Stromausfälle Texas

  • so wie es ausschaut haben die massiv manuell eingegriffen. Haben die salopp gesagt keine Sicherungen wie die 47Hz bei uns die zumindest größeren Hardwareschaden verhindern? Es liest sich zumindest so als ob das Netz dort in einen katastrophalen Zustand fallen kann, bei dem ein Schwarzstart schwierig ist weil die Infrastruktur an sich massiven Schaden abbekommen hat.

    eh genauso wie bei uns.

    Ich glaub du erwartest dir eine technische erklärung im Text, der Text ist aber für "Joe Average" geschrieben.



    Bei uns wird halt noch versucht zu erklären, Verbrauch und Erzeugung ist im Einklang bei stabilen 50Hz. Das würde ja den Ami technisch überfordern.

    Zitat

    ERCOT has three emergency procedures to balance the equation between supply and demand.


    Schritt 1: Fehlt leistung, wird welche zugekauft von extern. Das ging aber nicht da die drei anderen Netze drumherum auch massive Probleme und Ausfälle und den selben sturm hatten.

    Zitat

    Grid operators can call on other grids for help — Texas’ grid has limited connections to the eastern U.S. and Mexico. But in this week’s storm, so much power went offline that other grids couldn’t close the gap, in part because those grids were being stressed by the same storm.


    Schritt 2:

    Lastabwurf von Industriekunden mit Verträgen die das erlauben. z.B.: Aluschmelze

    Zitat

    Next, ERCOT can try to reduce demand by interrupting power to large industrial customers that have previously agreed to have power cut during an emergency.


    Schritt 3:

    Rotierender Lastabwurf von ganzen Gegenden.

    Zitat

    If that doesn’t work — and it didn’t in this case — ERCOT has a last resort option: ordering transmission companies to reduce demand on the system with rotating outages for customers.


    so wird das bei uns ja auch gemacht.


    Die hatten wohl schon einen halben Tag Vorlaufzeit von der Gasindustrie, um zu wissen, bald ist das Gas aus und diverse Kraftwerke werden abgeschaltet.

  • Na, ich wollte auf was anderes raus, freilich ist das für technisch unbedarfte geschrieben. Mir gings eher darum, mit den brennenden Trafos usw. Ich bin jetzt davon ausgegangen, dass eben solches Szenario hier durch die fixe Abschaltung bei 47Hz verhindert werden soll. Wenn aber diese thermischen Effekte da jetzt explizit erwähnt werden, stellte sich mir halt die Frage, ob es in Texas keine automatischen Abschaltungen gibt - also letztendlich wenn da niemand den Schalter umgelegt hätte, wäre dann die Infrastruktur zusammengeschmort oder wäre davor noch eine automatische Sicherung gefallen.

    Die Techniker haben es sicherlich richtig gemacht, Teile abtrennen um das Ganze zu schützen.

  • Der technische Zustand da drüben ist wirklich erschreckend.

    Ich hab eben gelesen dass Kohlekraftwerke stehen weil sie die gefrorene Kohle nicht fördern können.
    Ein Atomreaktor steht weil ein Kühlteich eingefroren ist.

    Andere Werke stehen weil sie zu der Zeit planmäßig abschalten für Wartung und Reparatur.

    Hier schlägt ganz massiv alles an Nachteilen ein was ein privater unregulierter Energiemarkt so hergibt.

    Regale leeren sich massiv.
    Krankhäuser ohne Wasser verlegen bereits Patienten, teilweise schließen sie Löschwägen an.
    Es gibt in vielen Gegenden Anordnung das Leitungswasser zu kochen, sofern es noch eines gibt.
    Viele Hilferufe von Menschen mit medizinischen elektrischen Geräten oder bedarf an Sauerstoffflaschen.
    Straßen eisüberzogen.

    Ausfälle von Gas, Wasser, Strom und Internet. Es gibt auch Fälle wo alles ausgefallen ist außer dem Strom.

