baut und nicht nur auf die reine Wirtschaftlichkeit schaut, dann ist man um unter 10.000 Euro dabei (mit Eigenleistung und mit Einschränkungen und Komfortverlust im Notfall).


    3) Ein kleinerer Generator kann ein sinnvoller Zusatz zu Punkt 2 sein (Nachladen im Notfall wie bei Punkt 1), speziell wenn man nicht so viel Geld für Speicher ausgeben will.


    4) Es wird nicht mehr allzu lange dauern, dann werden E-Autos mit bidirektionalen Ladesteckern Standard sein. Dann hat man im besten Fall einen riesigen Akku vor der Türe stehen, der über viele Tage Notstrom liefern kann (die nötigen Installationen im Haus vorausgesetzt)


    5) Ein Generator (inkl. einer vorschriftsmäßigen Installationen für einen Hausanschluss), der nicht nach ein paar Stunden schlapp macht, kostet mehrere tausend Euro. So ein großer Unterschied zu Punkt 2 ist da nicht mehr, wenn man bedenkt, dass der Generator allein totes Kapital ist und ein beträchtliches Risiko besteht, dass er im Ernstfall, einige Jahre nach der Installation, versagt.

  • Dauerbetrieb über einen ganzen Tag ist damit nicht möglich.

    Benötigt man Dauerbetrieb in einem Blackout Szenario?

    Welche 230V Geräte benötigst du 24/7 in einem Blackout für 1 Tag, 5 Tage, 10 Tage, 14 Tage, 21 Tage, ???

    400V Geräte?

    Kompressoren in Kühl- und TK-Schränken

    Hab meine ausgemessen, ist nicht so schlimm.

    Hatte mal ein 2-Takt 1000W Moppelchen, das hat manchmal beim Anlaufstrom vom Kühlschrank gestreikt, manchmal hat es das geschafft.

    1000W ist die unterste unterste Schmerzgrenze. Alles Drüber sollte für TK Kälte Generatoren reichen. Workaround, zeitverzögert einschalten. Läuft mal das erste, gibts Grundlast und die restlichen klappen schon besser.


    Wärmepumpen

    Wärmepumpen(vulgo. Klimaanlagen) sind unschlau zu betreiben per Generatorstrom.

    Insbesondere da der Wirkungsgrad bei Tiefen Temperaturen deutlich sinkt.


    Beispiel einer aktuellen:

    Hoval Belaria SRM8

    Max. Aufnahmeleistung im Heizbetrieb - Wärmepumpe 3,3kW

    Max. Aufnahmeleistung im Heizbetrieb - Notheizung 3kW oder 9kW

    Betriebsstrom max. - Verdichter 15A

    Betriebsstrom max. - Anlaufstrom 11A

    Sicherung 16A Träge



    Für mich disqualifiziert sich eine Klimaanlage mit Split Wärmepumpe für den Generatorbetrieb wenn man dann 12kWh zum verheizen von selbst erzeugten Strom aus Diesel/Benzin benötigt.

    Bei Erdwärme ist der Anlaufstrom nochmals schlimmer, weil mehr masse verschoben werden muss.

    Und an den wirklich wichtigen Dingen, wie z.B. der dauerhaften und stabilen Versorgung der Heizungssteuerung wird man mit diesen Geräten meist scheitern.

    Meine Heizungssteuerung und die Umwälzpume braucht lt. Datenblatt 19W/Neunzehn Watt. Das lässt sich schupfen, solangs Gas aus der Leitung kommt. Dann kann ich mich heiß duschen und meine GÖGA kann baden.

    Ansonsten gibts Brennholz. Damit krieg ich auch die Wanne voll und heiß.


    vorschriftsmäßige Anschluss mit Notstrom Umschalter ... Budget

    100€ Umschalter 40A

    30€ LS C25A 3+n

    6€ Stecker CEE 32A

    UVA's + LS

    Kabel

    Arbeitszeit

    Ist noch überschaubar vom Budget her


    Akkupacks mit 230V Inverter

    Die sind ja erst nicht in der Lage die TK Geräte zu speisen!

    Beim Generator mit Treibstoff dimensioniesrst du für "dauerhaft" und im >5kW Bereich.


    Photovoltaik Anlage mit Notstromfunktion

    dazu haben wir hier schon einen ausgezeichneten Thread hier. Da müsst ich im Detail jetzt nachgraben, aber 10k€ und kleine Akkus ... und nur ein bissi PV. ich glaub prepperfamily wäre wenn der Strom zeitgleich zu seinem Lasttest ausgefallen wäre, schnell mal auf leeren Batterien gestanden. Obwohl er das größer dimensioniert hat. Er tut jetzt das nötige an Root-Cause-Analyse und Corrective-Action und Preventive-Action.


    kleinerer Generator kann ein sinnvoller Zusatz zu Punkt 2 sein

    da würde ich die erweiterungen schrittweise durchführen. Generator ist im 500€ Range, das ist schnell mal umgesetzt als im 10k+500€ Range. für PV+Generator.

    und du hast dich ja schon für gegen kleinen generatoren ausgesprochen. das ist mir nicht schlüssig.


    Dazu gibts auch grad traurige Erfahrungswerte zu "Premium" Generatoren, die nach kurzer Zeit schlapp machen.


    5) Ein Generator

    Ich würd den Generator trotzdem am Verbrauch dimensionieren.

    TK-Geräte sind überschaubar

    Aufladen von AKKUS

    Licht - substituierbar

    Kommunikation - Funk mittels Batterien laden, siehe akku laden.

    Dinge die nicht ohne Strom funktionieren können und nicht substituiert werden können.


    Wenn ich jetzt ein 7,5kW Gerät vorhalte, muss ich auch die Betriebsmittel in der größenordnung vorhalten. Die haben dann viel mehr verbrauch im Idle. Meine Verbraucher werden aber nicht mehr Strom verbrauchen deswegen.


    Ich komm für mich gerechnet mit 2kW super durch. Rationiert laufen damit die Tiefkühler noch solang bis ich die leergefuttert hab ohne auftaun.


    --- --- ---


    Welche Verbraucher planst du im Blackoutfall zu betreiben?

    Was wäre die Summe deiner Leistung die du brauchst?

    Welche Verbraucher müssten 24/7 laufen?

    Welche Anlaufströme haben deine TK's?

    Andere Geräte mit hohem Anlaufstrom?

    400V Verbraucehr ja oder nein?

    Eher Benzin oder Diesel?

    Hast du schon eine PV? Wie hast du die dimensioniert für dich?


    --- --- ---


    Das ist der Generator Auswahl Thread. Vielleicht kann das Team das umschieben oder in einen neuen Thread stecken.

  • Da würde ich mich auch gerne einklinken. Bisher war Notstrom für mich nicht so am Radar, aber der Horizont erweitert sich halt.
    Bei der Geschichte kommt es ja unheimlich darauf an was man betreiben will.
    Wie war eure Herangehensweise bei der Auslegung eurer Anlagen?

    Bisher hätte ich ohne Strom geplant. Was sind eure Prioritäten beim Thema Elektrik?

    Für einen kurzfristigen, oder begrenzten Stromausfall, ginge es vermutlich darum den Komfort und die Kommunikation zu waren. Leuchtmittel, Handys, IPads, Zahnbürsten etc.

    Was habt ihr für einen längerfristigen Ausfall geplant?

    Natürlich spielt die Wohnsituation ganz groß mit. Braucht die Pelletheizung Strom zum fördern etc.


    Aktuell arbeite ich auf einen 30 Tage Vorrat hin. Ich wohne im obersten Stock in einer Eigentumswohnung in Wien. Habe eine große Terrasse auf der ab Mittag bis Sonnenuntergang Sonne ist-

    Jetzt spiele ich mit dem Gedanken einer Camping/Wohnmobilsolaranlage und entsprechender Powerstaion mit welcher ich besagten Komfortbedarf Laden kann, leere Autobatterie wieder Leben einhauchen kann, oder auch anders herum, das Auto als Generator benutze um die Powerstation zu laden wenn das Wetter Solarenergie nicht her gibt.