    Offensichtlich ist Das Netz in Texas phasenverschoben gegenüber dem von West und Ost-USA, was Hilfe aus den anderen beiden Netzen noch weiter erschwert.

  • Der technische Zustand da drüben ist wirklich erschreckend.

    .....
    Ein Atomreaktor steht weil ein Kühlteich eingefroren ist.
    ....

    Dass er stillsteht ist aber Glück im Unglück, oder ? Weil laufendes Atomkraftwerk ohne Kühlung wäre dann eine apokalyptische Ergänzung zum Frost und Schnee :(

    .... gibt das Leben dir eine Zitrone, mach' draus eine Limonade.

  • Weil laufendes Atomkraftwerk ohne Kühlung wäre dann eine apokalyptische Ergänzung zum Frost und Schnee

    Auch ein abgeschaltenes Atomkraftwerk braucht Kühlung. Die Brennelemente müssen Jahrelang gekühlt werden.

  • Auch ein abgeschaltenes Atomkraftwerk braucht Kühlung. Die Brennelemente müssen Jahrelang gekühlt werden.

    Na ja ------ KALT genug dürfte es dort ja gerade sein :/

    Aber ich stimme Dir zu .... das schaut auch nicht gut aus

    .... gibt das Leben dir eine Zitrone, mach' draus eine Limonade.

  • Mir gings eher darum, mit den brennenden Trafos usw. Ich bin jetzt davon ausgegangen, dass eben solches Szenario hier durch die fixe Abschaltung bei 47Hz verhindert werden soll

    Bei uns lässt sich das verhindern, es gibt wenige große Transformatoren die zentral gesteuert werden können. Aber in Amerika hängt alle paar Meter an einem Strommast so ein rundes Teil. Und das sind die lokalen Transformatoren die nicht ferngesteuert werden können.

    Ich bin mir sicher, alle haben schon so einen Hollywood Film gesehen wo an der Spitze des Holzstrommastes so eine Dose hängt wo Funken rausfliegen. DAS ist dort ein Transformator und davon gibt es zig tausende.

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.

  • Hier http://www.austintexas.gov/article/operational-updates gibts eine Karte, die zeigt, wie großflächig die Wasserversorgung in der Stadt Austin (Texas) aktuell funktioniert oder eben ausgefallen ist. Grund sind die bekannten Probleme: Geborstene Leitungen in Häusern und auch in Straßen. Das Problem zu lösen wird vermutlich länger dauern als die Wiederherstellung der Stromversorgung. Mit dieser Art von Problem hätte ich im Kontext von "Blackout" nicht gerechnet, aber es ist logisch, wenn es dort zeitweise um die -15°C hatte...


    [Blockierte Grafik: http://www.austintexas.gov/sites/default/files/files/Water/PIO/System_Performance_Map_02.19.2021_000hrs.png]

  • Heute Abend kam die Info, dass die Windkraftanlagen in Texas zumindest teilweise von RWE betrieben werden/wurden. Bei bisher 30 Toten aufgrund des Stromausfalles dürfte der zweigrößte deutsche Stromversorger vor ein paar Problemen stehen. Texas erzeugt bekanntlich 23% seines Strombedarfs aus Windkraft. Diese Toten gehen auf das Konto der "regenerativen" Energien. Heute Texas, morgen ....????

  • Ist schon x-fach aufgeklärt dass das Propaganda ist.


    Es sind 40% der fossilen Verbrennungskraftwerke ausgefallen und ein Atomkraftwerk.


    Die Windkraftwerke liefern sogar mehr als ursprünglich angenommen weil die Küstenparks im Wintersturm mehr geliefert haben als geplant.


    Die Windkraft hat den kleinsten Anteil an Energieausfällen verschuldet.


    Die Toten auf die Windkraft zu schieben ist 100% falsch.