    Eventuell auch noch mit einer Camping Kühlbox die man gleich ohne Wechselrichterverluste auf 12V der Powerstation hängen kann, um Teile des Kühlschrankinhalts zu retten?

    Was sagt ihr dazu?

  • Was habt ihr für einen längerfristigen Ausfall geplant?

    Sonne in ein 12V Akku rein, und von da wenn der gefüllt ist andere geräte laden mit 12V fähigen ladegeräten. ist aber noch in vager planung bei mir.


    Don Pedro ist hier denk ich in der Spitzengruppe.



    Grim bitte definiere "längerfristig"

  • Don Pedro ist hier denk ich in der Spitzengruppe.

    Ich bin gerade dabei sowas zu basteln, seit 2 Tagen habe ich alle Einzelteile. Momentan experimentiere ich mit den Möglichkeiten, sobald ich etwas Lauffähiges besitze schreibe ich einen Bericht dazu. Wird aber sicher noch 1 bis 2 Wochen dauern.

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.

  • Gute Frage, in meinem Fall mal 30 Tage.

  • Für mich disqualifiziert sich eine Klimaanlage mit Split Wärmepumpe für den Generatorbetrieb wenn man dann 12kWh zum verheizen von selbst erzeugten Strom aus Diesel/Benzin benötigt.


    Ich möchte nicht auf jeden Punkt eingehen, weil das zu sehr auf die persönliche Situation ankommt. Bei mir sind viele Voraussetzungen nicht gegeben, die du ansprichst. Ich habe z.B. keine fossilen Heizmöglichkeit, ich muss eine Lüftungsanlage am Laufen halten, ich habe eine Wärmepumpe und mir ist im Notfall die temporäre Effizienz einer Lösung egal. Für den nächsten gelten wieder andere Randbedingungen und Voraussetzungen.


    Meine Kernaussage war, dass man sich einfach genau ansehen sollte, ob ein kleiner Generator für die eigene Situation ausreichend und sinnvoll ist und was mögliche Alternativen sind.


    Für einschlägig gebildete Elektrobastler mag ja im Pfusch vieles einfacher sein, als allgemeines Zivilschutzkonzept ist das aber nicht tauglich. Daher halte ich die Ausage, dass notwendige Umbauten für einen Generator eh mit ein paar Teilen um 136 Euro erledigt sind, für pauschal falsch.

  • Ein guter Generator (z.B. Honda-Inverter) ist sehr wohl für den "Dauerbetrieb" ausgelegt. Klar muss man sich mit dem Betanken etwas einfallen lassen, aber dafür gibt's ja Lösungen.

    Ich persönlich habe mein Konzept so ausgelegt, dass ich mittels zweier Versorgungsbatterien und Wechselrichtern mein Haus "online" halte. Die Batterien werden einerseits über PV angespeist, andererseits können sie vom Generator geladen werden. Das hat den Vorteil, dass dieser nicht ständig laufen muss, sondern nur zum Laden der Akkus (oder falls etwas mehr Leistung gefordert ist).

    Damit kann ich Beleuchtung, Kühlung und Kommunikation aufrecht erhalten, zumindest eine gewisse Zeit.


    Allerdings muss der Generator für einen Notbetrieb ja auch nicht 24/7 laufen. 2x täglich, um die Kühlgeräte wieder "aufzutanken", die Akkus der Beleuchtung wieder zu laden und sonstige stromabhängige Aktionen durchführen zu können.

    There is no such thing as too much backup!

  • Ich würde in eine einfache Strom-Notversorgung KEINE Solarenergie mit einbeziehen. Das macht die Sache nämlich aufwendig, teuer und schließlich eh sinnlos, weil das vieldiskutierte Blackout im Winter kommt. Erstens weil da die Last groß und das Wetter schlecht ist und zweitens, weil es der Teufel so will ;)

    Und im Winter kannst die Solarenergie quasi vergessen - das Blackot kommt ja weil es gerade ewig geschneit hat etc. - da kommt nix daher von der Sonne.
    Kleine Statistik unserer 17kWp Anlage:
    Solarstrom Juli 2450kWh
    Solarstrom Dezember 280kWh (=11% der Sommerproduktion)

    Wer jetzt plant 3 Solarpanele mit Summe ca. 1000Wp als Basis zu nehmen (am Balkon oder so irgendwie), der kriegt dann im Dezember rd. 16kWh raus, das sind dann 0,5kWh pro Tag. Kannst vergessen.

    Besser das Geld in einen etwas teureren/besseren Generator bzw. in eine größere Batterie stecken. Am besten Kombination Generator, Gleichrichter/Laderegler, Batterie, Wechselrichter planen. Dann rennt der Generator immer auf Ideallast für eine gewisse Zeit (zum Batterieladen) und den Rest des Tages liefert der Wechselrichter den Strom für die lebenswichtigen Verbraucher.


    Eine autarke Stromversorgung ist ungleich aufwendiger (und teurer).

  • Ich persönlich habe mein Konzept so ausgelegt, dass ich mittels zweier Versorgungsbatterien und Wechselrichtern mein Haus "online" halte. Die Batterien werden einerseits über PV angespeist, andererseits können sie vom Generator geladen werden. Das hat den Vorteil, dass dieser nicht ständig laufen muss, sondern nur zum Laden der Akkus (oder falls etwas mehr Leistung gefordert ist).

    Damit kann ich Beleuchtung, Kühlung und Kommunikation aufrecht erhalten, zumindest eine gewisse Zeit.


    Allerdings muss der Generator für einen Notbetrieb ja auch nicht 24/7 laufen. 2x täglich, um die Kühlgeräte wieder "aufzutanken", die Akkus der Beleuchtung wieder zu laden und sonstige stromabhängige Aktionen durchführen zu können.

    Genau so habe ich mir meine Lösung auch überlegt.

    Könntest du mir ein paar Eckdaten zu Wandler, Akkus und PC-Module verraten?

    Danke!

  • Ein guter Generator (z.B. Honda-Inverter) ist sehr wohl für den "Dauerbetrieb" ausgelegt. Klar muss man sich mit dem Betanken etwas einfallen lassen, aber dafür gibt's ja Lösungen.

    Ja, kann ich bestätigen. Ein Markengenerator (der dann auch das 2-3 fache von den Obi-Generatoren kostet) hält den Betrieb über einen Tag aus, vielleicht kann er auch länger durchlaufen. Das habe ich noch nie probiert. Aber welche Lösungen gibt es für das Betanken von Benzin Generatoren?


    Ich habe diesen Punkt bei mir als die größte Schwachstelle identifiziert, da ich im Notbetrieb mit ca. 15kWh Verbrauch pro Tag rechne. Ein durchschnittlicher Haushalt kommt sicher mit etwas weniger durch, aber nur Licht und ein Radio betreiben wäre mir zu wenig. Ein effizienter Honda Inverter Generator für so eine Leistung kommt mit ca. 1l/h durch. D.h. den muss man alle paar Stunden nachtanken und je nach Leidensfähigkeit kommt man mit 20 Liter Benzin dann über 2 Tage. Und mehr als 20 Liter Benzin zu Hause zu lagern ist illegal. Gut, man kann dann noch (s)ein Auto auspumpen sofern man keinen Diesel fährt aber dann wird es schnell sehr dünn. Und während eines Blackouts rechen ich nicht damit, dass ich Benzin einfach nachkaufen kann. Aber vielleicht ist diese Annahme zu pessimistisch.


    Da ist man mit einem Öltank für die Heizung und einem Dieselgenerator natürlich besser dran. Das ist zwar auch illegal aber wenigstens nur Steuerhinterziehung und im Notfall sicher egal. Aber für Benzin würde mich echt interessieren, wie man für den Blackout Fall vorsorgen kann.