    Die Toten hat ein privater unregulierter Energiemarkt auf dem Gewissen der trotz den Erfahrungen aus 2010 ihre Anlagen zum größten Teil nicht winterfest gemacht hat, mit den angrenzenden Netzen nicht kompatibel ist und einem schlechten Krisenmanagement welches das Problem durch unkoordinierte Lastabwürfe verschlimmert hat.

    Einmal editiert, zuletzt von Grim () aus folgendem Grund: Vertippt

  • Der Windkraftausbau der letzten 10 Jahre hat die Stabilität des Netzes in Texas sicher nicht verbessert (wie bei uns auch) aber am Blackout trägt die Windkraft nur eine kleine Mitschuld. Das Hauptproblem war eindeutig politisches Versagen, weil man die Erfahrungen aus dem Blackout 2011 und die Empfehlungen des damaligen Berichts ignoriert hat.

    Hanlons Razor: Suche keine Verschwörung hinter Dingen, die hinreichend mit Inkompetenz erklärt werden können.

  • Also für die Auslegung der Peaks im Winterbetrieb planen sie 7% Windenergie...

    Das ganze Gerede ist politisch motiviertes Blenden.

  • Die Ursachen sind mittlerweile bekannt, darüber brauchen wir nicht wirklich diskutieren. Was wir daraus mitnehmen können sind die Probleme die es dadurch in Texas gibt und darüber nachdenken ob sie bei uns auch so auftreten würden und welche Konsequenzen es hätte.


    Beispiel: Ich wohne in einem Haus mit 26 Wohnungen, wenn es jetzt über mehrere Tage -15 Grad hätte, dann wäre das einfrieren der Wasserleitungen ein Problem. Nur wie verhindert man das? Wo ist die Hauptleitung? Wo sind die Absperrhähne für einzelne Stränge? Hausverwaltung fragen ohne Strom ist sicher auch spannend, daher vorher das Thema bedenken. Ich weiß zum Glück wo diese Sperrhähne sind, ich bin mir aber nicht sicher wie das Wasser aus den Leitungen gelassen werden kann. D.h. aus dem Unglück in Texas nehme ich für mich etwas mit.


    Anmerkung: Aufgrund so einer Kältevariante verwende ich keine Glasflaschen für die Wasserlagerung da ich keine Möglichkeit besitze sie bei -15 Grad trotzdem noch mit Plusgraden zu lagern.

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.

  • Anmerkung: Aufgrund so einer Kältevariante verwende ich keine Glasflaschen für die Wasserlagerung da ich keine Möglichkeit besitze sie bei -15 Grad trotzdem noch mit Plusgraden zu lagern.

    Ich fürchte, wenn du in so einer Krisensituation keinen Raum über die 0-Grad Grenze bringst (wohin du dann deine Wasserflaschen bringen könntest), wirst du nicht verdursten sondern erfrieren...

  • Ich fürchte, wenn du in so einer Krisensituation keinen Raum über die 0-Grad Grenze bringst (wohin du dann deine Wasserflaschen bringen könntest), wirst du nicht verdursten sondern erfrieren...

    Naja - er Könnte ein Igluzelt im Wohnzimmer aufstellen und mit Kerzenlaterne beheizen => >0°C und kaum Platz für Mineralwasser...

  • Ich fürchte, wenn du in so einer Krisensituation keinen Raum über die 0-Grad Grenze bringst (wohin du dann deine Wasserflaschen bringen könntest), wirst du nicht verdursten sondern erfrieren...

    Natürlich bringe ich einen Raum auf behagliche Temperaturen, dafür habe ich einen Holz/Koksofen im Wohnzimmer. Nur gehört es nicht zu meinem Plan alle meine Wasser- und Lebensmittelvorräte im Krisenfall in mein Wohnzimmer zu bringen. Deswegen verwende ich PET Flaschen und Plastikkanister wo das einfrieren egal ist. Und wenn ich es benötige, dann bringe ich es ins Wohnzimmer wo es wieder auftauen kann.

    Mein Wohnzimmer hat ca. 20 qm, aber den Platz benötige ich anderweitig :)

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.