  • Das ist zwar auch illegal aber wenigstens nur Steuerhinterziehung und im Notfall sicher egal.

    Wieso illegal? Ist es bei euch nicht auch so, dass man ihn (wenn er fest installiert ist) mit Heizöl betreiben kann?

  • Wieso illegal? Ist es bei euch nicht auch so, dass man ihn (wenn er fest installiert ist) mit Heizöl betreiben kann?

    Wenn es ein fest installierter Generator (gemäß den gesetzlichen Auflagen) ist, dann ist es legal möglich, Heizöl zu verwenden. Mit einem "normalen" kleineren Dieselgenerator, der z.B. Rollen und Steckdosen hat, wird man die Auflagen nicht erfüllen. Ich halte das aber nur für ein theoretisches Problem. Die Produktion von Strom mittels Heizöl ist im Privatbereich sowieso kommerziell nicht relevant, weil zu teuer. Und in einem Blackout werden die Behörden garantiert andere Sorgen haben. Bei Benzin ist das etwas anderes, da geht es um Sicherheit und das kann ich auch nachvollziehen. Ich würde mich auch nicht wohlfühlen, wenn der Nachbar in seiner Garage ein Tanklager aufbaut.

  • Genau so habe ich mir meine Lösung auch überlegt.

    Könntest du mir ein paar Eckdaten zu Wandler, Akkus und PC-Module verraten?

    Danke!

    Gerne!


    Ich habe zwei 95 Ah AGM-Versorgungsbatterien (die auch als Starterbatterie dienen können): Varta Professional Dual Purpose AGM 840 095 085.

    Der PV-Teil ist ein einzelnes Modul (Trina Honey TSM-285PE06H - 285 Watt), welches mittels eines Victron SmartSolar MPPT 75/15 (24V-Version) an die Batterien angeschlossen wird.

    Stromwandler ist ein Waeco PerfectPower 24V 230V mit 1.000W. Die genaue Typenbezeichnung hab' ich gerade nicht präsent, und ich müsste mich aus dem gemütlichen Wohnzimmer ein paar Straßen weiter bewegen, um nachzuschauen.

    Ist aber auch nicht wichtig, weil das Gerät mittlerweile nicht mehr am Markt sein dürfte...

    Du hast mMn hier folgende Denkfehler:

    1. Blackouts sind im Sommer zwar weniger wahrscheinlich als im Winter, aber nicht unmöglich. Und es gab in den letzten Jahren ein paar Situationen, wo auch im Sommer die Lage ernst wurde.
    2. Auch mit 500 Wh/d kann man so einiges anfangen: Akkus laden, einen Camping-Kühlschrank betreiben, ...
    3. Selbst wenn man mehr als die 500Wh/d benötigt, muss man diese nicht mit einem Stromerzeuger herstellen und kann damit seine Ressourcen schonen bzw. die Vorräte strecken
    4. Zur Not kann ich weitere "nicht benötigte" Module einbinden und so den Ertrag entsprechend erhöhen.

    There is no such thing as too much backup!

  • Genau so habe ich mir meine Lösung auch überlegt.

    Ich schau mir gerade Geräte wie dieses hier an:

    https://eu.ecoflow.com/collections/portable-power-station


    Natürlich kann man mit etwas know-how eine Lösung aus günstigen Komponenten selbst bauen, aber diese Art von Gerät ist voll portabel und so etwas könnte man sogar für eine Outdoor Party verwenden, um damit einen Getränkekühlschrank zu betreiben. Bei Bedarf kann man es im Auto oder über ein Solarmodul aufladen. Mit einem Generator ist das größte Modell in knapp zwei Stunden wieder voll. Bei schönem Wetter und einem PV Modul so wie von Hans vorgeschlagen, gehen einem vermutlich die Getränke noch vor dem Strom aus. Aber auch im Blackout ist so etwas garantiert besser als Kerzen und Taschenlampen.


    Soll jetzt keine Werbung für Ecoflow sein, ich habe dieses Gerät noch nicht gekauft und es gibt einige vergleichbare Hersteller (z.B. Bosch).

  • Ich schau mir gerade Geräte wie dieses hier an:

    https://eu.ecoflow.com/collections/portable-power-station

    Du solltest dir überlegen, was du bei einem Blackout versorgen möchtest und wie die Powerstation sonst noch verwendet werden soll.


    Ich hatte mir ursprünglich einen Goal Zero Yeti 400 (mit Bleiakku wegen der Erweiterbarkeit) gekauft, musste aber leider feststellen, dass weder die Gastherme noch mein Kühlschrank mit den 300W (600W Peak) des Yeti (an)läuft. Und die 400Wh reichen bei zwei 12V Kompressorkühlboxen gerade einmal für ein paar Stunden (Grillabend).

    Heute versorgt er mir (mit 3 Optima 38Ah Akkus an den Erweiterungsports) und einem 1200W Wechselrichter meine Heizung für mindestens einen Tag. USB-Geräte (z.B. Lampen) lassen sich mit dem Yeti auch aufladen und der Wechselrichter schafft sogar meine Kaffeemaschine.

    Zum Camping nehme ich den Yeti dann entweder alleine oder mit einem Zusatzakku, für die Solaraufladung habe ich eine 120W Solartasche (Wattstunde WS120SF mit Adapterkabel). Leider ist er durch die Bleibatterie doch recht schwer (~13kg).


    Wenn man also die Ecoflow Powerstations ansieht, ist die Kleine (288Wh) zu schwach und die Große mit 14kg schon recht schwer für´s Camping. Die Mittlere (River Max) klingt aber interessant, da es im Prinzip die Kleine mit Zusatzakku (->576Wh) und mit ~8kg noch leicht transportabel ist.

  • Super Teil (das stärkste meine ich) für kleine Anwendungsfälle (ein Kühlschrank plus Licht etc. und gelegentlich eine kleine Bohrmaschine o.ä.) - kannst dir problemlos und leise ins Wohnzimmer stellen. Dazu noch einen kleinen Generator auf den Balkon (2-3kW Dauerleistung) und fertig. Solarmodule dazu - okay, wenn du Platz hast und für den Sommer. Die paar Watt die du im Winter aus einem Modul bekommst, machens auch nicht mehr aus.


    Grundsätzlich: so eine "Powerstation" kann gar nicht groß genug sein - also eine mit höherer Dauerleistung und größerer Batteriekapazität ist besser. Aber eine kleine ist besser als gar keine ;) Ist also eine Budgetfrage.

    Für die Auswahl des dazu passenden Generators ist die Eingangsleistung der Powerstation ausschlaggebend (in dem Fall mit1,2kW angegeben). Der Generator dazu sollte ungefähr die 2-3-fache Dauerleistung haben. Wenn er weniger als die Eingangsleistung der Powerstation bringt, dann geht's gar nicht (weil er auf Überlast geht).

  • weder die Gastherme noch mein Kühlschrank mit den 300W (600W Peak) des Yeti (an)läuft.

    Hallo Mike, ich weiß es geht immer um den Anlaufstrom. Ich stehe vor derselben Frage. Was hat denn Dein Kühlschrank für techn. Daten? Meiner hat einen Anschlußwert von 120Watt. Ist der in etwa mit Deinem Vergleichbar? Würde der mit der großen anlaufen? Vielen Dank!

  • Mein Kühlschrank hat einen Anschlusswert von 100W, der Gefrierschrank 120W, die Therme 90W.

    Beim Kühl-/Gefrierschrank hat man richtig gehört, wie er versucht hat anzulaufen und wieder abgeschaltet hat, die Therme ist auf Störung gegangen (Fehler Ionisation, dürfte also auch bei der Zündung eine höhere Stromspitze gehabt haben).


    Ob sie also mit den kleinen Ecoflow laufen, müsste man ausprobieren. Schließlich haben die einen 600W (1200W Spitze) Wechselrichter, mein Yeti hat nur 300W (600W Spitze). Mit dem großen Ecoflow (1800W) sollten sie aber auf jeden Fall funktionieren.